Was ist das für ein Verhalten?

  • Hallo! Ich habe mal eine Frage bzgl. unseres kleinen Zwergpudels (9 Mo.):
    Was bedeutet es, wenn er unserem Ersthund einfach ohne vorherige Anzeichen ist Gesicht springt und ihn am Maul leckt, ihm an den Ohren zieht und sich dann anschließend auf die Seite oder auf den Rücken fallen lässt? Das macht er beim Spazieren, Zuhause, selbst, wenn er eigentlich vorher wütend war, weil unser Ersthund zu nah an ihm vorbeigegangen ist, als der Kleine etwas zu fressen hatte. Unser Ersthund wollte es nicht klauen, aber der Kleine wird immer schnell aggressiv, wenn er denkt, man könnte ihn beklauen. Dann knurrt er ganz lang und auf einmal springt er dem Großen ins Gesicht und "küsst" ihn und tänzelt um ihn herum. Das macht doch gar keinen Sinn? Ist das Beschwichtigung? Beides sind Rüden, aber unser Ersthund ist kastriert. Unser Ersthund reagiert immer mit so komischen "mauligen" Geräuschen, also nicht knurren, sondern eher sowas, was sich anhört wie "Argh, du schon wieder". Aber dann, wenn der Kleine aufhört, bellt der Große ihn spielerisch an und stupst ihn, als ob er will, dass es weitergeht. Echt komisch...

    Wäre interessant mal eure Meinung zu hören!
    LG

  • Das ist Übersprung, Beschwichtigung, Verteidigung, innerer Konflikt, Übermut, Spiel, Stress, alles mögliche...


    Ich würde auf jeden Fall beide Hunde deutlich mehr anleiten und unterstützen. Spiel ist durchau prima, aber genauso wichtig ist, dass beide den anderen respektieren und ruhig miteinander sein können. Getrennte Ruhephasen sind ganz wichtig.

    Und die ganze Sitaion wenn Futter oder Kausachen im Spiel sind würde ich VIEL klarer reglementieren.


    Ihr wollt ja ein friedliches Zusammenleben, das geht mit klaren REgeln besser.

  • Das müsste man sich ansehen.


    Beim Pudel ist das oftmals Übersprung, wenn sie eigentlich aggro werden sollten, dass sie anfangen zu fiddeln. Gerade wenn du sagst, er frisst gerade und knurrt schon die ganze Zeit. Dann weiß er irgendwann nicht mehr, was er noch tun soll und dann fiddelt er los.

    Wenn dein Kleiner dann erwachsen wird, ändert sich das Fiddle dann oft in Schnappen.

    Die Reaktion ist dann eben auch eigentlich typisch Doodle. Anstatt die Kommunikation zu checken, wird man aufgeregt und verfällt in Spiel.


    Lass deine Hunde in Ruhe fressen. Ordne das Zusammensein mit ihnen. Es hat keiner den anderen als Blitzableiter zu benutzen. Der eine hat da weder dran vorbei noch in die Nähe zu gehen, wenn es dem anderen unangenehm ist beim Fressen. Sonst wirst du da bald ausgewachsene Probleme haben zwischen zwei Rüden, wo der eine die Kommunikation des anderen nicht checkt. Was soll denn dein Zwergpudel tun, wenn er schon droht und der andere nicht geht und du auch nicht eingreifst. In einem Jahr springt der Kleine dem Großen dann mit dem Ar... ins Gesicht. Für dich dann "ohne vorherige Anzeichen" und dann wundert man sich wieso:

    der Kleine wird immer schnell aggressiv,

  • Das müsste man sich ansehen.


    Beim Pudel ist das oftmals Übersprung, wenn sie eigentlich aggro werden sollten, dass sie anfangen zu fiddeln. Gerade wenn du sagst, er frisst gerade und knurrt schon die ganze Zeit. Dann weiß er irgendwann nicht mehr, was er noch tun soll und dann fiddelt er los.

    Wenn dein Kleiner dann erwachsen wird, ändert sich das Fiddle dann oft in Schnappen.

    Die Reaktion ist dann eben auch eigentlich typisch Doodle. Anstatt die Kommunikation zu checken, wird man aufgeregt und verfällt in Spiel.

    Wow, den Begriff "fiddeln" kannte ich gar nicht, das ist wirklich interessant! Ich werde auf jeden Fall schauen, dass der Große ihn nicht mehr nerven kann beim Essen. Ich hatte eher gedacht, ich müsse ihn daran gewöhnen, dass auch mal um ihn herum gegangen oder vorbeigegangen wird und er könnte sich ja auch in Ruhe zurückziehen (er nimmt meist das Bett, das im Flur steht, wo alle dran vorbeigehen, statt die anderen beiden im Wohnzimmer, die viel abgeschottener sind). Aber das war dann wohl der falsche Weg - danke für den Tipp :)

  • weil unser Ersthund zu nah an ihm vorbeigegangen ist, als der Kleine etwas zu fressen hatte. Unser Ersthund wollte es nicht klauen, aber der Kleine wird immer schnell aggressiv, wenn er denkt, man könnte ihn beklauen. Dann knurrt er ganz lang und auf einmal springt er dem Großen ins Gesicht und "küsst" ihn und tänzelt um ihn herum.

    Ich bin da voll bei Langstrumpf.


    Den Futterneid würde ich aber auch ganz dringend angehen! Aggression in so einer Situation gehen gar nicht. Macht er das auch, wenn ihr zu nah an ihn ran kommt?


    Du hattest vor kurzem schon mal einen Thread, in dem du sagtest, dass beißen, Aggressionen und Stress allgemein ein großes Problem seien.

    Ich würde erstmal anfangen, dem Hund Ruhe beizubringen und auch zu verordnen. Anfangs seit ihr lt. deinen Beiträgen oft über seine Grenzen geschritten, da verstehe ich es absolut, dass der Hund da jetzt solch ein Verhalten zeigt. Lt. deinen Beiträgen war die Dynamik zwischen den Hunden auch von Anfang an nicht unbedingt die Beste.


    Hattet ihr schon mal einen Trainer da?

  • Ja, wir hatten jetzt 5 private Trainingsstunden, auch bei uns Zuhause und seitdem ist auch vieles sehr viel besser geworden. Insgesamt glaube ich, dass sie sich wirklich gut verstehen und der Kleine freut sich auch immer den Großen zu sehen. Sie können sogar nebeneinander fressen und Leckerlis bekommen und mit einem Spielzeug spielen, alles kein Thema. Nur wenn der Kleine einen Ochsenziemer o.Ä. hat, passiert es, dass er super protective wird und knurrt.


    Die Trainerin meinte, dass es gut sei, wenn man einfach locker an ihm vorbeigehen würde, vielleicht auch im nächsten Schritt sich neben ihn setzen und was anderes machen würde, einfach, damit er merkt, man nimmt ihm nix weg.

  • Was ist so schlimm daran, wenn man den Hund einfach in Ruhe fressen lässt und er das ihm zugeteilte Kauzeug fressen kann, ohne dass da Mensch und Hund dauernd zu nah rumlatschen?


    Dauernd wird ignoriert, dass der kleine Hund eine Individualdistanz hat. Warum?

    Anstatt dass man ihm das Vertrauen gibt, dass er dabei nicht gestört wird, wird sich gewundert, dass er dann knurrt und in Übersprung kommt. Beim Pudel ist Übersprungshandlung meistens eben eher nett (zumindest, wenn sie jung sind). Das macht es aber für den Hund nicht besser.

  • Futter und solche Dinger zwischendurch sind ja durchaus unterschiedliche Dinge.


    Bei "Leckerchen" zwischendurch würde ich den Hund auch einfach mal in Ruhe lassen.

  • Ich würde einen Hund, der beim Fressen seine Ruhe will, halt einfach in Ruhe lassen und auch dafür sorgen, dass er nicht von anderen Menschen oder Hunden genervt wird. Wieso ist es schlimm und "geht gar nicht", wenn es den Hund stresst, dass ständig jemand zu nah an sein Futter kommt? Ein Hund verbringt ja nun nicht jeden Tag Stunden mit fressen, da kann man doch Rücksicht nehmen...


    Kauzeug kann man direkt auf einem abgeschirmten Platz geben, wenn der Hund den nicht von selber aufsucht. Und halt nicht unbedingt dann, wenn man anschließend ständig am Hund vorbei laufen muss.

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