Neulich beim Tierarzt

  • Hallo Ihr Lieben,


    nachdem ich lange still mitgelesen und auch ab und zu meinen Senf dazu gegeben habe, hier mein erster Beitrag:


    Seit mittlerweile drei Jahren bin ich Halterin eines Mischlings, vermutlich Bulldogge und American Staffordshire Terrier. Sie stammt aus schlechten Verhältnissen, ich habe sie mit zweieinhalb Jahren aufgenommen. Es gibt diverse Baustellen.


    Ich war mehrfach mit ihr bei verschiedenen TÄn. Da gab es anfangs wirklich nette Begegnungen mit viel Leckerli, die gut geklappt haben. Aber eben auch Prozeduren, die sie nicht so toll fand (Klammern ziehen, Injektion). Schnell hat sie beschlossen, dass sie diese Tierärzte scheiße findet. Von dort, aber auch von anderen Menschen die ihr nie etwas getah haben, habe ich die Rückmeldung bekommen, dass sie fixiert und dieser kalte Blick wirklich beängstigend ist.


    Der Besuch beim Tierarzt neulich war spektakulär. Ich habe mit ihr draußen gewartet, im Wartezimmer geht nicht. Im Behandlungszimmer fixiert sie und ist stets bereit, sich zu verteidigen bzw. anzugreifen, falls ihr jemand zu nah kommt. Immerhin ist sie so ansprechbar, dass sie auf der Waage Sitz macht wenn ich das möchte. Ich habe sie auf den Behandlungstisch gehoben und am Brustgeschirr festgehalten, damit der TA sie untersuchen und ihr eine Spritze geben kann. Das heftige und anhaltende Knurren ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Mit aller Kraft hat sie versucht, sich gegen den TA zu wehren. Ich kenne sie und halte sie zuverlässig. Nur leider ist eine vernünftige Behandlung so nicht möglich.


    Mir ist schon klar, die Problemlage ist komplex und das Thema TA nur ein Teilaspekt.

    • Neu

    Hi


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    • Du könntest es mit einem Maulkorb versuchen.

      Das beseitigt schon mal die unmittelbare Gefahr und vielleicht beruhigt sie sich dann auch.

      Wenn sie noch keinen Maulkorb kennt sollte man sie schon vor dem Tierarztbesuch daran gewöhnen.

      Maulkorb kurz aufsetzen, einstellen und wieder ab machen, dann Hund belohnen.

      Die Zeit mit Maulkorb jedesmal etwas verlängern und danach jedesmal belohnen.

    • Intensives Medical Training, würde mir da noch einfallen. Sobald es Zuhause und draußen an Unterschiedlichen Orten Funktioniert, vielleicht bei der Praxis mal anfragen, ob die dort mal 5 Minuten ab und zu Zeit hätten, dass du dort ein paar Übungen machst und wieder gehst.

      Alternativ, wäre vielleicht noch eine leichte Sedierung. Vielleicht schon irgendwas, was du ihr vorher übers Fressen gibst. Wenn es sowas für Hunde gibt.
      Für Kinder gibt es sowas ja, vor OP Terminen, was wohl schon leicht anheiternd, beruhigend und Angstlösend und so wirkt.

    • weil ich sowas

      vielleicht bei der Praxis mal anfragen, ob die dort mal 5 Minuten ab und zu Zeit hätten, dass du dort ein paar Übungen machst und wieder gehst.

      schon öfter gelesen habe.


      Gibt es wirklich Praxen, die das erlauben? Und die diese Zeit übrig haben?

    • weil ich sowas

      vielleicht bei der Praxis mal anfragen, ob die dort mal 5 Minuten ab und zu Zeit hätten, dass du dort ein paar Übungen machst und wieder gehst.

      schon öfter gelesen habe.


      Gibt es wirklich Praxen, die das erlauben? Und die diese Zeit übrig haben?


      Wir hatten ja mit Smudo auch Probleme beim TA ,er war da am knurren+bellen und wollte sich nicht anfassen lassen.

      Wir waren über Wochen zweimal die Woche dort mit Leberwurst oder Fleischwurst.

      Einfach nur rein, unsere Tierärztin hatte ihn mit den Leckerlies gefüttert und wieder raus,irgendwann konnte sie ihn auch anfassen und er ist auch auf den Tisch von selber gesprungen,wollte er vorher auch nicht.

    • Meiner ist/war ja auch so ein Tierarzt-Rowdy - wir haben ihn tlw zu dritt fixieren müssen, um ihm Blut abzunehmen.

      Es ist im Laufe der Jahre einfach besser geworden - tlw hat er gemerkt, dass Widerstand zwecklos ist, dass ihm nichts Lebensbedrohliches passiert und vor allem, dass er mir vertrauen kann.


      Wichtig ist ein guter MK, ein fester Griff, gute Nerven beim Besitzer und ein gelassener TA. Hat ein TA mich wegen meines Hundes angepampt von wegen ich hätte ihn nicht im Griff und der bräuchte mal ein paar hinter dir Ohren..... der TA hat mich nur wieder gesehen.

      Nimm es dir nicht so zu Herzen, manchmal sind Hund und TA nicht so einfach kompatibel, da hat keiner Schuld. Im Laufe der Zeit wird sich das einspielen .......

    • Danke acidsmile.


      Wenn es nötig wäre, könnte ich ihr Krallen schneiden oder Augentropfen geben. Auch den Piks einer Spritze würde sie mir verzeihen.


      Eine fremde Person, egal wer und wo, darf sie nicht mal ansehen, dann klingeln schon die Alarmglocken. Wenn diese Person sich nähert und ich nicht interveniere, geht meine Hündin nach vorn und springt in die Leine. Das reicht meist, um den Feind in die Flucht zu schlagen.


      Das medical training behalte ich mal im Hinterkopf. Sedierung wäre vllt. eine Übergangslösung um Streß zu vermeiden bis es anders geht. Bin ansonsten kein Fan von Medikamenten.

    • Danke Dächsin .


      Es tut gut zu erfahren, dass es bei euch inzwischen besser geworden ist. Ich glaube auch dass es viel mit Beziehung und Vertrauen zu tun hat. Da sehe ich bei mir und meiner Hündin Fortschritte - für den TA reicht es derzeit einfach noch nicht.


      Da gab es nur diesen einen TA der nicht mal merkt dass sie Mauli trägt. Und sich dann wundert, dass sie aufbraust als er sie fast umgelaufen hätte. Meine beiden Haupttierärzte sind klasse und können damit um. Auch ich kann in solchen Situationen inzwischen ruhig und bestimmt bleiben.

    • Wir bieten es den Besitzern mit schwierigen Hunden immer an, dass sie zum üben in die Praxis kommen können. Es wird so gut wie nie wahrgenommen.


      Wir Mitarbeiter wären froh, wenn das Angebot angenommen werden würde. Je leichter sich die Tiere behandeln lassen und je mehr sie einen mögen, desto einfacher können wir unsere Arbeit machen. Wir haben auch keinen Spaß daran Tiere unter Zwang zu fixieren und uns in Gefahr zu bringen.


      Da sind die paar Minuten, zur Hilfe für regelmäßiges Training ein Witz gegen, wenn man das gegen die Zeit und den Personalaufwand dagegen hält, wenn ein unkooperatives Tier behandelt werden muss oder man es vor, während und nach der sedierung/Narkose betreuen muss.


      Bei euch würde das Training ja aber schon viel früher anfangen, bevor überhaupt Mitarbeiter der Praxis involviert sind.

      Sprich: zur Praxis auf den Parkplatz fahren, Hund im Auto lassen, was zu kauen geben,wartenbis sie sich beruhigt hat und hingelegt hat. Danach wegfahren und coolen Spaziergang machen.

      Das dann ausweiten zu: Kofferraum auf, Kofferraum zu, Kofferraum auf, zusammen hinsetzen und gucken, Hund einmal rausholen, Parkplatz abschnüffeln, dann später zur Tür, einmal rein, wieder raus, zur Anmeldung kurz hallo sagen, wieder raus, einmal wiegen, dann irgendwann im Wartezimmer sitzen und daaaaaann kommen die anderen Menschen dazu und das Training im Behandlungsraum.


      Dann bringst du mal was zu naschen für die Mitarbeiter mit oder steckst was in die Trinkgeldkasse

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