• In der deutschen Zughunde-Szene gibt es Züchtungen mit quasi geschlossenen Zuchtbuch. Die sind sehr stark von Inzest betroffen und ich würde einen Hund aus der Linie nicht geschenkt haben wollen.

    Es gibt in anderen Linien auch Probleme, die vermutlich von Popular Sire verursacht sind, also auch eine Inzest Problematik.

    Natürlich haben auch offene Züchtungen diese Probleme.

    Der Vorteil der Alaskaner ist vermutlich, daß ihr Job so anspruchsvoll ist, daß ein Hund mit "Mängeln" den nicht leisten kann. Die Auslese ist bei europäischen Hunden, die für Sprint Distanzen gezogen werden, weniger hart.

    Aber enge, teilweise sehr enge Verpaarungen (Inzest) ist nix was es vor hundert Jahren nicht gab..

    Ja, stimmt. Auch bei Menschen.

    Aber wie man bei dem heutigen Wissensstand in Sachen Genetik noch sagen kann, daß Inzest in irgendeinem Kontext von Zucht gut ist, ist ... Äh, mir fehlen dafür echt die Worte.

    Ob im VDH weiter mit Zuchtbüchern gezüchtet wird ist mir letztlich egal.

    Sollte ich nochmal einen Welpen holen wird der aus Arbeitszucht kommen, vom Musher oder Schäfer. In beiden Fällen wird es eine offene Zucht sein.

    Ich wünsche mir staatliche Vorgaben die auf Tierwohl abzielen ohne dabei zwischen Mix und Rassehunde zu unterscheiden.

    Wenn solche Gesetze Sinn machen sollen, dann werden sie massiv in das Zuchtgeschehen I'm VDH eingreifen müssen.

    Und wenn jemand einerseits Inzucht OK findet und sich andererseits durch TSchG gegängelt fühlt... Ja Mei, dann scheinen die Gesetzgeber auf einem guten Weg zu sein.

  • Aussortiert wird da, wo ich es kenne, auch. Aber das will (und darf!) man in DE nicht.

    Ich hab absolut kein Thema damit, dass das in DE verboten ist. Qualitaet hin oder her. Irgendwann wirds scheisse, weil die AT fast einem Kreis aehneln und die Rassen, bei denen ich es weiss, sind jetzt keine, bei denen die Inzucht absolut kein Thema ist.

    Aber wer das will.. Bitte. Muss er halt in ein Land in dem er es darf oder ausserhalb des VDH zuechten (wenn wir in DE bleiben).

    Offene Zuchtbuecher sind halt fuer mich so ne Sache. Kann was bringen, muss es aber nicht. Und wenn es nicht durchdacht gemacht wird, fehlt mir persoenlich einfach der Sinn darin.

  • Wenn man sich auf Kurznasen, Faltohrkatzen und Widderkaninchen konzentriert wäre schon sehr sehr vielen geholfen.


    Wie gesagt, man muss nicht gleich alles bekämpfen was man selbst nicht leiden mag, ich mag auch keine langhaarigen Hunde, trotzdem muss ich da keine Qualzucht draus konstruieren, nur weil ich damit nichts anfangen kann.

    Das ist ja im Grunde, was ich auch meine - wenn man erst mal das echte Leid, und nicht gleich alles, was irgendwann mal Leid verursachen könnte, auf dem Focus hätte, wäre schon viel getan. Klar ist auch wichtig, dass man bestimmte Dinge in der Zucht ausschließt, damit nicht irgendwann Leid entsteht. Aber man muß halt irgendwo mal realistisch und sinnvoll anfangen, und da wäre dann mit Brachycephalie, geplanten Knorpeldefekten und Co schon ein Grund gelegt. Stattdessen wird sich verzettelt, weil man alles auf einmal lösen will, und man verliert sich dann in Zuchtlinien und Farbvererbung, ....

  • Der Vorteil der Alaskaner ist vermutlich, daß ihr Job so anspruchsvoll ist, daß ein Hund mit "Mängeln" den nicht leisten kann.

    Und auch die werden weder das Rad, noch die Genetik neu erfunden haben und werden gewisse Eigenschaften in der Population gefestigt haben

  • So

    Das mag für deinen Sport stimmen.

    Im europäischen ZHS, der sehr Sprint lastig ist stimmt es, das habe ich oben auch schon angedeutet.

    Alaskaner werden "grundsätzlich" für Mittel- bis Lang-Strecke gezüchtet. Da kannst du keinen Epi Hund einspannen.

    Die Aussage stimmt also hier schlicht nicht. Wenn ich plane mit meinem Team 1000 Meilen durch Alaska zu fahren, dann ist Epi ein KO Kriterium.

  • Und auch die werden weder das Rad, noch die Genetik neu erfunden haben und werden gewisse Eigenschaften in der Population gefestigt haben

    Sicher.

    Das Problem ist ja auch mMn, daß wir seit 150-200 Jahren eine absurde Versteifung darauf haben Rassen nach äußeren Merkmalen und Zuchtbüchern zu definieren und eine genetische Verarmung forcieren, wie es in den Jahrhunderten vorher nicht praktiziert wurde.

    Wenn man Rassezucht erhalten will, dann muß man mMn zurück zu einem anderen Verständnis des Begriffs Rasse.

    Das bedeutet ja nicht, daß man fortan völlig planlos, ohne jede Form von Untersuchungen und Dokumentation einfach alles aufeinander lässt.

    Zwischen dem, was heute praktiziert wird und totaler Anarchie in der Hunde Vermehrung liegen ja immer noch ein paar andere Möglichkeiten.

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