Wann brecht ihr Übungen/Training ab?

  • Hallo

    mit Hank läuft es ganz gut, vor allem seit dem ich ihn mehr verstehe und lesen kann.
    Wenn ich merke der Spaziergang/Ausflug etc. war etwas zu lang oder er schafft es einfach nicht mehr sich zu konzentrieren/ruhig zu bleiben, versuche ich möglichst schnell und ungestört heim zu kommen. Kommt also ein anderer Hund und ich weiß schon, der schafft es vermutlich auf dem schmalen Weg nicht, gehe ich in der Situation aus dem weg.

    Nicht falsch verstehen, ich meide nicht grundsätzlich solche Situation sondern nur, wenn er gerade etwas zu aufgedreht ist und keine Aufmerksamkeit mehr auf mich richten kann.


    Bei social walks ist bei ihm glaube ich meist nach 30 min Schluss mit der Leinenführigkeit. Dann fängt er oft das Quatsch machen an. Habe dann auch oft abgebrochen und bin einfach den Rest alleine weiter evtl. auch mal mit etwas zergeln oder wir traben ein paar Meter etc..

    Mein Bauchgefühl sagt, ab dem Punkt lernt er auch nichts mehr. Die Trainerin meint aber solange ich ihm da Grenzen aufzeige lernt er und wir sollten schon versuchen weiter mit den anderen Hunden zu gehen.

    Verstehe ich auch, aber auf der anderen Seite denke ich, dass sich Fehlverhalten wieder einprägt.

    Ich hoffe es ist irgendwie verständlich was ich meine.

    Wenn er einfach gut drauf ist, baue ich auch mal was "Schwereres" ein, zB beim Spaziergang direkt am Pausenhof vorbei laufen oder am Hasenfeld vorbei laufen.

    Wie macht ihr das, wenn ihr das Gefühl habt dem Hund fällt es jetzt einfach richtig schwer, dass er die Situation nicht mehr packt?

  • Ich finde, du hast da genau das richtige Gefühl. Wenn du merkst, dass im Hundehirn nichts mehr ankommt und die Impulskontrolle dünn wird, ist es Zeit aufzuhören. Ich persönlich breche, wenn ich nicht verpenne, schon 5 Minuten früher ab. Nämlich dann, wenn es noch gut läuft. Gilt auch für alles, was wir machen. Man bekommt ja mit, wenn der Hund müde und/oder unkonzentriert wird. Und dann kann/sollte man auch nichts erzwingen, sondern die Übung positiv beenden und es gut sein lassen.


    Klar KANN man trotzdem weitermachen, aber der Hund lernt dabei nix Sinnvolles und es sorgt bei allen Beteiligten nur für Frust.

  • Ich find es auch wesentlich sinnvoller nur so lange etwas zu üben wie der Hund auch gut aufnahmefähig ist. Sich mit einem Hund der sich nicht mehr konzentrieren kann, weil er einfach schon total durch ist auseinander zu setzen finde ich nicht Zielführend.
    Dann lieber rechtzeitig aufhören bevor es schxiße wird.

  • Die Trainerin meint aber solange ich ihm da Grenzen aufzeige lernt er

    Fragt sich nur, wie das konkret aussehen soll.

    Verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Magst du da mal ein Beispiel geben?

    Ansonsten gibt es leider nur wenige Trainer*innen, die Ahnung von Ridgebacks haben. Druck, in welche Richtung auch immer, geht bei denen gar nicht. Dann machen sie eh dicht.

  • Ich höre auch auf zB etwas zu üben, wenn ich merke, Fynn kann sich nicht mehr konzentrieren.

    Er lernt eigentlich sehr gerne und ich möchte das nicht kaputtmachen, indem ich Druck aufbaue.


    Ich finde Deine Strategie gut.

    Mich würde aber auch interessieren, wie Du lt der Trainerin da Grenzen aufzeigen sollst. Wenn der Hund sich nicht mehr konzentrieren kann, wie soll man ihn dazu bringen?!

  • Wenn das Gehirn müde ist, kann es nicht mehr lernen, Konzentration ist aufgebraucht und nach müde kommt blöd. Und je nach Rasse oder Typ ist dann ganz Schluss.


    Sprich: genau so wie du es machst ist tip top. Mit möglichst wenig gegenseitigen Konfrontationen ab nach Hause oder ins Auto. Schlafen. Erholen.


    Es ist total vom Alter, Rasse, vom Charakter, etc abhängig, wie lange ein Hund sich konzentrieren kann.

    Manchmal darf der Spaziergang nur ⅔ dauern, weil ⅓ braucht man noch um gut nach Hause zu gelangen.


    Es ist immer doof, wenn man mit würgen, brechen und Murks noch irgend was erreichen will. So endet es negativ und für beide mit schlechtem Gefühl und für den Hund mit negativen Lernerfahrungen. Genau das will man ja aber nicht.


    Mach weiter so, du bist auf dem richtigen Weg. Du kannst deinen Hund offensichtlich gut einschätzen.

  • Wie macht ihr das, wenn ihr das Gefühl habt dem Hund fällt es jetzt einfach richtig schwer, dass er die Situation nicht mehr packt?

    Ich habe Training immer so gestaltet, dass der Hund die (sich steigernden) Anforderungen immer meistern konnte. Ich hatte nie das Problem, dass er Fehler einüben konnte, da ich von Anfang an das richtige Verhalten trainiert und nicht das falsche korrigiert habe, gab ja nix zu korrigieren. Ich wusste auch genau was ich noch nicht trainiert hatte, also fragte ich nicht Schaffbares gar nicht erst in (Not)Situationen ab, sondern hab das einfach gemanagt. So what, der nächste Tag läuft besser. In Bokey's Sturm und Drang-Zeit hab ich so einige Sachen gemanagt, ganz ohne "Nein" oder "Ey" oder "Wehe" oder seinen Namen lauter oder böser auszusprechen. Mir war immer wichtig, dass unsere BEziehung und seine ERziehung nicht zu einem K(r)ampf mutiert und das hat alles wunderbar funktioniert. Die Früchte dieser spaßbasierten und netten Erziehung ernte ich bis heute :D

  • Fragt sich nur, wie das konkret aussehen soll.

    Verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Magst du da mal ein Beispiel geben?

    Ansonsten gibt es leider nur wenige Trainer*innen, die Ahnung von Ridgebacks haben. Druck, in welche Richtung auch immer, geht bei denen gar nicht. Dann machen sie eh dicht.

    erst einmal danke für eure Antworten! und entschuldigt die langen Beispiele :see_no_evil_monkey:

    Zum Beispiel:

    Gruppenstunde mit verschiedenen kleinen Übungen im Wald. Hank hat Spielzeug suchen und ein paar Kommandos mitgemacht + das Laufen an der Schleppleine aber ohne Kontakt zu anderen Hunden.

    Dann merke ich schon wie er mehr zu den anderen Hunden ziehen möchte und zum Bsp rumhüpft. Mich schaut er dann auch gar nicht mehr an. Ich habe dann der Trainerin gesagt, dass er müde ist.

    Mit Abstand zur Gruppe habe ich dann noch etwas Futterbrocken versteckt, auf Anweisung der Trainerin. Das macht er eigentlich immer sehr gerne, aber das ist ihm in dem Moment sehr schwer gefallen. Blick ging immer wieder zu den anderen Hunden (verständlicherweise).

    Ich habe dann gesagt, dass es für den Hank gerade keinen Sinn mehr macht. Bin dann einfach den kurzen Weg mit ihm an der Gruppe vorbei getrabt und zum Auto.

    Trainerin fand es schade, aber okay ist ja meine Entscheidung.


    Gestern dann:

    Mit anderem Hund an der Leine laufen ohne Kontakt. Klappt erst einmal super. Dann Freilauf, sie spielen, Hank sucht regelmäßig Blickkontakt zu mir. Ich lobe natürlich, gibt Futtertube und bei mir auch Party.

    Die zwei machen anfangs auch schöne Pausen, da natürlich auch wieder Lob.

    Irgendwann sehe ich dann aber auch wie er etwas überdreht. Dann rennt er immer mehr und nimmt keine Rücksicht auf den weiteren Hund (der wollte offensichtlich eine Pause).

    Ich soll laut Trainerin weggehen und ihn Loben sobald er in meine Richtung kommt.

    Das schafft er aber einfach nicht so richtig, nervt den anderen Hund und lässt sich nicht wegschicken. Rennt zwischen mir und den Anderen hin und her.


    Ich denke, ich hätte das Spiel abbrechen sollen bevor er keine Rücksicht mehr auf den anderen Hund genommen hat. Orientierung an mir war ja auch verloren.


    Am Ende der Stunde habe ich das Thema dann angesprochen. Ob es okay ist, wenn ich zukünftig Bescheid gebe und mit Hank mich zum Auto "zurückspiele". Dann warte ich natürlich auch gerne auf das abschließende Gespräch.

    Die Trainerin meinte, er müsse ja auch lernen sich richtig zu verhalten, wenn er müde ist. Und wir wollen ja irgendwann mal länger "durchhalten".

    Dann habe ich eingewendet, dass ich aber das Gefühl habe, er ist gar nicht mehr lernfähig. Ich finde es ärgerlich, wenn er dann wieder in die Leine beißt oder anrempelt obwohl wir es daheim lange ohne geschafft haben.

    Laut Trainerin würde aber trotzdem lernen solange wir ihm Grenzen aufzeigen.


    Mit grenzen ist glaube ich gemeint, dass die Trainerin ihn dann versucht hat vom Hund wegzuschicken.

  • Grenzen setzten ist für mich dann auch nur schwer möglich. Ich soll dazwischen gehen, wenn er andere anrempelt oder in die Leine beisst.
    Mir erscheint es aber in dem Moment auch unfair, ihn so durchdrehen zu lassen. Ich habe ja gesehen wie lange er sich bemüht hat und irgendwann geht es dann einfach nicht mehr.

    Die Aussage der Trainerin kam aber so rüber, dass wir nicht voran kommen werden, wenn wir das nicht "durchziehen". Dass er lernen muss mit der Ermüdung umzugehen.

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