So liebes DF,
ich benötige mal ein bisschen Input, weil ich so langsam nicht mehr weiß, in welche Richtung das hier geht bei uns und ich so langsam etwas hilflos bin.
Leider muss ich etwas ausholen, versuche das ganze aber trotzdem so kurz und übersichtlich wie möglich zu halten.
Begonnen haben die Beschwerden Anfang diesen Jahres. Ich stellte eine Auffälligkeit in der Bewegung der linken Hinterhand fest, die allerdings nicht stark ausgeprägt war und Henry nicht wirklich bei unseren Spaziergängen beeinträchtgt hat.Irgendwie wirkte das alles etwas schlackerig und instabil. Arzttermin hatte ich vereinbart. 2 Tage vor unserem Termin schrie Henry beim Spaziergang im Wald auf sandigem Boden plötzlich unvermittelt auf und hatte im direkten Anschluss deutlich sichtbare Schmerzen in der Hinterhand. Mir ist schon das Herz in die Hose gerutscht, allerdings war der Spuk nach kurz auf den Arm nehmen direkt vorbei und er lief normal weiter.
Termin bei unsere TÄ, spezialisiert auf Sport - und Bewegungsmedizin ergab die Diagnose luxiertes ISG. Der Hund wurde eingerenkt, bekam Traumeel mit. Dazu muss man sagen, Henry ist wirklich auf Links gestellt und vollumfassend untersucht worden.
Kontrolltermin kurz darauf: erneutes Nachjustieren am ISG, Traumeel soll langsam ausgeschlichen werden. Ein Röntgenbild wurde trotz Nachfrage nicht angefertigt.
Soweit ging es Henry danach gut, er lief gerne und zeigte keine Schmerzen. Hinten links lief er für mich aber immer noch nicht rund bzw eher schlacksig. Also vermehrte Innenrotation, viel Spiel im Kniegelenksbereich.
Nachdem das Traumeel ausgeschlichen war, ging es kurze Zeit später los, dass Henry bewegungsabhängige Schmerzen zeigte. Er schnappte bei Bewegungen plötzlich nach hinten links, beknabberte die Hinterpfote links. Blieb abrupt stehen und verweigerte das Weiterlaufen.
Erneute Vorstellung, dieses Mal bei einer anderen Ärztin der Praxis, die Dienst hatte.
Erneutes auf den Kopf stellen des Hundes, Feststellung dieses Mal, dass die Hüfte hinten rechts (!) schmerzhaft ist.
Wieder ging es mit Traumeel los, Röntgenbild wurde erneut abgelehnt.
Nochmal zu der anderen Tierärztin der gleichen Praxis geschickt worden, nochmals einrenken Hinterhand und Wirbel an BWS. Im Anschluss war Henry unter Traumeel (1-2 Tabletten am Tag) tatsächlich über mehrere Wochen schmerzfrei und nicht auffällig. Ich dachte die Problematik hätte sich erledigt. Das ganze blieb auch stabil, als er kein traumeel mehr bekam.
Bei einem Kontrolltermin Anfang Mai dann auch null Auffälligkeiten.
Ich dachte, wir hätten endlich Ruhe aber ca 2 Wochen später ging der ganze Spuk von vorne los. Unlust beim Laufen, dieses Mal hörbar Pfoten schleifen und der Gang sah einfach Mist und schmerzhaft aus.
Hier mal 2 Videos aus der Zeit:
Dieses Mal habe ich nen Termin in der Klinik gemacht. Bis zu unserem Termin Anfang der Woche gabs den Rest Traumeel, den ich hatte.
Untersuchung in der Klinik (mit Röntgen endlich dieses Mal) ergab:
Coxarthrose rechts, Myopathie des M. iliopsoas
Neurologisch wurden (wie all die Male zuvor) keine Auffälligkeiten festgestellt.
Therapiefestlegung: Änderung der Medikation von Traumeel auf Meloxoral, gleichmäßige Bewegung und Physiotherapie zum Muskelerhalt- und Aufbau.
Physiotermin haben wir bereits nächste Woche, das war mit Absicht so gelegt, dass der nach der Diagnostik in der Klinik stattfindet.
Hier die Röntgenbilder:
Unter dem Meloxoral kam es nun aber zu einer erneuten Verschlechterung. Henry zeigt eher vermehrt Schmerzen und mag nicht wirklich laufen.
Also gestern Abend angerufen in der Klinik, Problem geschildert, direkt heute nochmal Termin bekommen. Ich dachte, zur Anpassung der Schmerzmedikation.
Heute dann bei eine anderen Arzt den Termin gehabt.
Seine Diagnose jetzt: BSV. Weil Henry hinten links den Stellreflex ab dem 3. Mal nicht mehr gezeigt hat. (Das hatte er beim Termin davor bereits vorne links gemacht, da meinte die Ärztin, das ist eher Faulheit, der Hund ist neurologisch nicht auffällig).
Der heutige Arzt bestätigte ebenfall, dass Henry vorne neurologisch blande ist. Hinten mit Reflexhammer alles ebenfalls unauffällig, Wirbelsäule auch bei starkem Druck nicht schmerzhaft. Er meint aber, die aktuelle Verschlechterung käme eher da her, dass sich ein aktueller BSV aktuell verschlechtere. Henry sei kein Fall für die Chirurgie, sondern für die Neuro.
Ich soll das Meloxoral weiter geben für 10 Tage, Physiotherapie und ansonsten Boxenruhe. Wenn Henry nicht mehr hoch kommt hinten, wiederkommen zur Op. Grundsätzlich laufe der Hund ja noch und zeige keine massiven Symptome. Ich könne ihn auch in 2-4 Wochen nochmals neurologisch vorstellen.
Joahr. Und jetzt weiß ich ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr, was ich machen soll oder nicht.
Wie gesagt, haben wir nächste Woche Physiotermin, in den ich jetzt nochmal Hoffnung setze.
Traumeel habe ich jetzt selbst nochmal bestellt und bin gewillt, mit ner Kombi aus Traumeel und Meloxoral nochmal zu gucken aber so wirklich weiter weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Schonen hat in der Vergangenheit tatsächlich nicht wirklich irgendwas gebracht. Und den Hund jetzt in die Boxenruhe zu schicken, so dass er weiter Muskeln abbaut, wäre ja irgendwie auch kontraproduktiv für die Coxarthrose, oder?
Wie würdet ihr denn jetzt weiter vorgehen?
Nochmal zu nem anderen Arzt?
Henry maximal schonen und abwarten, ob es damit und Physio besser wird? Wie lange zuwarten?
Ich weiß ehrlich gesagt gerade nicht mehr wirklich weiter und hab irgendwie auch Sorge, jetzt was falsch und den Schaden für meinen Hund damit noch größer zu machen.