Erfahrungen bei Verteidigung

  • ,Ich denke, sowohl Regenschirm als auch Pfefferspray oder ähnliche Teile werden vor allem den Vorteil bringen, dass DU das Gefühl bekommst, sicherer zu sein bzw. Dich und Deinen Hund im Notfall verteidigen zu können. Und das Gefühl allein wird schon dazu beitragen, einem entgegenkommenden Hund gegenüber ganz anders aufzutreten. Das wiederum wird bewirken, dass Du viele Hunde ganz einfach wegschicken oder zumindest gut abblocken kannst.

    Und das ist doch schon mal eine gute Sache.


    Aber bitte bei Pfefferspray beachten, dass bei ungünstigem Wind Du und Dein Hund die Ladung abbekommen könnt, und das ist ja nun so überhaupt nicht der Sinn der Sache.

    Ausserdem solltest Du die Reaktion üben, d.h. nimm Dir Übungsobjekte (Freunde), die Dir mal unvermittelt in den Weg kommen und wehre sie ab. Dann lernst Du die Bewegungen und Gedanken zu "automatisieren", was Dich wiederum für den Ernstfall sicherer macht.

  • Hätte zwar nie gedacht das ich es mal schreiben würde aber ich empfehle auch Pfefferspray. Nachdem Bobby von einem Schäferhund angegriffen wurde habe ich auch vorgesorgt, zumal ich genau wie die TE weiß das mir der Hund wieder begegnen wird. Und früher auf dem Land bin ich nie ohne mit den Hunden unterwegs gewesen und habe das auch mal gegen einen angreifenden Hund eingesetzt. Richtig eingesetzt macht es jeden Hund kampfunfähig.

    Eigentlich dachte ich das sowas in der Stadt nicht nötig ist, aber hier gibt es einfach zu viele unfähige und gleichgültige Hundehalter. Und selbst wenn nicht die Gefahr besteht das der angreifende Hund tötet warum sollte ich mich auf das Risiko einlassen das mein Hund überhaupt gebissen wird ? Nö ich habe für mich beschlossen ich schütze meinen Hund.

  • Ich hab hier auch immer Pfeffespray wirklich griffbereit in der Tasche (also so, dass ich nicht erst an nem Reißverschluss runfummeln muss oder so). Steht man sich an einer Häuserecke plötzlich gegenüber ist das wohl trotzdem zu knapp und ich weiss nicht ob der andere Hund, wenn er getroffen werden würde nur wilder um sich beißt, ablässte usw, allerdings gehe ich davon aus, dass ein getroffener Hund definitiv nicht mehr koordiniert angreifen kann (glaub mit dem Sehen wo er reinbeisst wird das ganz schnell ganz schwierig) und wenn er nicht nur rumpöbelt, sondern wirklich fiese Absichten hat, ist mir lieber er weiss nicht genau wo er meinen Hund am besten erwischen kann. Allerdings sollte man mit dem Einsatz von Pfeffespray etwas geübt sein das nicht zum ersten Mal benutzen, wenn es drauf ankommt. Vor vielen Jahren haben wir das mal bei einem Selbstverteidigungskurs getestet (und inzwischen werden die älteren Sprays bei mir nicht mehr aussortiert, sondern verwendet) Gerade sowas wie Windrichtung sollte man unbedingt beachten (30 Jahre Feuerspucken und Feuerschlucken sind da hoffentlich eine gute Schule), da man selbst nicht wirklich das Zeug abkriegen will. Weiss jemand wie blöd die Auswirkungen für einen getroffenen Hund sind? Besteht das Risiko von dauerhaften Schäden oder ist das ganze nach überschaubarer Zeit für den Hund überstanden?

  • Ich hab hier auch immer Pfeffespray wirklich griffbereit in der Tasche (also so, dass ich nicht erst an nem Reißverschluss runfummeln muss oder so). Steht man sich an einer Häuserecke plötzlich gegenüber ist das wohl trotzdem zu knapp und ich weiss nicht ob der andere Hund, wenn er getroffen werden würde nur wilder um sich beißt, ablässte usw, allerdings gehe ich davon aus, dass ein getroffener Hund definitiv nicht mehr koordiniert angreifen kann (glaub mit dem Sehen wo er reinbeisst wird das ganz schnell ganz schwierig) und wenn er nicht nur rumpöbelt, sondern wirklich fiese Absichten hat, ist mir lieber er weiss nicht genau wo er meinen Hund am besten erwischen kann. Allerdings sollte man mit dem Einsatz von Pfeffespray etwas geübt sein das nicht zum ersten Mal benutzen, wenn es drauf ankommt. Vor vielen Jahren haben wir das mal bei einem Selbstverteidigungskurs getestet (und inzwischen werden die älteren Sprays bei mir nicht mehr aussortiert, sondern verwendet) Gerade sowas wie Windrichtung sollte man unbedingt beachten (30 Jahre Feuerspucken und Feuerschlucken sind da hoffentlich eine gute Schule), da man selbst nicht wirklich das Zeug abkriegen will. Weiss jemand wie blöd die Auswirkungen für einen getroffenen Hund sind? Besteht das Risiko von dauerhaften Schäden oder ist das ganze nach überschaubarer Zeit für den Hund überstanden?

    Also der Hund den ich damals abgewehrt habe (ist aber viele Jahre her) hatte keinen bleibenden Schaden, die Augen wurden vom TA gespült und nach zwei Tage war alles wieder in Ordnung. Hatte damals beim Besitzer nachgefragt .

  • Ich finde auch, es ist in erster Linie das innere Setting, das einem hilft, die Situation zu meistern. Also, selbstbewusst und mit "starkem Schritt" durch sein Gassigebiet zu gehen, sich groß machen, auch ausweichen, aber nicht als kleines Mäuschen, sondern selbstbewusst, und so seinem Hund Sicherheit geben und anderen Hunden schon auf Distanz zu vermitteln, wer sich mit dir anlegt, hat ein Problem.


    Leider haben viele Hunde gelernt, dass viele Menschen nicht ernst zu nehmen sind und ignorieren die nonverbalem Signale der (De-)Eskalation (Starren, Steif werden, langsame Bewegungen, seitlich drehen, Bogen laufen), weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass sie viel selbst regeln müssen/dürfen.


    Das sind dann die Hunde, die von mir auf den Boden der Realität geholt werden müssen. Ich ruf vorher dem Halter zwar zu, er soll sich kümmern, wenn der aber nichts tut, dann kümmere ich mich halt.

    Ich verprügel jetzt natürlich keine Hunde, aber ich mach klar, dass sie sich zu verziehen haben. Bisher hat es sogar beim halbwilden Hund vom Jäger geklappt, der immer wieder mal abgängig war und sich an meine Leohundine angeschlichen hat und stänkern wollte. Danach musste ich mein Herz erstmal wieder in meiner Hose suchen :woozy_face:



    Ein guter Gradmesser ist übrigens mMn für das innere Setting, wie man selbst auf andere Übergriffe reagieren würde, dazu gibt es Kurse, wenn man merkt, man braucht da noch Unterstützung. Mir hat meine innere Wut, weil ich mich mit solchen unterbelichteten Persönlichkeiten auseinandersetzen musste, immer gut durch solche Situationen gelotst. Ist dann beim Hund ähnlich, mit dem Unterschied, dass der schneller versteht :smirking_face:


    Allerdings, es wurde auch schon gesagt, ist ein Hund wirklich absolut entschlossen, deinen Hund zu vernichten, kann man das kaum verhindern, außer, man schmeißt sich auf den eigenen Hund drauf und lässt sich selber beißen, wirft den Hund wo drüber, um ihn zu schützen, oder schmeißt ihn zb auf ein Autodach oder wo erhöht hin, wo der andere Hund nicht hinkommt. Ein absolut entschlossener Hund ist je nach Rasse im Tunnel und spürt weder Schmerz noch hört er dein Brüllen.

    Glücklicherweise ist das aber absolut die Ausnahme, ich hab so einen entschlossenen Hund noch nie erlebt in der ganzen Zeit, wo ich schon Hunde habe.

    Den Tipp von Potato fand ich auch gut, mit was zu werfen, oder was Herumstehendes zu nehmen und auf den Hund zu werfen, eine Mülltonne, einen Stuhl, ein Fahrrad, was halt verfügbar ist. Das ist aber natürlich nur für den Notfall ein Gedankenspiel. Im Normalfall wird es hoffentlich nie so weit kommen, die meisten Hunde lassen sich gut beeindrucken ohne dass man sie mit was beschmeißt.

  • ich hab so einen entschlossenen Hund noch nie erlebt

    sei dankbar dafür .... mich erinnert dieser Thread wiedereinmal daran, dass man besser ein Messer in der Tasche hätte .... ob ich es benutzen würde?... ich hoffe, ich muss das nie mehr erfahren

  • ich hab so einen entschlossenen Hund noch nie erlebt

    sei dankbar dafür .... mich erinnert dieser Thread wiedereinmal daran, dass man besser ein Messer in der Tasche hätte .... ob ich es benutzen würde?... ich hoffe, ich muss das nie mehr erfahren

    Das ist für den absoluten worst case "Hund hat sich verbissen" sicher bei richtiger Anwendung ein effektives Mittel. Dass die Hemmschwelle hier - im Vergleich zum Abwehrspray - sehr viel höher liegt, ist auch eher ein Vorteil. Rechtlich ist das Mitführen aber auch nicht unkritisch, das Thema "Eskalation unter den Haltern" erst recht.

  • Bei richtig entschlossenen Hochaggressiven wirst du kaum irgendwas machen können, aber die sind ja zum Glück eher selten. Bei der Sorte "Mal richtig imponieren und sehen, ob ich drankomme" ist die gute alte Lederleine recht wirksam. Klatscht bedrohlich, wenn du sie dir während deines eigenen "Angriffes" in die Hand schlägst, und wenn du sie dem Angreifer überziehen musst, ist das ziemlich scherzhaft und abschreckend.


    Wie gesagt: Die ganz harten Kaliber schreckt sowas natürlich nicht, aber Gernegroße mit untätigen Besitzern hab ich so schon ganz gut in die Flucht geschlagen (während mir, in einem Fall, das Herrchen über die Wiese hinweg zuschrie: "Heey, was solln' das? Der will doch nur BELLEN!!!")

  • Ich gehe nur noch mit Reitgerte raus! Erst an Heiligabend wurde mein 11 Wochen alter Mali von einem Fremdhund angegriffen und die Hauptstraße entlang gejagt..


    Die kann ich hinten in den Hosenbund stecken, und ist damit jederzeit griffbereit. Drohend AUF die Hunde zugehen und die Gerte ordentlich pfeifen lassen..


    Gassi gehe ich eh nur noch da wo niemand sonst geht, kleine Runden hier daheim nur bis spätestens 07.00 Uhr morgens und ab 20.00 Uhr wieder, aber der Zwerg muss halt leider noch öfter raus, kann ja nicht für jedes Welpenpipi ins Auto steigen und flüchten.. und jetzt habe ich große Hunde..

  • Und ansonsten rate ich zum Erwerb des kleinen Waffenscheins.

    Wuhuuuu - laßt uns aufrüsten..... :see_no_evil_monkey: Um Gottes Willen, wo SIND wir denn hier? Leute, bleibt doch mal am Boden. Da wurde n Hund von nem Pöbelhund erschreckt, die Halterin ist weinend heimgelaufen. DAS WAR´s! (bytheway: souverän nen Hund zu führen und ihm Sicherheit zu vermitteln, geht anders, als bei einem Erschrecken selbst in Tränen auszubrechen! Klar kann man mal erschrecken. Aber bitte warum gleich Tränen? Ist ja nichtmal was passiert.)


    Ich kann ja verstehen, daß an sich da mal Gedanken macht. Aber ganz ehrlich - ich bin seit 15 Jahren mit Kleinhunden unterwegs, max. 10 Kilo. Und wir leben noch alle. OK - bis auf Frieda, aber die starb mit 18,5 Jahren an Altersschwäche....


    Dann muß man halt bissel vorausschauend gehen, nicht den Hund zuerst ums Eck gucken lassen, genügend Abstand halten, wenn möglich, damit die Hunde nicht eskalieren - und REDEN. Aber doch bitte jetzt nicht aufrüsten....

    Wenn man ausreichend vorausschauend unterwegs ist, erschrickt man auch nicht mehr, kann ausweichen, umdrehen, oder auf die Entfernung jemanden bitten, seinen Hund anzuleinen. Wenn es sich ergibt, mit dem Andren auch reden, klar - vlt. mal gucken, wann Du ihn wo triffst, und dann eben mal ohne Hund zu der Zeit an der Stelle sein am nächsten Tag. Dann kann man quatschen.

    Der Schritt, zu überlegen, was man selbst tun kann, ist schon wichtig! Das gibt einem die Sicherheit, daß man im Zweifelsfalle reagieren kann. Aber bitte nicht, indem man sich bewaffnet, sondern indem man überlegt, wo kann ich ausweichen, wo kann ich den Hund laufenlassen, ohne daß es zu Überraschungen kommen wird, wie vermittle ich dem Hund Sicherheit, und- last but not least- wie werde ICH sicherer. Ich habe die Erfahrung gemacht, je gelassener man auf ein Erlebnis reagiert, desto weniger einschneidend bleibt das dem Hund in Erinnerung, desto schneller kommt er wieder runter, und alles ist gut. Gerät man selbst in Panik, wird auch die beste Waffe nicht helfen, weil das Hirn dann abschaltet in so einer Situation. Und: Panik überträgt sich SOFORT auf den Hund. Der Hund muß sich drauf verlassen können, daß Du die Ruhe bewahrst, und eine Lösung parat hast.


    In dem Moment, wo ich das Haus verlasse mit dem Hintergedanken, daß mein Hund gleich gefressen wird, und schon gedanklich zitternd, wird auch der Hund unsicher sein, schneller erschrecken dun in Panik geraten. Weil er merkt, er hat im "Halter" (oder eher Besitzer) eben mal so gar keinen Halt.


    Also: überleg Dir, wo auf Deinen Wegen Du ausweichen kannst (welche Stellen wären in Deinen Augen kritisch?), bring Deinem Hund evtl. bei, sich hinter Dir zu plazieren, sodaß Du nach vorn den andren Hund blocken kannst. Wo ist ein Gartenzaun, über den Du echt im Fall des Falles den Hund in Sicherheit setzen kannst? Du kannst auch versuchen, verstärkt an Orten Gassi zu gehen, wo Du weit sehen kannst, und damit rechtzeitig anleinen/ausweichen o.ä kannst. Evtl. kannst Du, wenn Du nach solchen Begegnungen unsicher bist, mit Freunden/Bekannten mit Hund ne Runde drehen, sodaß Ihr zu zweit seid, wenn Du Dich dann wieder sicherer fühlst. Vielleicht kannst Du auch mit andren Hundehaltern unerwegs, die ruhige Hunde haben, mal reden, ob sie diesen Hundehalter kennen, oder den Hund, und wissen, ob der nur pöbelt oder ernst machen würde. Gassibekanntschaften schließen auf häufig gegangenen Wegen, mit denen verabreden, oder in ner Hundeschule (wenn Du da bist) Leute kennenlernen, mit denen man mal zusammen Gassi gehen kann - also, wenn Dir das Sicherheit gibt.

    Was auch helfen KANN: lernen, Hunde zu lesen in ihrer Körpersprache. Sodaß man schneller erkennen kann, ob das Gegenüber echt "gefährlich" ist, oder einfach nur rumpöbelt.


    Und, ganz wichtig: die wenigsten Hunde, die man unterwegs trifft, sind welche, die grundsätzlich gefährlich sind, und Euch fressen wollen. Ist ja auch nicht jeder, der im Park spazierengeht, ein Mörder, nur weil am andren Ende der Welt grad wer in nem Park ermordet wurde. Vielleicht hilft es Dir ein wenig, Dir das vor Augen zu halten beim Gassigang in Zukunft. Macht doch keinen Spaß, wenn man sich die ganze Zeit über die Schulter umgucken muß, weil man befürchtet, daß da was Bedrohliches kommen könnte ;-) Du möchtest doch das Gassigehen genießen können.


    Wenn Du was zum Vertreiben haben willst, würd ich maximal n paar Schellen/Discs einstecken, und wenn man wen kommen sieht, der den Hund scheinbar net im Griff hat, UND nicht ausweichen kann, die Schellen wurfbereit in der Hand halten. Aber auch eher, damit Du ich sicherer fühlst. Nicht, um sie anzuwenden. Denn wenn man nen Hund, der eh grad net gut drauf ist, noch "angreift", könnte genau deswegen die Situation erst eskalieren, die bei ruhigem Verhalten mit nem Schrecken bewältigt gewesen wäre. Deswegen halte ich Waffen und Hund anplärren immer gar nicht für so ne gute Lösung. Schreien signalisiert Hilflosigkeit und Panik (auch DEINEM Hund!), und stachelt einen potentiellen hündischen Angreifer eher noch an. Dann eher Ruhe bewahren, Blocken, energisches Auftreten. Aber das muß halt dann authentisch sein, denn "jetzt tu ich mal energisch" durchschaut jeder Hund sofort. Das muß schon ausm Bauch raus kommen, das muß man können, da ist nicht jeder der Mensch für.


    Ich drücke Dir die Daumen, daß Du eine Lösung findest, auch ohne Bewaffnung und Aufrüstung einen Weg zu finden, entspannt den Gassigang wieder genießen zu können! ;-) :thumbs_up:

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