Welpenknigge

  • Da in letzter Zeit wieder gehäuft Welpenthreads auftauchen mit den üblichen Verdächtigen...

    -Training Sitz,Platz, Fuß ab Tag 1 (klappt nicht)

    -Muss den ganzen Tag schlafen

    -Muss in Box gesperrt werden

    -Beisshemmung klappt noch nicht

    -Gassi geht nur x Minuten pro Lebenstag


    ...etc


    ...fände ich es schön, wenn wir einen Welpenknigge erstellen könnten. Nichts mit festen Gesetzen, sondern grobe Tips und Hinweise als Richtlinien, die dann natürlich pro Welpe wieder angepasst werden müssen. Einfach als kleine Hilfestellung für Hundeneulinge für die Punkte, die sich wie ein roter Faden durch die entsprechenden Threads zieht.


    Beispielsweise


    -Wie zieht der Welpe ein, wie könnten such die ersten Wochen gestalten

    -Wie gestaltet man den Tag, das Gassi

    -Was muss der Welpe in der ersten Zeit wirklich (kennen)lernen


    Sowas. Macht das Sinn? Mir kommt es so vor, als könnten wirklich so einige eine kleine e Hilfestellung gebrauchen und man könnte sich jedesmaldie Endlosdiskussiomen über Grundsatzdinge in den Threads, wo viele TE gerne mal die Flucht ergreifen, sparen.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Welpenknigge* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich finde, zuallererst muss man sich klar machen, dass da ein Baby/Kleinkind einzieht, das erstmal nichts versteht von dem, was um es herum vorgeht. Sich da zurechtzufinden ist für den kleinen Hund anstrengend. Man kann nicht nicht über Sprache und Signale kommunizieren, weil es die noch nicht sicher kennt, d.h. man muss dem kleinen Hund zeigen, was man von ihm will mittels Körpersprache.

      Dann sollte man sehen, dass man eine gemeinsame Kommunikatinsbasis aufbaut und die Regeln des Zusammenlebens verständlich definiert. Dabei Geduld, Geduld und Geduld.

      Das halte ich vorweg mal für wichtig.

    • Oh das ist eine schöne Idee.

      Da im Juli unser Punktekind einzieht habe ich mir tatsächlich auch bisschen was zusammen geschrieben, das mir wichtig ist.


      Nach dem Einzug stehen hier ab Tag 1 auf dem Plan (natürlich in Maßen)


      Hausregeln beachten

      - Tabuzonen sichern und/oder durchsetzen

      - Stalking abgewöhnen (kleinschrittig und Vorbereitung auf alleine bleiben)

      - Ruheort etablieren

      - Verhalten ggü. Haushalt (Anspringen, Beisshemmung etc.)

      - respektvoller Umgang mit Ersthund (immer ein Auge drauf haben)


      Generelles

      - Stubenreinheit

      - Körperkontakt

      - Namen lernen (Thema Aufmerksamkeit auf mich lenken)

      - Halsband und Geschirr an und ausziehen


      Draußen

      - erkunden der nahen Umgebung

      - Freispiel alleine und mit Leila und mit uns


      Nach ein paar Tagen dazu:


      Sozialisierung

      - Kinder von der Schule abholen (am Pausenhof stehen)

      - Supermarktparkplatz

      - ruhiger Marktplatz

      - Straßen

      - Welpengruppe

      - erster Besuch zu Hause

      - mal an einen See

      - Auto fahren

      - belebtere Gegenden erkunden

      - Bauernhöfe besuchen (verschiedene Tiere)

      - eigene Hühner gucken

      - mal zum Tierarzt Leckerchen abholen


      Draußen


      - mal bisschen zu Fuß von „zu Hause“ entfernen

      - mal das Büro besuchen

      - kürzere Leine mal ausprobieren

      - ältere Hundekontakte


      Kommt dann mit der Zeit


      - erste Kommandos

      - mal zum Briefkasten/ zur Mülltonne

      - mal jemanden Besuchen

      - mal kurz im Auto warten


      Ich hab sicher was vergessen, aber das wäre jetzt mal so grob was mir eingefallen ist

    • Mir wäre wichtig, alles nicht verkauft anzugehen, sondern mit sehr viel Bauchgefühl und Empathie auf das eigene Hundekind zu schauen und alles in dessen eigenen Tempo, statt nach Kehrbuchzeitangaben vorzugehen.


      Das Kleinteil etst mal ankommen lassen, einander und das neue Zuhause kennen lernen und Vertrauen zueinander aufzubauen. Das ist für den Anfang schon recht viel für das kleine Wesen.


      Und sich keinesfalls auf Wettbewerbe ei zulassen, "mein Welpe kann aber schon..." ich finde den Autausch zwischen Welpenbesitzern total sinnvoll, solange der eben ohne Druck und Wettbewerb stattfindet.

    • Ganz wichtig: Regeln und Grenzen für den Welpen angemessen umsetzen bzw. durchsetzen, die auch für den ausgewachsenen Hund später gelten sollen.


      Wie viele Leute finden anspringende Welpen, Welpen die klauen, Dinge zerstören, betteln etc. super süß. Aber beim ausgewachsenen Hund ist das "plötzlich" unerwünscht.

    • Was ich ganz wichtig finde: Sozialisation bedeutet nicht, den Welpen mit allem was atmet in direkten, körperlichen Kontakt treten zu lassen, sondern, ihm beizubringen, dass auf dieser Welt nicht alles der bespaßung dient.

      Fremde Menschen & Tiere sind zwar cool, aber Herrchen & Frauchen sind cooler

    • Ich werf mal Medical Training in den Ring...



      • Krallen kontrollieren und mini-minimal einkürzen (Aufbau in mehreren Schritten natürlich, erst Pfötchen ruhig in die Hand nehmen, loben und Leckerli, dann in die Hand nehmen, mit dem Knipser mal in die Luft knipsen, so dass das Geräusch entsteht und als ungefährlich abgelegt werden kann im Hundehirn, loben und Leckerli, dann am Ende halt tatsächlich das Spitzchen von der Kralle abknipsen, loben und Leckerli)


      • mal in die Öhrchen gucken, mal mit Feuchttuch auswischen


      • Rute hoch und mal den Popo kontrollieren, mal beim Rüden zwischen die Beine fassen (hat er mal Katarrh, muss man zb den Penis säubern können)


      • striegeln, bürsten, Fellpflege einführen, anfangs nur kurz, dann ausdehnen nach und nach


      • Zähne kontrollieren, Putzen einführen


      • Augen anschauen, stillhalten üben, natürlich erst wenige Sekunden, dann ausdehnen, wichtig, wenn der Hund später Augentropfen braucht

    • Vertrauen aufbauen. Ich finde stalking tatsächlich nicht schlimm. Das gibt dem Kleinen Sicherheit. Erfahrungsgemäß gibt sich das mit der Zeit von selbst. Wobei ich auch heute nichts dagegen habe, dass meine Ada lieber zu meinen Füßen liegt.

      Das Alleinbleiben haben meine trotzdem gelernt.

      Meine dürfen weder auf das Sofa noch in mein Bett - da gibt es auch keine Ausnahmen. Lieber sitze ich eine Weile auf dem Boden. Es gibt bei uns keine geschlossene Box und selbst unsere selber aufgezogenen Welpen wurden nicht in einem kleinen Bereich eingesperrt.


      Die erste Woche gibt es keinen Besuch, die gehört nur dem Welpen. Danach gibt es über Wochen immer wieder kleinere Ausflüge überall dorthin, wo der Hund später mal mit soll. Bei uns waren das auch Kaufhäuser, Aufzüge, Bahnhof, Gitter zum Drüberlaufen, Brücken, Verkehr, Stadtmitte, Gaststätten, Zoo, Wochenmarkt, Straßenbahn, .. - natürlich nicht alles auf einmal und im Welpentempo.

      Gerade zu Beginn gibt es bei uns ganz viel Freilauf ohne Leine. Den Folgetrieb zu Beginn sollte man unbedingt ausnutzen. Bei fremden Hunden dem eigenen Hund Sicherheit geben (in die Hocke gehen).

    • Was mir noch einfällt:


      Kein "Das muss der lernen", "da muss er jetzt durch" - so kann man ganz viel für das ganze Hundeleben kaputt machen.

      Ich bringe meinen Hunden bei, mir zu vertrauen, ich kümmere mich um alles. Um stänkernde Hunde, übergriffige, grabschende Menschen, ich bring meine Hunde sicher durch Situationen, die sie verunsichern.

      Aus diesem Vertrauen heraus können sie es im Grunde mit allem aufnehmen, ich lotse sie durch. Tierarztbesuche, yay, wie cool, bellende Hunde, macht uns nix aus, stehen wir drüber, schau auf mich, das lohnt sich, bleib bei mir, ich bring dich da durch.

      Dinge, die zu viel sind, werden umschifft und andermal kleinschrittig geübt. Nie den Welpen mit einem Stressor allein lassen.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!