Pudel,Retriever oder doch ein Spaniel?

  • Ich platze hier mal rein, ohne großartig gelesen zu haben was bisher so geschrieben wurde.

    Hier sitzen zwei Flatcoated Retriever und seit September letzten Jahres auch noch einen English Springer Spaniel.

    Meine eine Flathündin habe ich zum Therapiebegleithund ausgebildet und aktiv in meiner Arbeit als Ergotherapeutin eingesetzt. Mangels Möglichkeiten in der neuen Stelle leider aktuell nicht mehr.


    Ich denke was für mich aktuell der größte Unterschied vom Flat zum Springer ist, ist die Bindung. Enzo mein Springer ist wirklich so der ganz klassische und typische Einmannhund.

    Charakterlich würde er sich so, wunderbar eignen. Ein unfassbar ausgeglichenes und entspanntes Wesen. Aber er löst sich unfassbar schlecht von mir 😅 Selbst wenn mein Partner Zuhause ist, keine Chance das er irgendwie zu ihm kuscheln kommen würde oder sonst wie. Obwohl er das durchaus tut wenn ich nicht da bin.

    Ich finde die Beziehung geht schon nochmal auf eine ganz andere Ebene. Ich weiß auch nicht ob er so viel Freude an der Arbeit als Therapiebegleithund hätte. Es ist alles fein so lange ich da bin und streicheln von anderen ist auch völlig okay aber er braucht es nicht.

    Ist aber bestimmt auch Charakter abhängig. Meine andere Flat Hündin wäre auch eher Typ braucht es nicht zwingend mit andern Menschen.


    So sind beide Rassen tolle Begleiter. Mit allen mache ich aktiv Dummytraining und gehe auch bei Mirko aus dem Video ins wöchentliche Training :mrgreen-dance:

    Eignen tun sich beide. Mit Enzo musste ich am Anfang jedoch ganz schön umdenken. Tragen tut er für sein Leben gern alles aber der Bringtrieb ist ihm halt nicht in die Wiege gelegt worden.

    Da muss man schon anders ran gehen als wie bei meinen Flats die von sich aus direkt im Welpenalter schon zugetragen haben.


    Sowohl der Springer als auch der Flat, sind Rassen die nicht unbedingt für ihre Ernsthaftigkeit bekannt sind. Sie sind Spätzünder und brauchen viel Zeit in der Entwicklung. Sie sind sehr kreativ im Training und man sollte nie den Abend vor dem Morgen loben :lol: Ich mag das sehr gerne! Ich würde hier keinen Hund haben wollen, die einfach das tun was man sagt. Ich mag es wenn ein Hund mitdenkt und nicht nur ja und Amen sagt :D

    Dessen muss man sich aber durchaus bewusst sein und es mögen.


    Was man beim Spaniel anders merkt als beim Retriever, die Nase ist wirklich das Haupteinsatzgebiet der Sinne. Und es gibt für Enzo nichts schöneres als suchen!

    Sprich man sollte im Dummybereich auch durchaus da dann in Richtung Buschieren sich informieren und eben das Dummytraining auch an die Arbeit des Spaniels anpassen. Ist einfach ein bisschen ein Unterschied zum Retriever.


    Vielleicht noch zum Thema Wuseligkeit. Ich find meine eine Flat Hündin deutlich wuseliger und aufgeregter als den Springer. Denke das ist sicher auch Individuell auf jeden Hund bezogen aber ich find den Springer sehr viel in sich ruhender und auch die die ich bisher kennengelernt habe sind meiner Meinung nach entspannter als die Flats.


    Sollten noch Fragen sein, nur her damit. Ich habe ja den direkten Vergleich =)

  • Hier noch was an Arbeit mit Retriever und Spaniel im selben Video - ich finde, man sieht gut die grundsätzlich andere Art. (Ja, der ESS aus nicht jagdlicher Zucht wird wohl etwas weniger high sein. Aber die grundsätzliche Art bleibt.)



    Ich finds ja echt niedlich und lustig, dieses Spaniel Ding. Und sie arbeiten geil wenn das Wesen passt. Wenns nicht passt, kanns auch mal ein sehr unsicherer Hund sein - hatten einen im Trailen der wirklich wegen jedem Mückenfurz und jedem Mini Druck dicht machte.

    DAS sind aber Working Cocker und Working Springer. Ist etwas anderes als Spaniels aus Arbeitslinie (jagdliche Leistungszucht). Und da kann ich naijra nur zustimmen. Und Showzucht vs Worker sind wirklich völlig andere Welten

  • Vollkommen richtig und ein wichtiger Punkt!

    Ein Worker wäre hier für den Themenersteller vollkommen unpassend.

  • Unser kleiner Spaniel ist jetzt erst 6 Monate alt.

    Wir haben schon recht früh mit dem mantrailen angefangen, das kann er schon sehr gut.

    Dabei ist er hoch engagiert, sehr konzentriert und arbeitet wirklich sauber.

    Und dabei hat er wirklich Spaß, allgemein ist die Nase immer unten.

    Er ist allerdings nicht sofort Freund mit fremden Leuten sondern eher zurückhaltend.

    Leider ist er extrem verfressen und das ist schon herausfordernd wenn der vorherige Hund überhaupt nicht so war.

    Er lernt ziemlich schnell, allerdings hat er schon einen eigenen Willen und ist sehr unterhaltsam.

    Wirklich wuselig ist er nicht, eher ein wenig gemütlicher.

    Was mir besonders gefällt ist das er bisher keinerlei Interesse an Vögeln und wildtieren hat selbst der Rückruf klappt gut so kann er ohne Leine laufen.

    Der radius ist auch eher eng was mir gefällt.

    Die Ohren müssen regelmäßig gereinigt werden, sonst ist er relativ pflegeleicht.

    Ich empfehle dir aufjedenfall eine seriöse vdh zucht.

  • DAS sind aber Working Cocker und Working Springer. Ist etwas anderes als Spaniels aus Arbeitslinie (jagdliche Leistungszucht). Und da kann ich naijra nur zustimmen. Und Showzucht vs Worker sind wirklich völlig andere Welten

    Danke! Sind wirklich andere Welten - faszinierend, aber nicht jedermanns Ding! Und hier auch jagdlich meist brotlos, da a) zumeist stumm jagend und b) das passende Wild fehlt.

  • Gibt es bei Cockern sehr große Unterschiede in der Standartlinie?

    Ja, recht grosse. Es gibt welche, die seit Generationen als Begleithund gezüchtet werden, aber auch Standard Cocker aus jagdlicher Leistungszucht (das ist nicht dasselbe wie die Worker). Aber auch bei den als Begleithunde gezüchteten gibt es gelegentlich Exemplare, bei denen das jagdliche Erbe durchschlägt. Und da Cocker generell eigenständiger sind als die Springer, machen die dann halt einfach ihr Ding - vor allem, wenn sie keine sinnvolle Beschäftigung haben. Springer sind da kooperativer.

  • Ja, das war mir schon klar, ja das waren jagdlich gezogene Hunde in den Filmen. Trotzdem zeigt es für schön die Unterschiede im Wesen von Spaniels und Retriever. Es ist ein anderer Typ. Für den Retriever ist Bringen der Himmel. Für den Spaniel suchen - die Jagdsequenzen sind an anderer Stelle ausgeprägter. Mit allen Konsequenzen für Dummy und Alltag. Und auch wenn Showlinie meistens weniger energetisch ist, ist je die grundsätzliche Arbeitsart nicht anders.


    (Das wuselige kenn ich also durchaus auch von Showlinie, gerade wenn ein sehr aktiver Welpe gewählt wurde.)

  • Wann soll der Welpe denn in etwa einziehen? Sorry, falls ich es überlesen habe.


    Kleinpudel so ab 40cm findet man mittlerweile aber schon ganz gut, würde ich sagen. Aber ja, so arg viele Züchter sind es nicht.

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