Junghund, Pubertät oder der totale Wahnsinn?

  • Hallo :smiling_face:

    Ich könnte etwas von eurem Schwarm wissen gebrauchen.
    Ich habe einen 13 Monate alten Mischlingshund aus dem Tierschutz der mit 4 Monate zu mir kam. Er ist sehr lernwillig, an mir orientiert und hört super auf den Rückruf. Moment... Nein das war vor einigen Wochen noch so :relieved_face: Jetzt hat er die Hasen für sich entdeckt, die vorher nie ein Problem waren und natürlich hat er sie auch schon gejagt weil ich anfangs völlig überrascht über seine Jagdambitionen war. Nun wird er natürlich mit Schleppleine gesichert damit der Erfolg ausbleibt und die armen Hasen nicht gehetzt werden! Eigentlich steckt kein Jagdhund in ihm (zumindest laut DNA Test) aber wer weiß das schon und natürlich ist mir bewusst das Hunde alle einen gewissen Jagdtrieb besitzen. (der mal mehr und mal weniger ausgeprägt ist) Es könnte auch sein das dies ein Hüte verhalten ist? Immerhin steckt rumänischer Schäferhund und Mini Australien Shepard in ihm.

    Ich habe versucht den Reiz umzulenken, mich interessant zu machen, mit ihm zu rennen, spielen, Futtersuchspiele, all das was er früher gern gemacht hat und doch interessiert er sich nicht die Bohne für mich oder all diese Dinge. Leckerchen und Futter nimmt er draußen auch nicht mehr an. Futterbeutel und Reizangel interessieren ihn 2 min. und auch mit seinem Hundekumpel spielt er nur noch bedingt und ist dann sofort wieder auf der Suche (er sucht mit den Augen nach den Hasen)


    Ich habe eine gute Bindung zu ihm würde ich sagen, er ist anhänglich und wenn wir im Wald unterwegs sind klappt alles wunderbar. Doch kommen Felder (wir wohnen ländlich, kaum vermeidbar) schaltet er auf Durchzug.

    Wenn er jagt (1-2x kam das vor als es auftaucht) kommt er nach 1-2 min. zurück.


    hat jemand ähnliche Erfahrungen oder einen wertvollen Tipp? Bin grade mit meinen Ideen am Ende :face_with_rolling_eyes: :dog_face:


    LG Mavie~

  • Also erstmal ist das nicht nur "Pubertät" (und geht von selber vorbei) sondern es ist aufkeimendes Erwachsenenverhalten, das voraussichtlich so bleiben wird. Du hast also - wie viele - einen sehr jagdinteressierten Hund und das wird wohl auch so bleiben.


    Ich würde Dir empfehlen, ruhiges Schauen zum Reiz zu belohnen und somit zu trainieren, nicht durchzustarten. Dafür braucht es eine Distanz zum Reiz, die groß genug ist, dass der Hund das noch leisten kann. Im zweiten Schritt kann man dann die Umorientierung zu Dir üben, aber ich persönlich glaube nicht, dass das ein Hund leisten kann, der noch nicht ruhig schauen kann.

  • Du hast mit dem Aussie-Anteil hüten und jagen voll mit drin. Von daher nicht so überraschend 😉


    Ich würde auch sagen, der Junghund mausert sich. Und jetzt heisst es erziehen, erziehen, erziehen.


    Ruhe belohnen, Reize aushalten, Leine laufen an kurzer Leine, und überhaupt muss jetzt vieles an der kurzen Leine trainiert werden.


    Denn was in deiner Nähe nicht klappt, funktioniert an der langen Schlepp sowieso nicht.


    Im Jagdhunde Thread findest du sehr viele gute Infos dazu.


    Anti Jagd Thread

  • Vielleicht gibt es in einer Hundeschule in der Nähe ein Anti-Jagdtraining?

    Ich finde das Thema sehr komplex.


    Mein älterer Hund hat leider auch einen Jagdtrieb, hier habe ich wirklich sehr langwierig über gewisse Regeln mit ihm gearbeitet. Natürlich wird er auch ausgelastet, aber trotzdem gibt es Regeln, die er einhalten muss.

    Das wäre z.B. einen gewissen Radius einzuhalten, auch wenn es noch so schön wäre, jetzt mal durchzustarten und 100m weit weg zu rennen. Das geht mit ihm einfach nicht.


    Dann müssen meine Hunde auf den Wegen bleiben. Dort dürfen sie dafür machen, was sie wollen (sofern niemand dadurch belästigt oder in Gefahr gebracht wird), aber ihre Welt endet 1m neben den Wegen. So ist das eben, das ist die Abmachung.


    Der Hintergrund ist der: Wenn mein Senior stehen bleibt und plötzlich angespannt in den Wald schaut, habe ich ca. drei Sekunden, um zu reagieren. Also Umorientierung abfragen - und wenn er nicht reagiert, schnell hingehen und sichern. Das klappt eben nicht, wenn der Hund 50m von einem entfernt ist.

    Hier musste ich lernen, ihn zu lesen. Das ist auch ein wenig individuell. Mein Junghund z.B. glotzt sich auch gerne mal fest und saugt die Luft ein - läuft aber nicht weg.


    Zusätzlich lasse ich sie gucken, wittern und schnüffeln - sofern das eben im erlaubten Radius passiert. Ich markere das dann mit einem Markerwort und daraufhin orientieren sie sich so gut wie immer um, bekommen ihre Belohnung und gehen normal weiter.


    Abgeleint wird nur, wenn ich selbst den Kopf dafür frei habe. Ich muss ja zwei Hunde im Auge behalten. Meist haben sie ganz leichte, schleifende Schlepps dran, das hilft ganz gut, weil man im Notfall doch mal schnell draufsteigen kann.


    So kommen wir ganz gut durch. Neulich habe ich aber in der Tat mal nicht aufgepasst, und dann war es zu spät...

    Aber das sehe ich nicht als Misserfolg, sondern eher als Bestätigung dafür, dass mein eigentliches Vorgehen richtig ist. Dann passiert nämlich nichts.

  • Zunächst einmal ist jagen ja nicht gleich jagen. Jagdverhalten untergliedert sich verschiedene Sequenzen. Wenn er sich für bestimmte Dinge NICHT interessiert, denn würde ich gucken, WOFÜR er sich interessiert. Dann kann bei Hunden auch durchaus mal etwas wie UO sein. Gerade wenn es in Richtung Mini Aussie oder Schäferhund geht.

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