Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

    Ich Reihe mich hier auch mal ein, meine kleine Kröte ist nun 7 1/2 Monate alt und ich nenne sie liebevoll den Hund den ich eigentlich nie wollte 😎 ich wollte immer einen entspannten Berner haben, konnte Labradore für mich ausschließen und wollte gerne weiches, flauschiges Fell… wie man vielleicht am Profilbild erkennen kann, hat sie von ihrer Mutter ( Berner) lediglich die weiße Schwanzspitze 😂 der Rest ist ihr Vater (labbi-mix) Energie hat sie für drei, arbeitet aber auch gerne mit, wenn ich die richtige Ansprache treffe und zeigt mir gut auf, wenn ich für sie unklar bin 🙈

    Starte auch hier direkt mit einer Unsicherheit die ich habe: ich kann einfach nicht erkennen, ob sie zu wenig Kopfarbeit bekommt oder ob sie Zuviel am Tag machen muss. Bis auf 1x /Woche hundeschule haben wir keine festen Lernzeiten. Ich übe beim großen Spaziergang situativ immer 4-5 bleib oder den rr oder „halt“. Ansonsten 1x/Tag für ca. 5 Minuten „Sitz, Platz oder bleib“ im Haus.

    Wie ist eure Meinung dazu? Zu viel oder zu wenig oder passt das?

    Ich war am we in Lüneburg. Und hatte Freitag, nach der Ankunft ein für mich furchtbares Erlebnis, wo ich heulend und zitternd echt gebraucht habe das zu verarbeiten.

    Ich komme am frühen Abend an , hänge die Hunde an die Leinen, marschiere los. Da ist Naturschutzgebiete, also beide an der flexi, kein Freilauf.

    Wir gehen in den Wald, Lucifer bekommt Wild in die Nase. Ich also noch kurze Leine ans HB.

    Dann kommen wir an eine Biegung, dahinter steht am Weg eine Bank. Drauf und drum 5 Jugendliche mit Bierflaschen. Lucifer, eh noch aufgeregt, jodelt los. Ich setze ihn ab, versuche ihn zu beruhigen, gehe dann weiter. Fokus auf meinen Hunden. Ich komme näher und sehe am Ende der Bank einen Amstaff sitzen. Umkehren war zu spät. Also nehme ich einen Umweg in den Wald. Emil fing das Knurren an. War also wohl ein Rüde.

    Ich war so etwa auf gleicher Höhe, Lucifer jodelt und Emil knurrt, da schiesst der Amstaff los in Richtung Emil. Hätte ich nur Emil dabei gehabt, hätte ich ihn hoch genommen. Ging nicht, da ich von Lucifer ja flexi und kurze Leine in der Hand hatte.

    Emil knallt nach vorn in die Leine, ich dränge ihn zurück und versuche zwischen Amstaff und Emil zu kommen, Lucifer völlig überfordert, wird immer lauter. Und ich hatte so furchtbare Angst um meinen kranken Hund, wo halt ein Biss von so einem Hund im Bereich HWS das Ende sein könnte, dass ich zu meiner Schande gestehen muss, ich bin völlig hysterisch geworden. Habe "nein, bitte bitte nicht" gebrüllt, was aber zumindest die coolen Biertrinker ziemlich flott aktiviert hat. Sie riefen "der macht nix", aber Emil und er haben geknurrt und wurden lauter. Irgendwann standen sich der Amstaff und Lucifer gegenüber und steckten die Nasen zusammen und dann haben die ihren Hund zu fassen bekommen.

    Ja, der war nicht übermäßig auf Krawall gebürstet, aber so ein zickiger Zwerg kann das ja ändern und geknurrt hat er ja schon. Und was zur Hölle hat so ein Hund ungesichert in einem Naturschutzgebiet zu suchen? Der hatte nicht mal ein Halsband um, weil man ja so unfassbar cool ist.

    Ich bin zitternd und heulend weiter. Das hat meinen Hunden nicht gerade viel Sicherheit gegeben, aber das war echt zu viel für mich. Ohne den freundlichen und deeskalierenden Lucifer hätte es wohl anders enden können. Wobei ich dann zumindest Emil auf den Arm hätte nehmen können.

    Das war Freitag und es sitzt mir noch immer in den Knochen.

    Mir war vorher gar nicht bewusst wie viel Sorge ich mir um Emil mache.

    Ach shit, du Arme!

    Haben sich die Idioten wenigstens entschuldigt und den Hund dann gesichert?

    Hast du (bitte nicht als Vorwurf verstehen, sicher hattest du ganz andere Sorgen) die Polizei angerufen? Ich weiß es ist nicht nett, aber ich zögere da nicht mehr und verstehe da auch keinen Spaß mehr. So viele Listenhundhalter tun alles um ihre Hunde verantwortungsbewusst zu führen und kämpfen einen ewigen Kampf gegen Vorurteile, und so ein Verhalten ist ein Schlag ins Gesicht von irgendwelchen asozialen Idioten denen alles egal ist.

    Zitat

    Ach shit, du Arme!

    Haben sich die Idioten wenigstens entschuldigt und den Hund dann gesichert?

    Hast du (bitte nicht als Vorwurf verstehen, sicher hattest du ganz andere Sorgen) die Polizei angerufen? Ich weiß es ist nicht nett, aber ich zögere da nicht mehr und verstehe da auch keinen Spaß mehr. So viele Listenhundhalter tun alles um ihre Hunde verantwortungsbewusst zu führen und kämpfen einen ewigen Kampf gegen Vorurteile, und so ein Verhalten ist ein Schlag ins Gesicht von irgendwelchen asozialen Idioten denen alles egal ist.

    Nein, hab ich nicht. Ich hab zuerst meinen Mann angerufen, weil ich so fertig war. Dann 10 Minuten später höre ich ein Stück von meinem Womo entfernt Gezicke, gucke raus, sehe eine Frau, die an ihrem Aussie hängt und ihn weiter zerrt und eben den Amstaff, der inzwischen ne Retrieverleine hat und etwas schwer zu halten ist, offenbar. Die sind dann gerade in nen Pickup und los gefahren. Polizei wäre zu spät gewesen.

    Ich war ziemlich fertig. Bis nachmittags gearbeitet, dann mit Womo und Hunden vier Std fahren, dann in den Wald, Lucifer der jagen will und das dann noch on top. Hier hätte ich vermutlich besser und ruhiger reagieren können, da war ich wirklich... also ich hab echt meine eigene Stimme nicht erkannt so hysterisch hab ich mich angehört.

    Und wie ich diesen "Der tut nix" Spruch gefressen habe, der immer kommt wenn Leute ihren Hund nicht abrufen können, das ist sosososo zum Kotzen.

    Naja, die haben mich einfach als hysterische Alte abgetan vermute ich mal. Von meiner Reaktion her kann ich es nachvollziehen. Da war schlicht nichts souveränes mehr an mir. Es ist furchtbar, sich so hilflos zu fühlen.

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