Pankreatitis (vielleicht)

  • Die Blutwerte meiner Hündin "deuten auf Pankreatitis hin" und die Tierärztin empfiehlt, auf fettarmes Futter umzustellen. Wir hatten das bei ihr schon öfter über die Jahre, aber ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was fütterungstechnisch am besten war bei ihr. Kurzfristig Schonkost, langfristig würde ich gerne ein Trockenfutter finden für Training und Beschäftigung, wenn möglich. Ich hatte gestern auf der Futtermedicus Seite nach Schonkostrezepten geguckt und da stand "weich gekochtes Gemüse [...], um die Verdauung zu erleichtern." Jetzt war meine dringendste Frage irgendwie: Darf sie ihre Mittagsmöhre (roh, zum Knabbern) weiterhin haben?! Mir war gar nicht (mehr?) bewusst, dass die ein Problem sein könnte.

  • Ah, ich kann nicht mehr editieren. Da sollte "Schonkostrezepten für akute Pankreatitis" stehen. Dass man bei üblicher Schonkost alles möglichst weich kocht, wusste ich, aber dass es bei Pankreatitis wichtig sein könnte, hat mich überrascht. Weiß da jemand genaueres? Sie hat weder Durchfall noch Erbrechen und frisst gut. Wahrscheinlich würde sie ihre üblichen Bauchschmerzen zeigen, wenn die nicht durch Schmerzmittel verdeckt wären, das sie seit 2 Jahren durchgehend bekommt. Trotzdem nur noch Pampe vorerst?

  • Kommt drauf an wie stark die Pankreatitis ist. Ich habe damit angefangen alles zu zerkochen. Je zerkochter es ist, desto verdaulicher ist es was ganz wichtig bei Hunden mit Pankreasproblemen ist. Heute muss das nicht mehr so krass durchgekocht sein.

    Aber es gibt Dinge auf die mein Hund sofort reagiert. Er kann z.B. gar nichts Kaltes wie einen gefrorenen Kong fressen, da bekommt er in kürzester Zeit Durchfall und Erbrechen.

    Also wenn die rohe Möhre keine Nachwirkungen hat passt es. Man muss sich durchprobieren was noch geht und was nicht.


    Die fettfreie Ernährung solltet ihr übrigens nicht mehr umstellen. Das hat meist zur Folge dass die Hunde bald wieder eine Pankreatitis bekommen.

  • Danke. Einfach durchprobieren geht halt nicht mehr, weil die Symptome nicht da sind. Wir haben es jetzt nur zufällig in der Routineblutuntersuchung gesehen. Ich frage mich, ob der Pankreas überhaupt versucht, rohe Möhre zu verdauen, oder ob die Verdauung das sieht und sich denkt "das probieren wir erst gar nicht, die schicken wir unbearbeitet wieder raus"?

  • Jetzt war meine dringendste Frage irgendwie: Darf sie ihre Mittagsmöhre (roh, zum Knabbern) weiterhin haben?

    Eine schwächelnde Bauchspeicheldrüse benötigt leicht verdauliches Futter. Rohe Möhre wird dann in der Regel unverdaut wieder ausgeschieden. Das würde ich mal beobachten.

    Gemüse und KH, wie Kartoffeln oder Reis sollten bei einer Pankreatitis schon sehr gut gekocht werden. Bei Trofu wäre ich vorsichtig. Viele Trockenfutter werden nach dem Erhitzen noch mit Fett besprüht, um die Akzeptanz zu erhöhen. Das könnte ggf. zusammen mit den Leckerlis schnell zu einem Übermaß an Fett führen und die Bauchspeicheldrüse überfordern. Also auch genau schauen.


    Es gibt ein paar "Diät-Prinzipien" bei den Bauchspeicheldrüsengeschichten. Man muss nicht alle akribisch befolgen, aber man sollte schon versuchen, Risikofaktoren auszuschließen.


    Sinnvolle (diätische) Maßnahmen:


    Verwendung hochverdaulicher Protein-und Kohlenhydratquellen

    mäßige Zufuhr von Omega-3-FS

    wenig Ballaststoffe

    Gabe von Bitterstoffen ( enthalten in Chicoree, Chinakohl, Rucola u.a.)


    Alle Zutaten sollten vorzugsweise gekocht, gedünstet oder wenigstens gedämpft werden. Hunde mit Pankreatitis vertragen in der Regel erwärmtes Futter besser.

  • Rohe Möhre wird dann in der Regel unverdaut wieder ausgeschieden. Das würde ich mal beobachten.

    Das ist ja die Idee dahinter. :crying_face: Knabberspaß ohne Reue. Das ist ein festes Mittagsritual seit Jahren. (Ich hänge da vielleicht gerade mehr dran als der Hund.)

    Ich muss wahrscheinlich dazu sagen, dass sie trotz wiederkehrender Pankreatitis nur sehr wenig Kalorien haben darf und schnell ungewollt zunimmt. Also ein Problem, Futter zu verdauen scheint sie nicht zu haben, in dem Sinne.

  • Gibst Du keine Enzyme? Das würde ich unbedingt machen.

    Nein, ich gebe keine Enzyme, das ist ja weiterhin sehr umstritten, oder? Die bisherigen ca. 20 Tierarztpraxen, in denen wir waren, haben nicht dazu geraten.

    Wieso sollten Enzyme umstritten sein?


    Hier gibt es Enzyme, fettarmes Trockenfutter und Nassfutter von VetConcept und seit kurzem auch wieder fettarmen Kaukram und trockene Kekse.

    Wir nehmen demnächst nochmal Blut aber die letzte Kontrolle war sehr gut...

  • Ja, Pampe erstmal und zwar hochwertige Pampe aus fettarmen Fleisch ohne Sehnen , Bindehaut, Innereien und Knochen. Keine Großen Brocken, sondern zerkleinert.

    Die rohe Möhre würde ich ein Weile weglassen.

    Reis, Nudeln und Kartoffeln lange kochen und pürieren.

    Enzyme helfen.

    Keine großen Portionen geben, mehrmals kleine Mengen füttern.

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