Qualzuchten V

  • Warum nicht?


    Ehrlich, schon für Menschen ist sowas nicht besonders angenehm. Aber der Mensch versteht ja wenigstens, wieso er das hat und was die Konsequenzen sind, wenn er das nicht mehr hat. Und er kann sich selbst aktiv entscheiden, ob er das Tracheostoma und die damit verbundenen Einschränkungen (er)tragen möchte - oder eben nicht.

    Wenn die Französischen Bulldoggen den Tubus nicht sofort entfernt bekommen wollen, würde ich stark annehmen, dass sie wissen, wofür das ist. Doof sind die ja nicht.


    Ich bin nicht sicher, aber ich könnte mir vorstellen, es zu versuchen.

    • Neu

    Hi


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    • Ich verstehe, was du meinst

      Aber auch nicht... Weil es ja nicht darum geht, das ein Hund ein schönes Leben hat und das Teil ein downgrade wäre. Sondern das diese Hunde ohne das Teil nie erleben können wie atmen geht.

      Also ich meine wirklich einfach atmen. Nicht röcheln, nicht Luft durch nasenschlitze ziehen, nicht bei kleinste Anstrengung oder leicht erhöhte außentemperatur mit geöffnetem Maul und hochgerollter Zunge um Luft Ringen.

      Ist es dann nicht eigentlich zu spät, die Grenze bei dem Tracheostoma zu ziehen? Müsste sie da nicht schon dann gezogen werden, wenn Hund mit dem Teil besser atmen kann/könnte wie ohne?

    • Ich persönlich bin mir eigentlich recht sicher, dass diese Hunde - die Panik bekommen, wenn der Tubus gezogen wird und sie wieder "normal" atmen müssen - lieber mit Tracheostoma als ohne leben würden.


      Es geht um die Hunde, die wir alle schon irgendwo gesehen haben,


      Ja, aber siehst du, das ist genauso subjektiv.


      Die Frage war, ob es theoretisch möglich ist. Ist es.


      Ob der Mops, den man zufällig beim Tierarzt gesehen hat, damit glücklicherweise wäre, keine Ahnung...


      Ein Tracheostoma birgt halt viele - nicht kleine - Risiken. Gerade so bodennah, wie beim Hund.

    • Das würde dann allerdings bedeuten, dass man so ziemlich jeden Mops und jede französische bulldogge und quasi alle englischen bulldoggen und Boston Terrier einschläfern lassen müsste....

      Je nachdem ab wann " würde mit tracheostoma besser Luft bekommen als ohne" gilt.

    • Deswegen ist meine Argumentation auch nicht pro Tracheostoma sondern pro viel viel früher Einschläfern bei Atemproblemen.

      Uff :ugly:


      Ich glaube, viele dieser Hunde leben aber trotz Atemeinschränkung immer noch gerne.


      Weniger Luft bekommen heißt, weniger aktiv zu sein damit die Luft, die man bekommt, noch ausreicht um sich wohl zu fühlen.


      Diese Hünde genießen genauso gutes Fressen, Streicheleinheiten oder andere Aktivitäten, für die sie keine normal gute Atmung benötigen, genauso wie Hunde mit normaler Atmung.


      Ja, deren Leben ist eingeschränkt, und es ist sicher schlimm für die Hunde wenn sie in Situationen sind, wo sie schwer atmen müssen - und sie sind sicher froh, wenn diese Situationen vorbei sind, und sie z. B. wieder auf der heimischen Couch liegen, neben ihrem Menschen der sie streichelt - und genießen das.


      Das gilt sicher nicht für die schlimmsten Fälle, die selbst in Ruhe und einem kühlen Raum um jeden Atemzug ringen müssen, denen beim Fressen die Luft wegbleibt, die mühsam um jeden Schritt kämpfen müssen und sich quälen, um ihre Notdurft nicht in ihrem Zuhause verrichten zu müssen.


      Aber ein großer Teil dieser Hunde findet sein Leben sicher lebenswert, vor Allem wohl deshalb weil er es nicht anders kennt.


      Trotzdem dürfen diese Hunde so nicht mehr weitergezüchtet werden, eben weil sie durch den Menschen gemachte Einschränkungen haben, die ihnen ein normales Hundeleben mit einer normalen Aktivität unmöglich macht.

      Die dann leiden, wenn die ihnen angeborene Kapazität ausgeschöpft ist - und die liegt nun mal weit unter dem, was normalerweise für Hunde üblich ist.


      Das Maß für Lebensqualität an der Reaktion eines Hundes festzumachen, wenn ihm der Tubus entfernt wurde, halte ich für sehr weit hergeholt.


    • Ich verstehe schon, was du sagen willst, aber genau hier fängt für mich das Problem an. Solange man nicht wirklich mit Hunden sprechen kann oder genau weiß, wie sich das für sie anfühlt, bleibt das alles reine Vermutung. Fakt ist aber, dass es eine massive Einschränkung der Lebensqualität bedeutet, wenn ein Lebewesen nicht oder nicht ausreichend atmen kann. Da hilft es auch nichts, wenn sie trotzdem noch fressen oder sich über Streicheleinheiten freuen, denn das tun viele Lebewesen selbst im größten Leid und unter den größten Schmerzen und unter den schlimmsten Bedingungen.

      Nur weil ein Hund sich mit einem eingeschränkten Zustand arrangiert, heißt das nicht, dass es ihm wirklich gut geht. Viele von diesen Hunden können nicht einmal eine normale Gassirunde laufen, ohne nach Luft zu schnappen. Sie können nicht spielen, nicht richtig toben, viele nicht mal bei sommerlichen Temperaturen normal draußen liegen.

      Und ja, sie legen sich dann wieder auf die Couch und freuen sich vielleicht über Nähe, aber das tun sie, weil sie nichts anderes kennen und weil sie keine Wahl haben. Das ist kein Zeichen von Lebensfreude, sondern von Anpassung. Ich finde es gefährlich, daraus abzuleiten, dass diese Hunde ein gutes Leben führen.

      Solche Zustände dürfen nicht relativiert werden, nur weil die Hunde sich trotzdem über ein Leckerli freuen.


      Vielleicht sollten Menschen wirklich mal diesen selbstversuch machen und sich einfach mal ein nasenloch zu kleben oder nur durch einen (wegen mir auch dicken) Strohhalm atmen. Und das nicht nur für 24 Stunden, sondern mal für eine ganze Woche.

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