Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion

  • Klar ist die Maut teuer, aber man sieht hier deutlich wieder ein allgemeines Problem das sich durch die Gesellschaft durchzieht - keiner nimmt Rücksicht auf die anderen und jeder sieht überall nur den eigenen Vorteil.

    Genau sowas hasse ich an der Menschheit und es zerstört jede Art von Gemeinschaft.


    Das fängt im kleinen an und hört bei 'mir doch wurst was mit diesen Einheimischen ist' auf..

    Immer dieses 'Ich, Ich, Ich'.. fürchterlich.


    Das die Politik das nämlich so blöd regelt und anstatt das System, das offensichtlich nicht funktioniert, anzupassen werden einfach 'Dosierampeln' mittn in die Landschaft gestellt.. um sich sowas einfallen zu lassen muss man sich halt auch erst den gesunden Menschenverstand wegstudiert haben.


    Mit dem Tourismus und den Touristen an sich hab ich gernell eher weniger Probleme als mit den (illegalen) Nebenwohnsitzen. Hier ist halt auch oft das Problem, dass es in Deutschland kein allgemeines Melderegister gibt und sich so viele einfach mit Hauptwohnsitz melden.

    Und das wiederrum muss halt erst aufgedeckt werden....

  • Mittlerweile gehen ja einige Behörden gegen illegale Ferienwohnungen vor. Ich weiß nicht ob das schon in allen Bundesländern gemacht wird.


    Lg
    Sacco

    Was sind denn illegale FeWos?

    Zweitwohnsitze?

    Nein, das sind Wohnungen, die der Mieter oder der Wohnungseigentümer als Ferienwohnungen vermietet. Ohne behördliche Genehmigung.

    Ich schätzte mal grob, dass die allermeisten dieser Übernachtungsangebote, die über Onlineportale laufen im Sinne von "Biete Übernachtungsmöglichkeit blablub" bei näherer Überprüfung doch kommerzielle Zwecke haben.

  • Bei dem Wohnraumproblem spielen ja noch bedeutend mehr Faktoren rein, als Touristen. Das gibt es ja nahezu überall aus ganz anderen Gründen.

  • Wie seht ihr denn diese Bücher à la "1000 Plätze, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt" oder so?


    Wir haben eins geschenkt bekommen, da stehen im Grunde die typischen Touristenattraktionen drin, die man schon kennt, also z.B. in unserer Umgebung jetzt Rothenburg ob der Tauber oder Bamberg und sein Schlenkerla- Bier.



    Ein weiteres Buch hat mein Mann die Woche ebenfalls geschenkt bekommen, das widmet sich den versteckten Schönheiten Mittelfrankens.

    Damit werden auch die letzten ruhigen, schönen Ecken, die bisher ein Geheimtipp unter Einheimischen war, der breiten Masse vorgestellt.

    Natürlich haben auch Menschen von außerhalb das Recht, die lokalen Naturschönheiten zu genießen... je mehr Leute halt irgendwohin pilgern, umso mehr Verkehrslärm, umso mehr zertrampelte Natur, umso mehr hingeworfene Taschentücher und Pieselecken, Glasscherben und Müll...



    Andererseits, wie Gersi schon richtig feststellt, lieber vor Ort Naturschönheiten bewundern als im Flieger um die halbe Welt reisen. Ein zweischneidiges Schwert, weil nur daheim rumsitzen möchte natürlich auch niemand, hatten wir ja erst paar Jahre lang :dizzy_face:

  • Mehrere Strände sind mit Eintritt und Personenbegrenzung.

    Ist hier zwar etwas OT, aber diese Vermarkterei und Liegestuhl buchen müssen in Reih und Glied und ohne Eintritt eh kein Zugang und dann hast du da deine eigene Sardinenbüchse und wehe du verlässt deinen gebuchten Strandabschnitt gibt es jetzt auch auf Sardinien :shocked: . Kenn ich von dort nicht, nur vom ital. Festland, wo ich mich immer ganz weit weg nach Holland oder so wünsche :see_no_evil_monkey:

    Man kann das echt gut finden? Ok, tun Millionen Italiener offensichtlich auch...

  • das widmet sich den versteckten Schönheiten Mittelfrankens.

    Ich finde, man kann meist gut zwischen den Zeilen lesen. Und die meisten Menschen suchen dann eben doch nicht die Nebenschauplätze auf, egal, was in Büchern steht als wirkliche Geheim-Tipps (und nicht als tun-wir-mal-so-Geheimtipps). Die meisten Menschen, die Urlaub machen, wollen vor Ort die must-haves sehen, meiner Erfahrung nach.

    Kennt jemand den Lago del Mis? Sanspareil?

    Ich wette, selbst wenn ich es hier nenne, fährt da kaum wer hin, deshalb tu ichs einfach mal... (und könnte noch zig weitere nennen)

    Ob ein Buch es schlimmer macht? Ich glaube nicht. Das tun die Haupt-Touri-Ströme, denen sich gefühlt 98% anschließen.

    Selbst Schuld, verpasst man das beste =)

  • Als Tourist kann man‘s aber auch nicht richtig machen.

    Wenn man da hinfährt, wo alle hinfahren, sorgt für Verkehrskollaps und Überfüllung.

    Fährt man da hin, wo keiner hinfährt, macht man den Einheimischen ihre Rückzugsorte kaputt.

    Bleibt man daheim, ist man der Langweiler, der nichts von der Welt sehen will.

  • Das Hobby-Tourismus auch seine Schattenseiten hat, sollte doch jedem bewusst sein. Die Zeiten des Jahresurlaubes sind auch vorbei, mittlerweile sind mehrere Urlaube im Jahr + Wochenendtrips und Ausflüge doch auch normal. Reisen, als Hobby.

  • Aber ich muss schon sagen, nicht schön zu lesen das man als Tourist im Prinzip unerwünscht ist von Einheimischen. Am Ende einer Saison (ab Mitte September) merkt man das noch deutlicher. Die im Tourismus arbeitenden und Einheimischen sind schroffer und „Saisonmüde“. Verstehe ich irgendwo, aber für Touristen (und ich, wir alle, sind auf unseren Reisen nunmal Touristen) halt nicht schön.

    Das möchte ich gerne nochmal aufgreifen. Ich arbeite nebenbei ein wenig in der Gastronomie, und uns geht es da ähnlich nach dem Weihnachtsgeschäft. Natürlich ist es auch schön! Keine Frage! Aber am Ende ist man auch froh, dass es vorbei ist. Die Arbeit ist einfach hart und man selber hat wenig bis gar kein Privatleben zu dem Zeitpunkt, wenn man das Hauptberuflich macht.


    Klar kann man jetzt sagen, die Leute haben sich den Job ja auch ausgesucht, aber ganz so einfach finde ich es eben nicht. Mittlerweile kann man sich glücklich schätzen wenn sich überhaupt noch Leute finden, die darauf Lust haben. Wenn man die so abwatscht wird es noch schwieriger.


    Wir konnten zum Beispiel diverse Firmenfeiern in meinem Hauptjob nicht ausrichten wie gewünscht, weil nicht ausreichend Personal vorhanden war.


    Und als Einheimischer hat man ja einfach sein normales Leben und keinen Urlaub zu der Zeit. Ich erinnere mich da an meine Zeit in der Großstadt, da hab ich Touristen auch gerne geholfen die richtige Bahn zu nehmen, aber an manchen Tagen, wenn der eigene Arbeitstag schon doof war und man wieder die Bahn nicht bekommt, weil vor einem die Touris mit Koffern direkt nach dem verlassen der U-Bahn erstmal stehenbleiben und aufs Handy schauen wohin sie müssen, da ist man dann manchmal einfach auch mal genervt gewesen.

  • Als Tourist kann man‘s aber auch nicht richtig machen.

    Wenn man da hinfährt, wo alle hinfahren, sorgt für Verkehrskollaps und Überfüllung.

    Fährt man da hin, wo keiner hinfährt, macht man den Einheimischen ihre Rückzugsorte kaputt.

    Bleibt man daheim, ist man der Langweiler, der nichts von der Welt sehen will.

    Ja, stimmt schon irgendwie.

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