Junghund macht in Hausflur - ohne Grund?

  • Hallo zusammen,


    vorweg es geht um unseren Golden Retriever Rüden, welcher nun knapp 7 Monate alt ist.


    Wir leben in einem MFH im ersten Stock. Nach unten in den Innenhof sind es vielleicht 2 Minuten.


    Eigentlich ist er stubenrein, allerdings kämpfen wir mit einer gewissen "Problematik".


    Das erste mal aufgetaucht ist es, als er aufgrund von Durchfall seinen Reis + Hähnchen mit Wasser angereichert bekommen hat (Reis wässert ja auch ungemein). Er konnte es oft nicht mehr so wirklich halten (war da aber auch noch wesentlich jünger) und machte z. B. in Wohnung und Hausflur wieder, obwohl er eigentlich nur draußen gemacht hat.


    Das ist schon einige Zeit her. Seit dem gab es immer mal wieder "Vorfälle", dass er in den Hausflur statt in den Innenhof gepinkelt hat, und 2x (zum Glück nur 2x) auch einen Haufen in den Hausflur gesetzt hat. Das war aber vereinzelnd und meist nur von kurzer Dauer.


    Als Randinfo hier: Wir barfen seit knapp einer Woche, vorher TroFu (Josera SensiJunior) und er verträgt es eigentlich super (auch kein Durchfall bekommen o.ä.).


    Nun ist es aber seit ein paar Tagen akut, dass er eigentlich jedes oder fast jedes Mal in den Hausflur, manchmal während des Treppengehens (er bleibt einfach stehen und lässt laufen in der Diagonalen) pinkelt und einmal sogar im liegen vor der Wohnungstür, als wir gerade dabei waren unsere Schuhe anzuziehen.


    Da er es vereinzelnd vorher schon mal gemacht hat, gehen wir nicht von einer physiologischen Ursache aus.


    Er ist in gewissen Bezügen ein kleiner "Angsthund" (oder auch einfach ein Golden Retriever) und wir leben direkt an einer Hauptstraße. Trotz Trainings und Trainingserfolgen machen wir immer wieder auch Rückschritte mit seiner Gewöhnung an Straße, Autos usw. Mittlerweile wissen wir, dass Autos bzw. Straßen woanders kein Problem darstellen, aber die hier direkt an unserem Haus anscheinend schon. Deshalb meiden wir die Hauptstraße sowieso schon, aber teilweise wehrt er sich jetzt auch hier in den Nebenstraßen spazieren zu gehen. Wahrscheinlich assoziiert er den Innenhof ebenfalls damit, dass wir eventuell spazieren gehen könnten (in den Nebenstraßen), weil er absolut Null Bock hat rauszugehen (jetzt bei den Temperaturen noch weniger). Es sei denn wir ziehen ihm sein Geschirr an, weil er dann weiß, dass wir mit dem Auto woanders hinfahren, dann geht's. Bzw. ist es auch tagesformabhängig. Ansonsten weigert er sich wirklich rauszugehen, selbst zum Lösen eben in den Innenhof.


    Wir müssen ihn wirklich hochheben (weil er sich hinlegt) und mit viel Geduld arbeiten, damit er die Haustür verlässt, dann geht er meistens auch, auch die Treppe und dann ... lässt er sein Pipi laufen.


    Wirklich (wenn ich als naiver Menschling draufgucke) als wenn die Message so ist: "Ja ne, auf Innenhof habe ich kein Bock, falls du hier spazieren gehen willst erst Recht nicht, ich pinkel dir einfach mal in den Flur, dann habe ich doch alles erledigt und wir können wieder rein in unser gemütliches Zuhause, nicht? Nicht?"


    Wir geben ihm natürlich nicht seinen Willen, versuchen dann das Pinkeln zu unterbinden und gehen mit ihm trotzdem in den Innenhof, wo er dann den Rest hinpinkelt (danach loben wir ihn auch).


    Wir wissen gerade nicht mehr so wirklich weiter, da es jetzt schon ein paar Tage so geht und recht konsequent (bisher halt vielleicht an 3 Tagen 1x pro Tag und dann war's wieder ok) und wir natürlich nicht wollen, dass sich ein Muster bildet o.ä., aber auch nicht wissen, ob sich das mit der "Zeit wieder legt".


    Ich hoffe mal auf eure Schwarmintelligenz und vielleicht hat jemand eine Idee,

    woran es liegen könnte oder was man machen könnte.


    Vielen Dank + LG

  • Hat er denn auch Spaziergänge, an denen er Freude hat? Also Hundekumpels treffen, gemeinsam schnüffeln, …

    Abgesehen davon, dass ich trotzdem auf eine Blasenentzündung untersuchen lassen würde, würde ich die Spaziergänge ansonsten auf Zeiten legen, wo sehr wenig los ist (z.B. ganz früh am Morgen).

    Außerdem würde ich ein Ziel suchen, das für ihn in Ordnung ist und dort auch mal Leckerlies verstecken und einfach dafür sorgen, dass er sich dort wohlfühlt.

    Und dann mehrmals täglich vorbeilaufen. Meine Hunde lösen sich nur dort, wo sie keine Angst haben.

  • Wirklich (wenn ich als naiver Menschling draufgucke) als wenn die Message so ist: "Ja ne, auf Innenhof habe ich kein Bock, falls du hier spazieren gehen willst erst Recht nicht, ich pinkel dir einfach mal in den Flur, dann habe ich doch alles erledigt und wir können wieder rein in unser gemütliches Zuhause, nicht? Nicht?"

    Versuch dich wirklich davon zu trennen - so ticken Hunde nicht.


    Einfach laufen lassen - sogar im Liegen urinieren? Da stimmt was nicht. Das ist kein "normales Problem" mit Stubenreinheit.


    Ich würde den Hund auch auf jeden Fall gesundheitlich abklären lassen.


    Zusätzlich läuft auch was gewaltig falsch, wenn ein Hund in dem Alter so ungern die Wohnung verlässt. Das kennt man eigentlich nur von Hunden, die aus ganz, ganz schlechten Verhältnissen kommen, gar nix kennen o.ä. So wie du schreibst, gehe ich davon aus, dass ihr ihn habt, seit er Welpe ist? (Falls nicht, korrigiere mich bitte).


    ---


    Hunde haben zwar nicht unbedingt das Sauberkeitsverständnis, dass sie nicht "drinnen" machen - aber sich einpinkeln ist für einen Hund ungefähr so angenehm wie es für dich wäre, wenn eine urinnasse Hose anhast. Deswegen sind diese Unfälle, wie du sie schilderst schon besorgniserregend.

  • Zuallererst würde ich den TA konsultieren um gesundheitliche Probleme, wie z.B. eine Harnwegsinfektion abzuklären.

    Könnte es sein, dass er nicht raus will weil es zu Silvester bei euch geknallt hat? Ich denke da vor allem an den Innenhof, viele Hunde verknüpfen den Ort, wo sie erschreckt wurden und versuchen diesen zu meiden. Denn eigentlich wollen die meisten 7 Monate alte Hunde die Welt erkunden und freuen sich auf Spaziergänge.

    Auffällig ist wenn er merkt, es geht mit dem Auto woanders hin, hat er ja keine Probleme mitzukommen.

  • Wenn er wirklich einfach laufen läßt, und das erst seit ein paar Tagen, hat er sich wahrscheinlich beim winterlichen Wetter die Blase erkältet - mein erster Weg wäre also auch zum TA. Heute noch.

  • Wo kommt er denn her, dass er so ängstlich ist beim rausgehen? Kommt er aus dem Auslandstierschutz und ist sehr reizarm aufgewachsen?


    Weil wenn er so große Angst hat, raus zu gehen, dann würde ich daran ansetzen. Wenn man Angst hat, kann man sich nämlich nicht lösen. Dazu muss Hund entspannt sein und sich sicher fühlen.


    Parallel dazu würde ich auch unbedingt die gesundheitliche Komponente abklären. Im liegen Urin zu verlieren finde ich alles andere als normal - kenne ich zumindest von meinen gesunden Hunden nicht. Meiner schwer kranken Hündin passiert das auch schon mal, aber da kenne ich die Ursache.

  • Pardon, ich vergaß: Was die akut verstärkte Angst angeht, würde ich Silvesterfolgen in Erwägung ziehen. Meine Hündin sichert und zögert auch immer noch verstärkt, sobald wir im Dunkeln vor die Tür gehen, weil sie gelernt hat, dass es dann knallen könnte, und sobald sie irgendwelche Zweifel hat, dreht sie sofort um und läuft zurück ins Haus. Das kenne ich schon von den letzten Jahren, und bei ihr gibt sich das mit Zeit von selbst. Vielleicht hat es genau im Innenhof derart geknallt, dass der jungen Hund den jetzt erstmal als unsicheren Ort einstuft?

  • Tierarzt. Abklären ob mit Blase und Harnleiter etc alles ok ist!


    Es tönt zusätzlich, als nehme er sehr viel Wasser auf, was eigentlich mit barf so nicht sein sollte.


    Säuft er sehr viel?


    Denk immer daran: Stress wie Ängste können zu krankhaftem Trink Verhalten führen. Mal drüber nachdenken, wie oft er zum Wassernapf geht.


    Dein Hund ist 7 Monate, ein Alter wo vieles noch etwas Angst machen kann, aber nicht in dieser Ausprägung vorkommen sollte.


    diese Aussage: ist halt ein Golden Retriever … wie kommst du darauf? Hunde aus guter Zucht mit stabilen Nerven sind keine Angsthunde.

    Das sind stabile Jagdhunde, stabile Assistenzhunde, stabile Alltagsbegleiter. Ängstliche Hunde wären dafür nicht geeignet.


    Werdet ihr von einer guten Trainerin begleitet?

  • OT: ist halt ein Golden Retriever.... ne eher nicht...

    Ich MEIDE Golden Retriever. Die, die ich kannte und kenne sind alles ungestüm, distanzlose Rüpel :dizzy_face:

    Meine damalige Hündin kam damit klar, die hat sie zurecht gewiesen und das wurde verstanden, jetzt meine Zwergin hat striktes Goldi Verbot :dizzy_face:

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