Entscheidung Kastration ja oder nein

  • Hey Leute :upside_down_face:


    Erstmal ein grosses Hallo in die Runde, da ich mich erst jetzt angemeldet habe weil mich eine Entscheidungsfindung plagt.


    Vorab kurze Info: ich bin aktuell schwanger und daher kicken die Hormone noch ordentlich mit und ich habe das Gefühl dass ich nicht 100% denken kann :woozy_face: Alles ist 3 mal so schlimm wie normal


    Ich habe bis jetzt zwei Hündinnen gehabt und diese wurden auch kastriert weil es eben zu der Zeit vor 12 und 15 Jahren eben so gemacht wurde. Wir hatten danach auch keinerlei Probleme.


    Ich habe jetzt eine 6 Jährige Hündin die nicht kastriert ist. Die Frage wieso das bis jetzt nich passiert ist, ist dass immer irgendwas dazwischen kam und wir sie eigentlich mal decken lassen wollten, diesen Gedanken dann aber doch verworfen haben. Letztes Jahr wollten wir es machen lassen aber da war der TA im Urlaub....


    Nunja nun ist es eben so :relieved_face: Ich habe eine sehr grosse Narkoseangst! Ausser bei OP's die eben sein MÜSSEN, da überwiegt natürlich die andere Angst des Befundes. Ich habe panische Angst, dass meine augenscheinlich gesunde Hündin die Narkose nicht überlebt nur weil ich eben eine Kastration wollte.


    Andererseits habe ich auch Krebsangst. Habe mich jetzt tagelang mit pro und contra Kastration beschäftigt und gelesen, das es ab diesem Alter einen Verringerung der Gesäugeturmoren nicht mehr nachweisbar ist. Okay damit habe ich mich jetzt abgefunden und war auch allgemein erleichtert, dass ich sie nicht kastrieren MUSS sondern es ohne einen Befund nicht notwendig ist. Es fiel mir schon ein Stein vom Herzen, da ich aus der Zeit komme wo es eben immer gemacht wurde ohne andere Wege zu kennen.


    Dann las ich weiter und las was von Gebärmutterentzündung, da meine anderen Hündinnen kastriert waren, hatte ich dieses Thema nicht auf dem Schirm.


    Nun frage ich mich ob ich richtig entschieden habe und die Kastration nicht machen lasse, weil sie eben gesund ist, oder ob ich es in ein paar Jahren bereue, aufgrund von Tumoren und Entzündung. Oder ob ich dies nur nicht machen lasse wegen meine vielleicht unbegründeten Angst der Narkose. Ich möchte das Beste für meinen Hund!


    Sorry Leute aber mein Schwangerschaftsgehirn fährt Filme ohne Ende :dizzy_face:


    Ich hoffe ich habe alles verständlich erklärt und hoffe auf eure Erfahrungen!


    Herzliche Grüsse

  • Eine Kastration würde nur eine Gebärmutterentzündung verhindern, von der man nicht weiß ob sie kommt oder nicht. Gesäugetumore werden nur minimal verringert wenn es eine relativ frühe Kastration wäre, dafür ist es aber zu spät. Ich habe schon einige Hündinnen gehabt und eine hatte mal eine Gebärmutterentzündung wo sie dann kastriert wurde und das im Alter von 12 Jahren. Meine Hündin bleibt intakt so lange wie möglich.

  • Wieso würden Gesäugetumore wegfallen? Die Milchleisten sind auch nach der Kastra noch da…


    Hier wird auch kein gesunder Hund kastriert. Die Elfe war wg einer Pyo mit knapp 4 im Op, soweit alles gut gegangen, dann 6 Wochen später wieder unters Messer wg einer Stumpfpyo und danach ist sie wg innerer Blutungen fast Hops gegangen. Kurzzeitig inkontinent war sie danach auch.


    Körperlich und psychisch hat sie sich seitdem auf jeden Fall verändert. Ersteres auf jeden Fall negativ, andere Leute sagen bei zweiterem positiv.

    Sie ist lustiger und netter zu fremden Menschen - innerhalb der Familie war und ist sie immer top und alles andere ließ sich gut regeln, daher hätte es das für mich nicht unbedingt gebraucht 🤷🏻‍♀️

  • Also ich würde einen gesunden Hund auch nicht kastrieren lassen.


    Kenne keine Frau die sich die Brüste hat abnehmen lassen, um Brustkrebs vorzubeugen. Auch kenne ich keine Männer die sich vorsichtshalber die Hoden entfernen lassen, um das Risiko von Hodenkrebs zu minimieren. Klar die jeweilige Wahrscheinlichkeit ist nochmal ne andere


    Ich verstehe das schon mit dem „das haben wir früher halt so gemacht“ -aber heutzutage ist das auch gar nicht mehr erlaubt Hunde ohne „einen Grund“ zu kastrieren.


    Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

  • Kenne keine Frau die sich die Brüste hat abnehmen lassen, um Brustkrebs vorzubeugen.

    Doch, das machen tatsächlich viele, die ein sehe hohes Risiko haben.


    Aber ansonsten definitiv auch meine Meinung - ein gesunder Hund sollte nicht kastriert werden, wenn es irgendwie machbar ist. Enya musste kastriert werden und hat sich leider ausschließlich negativ verändert. :(

  • Danke für eure Antworten. Ich tendiere schon dazu, dass sie so bleibt wie sie ist.


    Allerdings für mich auch Neuland es so lassen. Ich freue mich grade dass ich in meinem Vorhaben bestärkt werde.

  • Gesäugetumoren verhinderst du mit einer so späten Kastration ohnehin nicht mehr. Dazu müßte man eine Hündin am besten vor der ersten, spätestens vor der zweiten Läufigkeit kastrieren, was aber gravierende Nachteile hat, da die Hündin ihre Hormone zur körperlichen und geistigen Ausreifung benötigt.

    Abgesehen davon, ein Hund kann auch einen Milztumor bekommen. Und er kann ohne Milz leben. Trotzdem wird keinem Hund als Krebsvorsorge die Milz wegoperiert.


    Das Risiko einer Gebärmutterentzündung bleibt natürlich weiterhin real. Daß man eine Hündin nach der Läufigkeit gut beobachten muß und wenn sie matt ist, lieber einmal zuviel zum TA geht, ist dir ja bekannt.

    Später im hohen Alter muß man auch im Hinterkopf behalten, daß eine Hündin wegen anderer Leiden matt sein und aber zusätzlich noch eine Gebärmutterentzündung bekommen kann, das ist dann nicht so einfach zu erkennen wie bei einer sonst gesunden Hündin.


    Ich finde es nicht zielführend, eine Entscheidung wie diese aufgrund von doch eher diffusen eigenen Ängsten zu treffen. Also ob du dich mehr vor einer Narkose fürchtest oder vor einer möglichen Krankheit, sollte nicht das Entscheidungskriterium sein. Lieber so gut und umfassend informieren wie möglich und dann mit bestmöglicher Sachkenntnis entscheiden.


    Eine Kastration ist kein leichter Eingriff, auch abgesehen vom Narkose- und OP-Risiko. Das gesamte Hormongefüge wird verändert und das kann positive, aber auch negative Folgen haben.


    Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

  • Da gebe ich dir völlig recht! Leider fällt oder fiel mir die Entscheidung eben nicht so leicht durch diese Ängste und eben einfach nur durch dürftige Infos, die ich aber in den letzten Tagen erfolgreich aufbessern konnte. :upside_down_face:


    Natürlich sagt mir die Sachkenntnis dass es Quatsch ist an etwas rumzuschnibbeln was gesund ist, aber dann sind eben auch Ängste dabei, die manchmal überwiegen oder eben nicht.


    Daher freue ich mich ja über eure Erfahrungen, um zu sehen dass diese Angst im besten Fall einfach übertrieben ist.


    Eine Gebärmutterentzündung wird man ja auch mitbekommen gehe ich von aus und dann behandeln lassen können. Und wenn dann eine OP sein muss, dann muss es eben sein aber es ist ja nichtmal sicher, dass sie eine bekommt :relieved_face:

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