Kliniksterben

Zitat von corrier

Katastrophe aktuell in Frankreich:

in frankreich gibts ein neues gesetz, dass tierkliniken von tierärzten geführt sein müssen. Anicura, Evidensia und Co dürfen maximal 49% Anteil haben.

Es gab eine 2 Monatige Übergangsfrist, dass nachgewiesen werden konnte, dass die Kliniken etwas tun, um wieder legal zu arbeiten. KEINE hats wohl gemacht. Ab dem 12.10. werden sie nun geschlossen und dürfen 8 Tage später keine Chirurgie und Medizin mehr praktizieren.

(wenn ich das richtig verstanden habe)

Quellen zb:

https://www.veterinaire.fr/com…VsgkXf1PZLT0LLtz5nYz95fLE

https://www.lefigaro.fr/flash-…-Kv6s78Kivuzw7wmCzoIU03Qk

Wenn man sich das Mal für D vorstellt... das wäre eine absolute Katastrophe. wer soll denn den Ketten die Anteile wieder abkaufen?

Überlegt euch mal, wer da alles zumachen müsste. Mir fällt auf Anhieb keine Klinik (also "klinik" per definition) ein, die dann nicht dicht wäre.

Alles anzeigen

Ich glaube, Kaiserberg in Duisburg müsste nicht dicht machen

Ich dachte, dass Tierkliniken immer von Tierärzten geführt würden.

Nach einer (zugegeben schnellen) Google-Suche fühle ich mich bestätigt. Zumindest verstehe ich das so: https://www.tknds.de/tieraerzte/richtlinien-fuer-kliniken/ und ich hoffe, dass es in anderen Bundesländern genauso gilt.

In meinem Verständnis ist der Betreiber derjenige, der das Unternehmen (in dem Fall die Klinik) tatsächlich führt. -?

edit: ich fürchte, meine Verwirrung entsteht durch fehlendes Verständnis der französischen Quellen.

Das ist ja auch faktisch kaum möglich. Wieviele Tierärzte haben denn genug Knowhow um eine grosse Klinikkette zu leiten? Das ist ja nicht nur ein Standort, sondern Anicura und Co sind grosse Firmen, die ihre Zentrale irgendwo haben und die einzelnen Kliniken sind quasi nur die Außenstellen. Das ist ne Kette, wie Fressnapf. Oder Aldi.

Zitat von peikko

Klinikkette

Ich vermute, das genau das gar nicht erwuenscht ist, sondern das man einfach 'nur' einzelne TK haben will...

So, wie ich den Artikel verstand, versucht F etwas gegen das Monopol der Ketten zu unternehmen.

Der Mangel entsteht dadurch, dass die Ketten der gesetzlichen Regelung nicht nachkamen; zum Schaden der Tiere.

Wenn man die hiesigen Ketten und deren Preispolitik betrachtet, ist es nicht verwunderlich, wenn endlich etwas unternommen wird, um diesen Umtrieben den Riegel vorzuschieben.

Hier hatten sich die Preise bei Klinikketten (VOR der GOÄ-Änderung) verdoppelt.

Jup.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich diesen Weg gar nicht schlecht finde. Also nicht die Situation jetzt, aber eben das man diesen Ketten einen Riegel vorschieben will.

Da wird glaub ich ne ganze Menge durcheinander gebracht.

Zitat von peikko

Das ist ja auch faktisch kaum möglich. Wieviele Tierärzte haben denn genug Knowhow um eine grosse Klinikkette zu leiten? Das ist ja nicht nur ein Standort, sondern Anicura und Co sind grosse Firmen, die ihre Zentrale irgendwo haben und die einzelnen Kliniken sind quasi nur die Außenstellen. Das ist ne Kette, wie Fressnapf. Oder Aldi.

So ist das, glaube ich, nicht, auch wenn der Begriff Kette gern genutzt wird.

Das sind ausgeklügelte Gesellschaftsfstrukturen, die da zur Anwendung kommen, die einzelnen Kliniken haben rechtlich wahrscheinlich wenig miteinander zu tun. Anicura ist Investor bzw. Gesellschafter. Die wissen schon, wie sie Haftung minimieren und Gewinn maximieren.

Solche Modelle gibt es in der Human-/Zahnmedizin auch. Auch da kämpfen die Interessenverbände massiv dagegen.

Aber irgendwo sitzt ja dann trotzdem ein Vorstand bei Anicura als Firma. Und das ist wahrscheinlich kein Tierarzt.

Edit: Ich will damit nicht sagen, dass ich das Vorgehen in Frankreich schlecht finde, es führt eben zwangsläufig dazu, dass die Anzahl der Kliniken gewaltig abstürzt.