Kühe auf der Wanderung: Verhalten im Notfall

  • Aber insgesamt kann man manches Wissen ( ob von Personen von der Stadt oder Land) nicht voraussetzen, daher wichtig, dass darüber aufgeklärt wird.

    Es steht halt (zum Glück) niemand auf der Alm und klärt auf. Das ist schon die Eigenverantwortung der Gäste, sich mit den Gegebenheiten und Gefahren der Berge vertraut zu machen und sich bestmöglich vor zu bereiten. Zum Beispiel hier im Thread.

    Wenn man sich das allein nicht zutraut kann man weg bleiben oder einen Bergführer bezahlen.

    Tatsächlich stehen ja an vielen Wegen auch Hinweisschilder, die etwa das beinhalten was ich oben schreibe. Und es gibt die hochfrequentierten Wege wo kein Bauer sein Vieh hinstellen wird, weil Touristen potentiell hoch gefährlich sind für die Tiere.

  • Bin ich auch gerade drüber gestolpert. Wie tragisch 🫤

    Man weiß Stand jetzt nicht wie der Hund sich verhalten hat, aber bei „erfahrenen“ Bergwanderern mit Hund, spekuliere ich mal, dass der Hund an der Leine geführt wurde.

    Aber man weiß halt auch nicht wie viel Falschverhalten die Kühe allein heute durch Menschen (und ggfs. Hunde) schon über sich haben ergehen lassen.


    Ich befürchte solche tragischen Situationen werden nicht seltener..

  • Manchmal braucht es kein Fehlverhalten durch die Wanderer. Es bleiben einfach große, massige Tiere, deren Verhalten man nie zu 100% vorhersehen kann.

    Ich hatte vor vier Wochen in Litauen eine Begegnung mit einer Kuhherde, die ohne Zaun nicht gut ausgegangen wäre. Es war eine gemischte Herde (üblich in Litauen bzw. im gesamten Baltikum). Die Kühe sind schon komplett ausgerastet, als ich noch sehr viel Abstand hatte. Einer der Jungbullen hat Anstalten gemacht, über den Zaun zu gehen. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nicht so viel Angst vor abgezäunten Kühen. Kühe haben mir gegenüber aber auch nie so offensives Drohverhalten gezeigt.


    Ich gehe seit vielen Jahren mit den Hunden in die Berge und merke schon, dass die Kühe insgesamt weniger entspannt sind als noch vor 10 Jahren.

  • Sehe ich auch so, solange der Tourismusverband nicht klar sagt, dass Wanderer mit Hunden zu Weidetieren großen Abstand halten müssen, würde ich aus Bauernsicht auch ein Verbot aussprechen. So wie auf den Deichen, da werden die Schafe geschützt und hier würden Kühe, Hunde und Hundebesitzer geschützt werden

  • der Tourismusverband

    das ist der große Punkt, kam ja hier auch immer wieder. Da erkundigst du dich vor Ort, bekommst Wandervorschläge vom Tourismusverband, machst eine gut aussehende Rundwanderung und dann stößt du auf eine Weide mit Rindern. Und ist ja nicht wie im Flachland, wo du halt einfach den Feldweg unterhalb gehst oder durch den Ort ausweichst (nicht dass es da freilaufende Rinder gäbe), aber in den Alpen hast du dann diesen einen Weg und fertig. Und "fertig" ist man ja durchaus, wenn man so als Urlaubs-Wanderer schon 3 Stunden unterwegs war und dein Ziel nur noch eine Stunde entfernt ist vs alles wieder zurücklaufen.
    Ich mache ungefähr alles lieber, als mit meinen Hunden durch freilaufende Rinder spazieren! Ich wäre absoluter Fan von Sperrungen für Hundebesitzer und ganz klarer Kennzeichnung, welche Wege gefahrlos begangen werden können. Und ich kann mir auch absolut nicht vorstellen, dass da die Bauern das Problem sind. Tourismusverbände + Urlauber, die meinen alles darf. In den französischen Alpen gibt es zig Verbotsgebiete für Hunde (komplett, auch angeleint, einfach verboten). Ist Naturschutz, nicht wegen Weidetieren. Aber gehen tut das. Wenn man als Tourismusverband da Stellung beziehen würde.

  • Auf den Deichen, zumindest da wo ich unterwegs bin (Halbinsel Eiderstedt) gibt es kein Hundeverbot auf den Deichen, wohl aber Anleinpflicht. Der einzige offizielle Rad- und Fußweg am Meer entlang führt duch die Schafsweiden hindurch, die jeweils durch zufallende Gattertore voneinander getrennt sind.

    Im Hinterland gib es natürlich auch viele ganz normale Rinder- und Schafkoppeln, die allseitig umzäunt sind und um die die Wege herumführen.

    Im übrigen ist das, was der Bauer so treffend schildert, ja genau der Grundkonflikt, um den der Tourismusmamager einige Seiten vorher so peinlich herumgedruckst hat, von wegen Hunde seien besser im Hotel zu lassen: Ehrlicherweise kann man Urlaubern mit Hund derzeit nur empfehlen auf Wanderurlaub in den Bergen zu verzichten, solange nicht auf jeder Karte ganz klar vermerkt ist, wo man sowohl ungefährdet als auch erlaubt mit Hund wandern kann.

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