Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?
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Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?
Unserem Tierheim wurde vor 2? Jahren von Seiten der Vet.behörde massiv Druck gemacht einige beschlagnahmte Hunde zu übernehmen weil die Kosten das Budget der Behörde zu sehr belasten würden. Es hat ein paar Wochen bis zur Eingiung gebraucht.
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Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?
Unserem Tierheim wurde vor 2? Jahren von Seiten der Vet.behörde massiv Druck gemacht einige beschlagnahmte Hunde zu übernehmen weil die Kosten das Budget der Behörde zu sehr belasten würden. Es hat ein paar Wochen bis zur Eingiung gebraucht.
Und das ist mMn der eigentliche Skandal. Es darf nicht sein, dass die Kosten für Fundtiere und beschlagnahmte Tiere auf private Organisationen abgewälzt werden. Für diese Tiere aufzukommen IST die Aufgabe des Staates bzw. der Allgemeinheit (immer mit dem Aspekt, dass der Staat/die Allgemeinheit die Kosten versucht mit allen rechtlichen Mitteln vom Verursacher zurückzuholen).
Es kann doch nicht sein, dass Tierschutzvereine sogar froh sein müssen, wenn Ämter die Unterbringungskosten für zumindest 6 Monate übernehmen. Nach welcher rechtlichen Grundlage meinen Ämter, dass sie dann für weitere entstehende Kosten nicht mehr in Vorleistung gehen müssen? -
Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?
Da gibts vermutlich massenhaft Gründe. Jede Kommune schließt individuelle Verträge - befristet - mit den Vereinen. Ob da nun Verträge zu Lasten des Tierschutzes ausgestaltet sind, Zuständigkeiten rechtlich nicht klar bzw. zweifelsfrei geregelt sind, für einzelne Tiere Druck ausgeübt wird, der Verein sich nicht über jede geplante Vorsorgeuntersuchung mit dem kommunalen Träger zanken möchte … Wenn Du es genau wissen will, musst Du bei den jeweiligen Vereinsvorständen bzw. Tierheimleitern nachfragen.
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Wenn Du es genau wissen will, musst Du bei den jeweiligen Vereinsvorständen bzw. Tierheimleitern nachfragen.
Nö, ich will das nicht genau wissen. Mir reicht es völlig zu wissen, dass die Verantwortlichkeit für diese Tiere in öffentlicher Hand liegt und kein privater Tierschutzverein dazu gezwungen werden kann, ein solches Tier zu übernehmen. Wenn sich ein Tierschutzverein aber freiwillig dazu entscheidet oder einen Vertrag schließt, der zu seinen Lasten ist, dann ist das sein eigenes privates Vergnügen.
Ich empfinde es als Skandal, dass die öffentliche Hand den Gutwillen der Tierschützer diesbzgl. ausnutzt und sich so ihrer rechtlichen Verantwortung entledigt und bin gerne bereit mich dafür einzusetzen, dass diesem Gebahren ein Ende gemacht wird.
Ich stelle mich aber nicht hin und sage, dass die öffentliche Hand für alle ungewollten Tiere aufkommen soll und privaten Organisationen, die nach eigenem Gutdünken handeln und Tiere vermitteln dafür Gelder in unbekannter Höhe zur Verfügung stellen sollen. Nö, warum? Wir haben bereits Regeln, die eben die Verantwortung für Haustiere jeweils ihrem Eigentümer, ihrem Halter und dem Staat als Regulativ zuweisen. Setzen wir die doch mal konsequent um! -
Ich glaube ich bin noch 20 Seiten hinter der Diskussion - aber ich verstehe eins nicht
Warum ist es ok, wenn Sascha 700 TH abtelefoniert um dann zu erfahren, dass in Hintertupfingen eine passende Kangalette sitzt, sie dann ein Kennenlernen, VK und das ganze Brimbamborium in Gang setz, aber nicht, dass sie über ein übergeodnetes Medium erfährt, wer/wie /was in Hintertupfingen ist um dann dort anzurufen, etc pp??
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Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?
Um ggf. rechtliche Befugnisse für ärztliche Behandlungen, Vermittlung oder Euthanasie zu haben?
Würde ich jetzt vermuten.
Sonst müssten sie ja immer erst Genehmigungen einholen.
Exakt das ist zumindest bei uns der Grund.
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Ich glaube ich bin noch 20 Seiten hinter der Diskussion - aber ich verstehe eins nicht
Warum ist es ok, wenn Sascha 700 TH abtelefoniert um dann zu erfahren, dass in Hintertupfingen eine passende Kangalette sitzt, sie dann ein Kennenlernen, VK und das ganze Brimbamborium in Gang setz, aber nicht, dass sie über ein übergeodnetes Medium erfährt, wer/wie /was in Hintertupfingen ist um dann dort anzurufen, etc pp??
So eine Plattform ist natürlich "okay" und ich fände das prinzipiell auch toll. Aber die Mühen und Kosten, die dafür angestrengt werden müssten, sehe ich halt völlig im Tierschutzalltag drauf gehen. Und die Forderung dessen empfinde ich als unempathisch und, wie gesagt, auch nicht so richtig als Tierschutz. Aber das hat sie ja bereits aufgeklärt, dass es ihr nicht um Tierschutz im allgemeinen geht, sondern um die Not von einzelnen Tieren "ihrer" Rasse.
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Ich glaube ich bin noch 20 Seiten hinter der Diskussion - aber ich verstehe eins nicht
Warum ist es ok, wenn Sascha 700 TH abtelefoniert um dann zu erfahren, dass in Hintertupfingen eine passende Kangalette sitzt, sie dann ein Kennenlernen, VK und das ganze Brimbamborium in Gang setz, aber nicht, dass sie über ein übergeodnetes Medium erfährt, wer/wie /was in Hintertupfingen ist um dann dort anzurufen, etc pp??
Hat doch keiner geschrieben, dass das nicht ok wäre?
So einfach ist es nicht, dass man das als „Privatvergnügen“ bezeichnen kann. Es ist halt auch einfach die Frage, wer am längeren Hebel sitzt und bereit ist, den auch wie zu nutzen.
Ich hab hier vorort das Beispiel für einen Verein, der das nicht mehr mitmachen wollte und konkrete Forderungen an die Kommunen gestellt hat, die er „mitversorgt“ hat. Mit der Folge, dass einige dieser Kommunen ihre Verträge mit einem recht umstrittenen privaten Anbieter geschlossen haben. Mit diesen Verträgen ist aber nicht das weggefallen, was der Verein schon in den Ausbau des Heims gesteckt hat und was der Verein an Fixkosten für den Unterhalt dessen hat.
Diese Plätze stehen halt jetzt für die zitierten gut vermittelbaren Tiere aus dem Ausland zur Verfügung. Und damit schließt sich ein Kreis.
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Auch für den TS im Allgemeinen wäre so eine Plattform - das Vorhandensein entsprechender Ressourcen vorausgesetzt - gut.
Wie gesagt, Reichweite hilft - deswegen war ‚Tiere suchen ein Zuhause‘ lange Zeit quasi ein Vermittlungsgarant.
Und wir hatten schon zwei Hunde, die bei uns jahrelang ohne Interessenten saßen, gegen zwei andere Hunde mit einem befreundeten TH getauscht wurden und dort dann - anderes Umfeld - ruckzuck vermittelt waren.
Hätten die Adoptanten unsere Hunde über ein übergeordnetes Netzwerk schon früher sehen können, hätten sie sie ggf früher genommen.
Es ist ja nicht mal ohne weiteres möglich, eine vollständige Liste aller vermittelnden Inlands-Vereine und Tierheime zu kriegen…
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Die ganze Kiste ist total verzwickt, weil da soviele verschiedene Faktoren/Sachverhalte zusammenkommen.
Es muss einen Ort geben, wo sichergestellte und Fundtiere adäquat untergebracht werden. Tiere, die nicht aus Gefährlichkeits-, sondern aus Tierschutzgründen beschlagnahmt werden, müssen ggf gesundgepflegt und vermittelt werden, sonst sind diese Auffangstellen ruckzuck voll.
Richtig. Das wäre die Aufgabe der öffentlichen Hand, entweder selbst einen solchen Ort zu unterhalten oder einen Träger zu finden, der einen solchen Ort unterhält oder einen Vertrag mit einer privaten Stelle zu schließen. Das liegt in der Verantwortung jeder Kommune selbst. Tierschutzvereine können sich hier anbieten, sind aber nicht die einzige Lösung oder Möglichkeit.
ZitatHunde werden manchmal ja tatsächlich abgegeben, weil etwas geschehen ist, was außerhalb der Macht des Halters steht. Kann man das realistisch von außen einschätzen, welcher Grund jetzt vorliegt?
Darf der private Verein dann plötzlich ärztliche Unterlagen, Gehaltsnachweise, … einsehen, weil ich ansonsten Gefahr laufe, tausende Euro bezahlen zu müssen, um meinen Hund versorgt zu wissen?
Es gibt ja nicht DEN Beißvorfall, sondern nur Vorfälle unterschiedlicher Schwere und Ausprägung. Viele Vorfälle wären vermeidbar gewesen, wenn man sich mit den rassetypischen oder individuellen Verhaltensweisen rechtzeitig auseinandergesetzt hätte. Der HSH, der territorial/sozial aggressiv auffällig wurde ist ebenso wenig aus der Art geschlagen, wie ein Jagdhund, der eine Katze oder ein Reh getötet hat oder ein Hütehund, der den Kindern in die Haxen beißt oder der Spitz, der den Postboten gelöchert hat oder der Schäferhund, der dem unbekannten Mann dann im Arm hing.
ZitatHunde werden manchmal ja tatsächlich abgegeben, weil etwas geschehen ist, was außerhalb der Macht des Halters steht. Kann man das realistisch von außen einschätzen, welcher Grund jetzt vorliegt?
Darf der private Verein dann plötzlich ärztliche Unterlagen, Gehaltsnachweise, … einsehen, weil ich ansonsten Gefahr laufe, tausende Euro bezahlen zu müssen, um meinen Hund versorgt zu wissen?
Der Verein darf alle Unterlagen einfordern, die er möchte, denn er MUSS den Hund ja gar nicht übernehmen. Er kann auch einfach sagen, nö, Löffel deinen Brei selbst aus. Wenn sich ein Verein aber dafür entscheidet, dass er seine Mittel dafür nutzen möchte, einem bestimmten Menschen in einer Notlage zu helfen, dann kann er natürlich auch die Bedingungen dafür diktieren, denn auch der Abgeber eines Hundes ist ja nicht verpflichtet dieses Angebot anzunehmen.
ZitatUnd warum sollte dieser Verein all die netten Scheidungswaisen-Hunde überhaupt weitervermitteln, wo sie doch von den Ex-Haltern voll finanziert werden? Ist doch viel netter, sich um liebe Knuddelhunde zu kümmern als um den sichergestellten Beißer, den ich nur schiebern kann…
Wenn man das Pensions-und Vermittlungsmodell fahren will, dann kann der Verfügungsberechtigte eines Hundes natürlich jederzeit entscheiden, den Hund in eine anderweitige Einrichtung zu verbringen und einen Vertrag auch fristlos kündigen, wenn gegen Vertragsbestimmungen (Vermittlung) verstoßen wird.
ZitatEs ist wahnsinnig schwer, da eine one-size-fits-all-Lösung zu schneidern.
Perfekt ist sowas nie, richtig.
ZitatMan müsste auch erstmal definieren, was das Ziel sein soll.
Wollen wir Leute bestrafen, die einen unpassenden Hund gekauft haben?
Wollen wir Tierschutz, d.h. ein möglichst gutes Leben für möglichst viele Tiere?
Das können schon mal zwei Paar Schuhe sein.
Es mag als Strafe oder Bestrafung empfunden werden, wenn ich bis zum Selbstbehalt für ein von mir angeschafftes Tier aufkommen muss, per Definition ist es aber keine Strafe, sondern eben die selbst auferlegte Verantwortung, die die Allgemeinheit vom Einzelnen einfordert.
Bzgl. der zweiten Frage. Möchte ich mehr Tierschutz sicherstellen als gesetzlich geregelt und erwartet wird, dann muss ich das privat finanzieren, ja, das ist so. -
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