Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion

  • Mittlerweile gehen ja einige Behörden gegen illegale Ferienwohnungen vor. Ich weiß nicht ob das schon in allen Bundesländern gemacht wird.


    Lg
    Sacco

  • Finde ich eher befremdlich zu sagen, ich hab aber mehr Rechte, dahin zu fahren, weil ich nur ein Zehntel des Anfahrtsweges habe oder so.

    Sagt ja auch niemand.


    Aaaber 😁

    Ich habe zB genau einen Weg, den ich von meiner Haustür aus als Gassi gehen kann, ohne daß Goofy wegen zu viel Verkehr und Lärm eine Krise bekommt.

    Leider kriegt er da aber eine Krise, sobald da zu viele Leute in schweren Bergschuhen "wandern". Also fahre ich jetzt mit dem Auto zu anderen Strecken, damit Goofy sich entspannen kann.

    Das darf mich schon nerven, auch wenn die Leute natürlich genau so auf dem Weg unterwegs sein dürfen.

  • Der Grundgedanke für die Einführung des "Bickerls" (Mautplakette für die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen) in den 1990ern war ja meines Wissens, dass die Transit-Nutzer der Ö-Autobahnen, die Ö nur durchqueren (Touris und LKWs) durch, die Maut einen Beitrag leisten zur Abnutzung der Autobahn. Weil sie ja ansonsten keinen finanziellen Beitrag leisten (Konsum in Ö).


    Ich verstehe deine Gedanken, habe aber keine aktuellen Erfahrungen mit Chaos deswegen auf Landstraßen in Ö, weil ich seit 20 Jahren nicht mehr mit PKW unterwegs bin.


    Wie sieht es in Italien incl. Südtirol diesbezüglich aus? Da gibt es ja schon ewig Maut auf Autobahnen.

  • Wie sieht es in Italien incl. Südtirol diesbezüglich aus? Da gibt es ja schon ewig Maut auf Autobahnen.

    Zum letzten Feiertag zB hat Österreich die Zufahrt für LKWs begrenzt, was zu 80km Rückstau in Südtirol geführt hat.

    Das Problem wurde also aus Tirol fern gehalten und nach Südtirol verlagert.


    Ansonsten weiß ich jetzt nicht was du meinst.


    Italien hat keine Vignette wie Österreich sondern Streckenmaut, wodurch alle das gleiche zahlen, egal ob Anwohner oder Transit.

    Das Vignetten-System ist für Leute die nur durchfahren überproportional teuer, wodurch der Anreiz die Landstraße zu nutzen deutlich erhöht wird. MMn.

  • Ansonsten weiß ich jetzt nicht was du meinst.


    Italien hat keine Vignette wie Österreich sondern Streckenmaut, wodurch alle das gleiche zahlen, egal ob Anwohner oder Transit.

    Das Vignetten-System ist für Leute die nur durchfahren überproportional teuer, wodurch der Anreiz die Landstraße zu nutzen deutlich erhöht wird. MMn.

    sorry, das wusste ich gar nicht.

  • Meine Familie mütterlicherseits sind Krabbenfischer und besitzen die meisten Kutter in einem der kleinen ostfriesischen Fischerdörfer (man kann sich ja alle irgendwie gleich vorstellen hier oben, haha :D)


    Mein Onkel hat(te, ist inzwischen verpachtet und er möchte mehr Zeit mit seinen Töchtern verbringen) ein Fisch-Schnellrestaurant, zwar mit Sitzmöglichkeiten, aber kein Tischservice. Man bekam immer diese Buzzer.


    Jedenfalls habe ich nach meiner letzten Abiklausur und dem Beginn meines Studiums dort gejobbt. In der Woche ein toller Job, wir hatten auch Frischfisch-Verkauf. Am Wochenende und an Ostern und Feiertagen die reinste Tortur.


    Touristen sind da meist ganz witzig unterwegs gewesen, man hat aber eindeutig erkennen (und tut es immer noch) können, dass der Ort für die Masse nicht ausgelegt ist. Riesige Wohnmobile in kleinen, alten Kopfsteinpflastergassen, Missachtung sämtlicher Einbahnstraßen-Schilder, wütendes Geschimpfe, wenn andere es wagten, die Wege auch zu nutzen. Ich konnte immer direkt im Hafen parken, mit entsprechendem Anwohnerschein bzw. eben hinter dem Lokal auf Privatgrund. Dass alle Touris, die nicht auf dem extra für sie gebauten Parkplatz vor dem Dorf (400m zu Fuß zum Hafen) parken wollten und sich auf Privatgrund stellten, rigoros abgeschleppt wurden, hat auch nicht wirklich was gebracht. Dann wird morgen eben jemand anderes abgeschleppt.


    Und man konnte ihnen alles erzählen, zu jedem Fisch, am Ende wurde es dann trotzdem der Backfisch mit Pommes.


    An beiden Eingangstüren stand groß "Bitte sorgen Sie dafür, einen Tisch zu haben, bevor Sie bestellen. Kein Tischservice" und trotzdem in Stoßzeiten min. 3 bis 4 Gruppen, die ihr Essen bekommen hatten, aber keinen Tisch mehr. Und die anderen wegschicken können wir ja auch nicht. Beim Bestellen haben wir jedoch aufgehört, es zu erwähnen, da wurden alle noch patziger, sie könnten schließlich lesen.


    Ich trug immer das alte Hemd meines Opas, weil es fest und dicht war. Grill und Pfanne bedienen war so problemlos möglich. Nur der Look brachte so viele blöde Kommentare mit sich (waren eben "echte Fischerhemden"), das hätte ich nicht gebrauchen können.


    Natürlich verstehe ich, dass vor allem das Dorf den Tourismus braucht, nur die Menge macht einfach das Gift. Aber die Gemeinde steckt viel ins Erscheinungsbild und die Entspannung der Situation (großer Mobilistenstellplatz, Parkplätze, Ausbau des Hafenbereiches), da kommen also wirklich die Gelder auch im Ort an.

  • Ich fahre ja dieses Jahr nach Sardinien und muss sagen, mir gefällt das richtig gut, wie die Kommunen das dort generell regeln. Mehrere Strände sind mit Eintritt und Personenbegrenzung. Viele sind überhaupt nicht per Pkw zu erreichen - das ist aufgrund der natürlichen Gegebenheiten so, aber damit hält man sich eben auch viel Tourismus fern. Hotelklötze am Strand gibt es nur ganz wenige, fast gar nicht. Ein Strand ist 10 Monate im Jahr gesperrt, fertig, aus, darf halt keiner hin. (Weiß grad nicht wieso, aber ich finde halt die Konsequenz, mit der es heißt: HIER eben nicht, super.)
    Klar wird es auch dort Müll geben, ja, da fahren sicher auch größere Wohnmobile auf schmalen, älteren Straßen. Aber den Ansatz finde ich gut und richtig, den "freien Zutritt" zur Natur einfach auch mal einzuschränken.
    Womit es immer wieder Diskussionen zu geben scheint, ist, ob freies Stehen außerhalb von Stellplätzen/CP geduldet wird oder nicht - ich habe das sicher nicht vor, und verboten ist es auch, aber in diesem Thema wird wohl nicht durchgegriffen, oder nur teilweise. Das ist schade, denn so zieht man sich die Leute ran, die denken "och, mal probieren". Dabei gibt es viele Stellplätze.

    -s-

  • In Norwegen gibt's so kleine Kästchen für die Maut, das wird prepaid aufgefüllt und dann bei jeder Mautstation automatisch abgebucht. Da kriegt man je nach Tarif bis 20% Rabatt, das ist zwar je nachdem wo man wohnt, immer noch viel, aber man kann die Ausgaben idR bei der Steuererklärung als Ausgaben geltend machen. Um Trondheim rum musste ich täglich durch vier Stationen durch, jeweil hin UND zurück, und auf etwa dreißig Kilometer verteilt, die dann je nach Uhrzeit (Berufsverkehr) teurer oder billiger waren 🙈

    Trotzdem finde ich ist das für die Anwohner deutlich besser geregelt als das was ich hier lese über D und Ö, ausländische Fahrzeuge zahlen deutlich mehr (kein Rabatt plus höchster Tarif) als die Lokalen.


    Und in Nordnorwegen haben wir fast keine, ausser in Bodø, Harstad und Tromsø, dafür simd halt die Straßen in zT erbarmungswürdigem Zustand 😵‍💫

  • Mittlerweile gehen ja einige Behörden gegen illegale Ferienwohnungen vor. Ich weiß nicht ob das schon in allen Bundesländern gemacht wird.


    Lg
    Sacco

    Was sind denn illegale FeWos?

    Zweitwohnsitze?

    Man braucht eine Genehmigung ( Umnutzung) um seine Wohnung/sein Haus als Ferienwohnung/Ferienhaus vermieten zu dürfen.

    Einige machen das wohl ohne und gegen die gehen jetzt die Behörden vor und untersagen es die Wohnung/das Haus als Ferienwohnung/Ferienhaus zu vermieten . Das kann auch sehr teuer werden.

    Auf Sylt nennt man das doch auch irgendwas mit Garage, weil die Hausbesitzer die Garage ausbauen und dort einziehen um das Haus als Ferienhaus vermieten zu können.


    Lg
    Sacco

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