Hündin will das Haus nicht mehr verlassen und zieht sich stark zurück

  • Für die Ereignisse klingt das alles normal. Ich habe Betti ne Woche lang aus der Hand trinken lassen, weil sie ansonsten einfach nicht aus dem Napf trinken wollte. :dizzy_face:


    Du musst auch bedenken, dass durch die Kastration jetzt die Hormone Achterbahn fahren. Plus Schmerzen, plus da lag eine Entzündung vor, plus Erlebnisse, plus Medikamente, plus deine Emotionen.


    Lasst euch Zeit. Durch den Wind sein und auf Geräusche reagieren ist normal. Sie muss ja stark aufpassen und sich schützen, weil sie verwundet ist.


    Auch wenn es dir vielleicht gerade schwer fällt, versuche dir auszumalen, wie es ausschaut, wenn einfach alles gut wird. Die gewonnene gemeinsame Zeit, eure langen Spaziergänge, ...


    Ihr schafft das!

  • Du hast Recht, ich glaube, die letzten Wochen haben auch bei mir ganz schöne Spuren hinterlassen, ich hab ziemlich mit ihr mitgelitten und wünsche mir jetzt natürlich sehr, dass es Suki bald besser geht und sie endlich wieder lebhafter und freudiger durch Leben gehen kann.


    Ich versuche jetzt, den Druck rauszunehmen. Heute Früh waren wir zum ersten Mal seit Wochen wieder eine kleine Runde spazieren und Suki hatte sogar ganz kurz Lust auf Albernheiten, da musste ich sie dann leider noch ausbremsen wegen der Wundnaht, aber das hat mich unheimlich froh gemacht. :)


    Irgendwas scheint aber beim Verlassend des Grundstücks wirklich im Argen zu sein. Ich mache es nun so, dass ich sie, weil ich sie ja eh noch auf dem Arm habe nach dem Treppensteigen, die ersten 20/30 Meter vom Haus weg trage und dann erst mit ihr loslaufe. Aber sie fängt währenddessen tatsächlich an, richtig zu zittern und hat offensichtlich Angst. Wir machen deshalb auch erstmal nur recht kleine Runden, aber dafür kontinuierlich und möglichst in ihrem Tempo, solange sie nicht einfriert. Mal sehen, wie sich das so entwickelt, sollte es gar nicht besser werden muss ich vielleicht echt nochmal eine*n Trainer*in draufgucken lassen, aber erstmal soll sie heilen und wieder bestmöglich im Alltag ankommen.


    Fressen und Trinken klappt mittlerweile zum Glück wieder ganz normal und die Naht sieht richtig super aus. Das gibt auf jeden Fall schonmal Anlass zu Hoffnung und Freude, dass es bergauf geht! :)

  • Bekommt Suki etwas an Nahrungsergänzung? Würde ich vielleicht mal überlegen, wenn alles schön abgeheilt ist und die Hormone nicht mehr durcheinander sind.


    Leni bekommt jetzt wieder einen Vitamin B-Komplex zur Nervenstärkung und Tryptophan. Sie war auch Scheinschwanger, dann Scheinmutterschaft und jetzt stehe wieder die Schussanlagen in den Weinbergen. Ist sehr schwierig hier momentan. Ich "zwinge" sie aber im Grunde mitzulaufen. Ich versuche Wege zu gehen, die natürlich nicht direkt an den Anlagen vorbei führen, aber laufen muss sie halt. Wenns nach ihr ginge würde Garten und Sofa auch vollkommen ausreichen.


    Das sind glaube ich Hundetypen, die muss man auch ein bisschen zu ihrem Glück zwingen, sonst steigern sie sich komplett in ihre Ängste hinein und das wird ja dann auch nicht besser. :verzweifelt: Nicht so einfach alles...


    Aber weiterhin gute Heilung. 🍀

  • Bekommt Suki etwas an Nahrungsergänzung? Würde ich vielleicht mal überlegen, wenn alles schön abgeheilt ist und die Hormone nicht mehr durcheinander sind.


    Leni bekommt jetzt wieder einen Vitamin B-Komplex zur Nervenstärkung und Tryptophan.

    Ja, an Nahrungsergänzungen oder sonstigen Präparaten die hilfreich sein sollen, hab ich mittlerweile alles durch, Vit B und Tryptophan hab ich auch ziemlich lange gegeben. Ich glaub, das hatte ich sogar bei dir irgendwo gelesen, dass Leni das hilft, eine Verbesserung konnte ich bei uns leider nicht feststellen. Ich hab auch Entspannungssignale aufgebaut und das Thundershirt, aber das hilft leider auch nur bedingt. Aber voll gut, dass es bei euch unterstützt, ich hoffe, bei Leni gehts auch bald wieder bergauf, das klingt auf jeden Fall auch herausfordernd bei euch.


    Bisher war draußen sein für Suki außerhalb des Scheinträchigkeitswahnsinns eigentlich kein Problem, sie ist eigentlich super aktiv und abenteuerlustig, außerdem ist sie mega knallfest (sie war letztes Jahr bis kurz vor Mitternacht mit uns im Garten und hat sich danach mit mir das Feuerwerk von drinnen durch die Scheibe angeschaut), Geräusche vermute ich daher eigentlich nicht als Auslöser. Andererseits kann ich auch einfach vieles nicht richtig einschätzen, weil sich die Scheinträchtigkeiten so krass gesteigert haben mit der Zeit.


    Das sind glaube ich Hundetypen, die muss man auch ein bisschen zu ihrem Glück zwingen, sonst steigern sie sich komplett in ihre Ängste hinein und das wird ja dann auch nicht besser. :verzweifelt: Nicht so einfach alles...

    Das Einzige, was mir gerade dazu einfällt wäre, dass sie denkt, dass sie gleich Bahnfahren muss, wenn sie mit mir zusammen rausgeht. Das ist leider noch immer ein riesen Problem, ich habe daran über zwei Jahre mit ihr trainiert und es war zwischenzeitlich auch schon besser, aber leider nie ganz gut, u.a. deswegen sind wir ja auch in eine kleinere Stadt gezogen, wo wir eigentlich alles per Fahrrad erreichen können. Nur einmal im Monat fahren wir mit dem ICE eine 3h-Strecke ohne Umsteigen, das ist am Bahnhof schon schlimm für sie aber da muss sie leider auch so ein bisschen durch, bisher wars eigentlich auch halbwegs zu verkraften.


    Es könnte gut sein, dass die letzte Fahrt ganz doof mit Symptomen der Scheinträchtigkeit zusammengefallen ist und sie deshalb seit dem das Haus nicht verlassen mag. Aber das sind jetzt natürlich auch ganz schöne Spekulationen, das müsste ich mal testen, sobald sie emotional wieder ein bisschen stabiler ist.


    Vorhin waren wir nochmal im Park und sie war eigentlich ganz gut drauf, nur leider war da eine Open Air mit Technogeschepper, das war ihr dann doch etwas viel und sie hat stressgerammelt, aber das kann ich ihr kaum verübeln. Mal sehen, wie es uns morgen ergeht, der Tag heute war auf jeden Falls schon besser und stimmt mich sehr hoffnungvoll! :smiling_face_with_hearts:

  • Du musst auch bedenken, dass durch die Kastration jetzt die Hormone Achterbahn fahren. Plus Schmerzen, plus da lag eine Entzündung vor, plus Erlebnisse, plus Medikamente, plus deine Emotionen.


    Das ist ja der Grund dafür, dass man versucht, nur im Notfall "sofort" zu kastrieren, und ansonsten versucht, das im Anöstrus zu tun. So fallen die Hündinnen halt in ein hormonelles Loch, und das belastet natürlich noch zusätzlich zur Narkose und Co.



    Da bei dem Thema selbst die Experten derzeit Mühe haben den Anschluss bei den neu aufkommenden Erkenntnissen zu behalten, würde ich davon eher nicht ausgehen.


    Wo findet man dazu denn noch weitere Informationen? Bei PudMed sind die aktuellsten Veröffentlichungen dazu eigentlich durch die Bank weg schon wieder einige Jahre her (das neueste was ich finden konnte war 2020)? Für "kaum hinterher kommen" müsste es dazu ja Veröffentlichungen geben?

  • Es geht steil bergauf!


    Gestern hat Suki das erste Mal nicht mehr gezittert und sich versteift beim Raustragen, heute habe ich sie versuchsweise unten im Treppenhaus schon abgesetzt und bin mit ihr losgelaufen...und siehe da, sie trabte ganz gechillt wie ein tänzelndes Pony, als wäre nie was gewesen, mit mir vom Grundstück. :applaus:


    Im Park saßen wir dann erstmal nur rum und haben geguckt, bzw. Suki hat sich in der Wiese gewälzt und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Bei der kleinen anschließenden Runde schnüffelte sie auch wieder und wirkte plötzlich wieder so viel wacher und klarer. Ein ganz anderer Hund!


    Nach etwa einer halben Stunde hatte sie dann trotzdem plötzlich ganz schnell genug, aber damit bin ich gerade wirklich mehr als glücklich und freue mich richtig auf die nächsten warmen Tage und endlich wieder etwas gemeinsame Draußenzeit mit ihr...Wir tasten uns ran! :herzen1:

  • Guten Morgen,

    nach längerer Funkstille dachte ich, ich lasse euch mal ein Update von uns da. Suki geht es prima! Sie hat sich vollständig von der OP erholt, die Narbe ist fast nicht mehr zu sehen und sie ist wieder ganz und gar der Hund, der sie in ihren (immer kürzer werdenden) Pausen zwischen den Läufigkeiten war. Sie ist wach, energiegeladen und albern, sie arbeitet ausdauernd, konzentriert und mit Spaß (was zuletzt gar nicht mehr möglich war) und sie ist wieder entspannt und nett mit anderen Hunden. Es ist einfach nur schön mit ihr! :herzen1: In den letzten Wochen hatten wir auch zwei längere Hundesittingbesuche und das war so toll, Suki hat das total genossen (und ich zerbreche mir weiterhin den Kopf, wie ich meine Lebensumstände vielleicht doch noch dem lange geplanten und gewünschten Zweithund anpassen könnte).


    Das einzige, was mir auffällt ist, dass sie geräuschempfindlicher und schreckhafter ist, als vor der Kastra. Sie erschickt sich teilweise extrem, wenn es irgendwo raschelt oder wenn ein LKW an uns vorbeifährt, das war vorher auf jeden Fall nicht so. Kennt das irgendwer von euch auch von kastrierten Hunden? Ich gebe mir Mühe, darauf Rücksicht zu nehmen und halte deutlich mehr Abstand zu lauten Geräuschquellen draußen, sollte das nicht wieder besser werden, würde ich aber auf jeden Fall sagen, dass das im Vergleich zu dem, was wir durch die OP gewonnen haben, das kleinste Übel ist.


    Ich bin unendlich froh über die Entscheidung, die mir ja echt super schwer gefallen ist, und danke euch allen für euren Rat und Beistand! :applaus:

  • wie schöööön! Super. Freut mich für Suki, und dich!

    Sie erschickt sich teilweise extrem, wenn es irgendwo raschelt oder wenn ein LKW an uns vorbeifährt, das war vorher auf jeden Fall nicht so. Kennt das irgendwer von euch auch von kastrierten Hunden?

    Also, bei uns gab es das ja auch schon vorher... Vor allem nach OPs dauert es ein wenig bis es seltener wird. Aber im Herbst, bei mehr Feuchtigkeit, ist es irgendwie am schlimmsten. Ich reduziere dann meist etwas die Außenreize.


    Ich würde bei euch noch ein paar Monate warten, bis die Heilung komplett ist. Hormone sollten sich immer noch einpendeln und auch die inneren Fäden sind noch nicht abgebaut. Vielleicht legt sich das bei euch wieder. Es scheint ja alles in die richtige Richtung zu gehen.

  • Danke für deinen Bericht. Suki klingt richtig Lebensfroh :applaus: .
    Meine Hündin driftet auch grad wieder in ihre Scheinschwangerschaft ab. Ein wenig hilft uns grad das Kalte und Windige Wetter, um sie aus ihrer Lethargie zu holen und zu Motivieren. Werde mir da aber auch noch reichlich Zeit lassen mit den Überlegungen und bei meiner Junghündin nichts überstürzen.

    Ich hoffe für euch, dass die Geräusch Empfindlichkeit sich auch noch bessert.

  • Kesuki Zumindest bei Rüden kann sich die Kastration auf die Schilddrüse auswirken. Vielleicht mal die Werte checken lassen? Geräuschempfindlichkeit/Schreckhaftigkeit sind bei der SDU meines Hundes eines der Hauptsymptome.

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