Vom Züchter kaufen moralisch falsch?
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Ich finde das irgendwie gar nicht so eine gigantische Aussage. In der derzeitigen Situation ist Verzicht in so vielen Lebensbereichen die bessere Wahl. Wenn jeder sein bestes tut hier und da zu verzichten, da anfangend wo es einem am leichtesten fällt, ist schon viel geholfen.
Naja, auf einen Hund zu verzichten, fällt den meisten Personen hier sicher nicht leicht. Sonst schrieben die nicht in einem Hundeforum.
Den letzten Satz wird wohl jeder unterschreiben.
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Hi,
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Zurück zum Tierschutz muss gar nicht schlimm sein.
Schön wär's gewesen...
Das sind meine Erfahrungen:
Der letzte Hund meiner Eltern sollte ein kleinerer, unkomplizierter Hund aus dem Tierschutz sein. In den heimischen Tierheimen gab es solche Hunde nicht, also bei der hiesigen Orga angefragt, die Auslandshunde vermittelt. Einen sechsmonate alten Hund auf Pflegestelle ausgesucht, der kniehoch werden sollte. Krasse Fehleinschätzung der Orga, der Hund war wohl eher 4 Monate und wurde viel größer. Einmal erwachsen war er aggressiv gegen Hunde und fremde Menschen und hätte auch gebissen. (Rumänischer Hofhund halt - meine Eltern haben ihn trotzdem geliebt)
Dann verstarb meine Mutter plötzlich aus voller Gesundheit. Allen, einschließlich Hund, ging es sauschlecht in der Situation. Ich wollte den Hund also, wie vertraglich geregelt, an die Orga zurück geben. Das war aber über Monate unmöglich, weil kein Platz auf Pflegestelle frei. Es wurden zwar laufend neue junge Hund importiert und vermittelt, aber für diesen älteren Hund war eben nichts frei.
Ich habe ihn dann selbst privat vermittelt, zum Glück mit Happyend, aber es waren schlimme Monate und es hat mein Vertrauen in das System Tierschutz ganz schön erschüttert.
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Für mich gäbs in den USA (!) keinen Grund, einen Züchterhund statt TS-Hund zu kaufen. Ich fände es dort moralisch falsch.
Wieso?
Die Existenz von Kill Sheltern macht die Gründe die für einen Hund vom seriösen Züchter sprechen doch nicht per se irrelevant.
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Für mich gäbs in den USA (!) keinen Grund, einen Züchterhund statt TS-Hund zu kaufen. Ich fände es dort moralisch falsch.
Wieso?
Die Existenz von Kill Sheltern macht die Gründe die für einen Hund vom seriösen Züchter sprechen doch nicht per se irrelevant.
Ich rede jetzt mal nur von den Islandhunden. In USA sind die Züchter der selben stark vernetzt. Immer wieder kommt es vor das Islandhunde ohne Papiere oder Look-a-likes ein neues Zuhause brauchen, oder in Sheltern aufschlagen. Für diese Hunde wird innerhalb der Community ein "Pflege" Platz gefunden und wenn der nicht von dauer ist, von dort aus weitervermittelt. Natürlich gilt dasselbe auch für Rückläufer. Die gehen normalerweise über den Züchter.
Vor einigen Jahren ist überraschend eine relativ junge Züchterin verstorben. Für die Familie war es nicht möglich alle Hunde bis auf 1 oder 2 weiter zu behalten. Sie züchtete Islandhunde und Buhunde. Ausnahmslos alle konnten gut vermittelt werden.
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Ich finde das irgendwie gar nicht so eine gigantische Aussage. In der derzeitigen Situation ist Verzicht in so vielen Lebensbereichen die bessere Wahl. Wenn jeder sein bestes tut hier und da zu verzichten, da anfangend wo es einem am leichtesten fällt, ist schon viel geholfen.
So hab ich das gar nicht gemeint/verstanden. Es geht hier doch ganz klar um die Frage der Moralität von Züchter statt TH.
Für mich gäbs in den USA (!) keinen Grund, einen Züchterhund statt TS-Hund zu kaufen. Ich fände es dort moralisch falsch.
Der völlige Verzicht stattdessen würde aber auch nichts besser machen, denn der TS-Hund würde so oder so getötet.
Und wenn du das ‚Verzicht ist hilfreich‘ auf die allgemeine Weltsituation beziehst, stimme ich dir teilweise zu, ist aber nicht Thema hier.
für mich ist es Teil des Themas, in einer Welt des absoluten Überflusses, auch an Hunden (was ein menschengemachtes Problem ist) diesem Problem entweder zu begegnen, oder auf Hundehaltung zu verzichten.
Ich finde das irgendwie gar nicht so eine gigantische Aussage. In der derzeitigen Situation ist Verzicht in so vielen Lebensbereichen die bessere Wahl. Wenn jeder sein bestes tut hier und da zu verzichten, da anfangend wo es einem am leichtesten fällt, ist schon viel geholfen.
Naja, auf einen Hund zu verzichten, fällt den meisten Personen hier sicher nicht leicht. Sonst schrieben die nicht in einem Hundeforum.
Den letzten Satz wird wohl jeder unterschreiben.
Deshalb würde ich ja auch anerkennen, dass jemand nicht darauf verzichten kann, und gleichzeitig keinen Hund aus dem Ts halten kann. Au ch wenn ich auch glaube, dass da für jeden was dabei ist, auch unter second hand Hunden. Es muss ja nicht immer jetzt sofort sein, es können auch ein paar Jahre ins Land gehen was ja bei seltenen/begehrten Rassen durchaus auch der Fall sein kann.
Und wenn ich einen Zweithund aus dem Tierschutz haben möchte und man mir mit solchen Sprüchen kommt über den Ersthund vom Züchter - ja, dann lassen wir das halt.
da spricht so ein gewisser Trotz raus, den ich immer nicht so ganz einordnen kann. Es wurde ja im Thread auch schon mehrfach angedeutet, man dürfe das nicht zu laut sagen mit der Moral,sonst würden Menschen erst Recht keine Hunde aus dem TS nehmen. Das wäre ja eine sehr kindliche Entscheidungsfindung (Mama hat xy gesagt, jetzt mach ich das Gegenteil und finds toll) die ich Menschen nicht so ganz zutraue. Man will es doch sowieso, und kann dann noch ätschibätschi, jetzt erst Recht, sagen. Was natürlich auch sehr kindlich ist, aber zumindest eine autonome Entscheidungsfindung wäre. Aber selbst wenn es ersteres wäre, will ich einfach erst einmal von der Reife meines Gesprächspartners ausgehen und sowohl annehmen, dass er mit ethischen Abwägungen umgehen kann, als auch trotz allem was ich sage noch autonome Entscheidungen trifft.
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Für mich gäbs in den USA (!) keinen Grund, einen Züchterhund statt TS-Hund zu kaufen. Ich fände es dort moralisch falsch.
Wieso?
Die Existenz von Kill Sheltern macht die Gründe die für einen Hund vom seriösen Züchter sprechen doch nicht per se irrelevant.
Nein, das stimmt. Aber ich habe irgendwo vorher schon mal geschrieben, dass in den USA viel häufiger die hier oft vergeblich im TH gesuchten problemlosen, jungen, gesunden Hunde sitzen, und dann muss ich ehrlich sagen sind aus meiner Perspektive die Vorteile eines Rassehundes im Allgemeinen amortisiert (abgesehen halt von eigenen Zuchtgedanken oder Sportambitionen, wozu man evtl Papiere braucht, da kenn ich mich nicht gut genug aus).
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Zurück zum Tierschutz muss gar nicht schlimm sein.
Schön wär's gewesen...
Das sind meine Erfahrungen:
Der letzte Hund meiner Eltern sollte ein kleinerer, unkomplizierter Hund aus dem Tierschutz sein. In den heimischen Tierheimen gab es solche Hunde nicht, also bei der hiesigen Orga angefragt, die Auslandshunde vermittelt. Einen sechsmonate alten Hund auf Pflegestelle ausgesucht, der kniehoch werden sollte. Krasse Fehleinschätzung der Orga, der Hund war wohl eher 4 Monate und wurde viel größer. Einmal erwachsen war er aggressiv gegen Hunde und fremde Menschen und hätte auch gebissen. (Rumänischer Hofhund halt - meine Eltern haben ihn trotzdem geliebt)
Dann verstarb meine Mutter plötzlich aus voller Gesundheit. Allen, einschließlich Hund, ging es sauschlecht in der Situation. Ich wollte den Hund also, wie vertraglich geregelt, an die Orga zurück geben. Das war aber über Monate unmöglich, weil kein Platz auf Pflegestelle frei. Es wurden zwar laufend neue junge Hund importiert und vermittelt, aber für diesen älteren Hund war eben nichts frei.
Ich habe ihn dann selbst privat vermittelt, zum Glück mit Happyend, aber es waren schlimme Monate und es hat mein Vertrauen in das System Tierschutz ganz schön erschüttert.
Es gibt halt kein „System Tierschutz.“ Für alles, was nicht Fundtier oder eingezogenes Tier ist, gibt es spendenbasiertes freiwilliges Engagement, organisiert in Vereinsform. Mit staatlichen Auflagen, klar, aber letztlich eigenorganisiert. Meine Tierschutztiere hätten alle! - sowohl Hunde wie Katzen - sofort einen Platz beim abgebendem Verein.
Aus meiner Vereinserfahrung kenne ich Keinen, der nicht vom Direktimport angeraten hätte, wenn explizit ein garantiert unkompliziert bleibender Hund angefragt hätte. Es hätte auch Jeder zu einem schon älterem Hund geraten.
Nur macht man da dann halt öfter mal die Erfahrung, dass, wenn man zu „intensiv“ berät bzw. nicht gleich das Gewünschte vorrätig hat oder den optischen Wunschhund nicht vermittelt, weils nicht passt, der Konsument zum Auslandstierschutz umschwenkt. Am Liebsten dahin, wo möglichst wenig nachgefragt wird. Im Vertrauen darauf, dass da ein Lebewesen mit allen zugesicherten gewünschten Eigenschaften kommt.
Ach ja - und wenn zu genau nachgefragt und geguckt wird, dann ist man halt schnell der „übergriffige Tierschutz.“ Richtig machen kann man es in dieser Lage so oder so nicht.
Bei jeder Rasseberatungsthread hier ist die Anforderung, dass man sich vor Anschaffung umfassend informieren sollte, was zur eigenen Lebenssituation und den eigenen Vorstellungen passt. Das unterschreibe ich völlig.
Und bei einem Hund aus dem Tierschutz ist das nicht anders, da sollte man nicht mit zweierlei Maß messen. Auch eine noch so gute Pflegestelle kann keine Garantien geben. Gerade bei den erfahrenen, guten Pflegestellen muss man noch anrechnen, dass ein Hund in erfahrener Hand und in einem Umfeld, das schon auf Hunde eingerichtet ist, anders mitläuft, als im neuen Daheim.
Daher würde ich in einer Konstellation, in der „problemlos“ Mussvoraussetzung ist, immer zu einer unkomplizierten Rasse vom Züchter raten. Oder aber zu einem älteren, bereits länger bekanntem Hund. Nur sind da die kleineren Unkomplizierten halt recht schnell weg. Es sei denn, sie sind schon „zu“ alt oder optisch nicht attraktiv, da kann es länger dauern.
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Es wurde ja im Thread auch schon mehrfach angedeutet, man dürfe das nicht zu laut sagen mit der Moral,sonst würden Menschen erst Recht keine Hunde aus dem TS nehmen.
Weil es schlicht oft so klingt als wäre die Moralansicht des einen, in diesem Fall eben TS, besser als die Moral des anderen.
Das ist einfach nervig.
Und wenn wir Moral im Sinne der Erde nehmen dann müssten wir uns eh alle schnellstmöglich auslöschen oder zumindest massiv dezimieren.
Ist jetzt in meinen Augen auch nicht wirklich das beste Argument.
Nehmen wir doch mal die gängigen Argumente, sei es im DF oder außerhalb:
"Du nimmst einem TS Hund die Chance auf einen Platz weil du beim Züchter kaufst!" Äh, nein, tue ich nicht. Weil hier eben kein TS Hund einziehen würde, egal wie. Den Platz gibt es also bei mir eh nicht für den TS Hund, was es nicht gibt kann ich nicht wegnehmen.
"Man findet immer nen passenden Hund, muss man halt warten, ist beim Züchter auch nicht anders." Jein. Ich finde immer innerhalb weniger Monate einen passenden Welpen, für einen passenden TS Hund brauche ich Jahre und viel viel Glück. Liegt eben an den Anforderungen meines Lebens. Und man kann nicht einfach jeden Hund überall reinpressen, was eigentlich auch jedem klar sein sollte.
"Alle Züchterhunde sind krank!" Etwas das ich schon sehr oft außerhalb des DFs gehört habe. Kann ich nur noch mit den Augen rollen bei sowas.
"TS Hunde sind dankbar!" Jeder vernünftige Mensch kriegt bei der Aussage Augenrollen, egal ob pro TS oder nicht.
"Adoptieren statt kaufen" was in anderen Teilen der Welt sicher stimmt (eben zB Kanada und USA) aber eben hier in Deutschland so emotional aufgeladen wird das es mich wirklich abstößt. Weil es eben dazu dient den Kauf eines Tierheimtieres aufzuwerten, höher zu stellen, eben als Adoption und nicht als Kauf. Ich finde das nicht besonders moralisch....
"Straßenhunde sind dort wo sie sind auch nicht glücklich, weil XY." Ich dachte Sinn des AuslandsTS ist es das Leben der dortigen Tiere zu verbessern? Denn mal ehrlich, ein Hund der auf der Straße lebt ist doch besser damit bedient dort zu bleiben, mit Futterstellen und Schutzhütten, anstatt durch halb Europa gekarrt zu werden in ein Leben das ihm nicht wirklich dient.
Leider gibt es halt für jede erfolgreiche Vermittlung eben auch eine die sehr unglücklich ist.
Natürlich gibts im Tierheim immer wieder einfach nette Hunde. Und ich denke die meisten hier würden jemand immer raten erstmal in den örtlichen Tierheimen vorstellig zu werden.
Aber wer eben gewisse Anforderungen hat, weil eben das eigene Leben so ist wie es ist, der ist einfach oft besser beraten damit beim Züchter zu kaufen.
Die meisten schreiben ja aus ihrer persönlichen Sicht.
Und wie ich ja schon sagte, für mich und mein Leben gibt es in den Tierheimen hier keinen passenden Hund. Seit Jahren nicht. Hier sitzen die Großen, die etwas schwierigen, mit Bedürfnissen die ich nicht erfüllen kann.
Einen solchen Hund aus dem TS aufzunehmen ist kein Tierschutz, weil der Hund hier zeitlebens unglücklich wäre. Und das ist etwas das einfach oft vergessen wird!
Mit meiner Wahl, eben einem Hund vom Züchter, bin ich moralischer als mit einem TS Hund. Also, im Sinne des Hundes moralischer.
Und das fehlt mir einfach in all dem Gerede, grade auch von TS "Seite". Die Moral aus Sicht des Hundes.
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"Straßenhunde sind dort wo sie sind auch nicht glücklich, weil XY." Ich dachte Sinn des AuslandsTS ist es das Leben der dortigen Tiere zu verbessern? Denn mal ehrlich, ein Hund der auf der Straße lebt ist doch besser damit bedient dort zu bleiben, mit Futterstellen und Schutzhütten, anstatt durch halb Europa gekarrt zu werden in ein Leben das ihm nicht wirklich dient.
Leider gibt es halt für jede erfolgreiche Vermittlung eben auch eine die sehr unglücklich ist.
Nein, einfach nein. Das Leben dort zu verbessern ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Was wirklich helfen würde, wenn es im großen Umfang gemacht werden würde, wäre die Kastration aller Hunde und damit ein Ende der Straßenhundpopulation.
"Meine" Organisation ist gerade in Rumänien vor Ort und ich kann den Mist vom glücklichen Straßenhund nicht mehr hören. Die sind in ständiger Lebensgefahr, werden eingefangen und in Shelter gestopft, wo sie nicht mehr rausgelassen werden dürfen, bekommen nicht regelmäßig Wasser und Futter, die Ausläufe sind komplett zugekackt.
Einer der Hunde, der frisch auf der Straße aufgelesen wurde, hat den Besuch beim Tierarzt nicht überlebt. Mehrfache Knochenbrüche und Schussverletzung. Das ist alles keine Seltenheit oder traurige Tierschutzstory. Das ist die Realität! Ebenso sind bei weitem nicht alle auf der Straße geboren, viele sind entlaufene/ausgesetzte Haustiere, die das Leben in der Familie kennen.
Ein TS Hund passt nicht zu dir, völlig okay, deine Entscheidung.
Aber genau diese Aussagen über den TS machen mich wirklich wütend. Vielleicht bin ich auch gerade echt angefasst, weil ich die Bilder und Videos so frisch vor Augen habe.
Hast du für deine letzte Aussage einen Beleg? Ich bin, wie schon mehrfach gesagt, auch nicht dafür, alles nach Deutschland zu karren, aber diese Behauptung deckt sich nicht mit meinen Alltagsbeobachtungen
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Der wirklich allergrößte Teil aller Vermittlungen hier in der Region ist geglückt, das Tierheim hat eine sehr kleine Rückläuferquote. Man liest halt nur von den „dramatischen“ Fällen - und hier im Forum auch immer nur von der einen Seite der Beteiligten.
„Glücklicher auf der Straße leben“ wird als Mythos immer gerne genommen, hält dem Realitätscheck aber nich5 stand. @Garm hat dazu ja schon geschrieben, wie das Leben für die Hunde faktisch ausschaut. Und: Die Hunde, die im Shelter leben, dürfen rein rechtlich nicht freigesetzt werden. Ist hier ja auch schon geschrieben worden.
Und ausgesetzte oder abgegebene Haustiere, im Welpenalter im Shelter gelandete oder im Shelter geborene Hunde sind fürs Leben auf der Straße nicht gerüstet.
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