Wie erzieht man Katzen?

  • Das frage ich mich schon eine ganze Weile und auch, ob man sie überhaupt wirklich erziehen kann?


    Ich kenne eigentlich nur Katzenhaushalte in denen rumgebrüllt und aufgestampft wird, wenn die Katze mal wieder etwas tut, was sie nicht soll. Oder es fliegt auch mal ein Paket Taschentücher in die Richtung.


    Es geht dabei um so Dinge wie Essen klauen, Pflanzen anknabbern, Gardinen hoch klettern, Möbel zerkratzen, markieren...


    Wie bringt man einer Katze bei, sowas zu unterlassen? Bleibt da wirklich nur scheuchen und fluchen?

  • OT:

    Meines Wissens läuft es bei Katzen einfach nur umgekehrt.

  • Ich habe, wie beim Welpen auch, meinen Kitten Alternativen angeboten. Ich habe mit ihnen gezockt und mit ihnen geclickert. Die kamen abgemagert aus dem Tierheim und waren so verfressen, dass sie mir die Näpfe aus der Hand geschlagen haben und vom Boden gefressen habe. Also haben wir geclickert. Sitzen und warten…. hat funktioniert

  • Viel läuft in Katzenhazshalten nicht, weil man sich gar nicjt die Mühe macht Katzen zu verstehen. Sie gelten als unberechenbare Arschlöcher. Habe oft aber nir ein völlig deplazierten mickrigen Plüschübelkratzbaum, zu wenig Klos, falsche Streu, zu selten gereinigt, falsche Platzierung. Katzen markieren durch kratzen auch das Revier, geschickt Möglichkeitenen bieten den natürlichen Bedürfnissen nachzukommen hilft meist. Unsauberkeit wird als Make gesehen, dabei markieren nur extrem wenig kastrierte Tiere drinnen. Meist ist mangelndes Klomanagement schuld oder unzureichende tierärztliche Versorgung. Stressbedingte BE, Forl, Arthrose werden gerne gar nicht in Erwägung gezogen und öfter auch beim Tierarzt unzureichend untersucht. Bei meiner ersten Katze war es der Stress durch die Einzelhaltung, sie hatte wahnsinnig Probleme damit allein zu sein. Haben wir zu spät erkannt.

    Im Grunde Punkt 1 natprliche Bedürfnissen erkennen und Alternativen oder Möglichkeiten bieten. Gewünschtes Verhalten positiv bestärken. Viele Katzen sind ordentlich unterfordert, sie sind auch sozialer als lange angenommen, die laufen nicht einsam und allein nebenher, sie brauchen auch ihre Qualitätszeit. Gut sozialisiert und mit passendem Partnertier sowie Auslastung für Körper und Geist *zb Clickern, Fummelbretter) treten viele Probleme gar nicht erst auf.

    Manche Katze hat auch schlicht Kohldampft das meiste marktüblichen Futter gat vll alles drin aber hält mitunter nicht lang satt, bei viel Kalorien. Hochwertiges Futter schafft da Abhilfe. Bei uns gibt es All you can eat, sie können immer dran und fressen auch nur Häppchenweise. Motzen dafür nicht. Mussten sie aber auch erst nach dem Tierheim lernen.


    Vieles andere... man muss sich klar machen, dass Katzen kaum Verständnis dafür haben eibe Ressource nicht nutze zu dürfen wenn ein anderes Gruppenmitglied das nicht gerade tut. Heißt ein nein gilt eben nur so lang der Mensch da ist. Das wird man auch selten raus bekommen. Egal wie konsequent man sie weg setzt.

  • Die jerks sind ja da fast ausnahmslos die Menschen, kein Wunder dass die Katzen sich wehren 😳 geez, da fehlen mir echt die Worte!


    Und zur ausgangsfrage, ja kann man schon, aber meiner Erfahrung nach funktioniert Training nicht bei jeder Katze gleich gut. Manches haben ein paar meine Katzen früher schnell und leicht gelernt, zwei Individuen hatte ich mit denen ich leider überhaupt nicht klarkam. Irgendwie mochten wir uns nicht, und dann klappt natürlich auch die Erziehung nicht. Woran das lag, kann ich leider gar nicht genau sagen, einfach Antipathie irgendwie 👀

  • Ich kenne eigentlich nur Katzenhaushalte in denen rumgebrüllt und aufgestampft wird, wenn die Katze mal wieder etwas tut, was sie nicht soll. Oder es fliegt auch mal ein Paket Taschentücher in die Richtung.

    Ich kann da @Radiant Stardust nur zustimmen.

    Das liegt nur an den ganzen Vorurteilen dass Katzen "weniger wert, eigenständiger, dickköpfiger, lernunwilliger etc" als Hunde sind. Und dann darf man die halt auch weiterhin so erziehen so wie man auch noch Hunde in der Steinzeit erzogen hat. Oder es findet sogar grenzüberschreitendes, respektloses Verhalten statt, wie bei kleinen Hunden die gegen ihren Willen immer hochgenommen werden usw. Mit dem selben Resultat. Hund fängt erst an immer zu beschwichtigen und abzuhauen und am Ende zu schnappen. Katzen werden dann auch zu "Arschlöchern". Sich manche Dinge gefallen lassen zu müssen kann man nur vermitteln wenn sie ansonsten immer verstanden und respektiert werden.


    Erstmal ist Säugetier halt einfach Säugetier.

    Und egal ob Pferde, Hund, Katze, Mensch. Wir funktionieren, bis auf unsere rassetypischen Eigenheiten, alle relativ ähnlich.

    Nur dass die wenigsten Menschen sich bei einer Katze die Mühe machen die Katze z.B permanent zu beobachten und sobald sie z.B vorhat an der Couch zu kratzen das Tier zum Kratzbaum zu bringen, das Tier zu loben wenn es dort kratzt, Folie an die Couch zu machen, eine Kratzgelegenheit direkt neben die Couch anzubieten wenn die Couch als wichtiger Platz markiert werden sollte etc. Fällt vielen Menschen ja schon bei Hunden schwer wenn sie da Arbeit reinstecken sollen.


    Meine Katzen wissen jedenfalls sehr genau mit wem sie was machen können (verarschen) und sie entscheiden auch total nach Sympathie was sie für einen machen. Mein verstorbener Kater konnte nur Türen öffnen weil ich mich ausgesperrt hatte und dann an der Tür gekratzt habe, wie eine Katze die rein will. Da wurde er hysterisch, hat miaut/geweint und ist dann irgendwann aus Verzweiflung hoch zur Türklinke wo ich gekratzt hatte. Natürlich hat er dann auch meine ganze Erleichterung gespürt als ich wieder rein kam, sich mega über die Leckerlis und das Lob gefreut....Von dem Tag an war das Thema durch und ich musste eine Zeitlang permanent von innen abschließen. Später hat es dann ganz super mit der einfachsten Form des "intelligenten Ungehorsam" funktioniert, als er erstmal verstanden hatte dass dieses Verhalten eigentlich nicht erwünscht ist, er mich aber noch reingelassen hat wenn ich wirklich draußen rufend und kratzend vor der Tür stand.


    Ich habe mit allen meinen Katzen geklickert und je nach Charakter und Intelligenz konnte das eine Tier mehr oder komplexere Tricks. Dem einen gefiel halt Rolle und durch einen Reifen springen. Dafür aber zu übereifrig. Und die Stärke vom anderen war vielleicht Pfote geben, betteln mit beiden Vorderpfoten, warten.


    Alle meine Katzen nutzen die Möglichkeit respektiert und verstanden zu werden und sich so äußern zu können dass auch sie verstanden wurden. Die Dosenöffner müssen ja immerhin auch auf Trab gehalten und in ihrer Sozialkompetenz gefördert werden. Ist halt ein Spektakel wie Dosi höflich versucht eine Autoritätsperson davon zu überzeugen doch bitte vorher mindestens ein Kommando zu geben bevor Katz was abbekommen darf. (Wenn der Besuch nämlich mit Vanilleeis zur Tür reinkommt, Tierchen süß guckt und mit den Vorderpfoten zum Gebet bettelt, High Five gibt und Rolle macht hat man verloren. Und sie wissen es :loudly_crying_face: :rolling_on_the_floor_laughing: )

  • Ich kann die Aussage von @Radiant Stardust auch nur unterstreichen.

    Viele Probleme werden, wie bei allen Tieren, durch artgerechte Haltung einfach von vornherein verhindert oder gemindert.

    ... man muss sich klar machen, dass Katzen kaum Verständnis dafür haben eibe Ressource nicht nutze zu dürfen wenn ein anderes Gruppenmitglied das nicht gerade tut. Heißt ein nein gilt eben nur so lang der Mensch da ist. Das wird man auch selten raus bekommen. Egal wie konsequent man sie weg setzt.

    Und das zum Beispiel muss man einfach von vornherein wissen. Entweder man akzeptiert dann das die Katze in Abwesenheit doch mal auf dem Küchentisch sitzt, oder man verhindert das die Katzen alleine in die Küche können.


    Unsere Zwei haben hier von Anfang an genau wie die Hunde gelernt was okay ist und was nicht, und das ganz einfach nur in klarer, fairer Kommunikation die sie verstehen.

    "Nein" sagen, runter oder weg setzen, Alternativverhalten anbieten wirkt bei Katzen genauso Wunder.
    Sie wissen wie sie heißen und das ein "Lass das" ernst gemeint ist, ohne das wir dazu schreien, stampfen oder sonstiges müssen. Oft reicht auch nur ein mahnendes Äh Äh, wenn das Junggemüseköpfchen kurz mal vergessen wollte das man weder nach dem Essen auf dem Teller angelt noch an der Palme kratzen darf.

    Grundsätzlich kann aber durchaus ohne Probleme ein Teller mit Essen auf dem Tisch stehen ohne das die Katzen dabei gehen und Pflanzen weg schließen müssen wir hier auch nicht.


    Also ich würde mal frech behaupten das unsere Bande ziemlich gut erzogen ist :D

    Auch jetzt wo wir vier Tage weg waren und sie anderweitig versorgt wurden gab es keine bösen Überraschungen bei der Heimkehr und sie waren verhältnismäßig natürlich viel alleine.

  • Genauso wie alle anderen Tiere auch. Nur Gehorsam und Tricks ist nicht jederkatzes Fall, wobei ich auch Einige kenne, die sich dafür begeistern können.


    Aber das kleine 1x1 des Zusammenlebens haben sie bisher alle gelernt. Also so Dinge wie, Menschen werden nicht gebissen, spielen ohne Krallen, mein Essen, dein Essen, usw.

  • Die Lilly hat Nachts, wenn sie Hunger hat, einen super Trick drauf….sie „greift“ meinen Mann an, damit ich aufstehe und ihr Futter gebe. Wenn sie mich ärgert, passiert nichts, denn mich stört das nicht, aber Thorsten regt sich immer auf, droht mit Tierheim…da bin ich ganz schnell auf 😂 schlaue Katze xD

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