Mehrhundehaltung- Fragen über Fragen

  • Guten Abend alle miteinander. Nach einigem überlegen habe ich mich nun dazu durchgerungen, hier einfach mal meinen Frust niederzuschreiben- vielleicht hilft allein das ja schon. Ich kann und mag aktuell eigentlich auch mit niemandem persönlich darüber sprechen, weil ich dann direkt zu weinen beginne.

    Wir haben einen dreijährigen Golden Retriever Rüden und vor einer Woche einen 8 Wochen alten goldie welpen (auch rüde) dazubekommen. Eigentlich müsste ich im siebten Himmel schweben und mich darüber freuen, wie süß der kleine ist. Aber das kann ich gar nicht so recht. Ich halte schon länger Hunde und wir hatten zeitweise auch mal zwei. Mir ist durchaus bewusst, wie anstrengend Welpen sein können. Aber das hier ist einfach neu. Der kleine ist das komplette Gegenteil von meinem großen. Er macht NUR Dinge kaputt- beißhemmung klappt nicht und schlafen möchte er schon mal garnicht. Wenn es nach ihm ginge maximal 7-8 Stunden über Tag und Nacht verteilt. Er klebt meinem großen die ganze Zeit am Kragen, in den Ohren, in der Rute. Der wiederum macht leider überhaupt gar keine Ansagen. Es nervt ihn sichtlich, aber er geht dann einfach leicht gestresst weg. Draußen gibt es auch mal SpielAufforderungen, denn er mag andere Hunde total gerne. Der kleine überdreht aber so schnell und macht o.g., dass schnell die Luft raus ist. Vielleicht ist ja hier jemand dabei, der mal in einer ähnlichen Situation war. Wann hat sich alles bei euch etwas gegeben? Wann wurde es besser, wird es überhaupt besser?

    Liebe und müde Grüße von Julia

  • Der Kleine ist 9 Wochen alt und seit einer Woche bei dir. Natürlich klappt da vieles (noch) nicht. Da musst du aktiv werden.


    Unterbinde es, wenn er deinen anderen Hund belästigt. Wenn dein erwachsener Hund das nicht kann, dann musst du eingreifen. Dein Althund hat auch ein Recht ungestört weiter im Haus zu leben.


    Ich habe zwei erwachsene Hunde und seit gestern einen 8,5 Wochen alten Welpen dazu geholt. Der Kleine hat auch null Bock auf schlafen und würde meinen anderen Rüden am liebsten 24 Stunden verfolgen.


    Mein Rüde ist ähnlich wie deiner, er ist eher gelassen, lässt sich widerwillig einiges gefallen und macht erst später, dafür aber heftige Ansagen. Damit es gar nicht dazu kommt stoppe ich das Kleinteil.


    Wenn er alleine nicht zur Ruhe kommt musst du ihm helfen. Bei meinem Kleinen scheint Körperkontakt wunderbar zu klappen, aber auch ein eingegrenzter Bereich in Form eines Welpenauslaufes ist hilfreich.


    Wie sieht denn euer Tagesablauf mit dem Welpen aus? Vielleicht ist auch da der Wurm drinnen?

  • von alleine wird nichts besser. Achte drauf dass der Lütte den Großen nicht nerven kann. Ja, das ist anstrengend und man muss dann auch mal ein richtiges Machtwort sprechen. Beisshemmung naja so lange er ohne Konsequenzen darf, wird er eben beissen. Er muss begreifen dass manche Dinge weh tun und dann auch Folgen haben. Diese Folgen müssen sofort sein und so massiv dass er dann doch mal tüchtig beeindruckt ist. Sofort danach muss aber auch das Menschlein wieder freundlich sein denn dann ist der Drops ja durch.


    Sei froh dass du einen Althund hast, aber auch wenn es anstrengend ist- mich gruselt davor hier einen Welpen quasi als Einzelhund großziehen zu müssen wenn mein Andiamo geht. Mein Zwerglein wird mir da nicht helfen können. So wie Andiamo es damals mit Farinelli getan hat. Der war übrigens auch die Pest und hing dem Großen ständig am Rockzippel- nur der fand es irgendwie cool.

  • Vielen Dank für deine Antwort! Wie schön, dass du Zeit in der selben Situation bist. Das ist irgendwie beruhigend. Ja, das hatte ich vergessen zu schreiben, ich bin quasi den ganzen Tag damit beschäftigt, den kleinen großen ab zu sammeln und diesen eben dadurch zu schützen. Ich frage mich einfach, wann er versteht, dass dieses Verhalten nicht gewünscht ist. Ich bin da schon wirklich deutlich geworden aber keine Korrektur beeindruckt diesen kleinen Racker.


    Tagesablauf:

    Gegen 6.30 aufstehen und in den Garten zum lösen. Danach Frühstück und etwas spielen. Am Vormittag wird dann - durch mich erzwungen😃 viel geschlafen. 1x am Tag erleben wir etwas zwecks sozialisation. Ausflug in den Wald,… achte da aber darauf, dass es nicht zu viel wird. Manchmal heißt etwas erleben auch, dass wir wie heute Besuch bekommen. Aufregend genug. Dann wieder essen und schlafen, gegen Nachmittag noch eine kleine Runde (5-10 min) „gassi“ mit dem großen zusammen. Dann wieder essen und schlafen. Zwischendurch spielen. Ich würde sagen durch mein zu tun kommt er auch gut 18 Stunden bis 19 Stunden Schlaf pro Tag. Aber eben nur wenn ich es wirklich wirklich taktisch clever angehe.

  • Achso, wir gehen gegen 22.00 schlafen und wach ist er ab etwa 5.00- da gehen wir auch in den Garten zum lösen und dann dümpeln wir bis 6.30/7.00 so rum.

  • Ich hab grad auch nen Welpen zum Althund und mein Zwerg packt sich zum Glück von alleine hin wenn er müde ist.

    Kenne das aber auch ganz anders vom Hund im Avatar, der war als Welpe echt anstrengend.

    Welpen müssen und wollen sich bewegen, wilde Spiele spielen ist wichtig! Alle meine Welpen haben das von mir bekommen, wilde Zergelspiele, Fangenspielen, die ganze Energie muss ja irgendwo hin.

    Gleichzeitig gab es auch Ruheorte wo eben nur geruht wurde. Beim Kleinen aus dem Avatar war es tatsächlich mein Arm die ersten Wochen, danach wurds langsam besser.

    Der Kleine jetzt kriegt es gut alleine hin, in der ersten Nacht nicht da hab ich mit Hand drauf nachgeholfen bis er schlief.


    Ich würd also echt gucken ob er wirklich genug Bewegung bekommt. Ist ja wichtig für alles, die Entwicklung von Muskeln, Sehnen und Knochen, fürs Gemüt, Körpergefühl, etc.

    Hier gibts wildes Toben sicher 6 mal am Tag, ganz nebenbei werden so Dinge gelernt wie "Nein!" und das man die Zähnchen bitte nicht so fest in mich reinhaut.

    Das dauert alles seine Zeit, der eine ist schneller, der andere langsamer. Der Hund aus dem Avatar hat Monate gebraucht bis die Beißhemmung halbwegs drinne war, stubenrein hat noch länger gedauert... Der Kleine jetzt ist grad erst seit Sonntag da.


    Achso: Der Althund findet den Zwerg zwar süß, will aber nix machen weil er zu vorsichtig ist. Ist doch auch schön, da muss man sich keine Sorgen machen um den Zwerg.

  • Julia7841 ich finde das klingt nach extrem wenig Möglichkeiten sich zu bewegen für den Knirps.

    Ja, nicht zu viel , nicht überfordern aber wo hat der denn mal Gelegenheit rumzulaufen und einfach ein junger, verspielter, neugieriger Hund zu sein ?

  • . Ich würde sagen durch mein zu tun kommt er auch gut 18 Stunden bis 19 Stunden Schlaf pro Tag. Aber eben nur wenn ich es wirklich wirklich taktisch clever angehe.

    Das ist echt viel! Mehr als die meisten Welpen in dem Alter schlafen!

    Ich sage das immer wieder und ganz klar, weil dieser Mythos von den 20 h Schlaf am Tag für einen Welpen einfach unnatürlich ist. Wann soll sich das Hirn entwickeln, wann soll der Hund motorische Fähigkeiten trainieren, wenn er neben Schlafen, Fressen, sich Lösen und Körperpflege fast keine Zeit hat etwas zu erleben?


    Es ist normal, dass ein Welpe 2-3 echt aktive Phasen am Tag hat. Da wird erkundet, gespielt, ausprobiert. Es werden Dinge angebissen, Sozialpartner kennengelernt, geschnuppert, gebuddelt, beobachtet...

    Das was du schilderst klingt also erstmal nicht unnormal.

    Ich würde den Großen in Schutz nehmen, dem Welpen auch mal ne Auszeit im Welpenlaufstall, geben, wenn er zu wild wird. Aber höre auf Schlafstunden zu zählen. Das macht einen wahnsinnig und offensichtlich hast du keinen Welpen, der damit eigentlich ein Problem hat.

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