Wieviel Protein darf im Hundefutter sein?

  • Hallo,

    da meine Hündin ja vor kurzem mit extremem Sodbrennen und Nüchternerbrechen zu kämpfen hatte,

    habe ich mich ein bisschen mit der Futterzusammensetzung ihres Futters beschäftigt.

    Mittlerweile bin ich total verunsichert was den Proteingehalt angeht :thinking_face:

    Im Moment möchte ich ihr nur Nassfutter füttern, da es ja besser für den Magen sein soll.

    In der Deklaration steht Rohprotein 10,7 g. Sie müsste täglich mind. 600 g davon bekommen

    (was ich schon ziemlich viel an Volumen finde), das wären doch dann über 60 g Protein,

    was doch zuviel ist oder nicht?

    Im Internet gibt es ja verschiedene Proteinrechner, da wäre der Bedarf für sie nur um die 30g,

    bei manchen sogar nur um die 20.

    Habe ich irgendwie ein Denkfehler drin?

    Hab mal bei anderen Nassfutter geschaut, da ist überall ähnlich viel Rohprotein drin,

    aber die Hersteller können doch nicht überall zuviel davon hineintun...???

    LG Andrea

  • Huhu,


    Protein wird - wie alle Nährstoffe - in der Trockensubstanz berechnet. Der Rest ist ja praktisch nur Wasser.

    Du musst also zuerst die Trockensubstanz ausrechnen: 100% - Feuchtigkeit% = Trockensubstanz

    Bei 80% Feuchtigkeit also 20%


    Aus den 20% rechnet man dann das Protein aus:

    Proteingehalt / Trockensubstanz * 100


    In Deinem Fall dann 10,7 / 20 * 100 = 53,5 %

  • Vielen Dank, Du hast mich gerettet :smiling_face: da kann ich lang umrechnen mit der falschen Formel!

    Ich habe das Nassfutter jetzt auf dreimal aufgeteilt, dann ist es nicht zuviel auf einmal…

    LG

  • Ich fürchte, das stimmt leider nicht. Auf der Dose steht entweder einfach xx % Rohprotein ODER xx % Rohprotein in Trockensubstanz. Wenn kein ausdrücklicher Bezug zur Trockensubstanz hergestellt wird, bezieht sich der Wert auf die Originalsubstanz und dann wäre ganz richtig 10,7 % RP x 6 zu rechnen.

  • Ich habe das dringende Bedürfnis, die Rechnung zu kommentieren.

    Man kann natürlich auf Trockenmasse rechnen, ist in dem Fall aber unnötig kompliziert und würde zum gleichen Ergebnis führen.



    Die Deklaration gibt die Proteinmenge im Futter an - so wie es in der Dose ist. Und wenn 100g dieses Dosenfutters 10g Protein enthalten, dann enthalten 600g des Dosenfutters natürlich 60g Protein. Es ist so einfach wie es aussieht.


    Es ist eigentlich immer so, dass in Fertigfuttern deutlich mehr Eiweiß ist, als der Hund unbedingt braucht. Oft auch deshalb, weil ein beachtlicher Teil dieser Eiweiße nicht so gut verwertbar ist (bindegewebsreiche Teile vom Tier haben zwar viel Protein, sind aber nicht gut verdaulich). Vor allem aber, weil das Futter mehr als nur den minimalen Bedarf abdeckt. Das sind schlichtweg "Sicherheiten", um Mangel auf jeden Fall zu vermeiden. Normalerweise ist das kein Problem. Falls der Hund diesbezüglich empfindlich ist, dann muss man etwas länger nach dem geeigneten Futter mit weniger aber hochwertigem Eiweis suchen. Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass (zumindest für meinen Hund) die Futtermenge bei Fertigfuttern immer viel zu hoch angesetzt ist.

  • Ich habe das so von der Ernährungsberaterin gelernt, dass man immer von der Trockensubstanz ausgeht.

    So finde ich das auch in diversen Quellen, hab jetzt extra nochmal gegooglet:


    Nass- und Trockenfutter vergleichen: Nährstoffgehalt auf Basis der Trockensubstanz | HundeFunde
    Die Nährstofftabellen auf der Verpackung von Nass- und Trockenfutter lassen sich nur mit einem kleinen Trick vergleichen: der Umrechnung der Bestandteile auf…
    hundefunde.de


    Um die Angaben in den Nährstofftabellen einzelner Hundefutter vergleichbar zu machen, ist es üblich die Bestandteile auf Basis der Trockensubstanz (engl. ‚Dry Matter Basis‘) zu berechnen:

    1. Zuerst muss man den Feuchtegehalt herausrechnen:
    2. Jetzt kannst Du den Nährstoffgehalt auf Basis der Trockensubstanz berechnen: Analytischer Wert/Trockenmasse x 100 = % auf Basis der Trockensubstanz
  • Du musst dann aber alles in Trockenmasse umrechnen - auch die Gesamtmenge.

    Das ist dann nötig, wenn man Futter mit unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalten hat. Also wenn man z.B. Dosenfutter und Trockenfutter vergleicht. Wenn man einfach nur wissen will, wie viel von Nährstoff x tatsächlich im Hund landet, kann man sich das komplizierte (und, wie man an deinem Beispiel sieht, fehleranfällige) Umrechnen in Trockenmasse sparen.

  • Ich habe das dringende Bedürfnis, die Rechnung zu kommentieren.

    Man kann natürlich auf Trockenmasse rechnen, ist in dem Fall aber unnötig kompliziert und würde zum gleichen Ergebnis führen.

    Ups. Du hast natürlich Recht mit der Rechnung.


    Irgendwie hab ich die 50% auf die 10g angewendet :see_no_evil_monkey:

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