Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?
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Terri-Lis-07 Ich persönlich käme halt nie auf die Idee, nur eine Rasse auszuwählen. Für mich kämen auch bestimmte Rassen nicht in Frage und zu manchen habe ich eine größere Sympathie etc. Aber die Auswahl eines Tieres funktioniert für mich einfach nicht so.
Die von dir beschriebenen Eigenschaften bzw. auch Anforderungen, die einzelne so haben, können im TH-Kontext doch gar nicht so genau abgeprüft werden und verändern sich auch im neuen Zuhause, in der jeweiligen Beziehung zum Halter extrem. Das sind doch in den meisten Fällen eher Tendenzen, die dort beschrieben werden und Themen, die man im Blick behalten bzw. daran arbeiten sollte. So kenne ich zumindest Tierschutzarbeit.
Klar kann sich ein Hund je nach Halter oder in einer anderen Situation anders zeigen.
Aber nen paar Dinge kann man ja durchaus schon erkennen.
Bspw wie der Hund mit anderen Hunden verträglich ist, wie er sich ggü Fremden Menschen verhält, wie es bzgl Jagdtrieb aussieht...
Bzgl Verträglichkeit mit Katzen : Ich lese tatsächlich recht oft dass dabei steht ,,Nicht zu Katzen oder Kleintieren.".
Wobei man da eben differenzieren muss :
Bei vielen Hunden isses ja bspw so dass sie mit der Katze mit der sie zusammen leben gut klar kommen, fremde Katzen draußen jedoch wieder ein anderes Thema sind. Da würd ich bspw nicht ausschließen dass es mit ner Katze funktioniert.
Ist jedoch entsprechend jagdliche Ambition oder Vorgeschichte bei, ist es dann doch sehr fraglich ob man einen solchen Hund dann wirklich zu Katzen vermitteln sollte.
Mein Rüde bspw oder unsere damalige Hündin, das funktioniert mit Gewöhnung.
Bei meiner jetzigen Hündin allerdings wieder, würde immer ein Restrisiko hinsichtlich Gefährdung für die Katze bestehen.
Bei Kleintieren sehe ich es je nachdem nochmal bissl anders, weil die werden ja meistens ohnehin nochmal gesondert gehalten.
Bzgl des Rassethemas : Da gibt's einfach Menschen die sind da offen und gehen nur nach Typ oder individuellem Hund. Gibt aber auch genügend Menschen denen liegen bestimmte Rassen einfach gut, und da ist es auch naheliegend explizit nach diesen zu schauen, vor allem wenn man da auch mit den rassetypischen Problemen klar kommt.
Es braucht für bestimmte Hunde einfach Rassekenner, damit diese eine Chance auf Vermittlung haben.
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Hi
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Ich finde es etwas schwierig zu sagen, Leute, die sich, sei es aus Unwissenheit, Naivität und/oder Selbstüberschätzung, einen Hund geholt haben, dem sie, aus welchem Grund auch immer, nicht gewachsen sind/ mit dem sie überfordert sind, sollen keine Abgabemöglichkeit haben, weil sie die Verantwortung für ihre Entscheidung diesen Hund zu nehmen, Tragen sollen.
Letztendlich führt das ja zu verschiedenen Szenarien:
-Die Leute behalten den Hund und gehen mit dem Hund raus und der Hund stellt eine Gefahr für die Familie und für die Allgemeinheit dar.
-Die Leute behalten den Hund und sperren ihn zu Hause weg und gehen nicht raus und die ganze Geschichte wird Tierschutz relevant.
-Die Leute verkaufen den Hund mit geschönter Beschreibung und der Hund stellt eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.
-Die Leute verkaufen den Hund mit richtiger Beschreibung, der Verkauf dauert irre lange, wenn sich denn überhaupt jemand findet, bis dahin tritt Szenario 1 oder zwei ein.
-Die Leute geben den Hund in eine Pension, wo er gehändelt werden kann und ruinieren sich evtl. finanziell je nachdem wie sie finanziell aufgestellt sind.
-Die Leute setzen den Hund aus oder geben sich als Finder des Hundes aus und alles, auch das Gefahrenpotenzial des Hundes bleibt unbekannt.
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Die ganze Kiste ist total verzwickt, weil da soviele verschiedene Faktoren/Sachverhalte zusammenkommen.
Es muss einen Ort geben, wo sichergestellte und Fundtiere adäquat untergebracht werden. Tiere, die nicht aus Gefährlichkeits-, sondern aus Tierschutzgründen beschlagnahmt werden, müssen ggf gesundgepflegt und vermittelt werden, sonst sind diese Auffangstellen ruckzuck voll.
Sollen Hunde mit Beißvorfällen einfach per se für immer dort verwahrt werden, oder sollte man sehen, wen man trainieren und wieder vermitteln kann? Gibt ja hier genug HH allein im DF, die einen situativ bissigen Hund sicher führen können.
Das müsste dann aber Fachpersonal beurteilen.
Hunde werden manchmal ja tatsächlich abgegeben, weil etwas geschehen ist, was außerhalb der Macht des Halters steht. Kann man das realistisch von außen einschätzen, welcher Grund jetzt vorliegt?
Darf der private Verein dann plötzlich ärztliche Unterlagen, Gehaltsnachweise, … einsehen, weil ich ansonsten Gefahr laufe, tausende Euro bezahlen zu müssen, um meinen Hund versorgt zu wissen?
Und warum sollte dieser Verein all die netten Scheidungswaisen-Hunde überhaupt weitervermitteln, wo sie doch von den Ex-Haltern voll finanziert werden? Ist doch viel netter, sich um liebe Knuddelhunde zu kümmern als um den sichergestellten Beißer, den ich nur schiebern kann…
Es ist wahnsinnig schwer, da eine one-size-fits-all-Lösung zu schneidern.
Man müsste auch erstmal definieren, was das Ziel sein soll.
Wollen wir Leute bestrafen, die einen unpassenden Hund gekauft haben?
Wollen wir Tierschutz, d.h. ein möglichst gutes Leben für möglichst viele Tiere?
Das können schon mal zwei Paar Schuhe sein.
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Wenn ich mir anschaue, wie viele Kat-1-Hunde im Münchner Tierheim sind und wie viele junge Kat-1-Hunde ich trotzdem täglich sehe... Unabhängig davon, wie man selbst zu Rasselisten steht, die Haltung ist in Bayern und vielen anderen BL verboten und es ist doch simpelste Wahrscheinlichkeitsrechnung, dass der Hund nicht ein ganzes Hundeleben lang unentdeckt bleibt, dass es irgendwann einen Listenhundehasser gibt, der einen anschwärzt, egal, wie nett der Hund ist. Die Leute, die Schuld daran sind, dass der Hund im Tierheim versauern, wie würde ich den Rest des Hundelebens dafür blechen lassen und als Kommune dafür sorgen, dass darüber berichtet wird. Wenn das Mitgefühl für das eigene Tier keine Rolle spielt, geht der Weg nur über den Geldbeutel.
Wenn ein Kat-1-Hund illegal gehalten wird, dann wird er beschlagnahmt. Unterbringung und Kosten obliegen dann der Staatskasse. Der Staat holt sich, wenn möglich, seine Auslagen beim Verursacher zurück.
Fragen:
Woran liegt es, dass irgendwann plötzlich private Organisationen für die Kosten dieser Tiere aufkommen müssen? (Schlechte Verträge? Zu viel Tierliebe?)
Ist es tatsächlich so, dass der Staat regelmäßig keine Kosten bei den Ex-Hundehaltern geltend macht? Warum tun sie das nicht? -
Man müsste auch erstmal definieren, was das Ziel sein soll.
Wollen wir Leute bestrafen, die einen unpassenden Hund gekauft haben?
Wollen wir Tierschutz, d.h. ein möglichst gutes Leben für möglichst viele Tiere?
Das können schon mal zwei Paar Schuhe sein.
Mitbedacht, dass „Strafe“ und auch „Abschreckung“ in unserem Rechtssystem in den Bereich von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten gehören, nicht in den Bereich Naivität, Selbstüberschätzung, Bequemlichkeit … All das ist weder verboten noch aus den Menschen auszumerzen. Klar kann man darüber philosophieren, aber das wird nüchtern betrachtet nichts an den Gegebenheiten ändern und den Tieren auch nichts nutzen.
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Eben.
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Wenn ein Kat-1-Hund illegal gehalten wird, dann wird er beschlagnahmt. Unterbringung und Kosten obliegen dann der Staatskasse. Der Staat holt sich, wenn möglich, seine Auslagen beim Verursacher zurück.
Fragen:
Woran liegt es, dass irgendwann plötzlich private Organisationen für die Kosten dieser Tiere aufkommen müssen? (Schlechte Verträge? Zu viel Tierliebe?)
Ist es tatsächlich so, dass der Staat regelmäßig keine Kosten bei den Ex-Hundehaltern geltend macht? Warum tun sie das nicht?MWn gilt die Pflicht des Halters zum Aufkommen für die Kosten bis zum Zeitpunkt der Übereignungdes Tuers.
Zum Einen ist halt die Frage, was beim Halter zu holen ist. Zum Anderen, ab wann das Tier übereignet wird, eben ggf. auch an den Tierschutz übereignet.
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MWn gilt die Pflicht des Halters zum Aufkommen für die Kosten bis zum Zeitpunkt der Übereignungdes Tuers.
Zum Einen ist halt die Frage, was beim Halter zu holen ist. Zum Anderen, ab wann das Tier übereignet wird, eben ggf. auch an den Tierschutz übereignet.
Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?
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Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?
Um ggf. rechtliche Befugnisse für ärztliche Behandlungen, Vermittlung oder Euthanasie zu haben?
Würde ich jetzt vermuten.
Sonst müssten sie ja immer erst Genehmigungen einholen.
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Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?
Um ggf. rechtliche Befugnisse für ärztliche Behandlungen, Vermittlung oder Euthanasie zu haben?
Würde ich jetzt vermuten.
Sonst müssten sie ja immer erst Genehmigungen einholen.
Das wäre eine Frage der Vertragsgestaltung. Richtig wäre aber, dass solche Tiere dann natürlich nie in das Eigentum des Tierschutzvereins übergehen, sondern lediglich im Auftrag verwahrt, trainiert und vermittelt werden würden. Natürlich kann es sein, dass das nicht im Interesse eines Tierschutzvereins ist, der sich seinen Tieren noch auf breiterer Ebene verantwortlich fühlt, aber DAS ist dann eben das Problem eines privaten Vereins und nicht das Problem der Allgemeinheit.
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