Zweithund ist abhängig von Ersthund. Was tun?

  • Hallo und danke für die super schnelle Freischaltung!


    Wie in meiner Vorstellung erwähnt leben bei uns zwei Hunde. Schäferhündin Ally und Mischlingsdame Maya. Ally ist ca. 4 Jahre alt und lebt seit 2 Jahren bei uns. Maya ist geschätzt 1-1,5 Jahre alt und lebt seit 2 Monaten bei uns.


    Ich arbeite voll im Homeoffice und mein Mann großteils. Wir sind also nicht viel außer Haus und haben genug Zeit für Hunde. Ally ist toll und trotzdem wollten wir noch einem zweiten Vierbeiner ein Zuhause schenken.


    Wir haben im Tierheim gesagt, dass wir einen schwer zu vermittelnden Hund möchten, der aber nicht bissig oder aggressiv ist.


    Wir durften Maya kennenlernen. Ein kleine Häufchen Elend, furchtbar ängstlich. Aber wir wollten ihr eine Chance geben.


    Nunja, Maya ist immer noch super ängstlich, zumindest solange sie nicht in Allys Nähe ist. Sie ist regelrecht abhängig von Ally.


    Spazierengehen klappt nur wenn Ally dabei ist, sie frisst nur in Allys Nähe. Wenn sich Ally in einem anderen Raum befindet und die Tür geschlossen ist heult und schreit Maya und pinkelt ins Zimmer.


    Maya lässt sich kaum von uns anfassen und versteckt sich vor uns. Sie ist wie Allys Schatten, folgt ihr überall hin und klebt ständig an ihr.


    Ally ist geduldig, aber manchmal scheint es sie zu nerven, da knurrt oder schnappt sie. Maya legt sich daraufhin auf den Rücken, wedelt mit dem Schwanz und winselt. Sie ist total unterwürfig.


    Wir können mit Ally nicht mehr alleine Gassi gehen, weil Maya sonst Terror macht und das Haus zusammenschreit und überall hinpinkelt und teilweise auch kotet.


    Es ist zum verzweifeln. Wir finden keinen Draht zu Maya und sie scheint uns kaum wahrzunehmen. Für sie sind wir der Feind und Ally die Heldin.


    Was würdet ihr uns raten? Wir überlegen ernsthaft Maya wieder abzugeben, weil wir nicht das Gefühl haben, dass sie glücklich ist. Aber wie es ihr ohne Ally ergehen wird ist eine Frage, bei der wir uns nicht sicher sind.


    Wir würden uns sehr über Ratschläge freuen. Wie kann man Maya etwas selbstbewusster und unabhängiger machen?

  • Naja, ihr wolltet explizit einen Hund der schwer ein Zuhause findet. Da muss euch doch klar gewesen sein, dass es da dann irgendein Problem gibt das Zeit und Geduld erfordert. Und was da bei einem extremen Angsthund auf einen zu kommt, sollte zumindest auch grob klar gewesen sein.

    Der Hund ist ja erst 2 Monate da, das ist nichts... gerade bei dieser Thematik. Und dazu scheint ihr ja da auch mehrmals neue Probleme rein gebracht zu haben, wenn ihr versucht habt sie von Ally zu trennen und ihre Ängste triggert. Das setzt euch natürlich sofort auf Null zurück, eher schlechter als Null.


    Wo ist denn das Problem, dass sie so an Ally hängt? Ich meine die beiden können ja offensichtlich miteinander kommunizieren.


    Und zu der expliziten Frage: Zeit. Vertrauen braucht Zeit. Viel Zeit, wenn es nicht einfach freiwillig gegeben wird.

  • Hallöchen, erstmal willkommen ;-)


    Dieser Hund hat ein Problem. Würdest du mit einem Problem zum Psychiater gehen und erwarten, daß nach zwei Monaten alles gelöst ist?

    Laßt der kleinen doch einfach Zeit!

    Je nachdem, wo sie herkommt, hat sie wenig bis nichts gelernt, vielleicht sogar keine Menschen kennengelernt, oder, schlimmer noch, schlechte Erfahrung mit ihnen gemacht.


    Laßt sie in Ruhe, wenn sie nicht angefaßt werden will, geht auf ihre Körpersprache ein. Wenn sie ausweicht, macht ihr den Weg frei. Wenn du beim Anleinen über den Hund gebeugt stehst und siehst, sie weicht aus, dann nimm sofort die Finger von ihr weg, geh in die Knie, und versuche es noch mal. Zeig ihr, du hast ihr erschreckend wahrgenommen, und tust ihr nichts. sprich einfach dabei freundlich mit ihr, zeig ihr die Hände, daß Du nichts Böses in der Hand hast. Verknüpfe jede Handlung mit einem Kommando, dann weiß sie genau, womit sie zu rechnen hat. "Maya, anleinen?" mit der Leine, die offen in der Hand liegt und ihr präsentiert wird.

    "Maya, essen?" Mit dem Napf in der Hand und demonstrativen vorsiestellen. Und dann wirklich immer nur das machen, was angekündigt worden war. "Maya, Leine?", Und nach dem Anleihen dann plötzlich anfangen, zu bürsten. Oder so. Also quasi nichts machen, das ihr nicht vorher angekündigt habt.


    Wenn sie sich an Ally hält, ist das doch genial! Wenn der andere Hund ihr Sicherheit geben kann dann laßt sie doch. Ally scheint ja zu wissen, wie sie ihr zeigen kann, wenn es zu viel wird.


    Gebt ihr einfach ein paar Monate in denen Ally der Kleinen zeigen kann, wie das Leben mit Euch funktioniert. Das einem mit Euch an seiner Seite nichts passiert.


    Wenn sie nach ein paar Monaten Selbstbewußtsein gewonnen hat, dann kann man einen Schritt weiter gehen. Gassi zu zweit, jeder hat einen Hund, und man hält etwas Abstand und verliert sich mal zwei Minuten aus den Augen.

    Oder eine geplante "Fremdhundbegegnung", bei der nur der Hund den Fremdhund nicht kennt, Ihr aber aus Erfahrung wißt, daß er ruhig und freundlich mit andren Hunden ist. So kann die kleine lernen, daß kein anderer Hund sie fressen wird, und sie gut in der Lage ist, mit dem zu kommunizieren.


    Wenn sie anfängt , von sich aus Interesse an Euch zu zeigen, dann antwortet positiv auf das Interesse. "Feeeeine Maus" *lob. Oder dann immer ein Leckerli einstecken, und sobald sie zu euch schaut, irgendwo in ihre Nähe werfen (NICHT frontal auf sie zu!!).

    Wenn sie sogar bis zu euch herankommt, dann gebt ihr halt das Leckerli aus der Hand. Umso besser.


    Ich würde mit ihr auf keinen Fall alleine ohne den anderen Hund spazieren gehen, solange sie Euch als Hundehalter nicht vertraut!

    Erst, wenn sie Euch vertraut, wird sie in der Lage sein, auf Ally zu verzichten und sie nicht mehr 24/7 an ihrer Seite brauchen. Aber erst dann. Bis dahin macht bitte einfach keine Experimente, das wirft Euch nur zurück, denn die Panik Gefühle, die der Hund mit Euch alleine unterwegs hat, manifestieren sich. Das wird mit jedem Spaziergang alleine schwieriger wieder wegzukriegen.


    Als ich meine Frieda damals geholt habe, und sie erwartungsgemäß (!) auf Biene losgegangen war, wollte ich sie in meiner ersten Panik zurückgeben. Die Tierschützerin, mit der ich vorher Tage und Wochen zu dem Thema Kontakt hatte, war sehr enttäuscht und gab mir per Mail einen Satz mit, der mich sehr zum Denken brachte: "so sieht das also aus, wenn man mit allem zurechtkommt?"

    Dann saß ich erstmal da und habe mich geschämt und geweint, da bin ich ganz ehrlich. Ich habe Frieda wirklich geliebt, vom ersten Tag an, und kann mir danach ziemlich schäbig vor.

    Was soll ich sagen, sie ist natürlich geblieben, ich habe die Hunde halt dann getrennt die nächsten Jahre bis sie damit gelernt hatte umzugehen (war auch mein Fehler, eine Begegnung gleich am Anfang zu riskieren das war genauso deppert wie mit eurem Hund alleine spazieren gehen zu wollen anfangs- ich darf das also sagen, weil ich denselben Fehler gemacht habe *gg). Ja, was soll ich sagen, Frieda ist bei mir 18,5 Jahre alt geworden..... :smiling_face_with_hearts:

    Und genau das möchte ich jetzt Dir an die Hand geben:

    Ihr habt explizit nach einem schwer zu vermittelnden Hund gesucht. Das bedeutet automatisch, daß Baustellen vorhanden sind. Die sich über Monate oder Jahre oder lebenslänglich hinstrecken können. Kein Hund ist nur schwer vermittelbar, weil er vielleicht hässlich ist und sonst keine Baustellen hat. Denn es gibt genügend Menschen, und jeder hat einen anderen Geschmack, für irgendjemanden ist dieser Hund der Schönste. Das begründet keine Schwervermittelbarkeit.

    Und wenn man dann das bekommt, was man gewollt hat, ist es doch wieder nicht recht??


    Das ist unfair dem Tier gegenüber.

    Aber ich bin mir fast sicher, so wie Du schreibst, resultiert das einfach aus Eurer Hilflosigkeit.....

    Vielleicht habt ihr auch im Kopf gehabt, daß solche Dinge schneller "einzurenken" sind. Manchmal vielleicht, bei Maya vielleicht nicht. Du weißt nicht, was sie erlebt hat und warum sie so ist. Unter Umständen hat sie einen Deprivationsschaden, das kann man natürlich von hier aus nicht beurteilen, wenn man die Vergangenheit nicht kennt ebenfalls nicht, und wenn dem so sein sollte, kann dieser unterschiedliche Ausmaße haben oder annehmen. Vielleicht kannst Du Dich zu dem Thema mal einlesen, Du kannst selbst am besten abschätzen, ob das zutreffen könnte oder nicht. Oder hast du irgendwelche Informationen zu ihrer Vergangenheit, die das Gegenteil belegen, vom Tierheim mitbekommen? Dann kann man sich das natürlich sparen.


    Ich bin sicher, Ihr könnt das hinbekommen. Auch und vor allem mit Allies Hilfe am Anfang. Es dauert halt einfach ein bißchen, kann sich hinziehen. Nehmt Euch keinen festen Zeitraum in Eurer Vorstellung, bis wann das klappen wird. Das setzt Euch unter Druck, und den spürt der Hund. Geht einfach davon aus, es dauert unendlich lange, aber seit wachsam für die Zeichen von ihrer Seite aus. Wenn sie anfängt, sich im Haus auch von Ally zu entfernen ohne gleich Panik zu bekommen. Wenn sie anfängt, auf Euch zuzugehen, von euch irgendetwas zu wollen, zu kommunizieren, zu zeigen, sie vertraut Euch. Das können ganz kleine Gesten sein. Wenn Ally im Nebenzimmer liegt und Ihr schaut fern, und Maja liegt auch im Nebenzimmer, streckt aber die Nase zum Türrahmen hinaus, um zu sehen, was Ihr da treibt. Statt sich wie sonst an Ally zu kleben im Körbchen. Dinge, die einem auf dem Alltag sogar erst nach einer Weile auffallen. "Ui, seit wann steht sie denn im Wohnzimmer, während ich bügle??" fällt einem dann plötzlich auf. Dann einfach positiv antworten, sie nett ansprechen, oder ein Leckerli irgendwo hinlegen für sie. Nicht unbedingt gleich drauf zustürmen, sonst haut sie natürlich gleich ab *gg

    Da braucht es ein bißchen Feingefühl, und oft muß man auch einfach ausprobieren, was bei ihr schon geht und was nicht.

    Bei Frieda waren es oft Zufälle, die mir aufgefallen sind. Anfangs ist sie sinnlos auf jeden Hund drauf gegangen, der in ihrer Reichweite war. Irgendwann ging ich mit allen drei Hunden die Treppe rauf zu meiner Wohnungstüre, die blinde Frieda hinter den anderen beiden, und nachdem sie recht fix war, stieß sie an Biene mit der Nase. Und statt sofort nach vorne zu gehen, blieb sie plötzlich stehen, drehte den Kopf weg und leckte sich die Lefzen. Wow- die kann ja Körpersprache! Die hat beschwichtigt, statt zuzupacken!! Das sind so ganz kleine Alltagsmomente, die einem zeigen: es wird! Und wie Du siehst, nachdem das schon so lange her ist und ich das immer noch weiß, eigentlich ein sehr großer Moment, die bleiben einem in Erinnerung. Diese Momente sind jede Mühe wert.

    Der Hund selbst wird Dir zeigen wenn er zu mehr beteit ist, und zu was. Vertrau ihr - und laß Ally erstmal mit ihr "arbeiten"! Nutz die Chance daß Maya ihr vertraut!


    Alles Gute weiterhin- Ihr schafft das!

  • ihr wolltet doch genau so einen Hund. 2 Monate, seid froh dass es schon so funktioniert. Hier heisst es jetzt unendlich Geduld zu haben. Bedrängt sie nicht sondern macht sehr unterschwellig Angebote zur Kontaktaufnahme.Normale Hunde benötigen ca 6 Monate um halbwegs im neuen Zuhause anzukommen. Wenn das bei euch in einem jahr anfängt habt ihr viel geschafft.. Lebt ihr Normalität vor, betüdelt sie nicht unnötig und achtet immer auf eure Körpersprache.


    Je nach dem warum sie so ist kann es aber auch sein dass sie genauso bleibt. Informiert euch mal über Deprivationsschäden. Da kann man dann nur noch managen.

  • Mist. Wollt grad die Schreibfehler korrigieren, dann kam Lockenwilf dazwischen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wer die Fehler in meinem Beitrag findet, darf sie alle behalten :rolling_on_the_floor_laughing: (dann sieht man sie vielleicht im Beitrag nicht mehr)

  • huhu,


    War hier etwas ähnlich Herbert, damals 2 Jahre, bekam Rosi dazu. Eine Straßenhündin aus Ungarn. Sehr ängstlich, vor allem Menschen gegenüber.


    Sie hat sich dann an Herbert geklammert. Ohne ihn ging gar nichts. Das war für mich aber auch okay. Sie hat ihren Halt bei ihm gefunden. Er war davon manchmal auch genervt ja.


    2 Monate sind bei so einem Hund halt nichts. Das dauert und braucht Zeit.


    Wir haben also irgendwann angefangen in Herberts bei sein tolle Dinge mit ihr zu machen. Anfangs ganz kleine Sachen. Wie leckerli werfen und die 2 durften suchen. (Das hat Wochen gedauert bis sie mit gesucht hat und nicht völlig unsicher da stand weil sie nicht verstand was man will von ihr.)


    Wir wollten sehr lange einfach gar nichts von ihr. Nur das sie ankommt und sich sicher fühlen kann. Ich habe mit Herbert auf Spaziergängen trainiert oder gespielt. Sie dabei aber außen vor gelassen. Aber sie hat gesehen, wie viel Spaß er mit seinen Menschen hat. Irgendwann kam sie von selber und setzte sich vor mich. Sie wollte mit machen.


    Es dauert und manche Sachen werden vielleicht nie "normal". Rosi kann bis heute (wohnt über 2 Jahre hier) nicht ganz alleine bleiben. Mindestens 1 Mensch oder Herbert muss da sein. Dafür kann ich sie mittlerweile alleine mit zum Gassi nehmen. Ohne Herbert.


    Ich glaube das Zauberwort ist Geduld. Und ich bin ganz ehrlich, wenn du es dann irgendwann schaffst ihr Vertrauen zu gewinnen, ist das ein wirklich tolles Gefühl.


    Ich würde so schnell nicht das Handtuch werfen. Ihr schafft das. Es ist ein steiniger und langer Weg. Aber es lohnt sich. Gebt ihr Zeit.

  • Kann mich nur anschließen.


    Nach 2 Monaten bei einem explizit gewünschten Angst/Problem Hund zu sagen, wir sind überfordert und überlegen sie wieder abzugeben, finde ich absolut nicht fair.


    Für mich persönlich klingt das so nach wir bestellen mal und wenns nicht passt, gehts zurück. Ein Hund ist halt kein Objekt zum Ausprobieren. Muss nicht so gemeint gewesen sein, kommt aber bei mir so an.



    Wenn sie so ein extremer Angsthund ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemals wirklich unabhängig, angstfrei oder selbstbewusst wird, echt niedrig bei dem Vorgehen.


    Ich würde sagen ihr holt euch einen Trainer, am besten gestern, setzt euch mit Körpersprache auseinander und gebt dem ganz viel Zeit.


    Ihr müsst auch damit rechnen, dass das extrem viel und langwierige Arbeit wird. Dem Hund zu liebe solltet ihr euch das (am besten ehrlich mit dem Trainer besprechen) ob ihr das was der Hund braucht, auch leisten könnt.


    Was mir in deinem Text auch aufgefallen ist ist, dass du sehr oft sagst Maya macht das, Maya macht dies, Maya kann dies und jenes nicht.

  • Ihr müsst der armen Maus Zeit geben, sie muss sich doch erst an alles gewöhnen. So ein Anngsthund braucht ganz viel Zeit und Geduld.

    Meine Bella ist auch ein Angsthund, ich habe bei ihr lange gebraucht, bis sie sich an unser Familienleben gewöhnt hatte, sie war allen Familienmitgliedern gegenüber sehr ängstlich, hat am Anfang sogar versucht nach meiner Tochter zu schnappen, vor lauter Angst. Mit viel Geduld und Liebe, haben wir es aber hinbekommen.

    Bis es hier einigermaßen hingehauen hat, ist ein halbes Jahr vergangen, danach hatten wir aber auch noch jede Menge Arbeit mit ihr.


    Seht es nicht so schwarz und gebt nicht so schnell wieder auf, das wird schon.

  • Wir haben im Tierheim gesagt, dass wir einen schwer zu vermittelnden Hund möchten, der aber nicht bissig oder aggressiv ist.


    Wir durften Maya kennenlernen. Ein kleine Häufchen Elend, furchtbar ängstlich. Aber wir wollten ihr eine Chance geben.

    Was war denn Eure Motivation, einen schwer zu vermittelnden Hund zu nehmen?


    Erst mal ist es super, daß Maya einen Hundekumpel hat :smiling_face_with_hearts:Das ist soviel Hilfe für so einen Hund, auch für Euch.

    Mein Bonnie wuchs ihre ersten ca 3 Jahre in einem Keller mit 70 anderen Hunden auf, Menschen gehörten eher nicht zu ihrem Leben.

    Chilly ist ihr großer Held. Ihre starke Schulter und ohne ihn hätte sie sicher nicht so in ein mehr oder weniger normales Leben gefunden.


    Es ist auch super, daß sie spazierengehen kann. Mit Hilfe von Ally wird sie jeden Tag mehr die Welt entdecken, sich selbst erfahren und auch Euch immer mehr kennenlernen.


    Ihr solltet einfach da sein. Routine. Dinge ankündigen: "Jetzt gibts Futter für Euch". "Anziehen" (Geschirr etc anziehen).

    Evtl mit dem Clickertraining beginnen, das kann sehr hilfreich sein bei Hunden, die noch nicht so vertrauen.


    Nichts fordern vom Hund, nicht locken, berechenbar sein, geduldig.


    Chance geben heißt zu verstehen, den Hund so zu nehmen, wie er ist und ihn zu begleiten in ein glückliches Leben.

    Wo in etwa wohnt Ihr, vielleicht kann Euch jemand einen guten Trainer empfehlen. Aber ihr müßt wirklich ehrlich bereit sein und auch bereit sein, daß Euer Hund evtl nie "normal" wird.

    Bonnie ist bis heute kein einfacher Mitläuferhund, aber das war mir von Anfang an bewußt.

  • Danke für eure Antworten!

    Was war denn Eure Motivation, einen schwer zu vermittelnden Hund zu nehmen?

    Wir wollten etwas gutes tun, einem Hund helfen, der es schwer hat. Wir dachten mit der vielen Zeit, die wir haben könnten wir schnell Vertrauen fassen.


    Im Tierheim wurde uns gesagt, dass sie bereits einmal vermittelt war, aber wieder zurückgebracht wurde nach einem Monat. Davor war sie in Rumänien auf der Straße. Wir wurden gewarnt, dass sie nur schlecht auftaut, aber eine ganze liebe ist, wenn sie es tut.


    Vermutlich wollten wir zu schnell zu viel.


    Wir machen uns halt Sorgen, dass wir Ally zu viel zumuten. Schließlich hat sie keine freie Minute mehr und wie gesagt, sie knurrt und schnappt manchmal. Ist das nicht ein Zeichen, dass es ihr zu viel ist?


    Und was wenn Maya niemals normal wird? Auf Dauer kann so eine Abhängigkeit ja nicht gesund sein, oder?


    Wir haben wirklich versucht sie ein wenig von Ally abzunabeln, aber es ging jedes Mal in die Hose. Sie hat 2 Tage lang nicht gefressen, weil wir Ally in einem anderen Raum gefüttert haben. Das ist doch schon extrem, oder?


    Aber wenn hier gesagt wird, dass es ok ist, werden wir wohl noch mehr Geduld aufbringen müssen.


    Wir wohnen in Wien, im 19. Bezirk. Wir hatten bereits einmal eine Trainerin hier, ganz zu Beginn, aber da hieß es, dass es zu früh ist und Maya nicht zugänglich für irgendeine Art von Training ist.

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