Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Ich frage mich, warum es so schwer ist zu akzeptieren, dass manche Hundetypen Merkmale aufweisen, die verstärkt ein Klientel anziehen, welches nicht über die Befähigung verfügt diese Merkmale umweltverträglich zu berücksichtigen.

    Wer bestreitet denn das?
    Die Frage ist, ob es eine oder mehrere Hunderassen gibt, die ein signifikant höheres Gefährdungspotential aufweisen im Vergleich zu JEDER anderen Hunderasse. Und dazu lautet die Antwort jeder mir bekannten wissenschaftlichen Auswertung/Studie. Nein.

    Klar ist ein Schäferhund potentiell gefährlicher als ein Malteser. Aber welche Schlussfolgerungen ziehen wir daraus? Der Drahthaar kommt auf die Liste, der Kurzhaar evtl. und der Viszla ist okay? Um es einfach mal an einem anderen Beispiel plastisch zu machen. Tatsächlich lässt sich eben auch einfach nicht ausschließen, dass z.B. auch ein kleiner Terrier ein Baby töten oder Menschen andere schwerwiegende Verletzungen zufügen kann.

    Unter dem Strich bleibt:

    - die absolut überwiegende Mehrzahl aller Hunde verhält sich unauffällig oder wird unauffällig geführt (Und das gilt für ALLE Rassen).

    - Wenn es zu Vorfällen kommt, dann waren es in der Regel Vorfälle, die hätten vermieden werden können, wenn der Hund vorausschauender und mit mehr Sachkunde geführt worden wäre.

    Daher kommen die mir bekannten Studien einfach schon seit Jahrzehnten zu immer und immer wieder dem selben Ergebnis. Die Frage, ob ein Hund im Sinne des Gesetzes auffällig wird, ist in erster Linie eine Frage der Hund-Halter-Konstellation und nicht der Rasse.

  • Ich frage mich, warum es so schwer ist zu akzeptieren, dass manche Hundetypen Merkmale aufweisen, die verstärkt ein Klientel anziehen, welches nicht über die Befähigung verfügt diese Merkmale umweltverträglich zu berücksichtigen.

    Bestreitet niemand.

    Aber zum einen ist dieses Problem Klientel trotzem die Minderheit und zum anderen hast du dieses Problem nicht nur bei Listenhunden, sondern auch quer durch die Gebrauchshunde und HSH Population undviele andere Gruppen.

    Da wird zwar anderes Klientel angesprochen, aber das ist halt nicht weniger unfähig solche Hunde gefahrlos in der Gesellschaft zu führen.

  • Ich habe eine Rasse, die in einigen BL auf der Liste steht, aber in keiner einzigen Beissstatistik auftaucht.

    Warum wird sie als potentiell gefährlicher als andere Rassen eingestuft?

    In den Berliner Beißstatistiken steht sie gelistet.

    2020 einen Menschen schwer verletzt, ein Beißvorfall mit Hund

    2021 je zwei Menschen leicht verletzt, einmal Mensch gefährlich angesprungen, 2 Vorfälle mit anderen Hunden

    2022 einmal Mensch leicht verletzt und 9 Beißvorfälle mit Hund

    Ich finde bspw auch meine Rasse in den Statistiken wieder.

  • Ich habe eine Rasse, die in einigen BL auf der Liste steht, aber in keiner einzigen Beissstatistik auftaucht.

    Warum wird sie als potentiell gefährlicher als andere Rassen eingestuft?

    Eine mögliche Erklärung ist, dass dieser Hundetyp den in der Beißstatistik gesondert aufgeführten Hunderassen dermaßen ähnlich ist, dass ohne besondere Auflagen ein bestimmtes Klientel auf diese Rasse ausweichen würde - mit den gleichen Folgen unsachgemäßer Haltung und Erziehung, wie bei den anderen Rassen.

  • Danke, habe ich nicht gründlich genug gelesen.

    Das rechtfertigt meiner Meinung nach keine Aufnahme in eine Liste.

    Aber die Begründung, warum sie z.B. in Bayern drauf steht, ist eh nicht ernst zu nehmen:

    Die Bevölkerung ist an den Anblick solcher Hunde nicht gewohnt!

    Muss ich nicht verstehen, zwei WT bestanden, also wird sie jetzt wie ein "normaler" Hund behandelt.

    Trotzdem taucht der Schnauzer nirgendwo als potentiell gefährlicher auf!

  • Ich habe eine Rasse, die in einigen BL auf der Liste steht, aber in keiner einzigen Beissstatistik auftaucht.

    Warum wird sie als potentiell gefährlicher als andere Rassen eingestuft?

    Eine mögliche Erklärung ist, dass dieser Hundetyp den in der Beißstatistik gesondert aufgeführten Hunderassen dermaßen ähnlich ist, dass ohne besondere Auflagen ein bestimmtes Klientel auf diese Rasse ausweichen würde - mit den gleichen Folgen unsachgemäßer Haltung und Erziehung, wie bei den anderen Rassen.

    Tja, in den falschen Händen hätte der CC durchaus Potential, das stimmt.

    Aber ihn deshalb prophylaktisch als potentiell gefährlicher einzustufen finde ich schon sehr ungerecht, weil damit auch alle "Normalhundehalter", die diese Rasse lieben, vorverurteilt werden.

  • Aber ihn deshalb prophylaktisch als potentiell gefährlicher einzustufen finde ich schon sehr ungerecht, weil damit auch alle "Normalhundehalter", die diese Rasse lieben, vorverurteilt werden.

    Na ja - die andere Seite der Medaille ist, dass genau diese Cane-Corso-Normalhundehalter vor einem Missbrauch dieser Rasse durch Vollhonks geschützt werden.

  • Aber ihn deshalb prophylaktisch als potentiell gefährlicher einzustufen finde ich schon sehr ungerecht, weil damit auch alle "Normalhundehalter", die diese Rasse lieben, vorverurteilt werden.

    Na ja - die andere Seite der Medaille ist, dass genau diese Cane-Corso-Normalhundehalter vor einem Missbrauch dieser Rasse durch Vollhonks geschützt werden.

    Und warum nicht dann auch Rassen der gleichen FCI Sektion wie Riesenschnauzer, Bullmastiff, Boxer, Deutsche Dogge, Bordeauxdogge usw.?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!