Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Also das Gute an Eros ist, er steht wirklich lang und guckt. Das ist so eine Eigenheit der Rasse. Gegend abchecken. Das habe ich mir zunutze gemacht. Zurückkommen, hieße der eventuellen Gefahr den Rücken zudrehen. Das wäre gegen die Genetik. Ob das bei Hütern und Retrievern usw. So ist, weiß ich nicht. In der argen Junghundphase stand er aber auch nur ne Millisekunde und war dann ggf. Weg, wenn ich zu langsam war. Jetzt klappt das aber gut. Nur Muddi muss nen Zahn zulegen, beim Rangehen 😂

  • Ich erzähle mal von Paterson um des Collies Ehre zu retten. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht irgendwie angeben oder so.

    Außerdem besteht ja immer noch die Möglichkeit, dass er noch Ideen hat.

    Er hat sehr früh gezeigt, dass sein Interesse an Wild deutlich höher liegt als bei Finlay. Geordy hatte 0 Interesse. Netterweise konnte man das blind mit Krückstock erkennen. Außerdem haben wir ja auch Wölfe, mir war also bei noch keinem Welpen vor ihm so klar, wie sicher der Rückruf sein muss. Deshalb war ich auch noch nie so konsequent.

    Sehr lange gab es nur einen Rückruf, wenn er ganz sicher keinen Fehler machen konnte. Und das habe ich, weil er auch immer im Affentempo angesprintet kommt, sehr variabel, aber immer hochwertig belohnt.

    Natürlich musste das irgendwann schwieriger werden. Und beim ersten Zögern, Trödeln, war ich sehr konsequent. Das gab nur ein trockenes "Zu langsam" und eine zügige zweite Chance, die dann wieder einen Sprint hervorgerufen hat.

    Für Hundebegegnungen habe ich immer noch Extra-Lecker dabei und wir haben auch immer gespielt, bis die wieder weg waren. Im Spätsommer ist er zweimal in einer Woche zu einer Hündin (lecker, war die letzte Läufigkeitsphase) durchgestartet. Ich hatte das Fahrrad dabei. Ich hab ihn einfach ins Fahrrad gestopft und bin nach Hause gefahren. Ganz fies. Böse Hundhalterin.

    Für Wildbegegnungen lief das sehr ähnlich. Bloß, dass er nur einmal einem Eichhörnchen hinterher ist und ich ihn da angeleint habe, wenn ich das Gefühl hatte, die Löffel sind alle.

    Heute früh sind wir mit dem Roller los, weil Schnee und Eis ja weg sind.

    Noch am Waldeingang trafen wir zwei Hunde, an denen wir vorbei mussten, während die ordentlich gepöbelt haben. Kennt er, die machen das immer. 50 m weiter kam noch ein angeleiter Hund, den er nett zum Spielen gefunden hätte, war aber nicht. Dann sind wir einen kleinen Hügel hoch, ich hab ihn abgeleint. Wir rollern den Hügel runter und 25 m etwa vor uns gehen 4 Rehe rechts im Wald hoch und rennen nach links quer über den Weg. Gedanklich war ich sofort bei "verdammte Schei.." , hab aber den Trällerton und die richtigen Worte rausbekommen. Paterson ist nach 5 m umgedreht und hat dann von mir sehr erleichterte PrimaQuietsche und 3 Handvoll Leckerchen auf den Boden bekommen. Wir haben anschließend noch einen Hund getroffen und eine Waldrunde gedreht und die Löffel waren nicht alle.

    Heute Nachmittag ist er an zwei Hunden, die sich 20 m in einen Querweg zurückgezogen hatten, unangeleint vorbei gelaufen.

    Also, der ist leichtführig, aber auch keine uninteressierte Schlaftablette.

    Aber er macht das wirklich prima. Ich habe nichts zu Jammern :ops: :smile:

  • Ich erzähle mal von Paterson um des Collies Ehre zu retten.

    Oh nein, die brauchst du nicht retten. Lucifer ist großartig :herzen1: . Ja, er würde jagen, wenn er könnte und Wild in Sicht hat, das hat mich kalt erwischt. Ich hatte noch nie einen jagenden Hund.

    Fiete dagegen, ja ebenfalls Collie, scheint im Vergleich einer anderen Rasse anzugehören. Er macht einem den Alltag total leicht. Der jagt nicht, der findet fremde Hunde doof, der hat höchstens mal bei läufigen Hündinnen so Ideen. Aber dann braucht er ungefähr 7 Sekunden bis die Info von seiner Nase ins Hirn und von da aus in die Beine gelangt ist. Und das ist sehr praktisch. Gehen bei ihm Kopf und Rute hoch, kann das nur Mädelsalarm bedeuten. Und man kann ihn entspannt in 7 Sekunden anleinen xD . Der ist generell ein gechillter Hund. Aber auch nicht wirklich daran interessiert was mit einem zu machen. Er kann die Grundkommandos, einen Beinslalom und auf Kommando sein Kinn ablegen. Das wars. Der hat da schlicht keinen Bock drauf. Ach ne, ist gelogen. Er kennt 5 seiner Plüschis beim Namen und bringt sie einem, wenn man ihn suchen schickt, das ist schon sehr süß. Und dann ist so ein einfacher Hund zwar angenehm im Alltag, aber tendenziell ein bisschen langweilig. Und das wird Lucifer definitiv nie sein. Und das ist gut so, er ist ein großartiger Hund und so unfassbar liebenswert. Da nehm ich das Jagdthema in Kauf, zumal es inzwischen ja auch händelbar ist.

    Ich dachte immer Emil ist mein Herzenshund, der one in a million. Und dann kam Lucifer und hat sich die andere Hälfte meines Herzens erschlichen.

  • Der eigene Hund ist selbstverständlich sowieso immer der Beste, aber eigentlich heißt ja der Thread "Unsere Junghunde - der alltägliche Wahnsinn" und nicht "die alltägliche Lobpreisung." :hust:

  • Ich finde trotzdem bedauerlich, dass es offensichtlich ein No-Go ist, über gute Dinge zu sprechen. Mir war das vorher schon klar, ich lese diesen Thread ja schon ne Weile und habe seit heute früh überlegt, ob überhaupt und wenn ja, wie ich so Schönes formulieren soll.

    Bleibt also ein schales Gefühl, dass Freude nicht teilbar ist.

  • Ich finde trotzdem bedauerlich, dass es offensichtlich ein No-Go ist, über gute Dinge zu sprechen. Mir war das vorher schon klar, ich lese diesen Thread ja schon ne Weile und habe seit heute früh überlegt, ob überhaupt und wenn ja, wie ich so Schönes formulieren soll.

    Bleibt also ein schales Gefühl, dass Freude nicht teilbar ist.

    Zumindest nicht hier. Nicht wenn man nicht drölfzig Probleme hat / hatte weil eh alles erlogen oder Glück oder was weiß ich was da immer wieder kam .

    Und ich glaube mittlerweile das da ggfalls teilweise Neid mit reinspielt was ich richtig schade finden würde.

  • Ich finde trotzdem bedauerlich, dass es offensichtlich ein No-Go ist, über gute Dinge zu sprechen. Mir war das vorher schon klar, ich lese diesen Thread ja schon ne Weile und habe seit heute früh überlegt, ob überhaupt und wenn ja, wie ich so Schönes formulieren soll.

    Bleibt also ein schales Gefühl, dass Freude nicht teilbar ist.

    Im Gegenteil. In dem "Was hat euer Hund heute gut gemacht"-Thread geht es doch genau darum.

    Es gibt aber keinen "Was hat euer Hund heute nicht so gut gemacht"-Thread. Und gäbe es einen, würde vermutlich keiner was schreiben wollen.

  • Achsooo und deshalb soll man bei Junghunden ( wobei hier ja einige Hunde vertreten sind die eigentlich in den " im besten Alter" Thread gehören würden .. aber egal , hauptsache es gibt Probleme..) dann nix gutes schreiben wenn es Grade super ist für so nen jungen Hund ?

    Interessant.

  • Also ich denke, hier im Thread gibt es genug, die Gutes und Schlechtes Schreiben. Warum soll man sich nicht mal freuen? Nervig wird’s, wenn es immer nur „toll postings“ gibt. Das finde ich dann unglaubwürdig, herablassend und auch demotivierend.

    Ich habe z.b. selten mal was richtig schlechtes zu vermelden.

    Aber es gibt solche Augenblicke. Letztens hat Eros ne Katze auf nen Baum gejagt. Ich habe gepennt, die Katze war unvorsichtig, zack war er los. Dass ich da nicht ausflippe, liegt an meinen Ansprüchen. Das ist nicht der wahnsinnige Junghund, sondern ich habe schlicht und ergreifend gepennt. Aufregen tue ich mich darüber nicht und es bricht keine Welt zusammen, als das ich das hier schreiben würde.

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