Viele von euch haben ja Hunde, die auf Fremdhunde keinen Wert legen. So einen hab ich auch.
Obwohl sie am Anfang eigentlich nett mit Fremdhunden war, hat sich das irgendwann schlagartig geändert und Fremdhunde wurden die unnützeste Erfindung seit es andere Lebewesen gibt.
Manche von euch, vor allem solche mit Einzelhunden, setzen dann lieber auf feste Hundekontakte, um innerartlichen Sozialkontakt zu ermöglichen.
Wie geht ihr das an? Geht ihr erst x Mal mit dem Fremdhund ohne Kontakt spazieren und dann funktioniert es plötzlich? Und wie wird der Kontakt dann? Spielen die dann auch oder ist dann eher "unmoderiertes Nebeneinanderlaufen"?
Ich habe mir bei Alma nämlich keine sehr großen Hoffnungen gemacht. Wir haben z.B. Eve, die Hündin eines Arbeitskollegen. Wir gehen unregelmäig und selten miteinander spazieren, es hat auch schon öfter mal im Karton gerappelt, wenn Eve fand, sie müsse Alma jetzt doch mal näher kommen. Irgendwann hier im Garten hat es dann einfach funktioniert, sie haben sich höflich in Ruhe gelassen, waren dabei beide völlig entspannt, haben sich auch gegenseitig bei schnelleren Bewegungen nicht reglementiert, sondern einfach machen lassen. Mega.
Dann haben wir da noch Avril. Alma hat Avril mal richtig verhauen, weil das Herrchen mir partout nicht glauben wollte, dass das passieren wird. Avril backt sehr kleine Brötchen und ist recht schreckhaft. Wir sind ihr dann aus dem Weg gegangen. Ein Mal ging das nicht so recht, Avril wollte an Alma schnuppern, näherte sich von hinten - hab natürlich wieder Haue und Mecker. Von einem Tag auf den anderen hat Alma angefangen, vom Grundstück aus am Zaun Spielaufforderungen Avril gegenüber zu machen. Heute haben wir sie beim Spazieren getroffen und ich hab Alma zu Avril gelassen, wieder Spielaufforderungen. Avril weiß nicht so recht, was das soll, ist aber plötzlich extrem zutraulich mir gegenüber, was sie vorher gar nicht war.
Im Grunde könnte ich vielleicht daraus den Schluss ziehen: okay, wenn man sich ca zehn mal gesehen hat, ist's okay.
Aber das stimmt so auch nicht.
Lotta, eine Nachbarshündin, eine Leonbergerdame gesetzteren Alters die wohl früher laut Halterin "alle Hunde auf den Rücken gedreht hat" hat Alma nie etwas getan, aber sie rastet komplett aus, wenn Lotta vorbeigeht, mehr, als ich es jemals bei einem anderen Hund gesehen habe.
Andere Hunde, die wir beim Spaziergang treffen, z.B. der DSH, der Alma schon oft von seinem Grundstück aus angebrüllt hat: alles okay. Dem gegenüber macht sie keinen Ton. Andere, die einen höflichen Bogen machen aber interessiert gucken werden manchmal ebenso angeblafft, wie solche, die sich wirklich unhöflich nähern. Mein Verhalten ist dabei immer ähnlich (ich lasse keinen Kontakt zu).
Also, wie macht ihr aus Fremdhunden vertraute Hunde? Wie lange dauert's bis ihr wisst "das ist das Sympathieverhältnis, so bleibt das jetzt. Da lass ich Kontakt generell zu/nicht zu"?