Wie harmoniert eure Mehrhundehaltung?

  • Hallo,


    das die Kombinationen Rüde/Hündin, Rüde/Rüde und Hündin/Hündin alle individuell gut - oder wenig gut miteinander funktionieren können, ist denke ich bereits bekannt.

    Mich würde nun jedoch interessieren welche Kombinationen euren Erfahrungen nach wie miteinander funktionieren bzw harmonieren.


    Haben sie einen Mehrwert voneinander und leben in einem Miteinander, oder leben sie friedlich nebeneinander her?

    Gibt es öfter mal Zickereien, oder sind sie "best buddys"?


    Wie sind eure Erfahrungen?


    Freundliche Grüße

  • Hier lebten bisher kastrierter Rüde und intakte Hündin zusammen sowie aktuell 3 intakte Hündinnen. Die Mädels sind sich deutlich lieber und machen mehr zusammen als Hündin & Rüden. Wobei damals zwischen den beiden 10 Jahre Altersunterschied lagen. Jetzt sind es jeweils 3 Jahre.

  • Hier wohnt zwar derzeit nur ein Hund, aber wir sind häufig auch mehrere Tage am Stück mit einer Freundin und ihrer Hündin zusammen.


    Kombination Hündin x Rüde

    Mein Bub lässt sich sehr viel von ihr gefallen und würde ihr wenn möglich die Krone noch polieren. Sie sind sehr harmonisch und liebevoll miteinander. Das ist echt niedlich anzuschauen, besonders da die beiden fast über 35 kg voneinander trennen. Es ist ein tolles Miteinander, sie provitieren absolut davon zusammen zu sein. Kuscheln, gehen zusammen beim Spaziergang von Stelle zu Stelle, tauschen miteinander Stöcke aus, haben ein gegenseitiges faires Spielen, interagieren schön miteinander,... Selbst die Futternäpfe werden getauscht bzw der andere darf nach dem fressen Reste auslecken - sie warten vom Menschen unaufgefordert brav bis der andere fertig ist. Eine Kombination die mir persönlich sehr gut gefällt.

  • Ich würde mal behaupten dass das nichts Geschlechterspezifisches ist, wie gut sich die Hunde untereinander verstehen. Meine erste Kombi waren kastrierte Rüde und kastrierte Hündin. Die Hündin hing sehr an dem Rüden, der Rüde mochte sie auch. Aber die Interaktionen zwischen den beiden waren eher begrenzt. Dann kam noch eine unkastrierte Hündin dazu. Die haben sich alle drei akzeptiert, mehr aber nicht. Das war so ein nebeneinander her gelebe.


    Jetzt habe ich zwei unkastrierte Rüden und die haben unglaublich viel Interaktion miteinander. Da kann es zwischendurch auch mal krachen weil beide ein schlechtes Nervenkostüm haben, aber die Regel ist das nicht. Dafür spielen die zusammen, betreiben gegenseitig Fellpflege, liegen auch mal eng zusammen und nehmen zwischendurch immer wieder Kontakt auf. Der zweite Hund kam eh vor allem weil ich beim ersten gemerkt habe wie sehr ihm ein fester Hund an seiner Seite fehlt.

  • Hier wohnt ein 8jähriger kastrierter Rüde und ein 2,5jähriger intakten Rüden. Zusammen leben tuen sie seit Herbst 2021.


    Ich würde sagen es ist ne Männer WG. Sie leben friedlich zusammen, spielen auch mal (wenn nicht mehr so oft) zusammen. Aber zb zusammen gekuschelt liegen gibt es hier nicht. Eher durch Zufall das es ein Kontaktliegen gibt oder wenn bewusst dann vor dem Kamin.


    Aber ich finde beide harmonisieren zusammen und ich bin froh wie es ist. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie zusammen liegen und kuscheln, aber da ist Baxter nicht der Hund für und hat das Calle früh gezeigt. Dieser weiß das und riskiert es gar nicht erst 🤭

  • Hier gibt's einen Thread wo es u.a. auch darum geht ich glaube der heißt "mehrhundehaltung Realität vs Vorstellung" oder so in der Art vielleicht findest du da auch paar Antworten 😊


    Ich selbst hab mir (als erstmalige Mehrhundehalterin) immer nur gemischtgeschlechtliche Kombis zugetraut, außer beim Hundesitting (weil gemischtgeschlechtlich TENDENZIELL konfliktfreier sein kann bilde ich mir ein) aber musste dann im Endeffekt trotzdem monatelang in der Bude trennen bzw Mauli war bei Chap meist eh immer drauf.

    So kann es kommen, dabei war er eigentlich so toll mit anderen Hündinnen aber Ruby konnte der null leiden zu Beginn und sie ist eh nicht die Souveränste. Richtig blöde Mischung da hat gegengeschlechtlich auch nix gebracht 😄 (dafür hat ihn ihre Läufigkeit überhaupt nicht interessiert oder nervös gemacht was ich sehr beeindruckend fand für nen intakten Rüden der das all die Jahre auch nicht kennengelernt hat direkt mit ner läufigen Hündin konfrontiert zu werden).


    Das was auf dem Bild zusehen ist war quasi das höchste der Gefühle an direktem Kontakt und auch eher Zufall 😄 ansonsten gab's ab und an Flitzerunden draußen und drin halt sehr lustig anmutendes sehr unsouveränes/fiddeliges Rumgehampel beiderseits was ich mit Argusaugen beobachtete.


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    Sie konnten dann relativ gut koexistieren, meist hat er sich dann mehr für sie interessiert als umgekehrt, da Ruby dann aber mehr oder minder schnell ins Fiddeln gekippt ist hab ich solche "Spielchen" in der Wohnung immer relativ schnell abgebrochen. Eine blutige (für mich komplett unvorhergesehene und absolut unnötige) Attacke seinerseits gab es, danach hab ich sie bis zu seinem Ableben nur noch sehr sehr dosiert und nur noch mit Mauli in der Whg zusammengelassen. Das klingt schlimmer als es war da er tagsüber oft mit meinem Vater unterwegs war (er liebte es am Rad zu laufen bspw) und abends sich sowieso zurückgezogen hat und von niemandem (weder Hund noch Mensch) mehr gestört werden wollte, da gab's dann ein Türgitter und gut. Im Sommer lag er sehr gerne auf der Terrasse wo Ruby eh selten alleine hin ist das hat dann auch immer gut gepasst.


    Mittlerweile schließe ich Hündin + Hündin auch bei Ruby nicht mehr gänzlich aus bin aber beim Zuwachs tatsächlich noch am Überlegen. Da wird vermutlich die Trennung während der Standhitze das "Herausfordernste" mit einem Rüden ist, ist aber etwas womit ich absolut leben kann. Ideal wäre also eigentlich ein bereits kastrierter Rüde aus dem Tierschutz...


    Überlegst du wohl einen 2. Hund einziehen zu lassen oder was ist der Grund für deine Fragestellung wenn ich fragen darf? 😊

  • Hier leben 5 unkastrierte Hündinnen (3 Shelties, ein Border, ein Aussie). Ich profitiere da sicher von den Rassen (und Aussie Joey, die extrem nett und souverän ist), es ist insgesamt sehr harmonisch.


    Spielen: aktuell Peaches (Sheltie, 3,5 Jahre) viel mit Kleinteil Lotta (Sheltie, 7 Monate) und auch Enya (Border, 4 Jahre) mit Kleinteil Lotta. Ist Maulrangeln, aber auch Zerrspiele (vor allem Lotta und Enya) sowie Rennspiele (vor allem die beiden Shelties).

    Sheltie Smilla (fast 10 Jahre) spielt nicht wirklich mit den anderen und hält sich allgemein eher raus, wird aber von absolut allen hier mit viel Respekt behandelt.
    Aussie Joey (8 Jahre) spielt mit den anderen Hunden eher nicht mehr (kurz rumalbern mal). Sie fühlt sich sehr erwachsen mittlerweile :rollsmile:


    Kontaktliegen: das tut Joey dagegen gerne, mit allen Hunden, die das mögen (insbesondere Lotta, teils auch Peaches). Enya liegt manchmal Kontakt mit uns Menschen, will beim Schlafen aber eher Abstand. Smilla exakt auch so.


    Zickig: wenn Enya läufig ist, ist sie ganz allgemein gereizter, merkt man sehr Außenreizen, Sport, Fremdhunden... gegenüber. Unter den Hunden bekommt es situativ nur Joey ab, ist kurzes Angezicke, das sonst nicht stattfindet und mit Ende Läufigkeit auch wieder vorbei ist. Zu den Shelties ist Enya allerdings auch dann grundsätzlich nett (auf die passt sie allerdings auch allgemein auf, nimmt sie dafür wenig Ernst, Smilla ein wenig außen vor).


    Brauchen sie es? Ich denke, jeder Welpe / Junghund hat hier immer sehr davon profitiert! Ich auch, die Jungspunde können sich so viel abschauen, erspart mir Erzehungsarbeit, aber auch die Interaktion miteinander fand ich einfach Gold Wert bei meinen jungen Hunden. Auch die sehr unterschiedlichen Charaktäre, mit denen sie eng Kontakt haben.
    Bei Peaches glaube ich wirklich, sie braucht das. Sie kommuniziert und spielt und sucht Nähe. Auch auf Spaziergängen (wobei sie nicht der sicherste Hund auf diesem Planeten ist und gerade die Großen ihr da auch viel Sicherheit geben)

    Smilla braucht das nicht, es scheint sie aber auch nicht zu stören und jeder hier nimmt sie ernst.

    Joey glaub ich eher auch, sie braucht das, sie mag und sucht die Nähe und ist extrem sozial!

    Enya braucht es sehr sicher nicht! Auf der anderen Seite sind Fremdhunde für sie zu 100% völlig überflüssig und im Rudel spielt sie und kommunziert viel. Ich finde es gut für sie, dass sie im Rudel lebt, auch wenn es für sicher auch ok wäre, mit mir auf einer sonst komplett einsamen Insel zu leben xD

    Lotta ist halt erst 7 Monate, noch genießt sie es eh: spielen, kuscheln und souveräne Begleiter auf dem Spaziergang.


    Ressourcen: Die Shelties kennen nur sehr bedingt Ressourcen-Denken, Futternapf-teilen würden aber auch die nicht feiern (allerdings eher nur stressig schneller fressen, wobei hier jeder seinen Napf hat und fertig. Im Aufbau beim Welpen von mir moderiert!).
    Bei Enya dürfen Peaches und Lotta an den Napf, die anderen beiden nicht. Sie würde knurren.
    Kaukram und Spielzeug liegt hier immer zur freien Verfügung rum und wird nicht als Ressource gesammelt und verteidigt, ist also völlig entspannt. Aber ich glaube, das ist auch dem geschuldet, dass es keine begrenzten Ressourcen hier sind. So wirklich ein Ressourcen-Denken hat hier aber keiner.

  • Hier wohnten 13 Jahre lang eine unverträgliche, kastrierte schwarze Schäferhündin und ein kastrierter, total netter Labbimix zusammen…..die beiden haben eher nebeneinander her gelebt und nur einmal im Jahr, Frühjahr, hat die Bo versucht den Sammy auseinander zu nehmen…..es floss ab und an Blut, aber nie sehr viel und es war alles immer per Hausapotheke behandelbar…..


    Seit fast 1 1/2 Jahren wohnen hier zwei unkastrierte Rüden zusammen. Kasper wird im April 5 und ist der Onkel vom 19 Monate alten Yoshi….beide sind Kurzhaarcollies und die habe ich bisher als super sozial kennengelernt. Die beiden verstehen sich sehr gut….es wird zwar nicht extrem miteinander gekuschelt, aber miteinander gerannt, gezockt, gezergelt und auch mal erzogen, wenn Yoshi zu sehr über Ziel hinaus schießt. Ich würde sagen Buddies, aber nicht best Buddies. Was vielleicht auch ganz gut ist, den durch den Altersunterschied, wird einer von beiden vorher gehen müssen und dann leidet der andere hoffentlich nicht allzu sehr.

  • Ach so, da es ja auch um Geschlechter-Kombis geht: Ich hatte einige Jahre lang die Kombi kastrierter Rüde (Grisu) + unkastrierte Hündin (Lucy) und irgendwann 2. unkastrierte Hündin dazu, Smilla, noch später dann Joey.
    Grisu erwachsen war nur sehr bedingt hundeverträglich und auch im Rudel nie einfach. Die einzige, die er im Erwachsenenalter wirklich mochte, war Joey. Auch wenn es für mich immer Management war (gerade die ersten Wochen bis Monate nach Welpeneinzug, auch Enya hat er ja noch miterlebt, die fand er ganz kacke :fear: ), hat er in meinen Augen doch profitiert. Sonst hätte er gar keinen Hundekontakt mehr gehabt. Und mit Joey war er letztlich wirklich herzig :herzen1: . Aber die kann man eigentlich nur mögen =)

    Was ich sagen wollte: am Geschlecht würde ich es weniger festmachen, wie es harmoniert, sehr viel mehr am (passenden) Typ Hund.

  • Das ist, denke ich, eine Frage des individuellen Teams :smile:


    Wir haben mit Lilly und Ronja zwei kastrierte Hündinnen gehabt, die zwar miteinander interagiert und gelegentlich gespielt haben, aber doch eher nebeneinander her gelebt haben.


    Bei Lillys Einzug war Ronja nicht amüsiert :smile: Aber sie war halt so souverän und selbstbewusst, dass sie wusste, nichts besteht neben ihr. Schon gar nicht so ein deprivierter Shelterhund. Lilly hat sich sehr an Ronja orientiert, blieb aber in ihrem Schatten und unauffälliger Mitläufer.


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    Nach Ronjas Tod ist Momo eingezogen und nach den ersten 2 Wochen „ich wills weghaben“ hat Lilly Momo adoptiert und die Zwei hängen sehr aneinander. Lilly hat Selbstbewusstsein dazu gewonnen. In der Wohnung ist sie weiterhin meistens für sich (der Pudel klebt an uns, während Lilly viel Rückzug und Schlaf in einem ruhigen Raum braucht), aber sie kommt immer wieder nach dem Rechten sehen. Und bei allem Interessanten stehen die beiden als klares Team parat :smile: Anfangs war Lilly der Mentor. Heute ist es rech ausgeglichen, würde ich sagen. Sind auch mittlerweile fast gleich groß. Ich erwarte, dass sich mit der Zeit Momo als die Durchsetzungsstärkere erweist, aber da sie sehr nett ist, sehe ich keine größeren Konflikte am Horizont.


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