Es gibt zwei Punkte, die das Training bei "Kläffern" mit Augen zu und durch schwierig machen:
- oft sind sie in einem derartigen Stresslevel, dass sie gar nicht lernfähig sind
- das Kläffen führt jedes Mal erfolgreich dazu, dass der andre Hund verschwindet (weil das nunmal so ist, wenn man aneinander vorbei geht); dass der andre Hund ebenso verschwindet, wenn der unsichere Hund nicht bellt, weiß der unsichere Hund nicht - woher auch?
Man muss dem Hund also die Lernerfahrung sammeln lassen, dass der Fremdhund auch dann verschwindet, wenn er nicht kläfft. Dafür muss man Strategien entwickeln, die den Hund nicht kläffen lassen, aber ihn auch in einen lernfähigen Zustand halten (dem Hund fürs Kläffen z.B. eine Scheuern könnte zwar evtl. das Kläffen abstellen, der Hund hat aber weiterhin Panik und ist damit nicht lernfähig). Bei großen Hunden bleibt dafür nicht viel mehr als immer soweit ausweichen, dass der Hund in einem lernfähigen Bereich bleibt (und dann eben Alternativverhalten abfragen etc.). Bei einem Kleinhund hat man netterweise die zusätzliche Option, ihn auf den Arm zu nehmen (wenn er sich dort sicher fühlt), was es sehr erleichtert, wenn man aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht ausreichend ausweichen kann. Arm hat weiterhin den positiven Effekt, dass der Hund ganz dicht am Menschen ist - ist der Mensch mit der Situation entspannt, spürt der Hund die Entspannung unmittelbar, was ihn ebenfalls entspannt (funktioniert natürlich nur, wenn der Mensch keine Angst vor dem Fremdhund hat).