Ihr Lieben,
ich bräuchte mal eure gesamte Kreativität, was das Entwickeln von Trainingsansätzen angeht.
Mein Milo ist ja recht territorial und nimmt das "mobile" Territorium ziemlich wörtlich, kurz: Er verteidigt mein Auto.
Anfangs hätte er so ziemlich alles, was sich auf 30 Meter dem Auto genährt hat, am liebsten in den Boden gestampft. Teilweise hat er auch schon mal proforma nach dem Aussteigen aus dem Kofferraum das Pöbeln angefangen, obwohl nichts und niemand in der Nähe war.
Inzwischen sind wir aber endlich so weit, dass er auch bei geöffneter Kofferraumklappe zuverlässig entspannt bleibt, wenn jemand direkt ans Auto kommt/sich mit mir unterhält usw. Also ums Auto rum gibt es echt nichts mehr zu beanstanden, das läuft.
Problematisch ist und bleibt es aber im Auto, und zwar dann, wenn andere Menschen außer ich mit ins Auto steigen. Also zum Beispiel, wenn ich mit einer (ihm gut bekannten) Freundin zusammen Gassigehen möchte. Wir treffen uns, Hund freut sich, Hund kommt in seine Kofferraum-Box, Freundin und ich steigen ein und noch bevor ich den Motor starte, geht hinten das Gebelle und Gekreische los. Und glaubt mir, so ein 100 Dezibel Mudimix-Organ, das da in seiner Kofferraumbox alles gibt, macht wirklich, wirklich keinen Spaß (zumal er das dann auch ohne Pause durchhält, bis wir da sind).
Nur: Wie zum... soll ich das denn bitte trainieren?
Meine einzige Idee war, dass sich eine Freundin oder ein Kumpel von mir ins Auto setzt, während ich hinten am Kofferraum bei Milo bin, um eingreifen zu können. Das hat auch an sich ganz gut funktioniert - solange ich daneben stehe. Sobald ich aber im Auto sitze, spätestens wenn ich losfahre, geht's genauso weiter wie zuvor. Über Leckerlies zu arbeiten ist wenn ich vorne sitze halt einfach nicht möglich, verbales Lob interessiert ihn eher nicht und abbrechen lässt er sich dabei rein verbal auch nicht. Ich habe leider ein bisschen die Vermutung, dass Herr Hund ganz genau weiß, dass mir während dem Fahren eh die Hände gebunden sind. Er ist vom Typ her nämlich schon auch einer, der durchaus mal pöbelt, einfach weil ers kann (oder besser: es ihm gerade niemand konsequent verbieten kann).
Und ja, da bin ich dann ratlos. Deshalb die Frage an euch: Habt ihr Ideen, wie ich da trainingstechnisch noch ran gehen könnte?
Ich vermute ja ein bisschen, dass ich damit einfach leben muss und wenn, dann ist es nunmal so und ich begnüge mich weiterhin damit, andere Menschen erst am Gassiort zu treffen. Geht ja alles irgendwie, aber es wär natürlich entspannter, wenn wir das auch noch hinkriegen könnten.