Hund schnappt ohne Vorwarnung

  • Gleichzeitig wollten wir auch schauen, wie es mit ihm klappt und wie viel das Training bisher gebracht hat - also Training mit Besuch usw.

    Bitte lass sowas. Damit machst du dir euer ganzes Training und eure Fortschritte wieder kaputt.

  • Gleichzeitig wollten wir auch schauen, wie es mit ihm klappt und wie viel das Training bisher gebracht hat - also Training mit Besuch usw.

    Bitte lass sowas. Damit machst du dir euer ganzes Training und eure Fortschritte wieder kaputt.

    Freundschaften kann sowas auch kaputtmachen. Und Freunde auch. Wörtlich.

  • Ich glaube nicht, dass das irgendwas mit HSH zu tun hat. Das ist eher ein unsicherer Hund auf der Schwelle zum Erwachsen- und Ernsthaftwerden. Wenn er Terriergene hat, können es auch die sein, aber ich denke, viele Hunde quer durch Rassen und Mixe verhalten sich genauso.


    Meine PRT-Hündin war als Jugendliche auch erstmal sehr unsicher Fremden gegenüber, löste denselben Konflikt aber durch Abstandhalten statt Vorwärtsgehen. Wir haben sie dann einfach total in Ruhe gelassen, nie zu Kontakten gezwungen, und mit den Jahren hat sich die Unsicherheit einfach "verwachsen". Grundstück bewacht sie übrigens immer noch liebend gern und laut (allerdings ohne je zu schnappen), und das soll sie auch. Gehört hier zur Stellenausschreibung - und trotzdem ist sie eben kein HSH.

  • ich hab 2 kleine Hunde.

    Der Rüde liebt Menschen abgöttisch und die Zwergpinschermix Hündin ist reserviert bei fremden Menschen.


    Sie laufen auf Feiern nie frei herum.

    Aus den schon mehrfach geschrieben Gründen.

    Und das, obwohl sie wissen, ich Regel Besuch und schütze sie.

    Die Hündin ist deutlich entspannter wenn Hund und Besuch getrennt werden wenn viel los ist.


    Dabei sind beides fast-immer- dabei Hunde.

    Die 2 sind auch mal in der Stadt dabei, regelmäßig im Restaurant, Biergarten, etc.

    Bleiben ruhig, wenn zB Handwerker in der Wohnung sind (inzwischen)

  • Er bleibt ja prinzipiell brav alleine. Aber halt nicht wenn draußen Action ist und er meint, was zu verpassen.

    Aus der Entfernung per Ferndiagnose, also mit Vorsicht zu genießen:

    Der hat eher nicht Angst etwas zu verpassen, sondern der hat draußen keine Kontrollmöglichkeit, wenn er innen weggesperrt ist. Kann dort seinem Job, das Haus zu bewachen, also nicht nachkommen, und hat damit Streß.

    Mein Weg wäre: üben, alleinzubleiben, und dem Hund zu signalisieren: draußen kann ich selbst aufpassen, Du kannst entspannen.

    Ein Hund mit Schutz- oder Wachtrieb gehört für mich nicht in eine Horde Menschen geschmissen, wo man nicht mal drauf schauen kann, was er treibt und wo er bedrängt wird.

    Und das würde ich mit ihm schlichtweg auch nicht üben, weil: sinnlos. Warum setzt man seinen Hund diesem Streß aus, mit den Leuten interagieren zu müssen??

    Irgendwann ist seine Geduldsschwelle überfordert, und er packt zu. Und dann liest man wieder: "das hat er ja noch nie gemacht....." Oder "mein Hund würde niiie beißen, was ist da passiert?" :person_shrugging: Oder "ich habe die ganze Zeit aufgepaßt!"

    Jo. Offensichtlich nicht- sonst müßte der Hund nicht zu solchen Maßnahmen greifen, wenn er nicht überfordert worden wäre....

  • Würdest du dann parallel weiter üben, dass Besuch kommt, nur in Kleingruppen?

    WOZU?? Für die paar mal, wo Besuch kommt, würde der bei mir in ein separates Zimmer kommen und gut ist. Schon ist er streßfrei, und ich auch und kann mich in Ruhe mit den Gästen unterhalten.

    Erstens lohnt es den Aufwand nicht, zweitens wirst Du die vorhandene Tendenz, zu bewachen, damit nicht "wegoperiert" bekommen. Deswegen wäre mir das zu heikel, daß dann noch mal was passiert, wenn man sich gerade drauf verläßt, daß er das ja inzwischen kann. Du gehst in die Küche, holst dem Gast noch einen Kaffee, und der macht im Wohnzimmer eine falsche Bewegung und schon schnappt der Hund. Nachdem dank Training lange Zeit nichts passiert ist. Einfach weil heute irgendetwas zu viel war.


    Ich habe mit Faro auch einen Hund, der Fremde einfach nicht mag, aus schlechter Erfahrung heraus. Würde ich das mit ihm üben, hätte er dabei massiven Streß. Und so oft wie hier Menschen kommen in meine Wohnung, würde sich das nicht lohnen.

    Wenn ich Besuch bekomme, sitzt er im Schlafzimmer, die Tür ist abgeschlossen, der Schlüssel in meiner hosentasche. Entspannung pur. Er braucht das nicht. Besucher im Haus haben für ihn keinen Mehrwert. Also warum sollte ich das trainieren??

  • Danke dafür. Ich denke, sehr viele haben eine völlig falsche Vorstellung davon, was doch "eigentlich jeder Hund ertragen können muss".

    Jo. Ich sach nur: "ich suche einen Hund, der in der Familie mitlaufen soll und einfach nur überall mit hinkommt"...


    Schon falsch... Und es kommt so oft vor, wie oft liest man diese Anfrage im Forum, und keiner glaubt es, wenn man sagt, ein Hund braucht das nicht, das überfordert jeden Hund. Bis halt der Hund deutlich wird. Und dann is das Geheule groß.

  • Danke dafür. Ich denke, sehr viele haben eine völlig falsche Vorstellung davon, was doch "eigentlich jeder Hund ertragen können muss".

    Jo. Ich sach nur: "ich suche einen Hund, der in der Familie mitlaufen soll und einfach nur überall mit hinkommt"...


    Schon falsch... Und es kommt so oft vor, wie oft liest man diese Anfrage im Forum, und keiner glaubt es, wenn man sagt, ein Hund braucht das nicht, das überfordert jeden Hund. Bis halt der Hund deutlich wird. Und dann is das Geheule groß.


    Das Problem ist ja auch, dass kaum einer den Stress des Hundes erkennt. Ein Hund, der wie beschrieben zupackt überrascht damit den Besitzer und ist beim Besuch als "böse" abgestempelt.

    Der Hund, der sich aus lauter Überforderung um den Verstand fiddelt und alle von oben bis unten abschlabbert, freut sich halt so sehr und wird sehr wahrscheinlich sein Leben lang in diese Situationen geworfen.

    Ich hab hier quasi beides. Den Hund, der zupacken würde, wenn es ihm zuviel wird (den aufgrund der Größe leider keiner ernst nimmt) und den Hund der fiddelt und alle abknutscht, durchaus mit dezent frechen Tendenzen.

    Haben wir kurzen Besuch kommen sie auf ihren Platz, wo natürlich niemand ran darf, oder in unser "Hundezimmer", wenn ich vorher weiß, dass der Besuch das nicht kann, oder Angst hat. Feiern wir ein Fest, dann halt Huta.

    Hunde zufrieden, Menschen zufrieden, Fertig.

  • physioclaudi Ich gebe zu, bevor ich meine Tierschutztöle hatte, hatte ich auch absolut keine Ahnung davon. "Zum Glück"habe ich einen Hund, der ziemlich deutlich zeigt, was er gut findet und was nicht. Weil er besonders übel aggro aussieht, wenn er etwas nicht gut findet, habe ich m,ich zuerst geärgert, einen Hund zu haben, der ja nix mitmachen kann, inzwischen bin ich froh, dass ich so früh sensibilisiert wurde.

  • Danke dafür. Ich denke, sehr viele haben eine völlig falsche Vorstellung davon, was doch "eigentlich jeder Hund ertragen können muss".

    Jo. Ich sach nur: "ich suche einen Hund, der in der Familie mitlaufen soll und einfach nur überall mit hinkommt"...


    Schon falsch... Und es kommt so oft vor, wie oft liest man diese Anfrage im Forum, und keiner glaubt es, wenn man sagt, ein Hund braucht das nicht, das überfordert jeden Hund. Bis halt der Hund deutlich wird. Und dann is das Geheule groß.

    Das möchte ich unterstreichen. Selbst meine Assistenzhunde kommen nicht ÜBERALL mit. Obwohl sehr viel Training rein fließt, dass sie es stressfrei KÖNNTEN. Aber manche Sachen muss Hund einfach nicht haben und wenn man viel unterwegs ist (also jetzt nicht im Sinne von in der Natur rumeiern) wird es jedem Hund irgendwann zu viel.


    Also ich sag nicht, dass nicht viele Hunde gute Quasi-Überall-Dabeisei Hunde sein können. Aber dieses "nur" regt mich schon auf. Was das für eine Anforderung an den Hund ist, ist den meisten gar nicht klar. Und dann am besten noch ohne gezieltes Training.

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