Welpe jault wenn wir uns ohne ihn im Haus / anderen Raum aufhalten

  • Guten Morgen,


    unser Weimaranerwelpe ist zwar erst 14 Wochen und macht sich schon sehr gut, aber ein Problem haben wir aktuell, an dem wir möglichst früh arbeiten möchten.

    Wenn wir das Haus verlassen für eine gute Stunde legt sich der Kleine auf sein Platz, geht mal kurz zur Tür und legt sich dahin. Alles recht ruhig, ohne Jaulen, er schläft auch die meiste Zeit. Das haben wir über unsere Kamera festgestellt.


    Wenn wir jedoch auf Etage 2 oder 3 sind im Haus, alles recht offen gestaltet und er im EG, jault er sehr laut und lange. Manchmal reicht es auch schon, wenn man im EG kurz auf Toilette geht, er steht auf und kommt mit zur Tür und jault dann kurz.


    Unsere Hundetrainerin meint, wenn er merkt, dass die Haustür zu geht und wir weg sind, weiß er, dass er kein Zugriff mehr auf uns hat und es bringt nichts zu jaulen. Was ja recht schlau ist.

    Wenn wir aber im Haus sind und er eigentlich dabei sein "könnte", wir es aber gerade nicht wollen, jault er durch. Zumindest über ca. 20min hat es kein Ende, dann habe ich es beendet.

    Was jedoch dann klappt ist, wenn man über die Kamera hey ruft (unser Wort um ein Verhalten zu beenden), dann legt er sich in der Regel hin und gibt Ruhe. Generell ist das auch kein schlechtes Zeichen, da er noch reagiert, aber es löst eben nicht das Grundproblem.


    Es sei denn er ist sehr müde, läuft er uns im EG auch überall hinterher. Ich erwähne es, weil es ja auch nicht nur die Trennung im Haus sein kann, sondern auch eine Art Kontrolle.

    Wir haben im Wohnzimmer (EG) eine Art Laufstall für Babys, ein Welpenzimmer eingerichtet. Hier ist sein Körbchen drin, sein Trinken und dort bekommt er auch sein Futter. Wenn wir das schließen und die Etage wechseln, jault er in der Regel noch mehr. Er kennt aber die anderen Etagen auch.

    Wenn wir das Haus verlassen, kann er sich frei bewegen, dort benimmt er sich aber besser und kommt zur Ruhe.

    Da er das letzte Mal Kissen zerfetzt hat, als meine Freundin im 3. Stock im Bad war, haben wir es jetzt mal mit geschlossenem Welpenzimmer versucht. Leider ist das nicht unbedingt besser, dabei sollte er dieses Welpenzimmer, auch geschlossen, eigentlich gut akzeptieren (nach André Vogt Methode). Wenn wir auf der Couch sitzen, liegt er auf einer Art Decke bei uns an der Couch, ich erwähne das auch extra nochmal. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass er nicht sein Körbchen im Welpenzimmer als Ruheort ansieht, sondern ggf. eher diese Decke direkt an der Couch, da er da meist auch bei uns liegt/schläft. Da waren wir wohl etwas inkonsequent, da er das Welpenzimmer am Anfang mit geschlossener Tür gar nicht mochte.


    Aber bevor es jetzt jemand rein auf das Welpenzimmer mit geschlossener Tür schiebt :rolling_on_the_floor_laughing: er jault auch wenn er außerhalb davon sein darf und wir in einer anderen Etage des Hausen sind.


    Habt ihr Ideen, wie man das angehen kann? Einfach jaulen lassen ist vermutlich auch nicht sinnvoll, es mit Hey zu unterbinden vermutlich auch nicht. Nur eigentlich soll man ja auch nicht zu ihm, wenn er jault, sonst bekommt er ja genau das was er will.


    Über eure Tipps wäre ich sehr glücklich.

  • Naja, er ist halt noch sehr jung. Ich würde es weder auf Welpenzimmer, Couch, Decke sonstwas schieben, sondern schlicht und einfach aufs Alter.

    Alleinesein will sorgfältig aufgebaut werden. Ich habe meine Hunde in dem Alter noch nie eine ganze Stunde alleine gelassen.... und dass er das schon kann, Hut ab.

    Da seid ihr halt verwöhnt und müsst am Alleinebleiben im Haus mit euch eben so kleinschrittig arbeiten, wie man es normalerweise eben macht.


    Ich baue es eh andersrum auf. Erst alleine in einem Zimmer bleiben, während ich noch zu Hause bin, wenn das klappt, kurz ohne Hund in den Garten (in dem Stadium bin ich übrigens grade) und wenn das klappt, mal kurz zur Post oder Friedhof gießen, ehe die Abwesenheiten länger werden.


    Einfach mal fortgehen und weg sein kann die Verlassensängste eines Welpen halt eher steigern als reduzieren. Wenn sie langsam Sicherheit aufbauen können, ist die ganze Sache dann solider.


    Ich konnte meine Hunde später alle auch länger alleine lassen - ohne Überwachungskamera, sowas hab ich gar nicht. Einfach solide aufbauen und Vertrauen auf beiden Seiten etabliert.

  • Danke für deine Antwort.


    Das haben wir auch so gemacht, jedoch da das Haus komplett offen gebaut ist, haben wir außer auf der Gästetoilette nicht wirklich die Möglichkeit gehabt.

    Da haben wir bis zu 5min geübt. Dann kurz raus in den Garten, dann (da es noch kalt war :beaming_face_with_smiling_eyes: ) draußen ins Auto gesetzt usw. Also die Steigerung war langsam da. Leider aufgrund der Umstände nicht so gut im Haus machbar.


    Uns kommt es tatsächlich wie die Hundetrainerin sagt so vor, dass er weiß, er hat dann noch Zugriff auf uns und fordert das eben auch.

    Also eher in die Richtung, Kontrolle, da er uns ja auch so überall hinterherläuft. Natürlich muss man das auch alles langsam trainieren, nur sind wir da etwas überfragt wie.

  • Hunde halten sich normalerweise immer bei ihren Menschen auf. Es sind nunmal Rudeltiere. Gesellschaft ist gerade für Welpen und Junghunde auch ein Garant für Sicherheit. Das beruhigt und schafft Vertrauen.

    Was spricht dagegen, eurem Hund das zu ermöglichen?


    Wenn er schon so gut alleine bleiben kann, wenn ihr das Haus verlaßt, dann ist das eine SUPER Leistung! Ihr könnt stolz auf euren Hund sein! :smile:


    Natürlich möchte man alleine aufs Klo und ins Bad gehen dürfen, das übt man ja auch täglich. Auf die Dauer merkt der Hund dann schon, daß er nichts verpaßt. Oder daß er nicht in die Küche darf, wenn man kocht. Aber es erschließt sich mir nicht, warum euer Hund sich ansonsten nicht dort aufhalten darf, wo ihr seid. :???:

  • Er darf überall hin, mal abgesehen von der Couch und ins Bett.

    Es geht ja genau um das Training, sodass man mal hochgehen kann und z.B. duschen. Er geht auch oft genug mit, aber er soll nicht selber ständig die Treppe hoch bzw. schlimmer runterlaufen.

    Dass er dann unten in den kurzen Momenten, maximal 20min, vielleicht etwas aufgeregt ist, wäre nicht das Problem. Es geht um das extrem laute durchgehende jaulen.


    Sollte er ein Problem mit der Trennung haben für diese kurze Zeit, würde er ja genau das Verhalten auch zeigen, wenn wir das Haus komplett verlassen. Da schläft er aber sogar in der Regel, also ist er ziemlich entspannt.


    Mir geht es um den Unterschied, woran es liegen kann, dass er es da nicht akzeptiert. Natürlich sind es Rudeltiere, aber wir möchten auch nicht einen Hund erziehen, der uns im Haus ständig verfolgt, sobald man aufsteht auch aufspringt. Das ist definitiv nicht sinnvoll.

    Uns ist klar, dass er das mit 14 Wochen nicht perfekt beherrschen kann, daher habe ich ja direkt am Anfang geschrieben, wir möchten aber früh daran arbeiten und wieso das eine geht und das andere nicht, obwohl man das eigentlich recht identisch trainiert. Ist es eben nicht die oder nur die Trennungsangst??

  • Man muss bedenken, dass die Kleinen ja noch Babies sind. Die sind gerade mal von Mama und Geschwistern weg und die habe dann anfangs echt grosse Verlassensaengste. Das der Welpe alleine im Haus zurueckbleibt ist schon eine grosse Leistung und eigentlich auch nicht gleich selbstverstaendlich.


    Man muss das Alleinebleiben schrittchenweise ueben und ich wuerde einen so jungen Hund auch nicht einfach in ein Welpenzimmer sperren. Die koennen damit noch gar nicht umgehen. Unser Joshi ist 14 Wochen alt und er kann auch noch nicht so gut alleine bleiben. Dass die in dem Alter noch allerlei zerfetzen ist auch normal. Da muss man alles wegraeumen, was nicht zwischen die Zaehne geraten soll. Dann das Alleinebleiben im Haus Stueck fuer Stueck ueben. Am besten etabliert man vorher das "Bleib". Man entfernt sich. verschwindet mal kurz ins Bad oder Toilette, kommt schnell wieder raus und wenn der Hund ruhig bleibt, gibt es sofort ein Leckerchen und viel Lob. Das steigert man dann ganz langsam und die Tuere bleibt immer etwas laenger verschlossen. Da muss man halt etwas Fingerspitzengefuehl entwickeln.


    Das Gleiche uebt man dann, wenn man in die erste Etage geht. Kommando ist "Bleib" und man geht nur ein paar Stufen die Treppe rauf und gleich wieder runter. Bleibt der Hund auf seinem Platz, Leckerchen und loben. Das uebt man auch wieder und immer wieder. Wobei man sich schrittweise immer weiter die Treppe rauf bewegt. Bis man dann oben angelangt ist und man auch ohne Jaulen und Terror eine Weile oben bleiben kann, kann dann schonmal Tage und auch Wochen dauern. Bei Welpen, braucht man Geduld, Geduld und nochmal Geduld.


    Joshi dreht da auch noch am Rad. Manchmal hilft es auch, ein kleines Knoechelchen zum Beissen zu geben, waehrend man weggeht. So verbindet der Hund die Abwesenheit mit etwas Positivem. Am besten kommt man wieder zurueck, ehe der Knochen voellig verzehrt ist, so dass er nicht wieder anfaengt zu jaulen.


    Hinterherlaufen ist in den ersten Wochen auch noch ganz normal. Die Kleinen brauchen noch die Sicherheit und Bindung. Ich habe eben sehr schnell immer wieder das "Bleib" geuebt. Dann musste er lernen, auch mal vor der Kueche sitzen zu bleiben, ohne mir staendig hinterher zu dackeln. Anfangs auch nur ein paar Sekunden, dann Minuten und immer ein bisschen laenger, bis das mehr und mehr sitzt. Zwischendurch immer mal wieder zu ihm gehen, wenn er brav draussen bleibt, Leckerchen rein, loben "Bleib" sagen und wieder in die Kueche verschwinden. Das hat auch gedauert aber inzwischen klappt das schon sehr gut.

  • Danke dir auch für deinen Tipp,


    dann werden wir das mal weiter versuchen, obwohl wir das ja wie oben beschrieben bereits so gemacht haben. Also langsam gesteigert, so wie das komplette Verlassen des Hauses auch.

    Mit "Bleib" trainieren wir zwar grundsätzlich nicht, weil wir die Variante bevorzugen, dass er so lange sitzen/liegen bleibt bis wir ihn mit einem "Los" daraus entlassen.


    Wenn noch jemand ggf. gezielt erklären kann, wieso komplett Verlassen des Hauses geht, im Haus aber nicht bzw. ob es tatsächlich so ist, wie die Hundetrainerin sagt, gerne mehr dazu. Denn dann ist es wie gesagt nicht das Verlassen an sich, sondern eher das fordern, ihr seid hier, also beschäftigt euch mit mir. Denn die Probleme sollten ja ansonsten erst recht auftreten wenn er komplett alleine ist.

    Damit will ich niemanden vor dem Kopf stoßen, aber mir geht es hier eher um die Hintergründe wieso das eine, dass andere (weniger schlimmer) aber nicht und dann was man gezielt dagegen tun kann.

    Die Meinung der Hundetrainerin bzw. wie man das angehen sollte, war nämlich eine ganz ganz andere, die ich jedoch grenzwertig finde.

  • Ich frage mich ja grundsätzlich, warum ein Hund nicht mitkommen soll. Damit erzieht man sich zumindest meiner Erfahrung nach keinen Hund, der einen ständig verfolgt, nach einer Weile, vielleicht ein paar Monate, hatte sich das Thema von selbst erledigt. Heute bleibt der Hund meist wo er ist und wenn er meint mit ins Bad kommen zu müssen, was soll's?

  • Das nimmt dann leider mal wieder die typische Forendynamik an :dizzy_face:


    Ich versuche nochmal die Frage zu stellen, worauf ich mir eine Antwort erhoffe.

    Wieso geht komplett das Haus verlassen ohne jegliche Probleme, sogar das er schläft.

    Wieso hat er im Haus, während wir da sind so Probleme?


    Erst wenn man das differenziert, kann man aus meiner Sicht eine sinnvolle Lösung finden.


    Um kurz darauf zu antworten, er kann mit, aber eben nicht jedes Mal. Nicht unbedingt auf dem Klo und nicht wenn man mal eben Wäsche aufhängen geht, weil er dann z.B. versucht in die baumelnden Sachen zu beißen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Zu guter Letzt aber eben auch, weil obwohl es ein Welpe ist, er nicht überall für 10min mit hin muss und nicht ständig die Treppen laufen soll. Um so früher er das lernt, um so besser.

    Denke da gehen die Erziehungen stark auseinander, jedoch in den zwei Büchern die ich dazu gelesen habe, wird klar dazu geraten ihn nicht überall mit hinzunehmen. Ein Hund muss nicht überall mit hin und die Gefahr besteht, dass man ihm es genau so angewöhnt.

    Nur wie ich es oben beschrieben habe und deswegen erwähne ich es nochmal extra, er hat ja KEIN Problem mit dem alleine sein über eine Stunde :woozy_face:im Haus jedoch schon nach paar Sekunden.

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