Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion

  • Ich finde das Thema Tourismus seit meiner Woche in Irland extrem spannend. Normalerweise habe ich mich immer latent geschämt wenn ich irgendwo als Touri unterwegs war und versucht am besten so wenig wie möglich aufzufallen.

    In Irland schlug mir aber eine Welle der Gastfreundlichkeit entgegen, die ich gar nicht erwartet hatte. Die Einstellung war vollkommen konträr zu dem, was ich bislang erlebt habe und das, obwohl die Stadt selbst im eher trüben, nassen März schon ziemlich voll war. Man merkte den allermeisten an, dass sie aufrichtiges Interesse an Menschen aus anderen Ländern haben, dass sie sehr viel für den Tourismus tun und dass es einfach ein Teil ihres Lebens ist.

    Ich frage mich seitdem a) woran das liegt (unsere Theorie ist, dass es vielleicht bei Ländern in denen seit Ewigkeiten Seefahrt und Handel betrieben werden einfach Gewohnheit ist und deshalb leichter fällt) und b) wie das auf diese Weise gelingt.

    Wäre ja für alle Beteiligten nett, wenn es überall so liefe und nicht so eine extreme Last wäre..

  • Das mit der Gastfreundlichkeit ist schön.

    Ich bin Grundsätzlich auch Gastfreundlich - sofern mir auch mit Anstand und Respekt begegnet wird.

    Und da meine ich auch, dass meine Heimat, der Ort an dem ich Lebe und den ja auch der Tourist dich erholt mit Respekt behandelt wird und damit sorgsam umgegangen wird.


    Und all das setzt dann wieder ein aufeinder Rücksicht nehmen vorraus - als Tourist auf die Einheimischen, aber auch die Einheimischen der sein Leben in ruhe führen möchte aber auch auf den Touristen der seinen wohlverdienten Urlaub ja auch genießen sollen darf.


    Am Ende bleibts dann aber bei der gewohnten 'Ich' - Mentalität, weil man sich ein paar Euro Maut spart oder man auswärtigen Feindseelig begegnet und die Besonderheiten der Region nicht teilen will.

    Ich denke da müsste irgendwo jeder umdenken

  • Ich merke, ich bin einfach zu müde für diesen ewigen Kultur-Pessimismus.

    Alle werden immer rücksichtsloser, immer egoistischer… das hat meine Omma vor 35 Jahren schon gesagt. Und es gibt diese Texte über den Verfall der ‚alten Werte‘ schon seit Jahrhunderten.


    Wir sind einfach MEHR, und allen Unkenrufen zum Trotz gibt es immer noch einen wesentlich größeren Bevölkerungsanteil, der überhaupt reisen kann.

    Und auf der anderen Seite werden wir - als Gesellschaft - empfindsamer, glaube ich. Wir sind gestresster, überforderter, und gleichzeitig dürfen wir emotionaler sein.

    Wenn meine Eltern früher im Reihenhaus zu laut gefeiert haben, kamen die Nachbarn rüber und haben mitgetrunken. Heute - na ja, ihr wisst es selbst.

    Und das bezieht sich auf alle Lebensbereiche - auch auf den Urlaub.

  • Ich mochte es immer gerne, wenn man gutgläubige Menschen etwas veräppeln konnte, was eben mit Einheimischen nicht machen könnte.


    Ein Beispiel:


    Der Frischfisch wurde nur teilweise als Beifang zu den Krabben direkt gefangen, vieles kam also von weiter draußen oder war Zuchtfisch. So auch unser Aal, da die Aalfischerei kommerziell nicht mehr möglich ist vor Ort.


    Ein älterer Herr fragt, ob der Aal die Woche Wildfang sei. Hinter mir an der Wand ein großes Schild mit Fanggebieten und Herkunftsangaben. Ich meinte nur "Ab und an haben wir ein paar aus dem Wildfang" (war zusätzlich gar keine Saison für so dicke, wilden Aale). Also keine Lüge!


    Er einen ganzen geräucherter Aal vor Ort weggeputzt und sagte dann, man würde ja wirklich schmecken, dass der nicht gezüchtet gewesen sei. Nur bedachtes Nicken meinerseits :rolling_on_the_floor_laughing: ach, die schrillen Vögel

  • Bei uns glauben so einige Touristen, daß wir reden wie in den Werner-Filmen...

    Also Wu-ässs und Du-ässs usw. :ugly: "Können Sie mal so reden wie der Werner???"


    Manchmal machen wir uns tatsächlich auch einen Spaß daraus, auf ein touristisches "Moin Moin" mit einem fröhlichen "Oink oink" zu antworten. |) :p


    Wenigstens das sei uns gestattet. :hust:

  • Aale kann man nicht züchten. Die werden als Jungaale gefangen und dann in Aquakultur gemästet.

    Wie sie sagt, ich nenn das immer züchten, auch wenn es kein züchten ist. Die Alten nannten das auch immer so :ops:


    Hier in der Region sind die Lebensräume für Aale industriell bedingt so scheiße, dass sie entweder nicht groß genug werden oder eben nicht ausreichen, kommerziell irgendwas zu erreichen. Deswegen Aquakultur.

  • Ein älterer Herr fragt, ob der Aal die Woche Wildfang sei. Hinter mir an der Wand ein großes Schild mit Fanggebieten und Herkunftsangaben. Ich meinte nur "Ab und an haben wir ein paar aus dem Wildfang" (war zusätzlich gar keine Saison für so dicke, wilden Aale). Also keine Lüge!


    Er einen ganzen geräucherter Aal vor Ort weggeputzt und sagte dann, man würde ja wirklich schmecken, dass der nicht gezüchtet gewesen sei. Nur bedachtes Nicken meinerseits :rolling_on_the_floor_laughing: ach, die schrillen Vögel

    Warum kann man ältere Menschen, die sich für irgendetwas interessieren, denn nicht mit Respekt behandeln?


    Hauptsacher einen Insider Schenkelklopfer generiert

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