Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 20

  • Ich schliesse mich da gerne dragonwog an. Schau Dir ihr Handling mit dem Hund an und lerne daraus, wenn Du weiterhin auf ihn aufpassen musst. Begegne ihm freundlich - egal wie unfreundlich er selber ist - und beobachte seine Trigger. Nimm ihn ernst. Schütze Dich, die anderen und ihn.

    Ich hab ja immer wieder ganz bewusst und gerne 'schwierige' Kandidaten bei mir in Pflege. Was ich daran mag: dass diese Hunde sich wehren und eben nicht - wie die meisten anderen - alles einfach so über sich ergehen lassen. Das sind häufig Hunde, die kennen sich mit Gewalt und Grenzüberschreitungen sehr gut aus. Das kennen sie schon. Nett hingegen ist oft neu für sie. Respektiere seine Grenzen.

    Natürlich kann man durch 'richtiges' Handling sehr viel herausholen. Mein erster Schritt ist immer, Konflikte anfangs möglichst ganz zu vermeiden und eben einfach nur zu managen, bis sich ein Vertrauensverhältnis etabliert hat. Ich hab aber auch den Luxus, Hunde tierschutzkonform trennen und halten zu können, wenn ich sie aus dem Weg haben will oder muss. Das ist wichtig: ich und die Hunde kriegen Pause.

    Erst wenn eine vertrauensvolle Beziehung besteht, kann so ein Hund später auch einmal mit Ein- und Beschränkungen leben. Vergiss als erstes den Satz, dass der Hund versucht, sich durchzusetzen. Der ist wahrscheinlich überfordert, hat Angst und reagiert entsprechend. Und hat wohl einfach nicht gelernt, dass man auch anders 'nein' sagen kann.

    Inwiefern es Dein Job ist, den Hund umzutrainieren oder einfach nur aufzubewahren musst Du mit der Besitzerin klären. Kannst und möchtest Du ihn denn 'einfach' aufbewahren? Hast Du überhaupt die nötigen Voraussetzungen (persönliche Erfahrung, Know-How, aber auch die räumlichen Gegebenheiten) dazu? Kannst Du den Hund z.B. einfach kurz raus in den Garten lassen ohne Gassi gehen zu müssen? Kannst Du ihn so unterbringen, dass er nicht zu kurz kommt, aber dass es für alle ungefährlich, stressfrei und akzeptabel ist?

    Du musst die Fragen nicht unbedingt hier öffentlich im Forum beantworten, aber das wären so die Dinge, die ich mir überlegen würde.

  • Frage an die Groomer. Was für Bürsten empfehlt ihr für einen Lhasa Apso- Bichon Frise-Mix? Der Kerl hat lockiges Fell an Beinen und Kopf und ansonsten ne ziemlich dichte Wolle, die sich echt ein bisschen nach Schaf anfühlt. Er wurde schon geschoren, das rächt sich scheinbar gerade etwas, und findet Fellpflege eher blöd. Es sollte also ne möglichst effiziente Bürste sein, um so zügig wie möglich durch zu sein mit dem Bürsten. Training findet jetzt statt.

    Ich habe noch nie verstanden, wie man nur mit einer Bürste bewaffnet durch die Unterwolle kommt. Ich habe bei meinen Katzen immer einen Spratts Kamm mit langen Zinken genommen.

    Bin zwar kein Groomer, aber habe jahrelange Erfahrung mit langhaarigen Hunden. Das Problem ist oft nicht die Bürste sondern die Technik, die beherrscht werden sollte. So zügig wie möglich kannst Du bei solchen Kandidaten vergessen. Da musst Du wirklich Strähne für Strähne ab Haaransatz bearbeiten. Normales bürsten wird da niemals reichen, da dies nur oberflächlich ist und sich dann weiter Filz bilden kann. Ich habe z.b. dafür eine grüne Activet, für Stellen, die zum verfilzen neigen den Matzapper von Activet und einen Sprat Kamm. Grundsätzlich sind die Activet echt super für solche Hunde geeignet. Aber eben nur, wenn man wirklich Strähne für Strähne vom Haaransatz an bürstet.


    Was super hilfreich für die Pflege von Langhaarhunden ist ist diese Seite: https://www.zeit-fuer-fellness.de/ Da wird auch erklärt, wie man die Activet richtig benutzt und vieles mehr. Gibt z.b. auch super Videos, wo die richtigen Techniken gezeigt werden um Unterwolle zu entfernen usw

  • Das Problem ist bekannt. Der Hund ist erst 1 Monat bei ihr.

    EIN Monat - der Hund hat doch noch gar keinen Schimmer, was da grad in seinem Leben abgeht und was ab nun konstant in seinem Leben passieren wird.

    Ich würd sagen, MK drauf und Hausleine dran und weiter konsequent Deine Regeln durchsetzen. Und ich denke, ein Trainer wäre grundsätzlich keine schlechte Idee, damit sich da nicht jetzt was Doofes verfestigt.

    Ich weiss, bzgl des ersten Abschnitts. ;)

    Ich nehme es auch weder ihm noch seiner Besitzerin irgendwie krum.

    Mir geht es wirklich um den letzten Satz, wenn man eben Satz Nr. 2 durchzieht.


    Wandelroeschen Dazu sag ich wirklich besser nichts :roll:.


    Achja, bevor hier weiter lustig irgendwas spekuliert wird dragonwog hat die Frage beantwortet. Kann am Handling liegen muss aber nicht und ich soll nen Trainer ruhig Mal draufgucken lassen.


    Danke!

  • Wandelroeschen Dazu sag ich wirklich besser nichts :roll:.

    Keine Ahnung, wie ich Dir auf den Schlips getreten bin. Ich wollte wirklich nur helfen. Tut mir leid, falls das falsch angekommen ist. Wenn Du mich aber wissen lässt, was bei Dir schief angekommen ist, kann ich vielleicht etwas daraus lernen.

  • Ich denke die Frage war, ob sie da anfangen sollte irgendwas zu trainieren oder die Situation so hinzunehmen und sich einfach zu schützen.

    Ihre Idee, das mit der Freundin anzuschauen und die Trainerin darüber kucken zu lassen finde ich gut.

    Ich hab gelegentlich eine Gassihündin, und sie kann wirklich nichts . Die Besitzer machen nichts mit ihr, ausser sie reichlich zu füttern. 🙄 sie bellt am Zaun wie irre, geht an der Leine nicht gut, tickt bei Hundesicht an der Leine aus.

    Anfangs hab ich Leinenführigkeit noch geübt mit ihr. Und zumindest Sitz etabliert.

    Aber den Rest hab ich aufgegeben. Dafür hab ich sie viel zuwenig. Und ich bin mittlerweile der Meinung, nicht mein Hund- nicht meine Baustelle.

    Wir gehen Gassi, ich manage, wir haben durchaus auch Spass wenn keine anderen Hunde in der Nähe sind, aber das war’s auch.

  • Wir sind letzten Herbst in einem Angriff von Erdwespen geraten. Das war echt fies, ich hab mir so 3-4 Stiche zugezogen und der Hund wurde richtig heftig attackiert (um die 20 Stiche). Er wurde schon früher 2 mal gestochen und war bei Bienen und Wespen dann sehr vorsichtig, ist ihnen aus dem Weg usw, aber blieb dabei ganz ruhig.

    Das Erlebnis letzten Herbst war natürlich sehr viel heftiger und wir waren damals direkt am nächsten Tag in einem Biergarten, als da dann ziemlich viele Wespen penetrant am Tisch rumflogen wurde er nachvollziehbarerweise ziemlich panisch, hab ihn damals dann weg ins Auto gebracht. Schon ein paar Meter weg von den Wespen wurde er sofort ruhig, es war einfach die Nähe zu den Biestern, die er nicht ertragen konnte. Danach war dann aber Schluss mit der Bienen und Wespensaison bis jetzt halt zum Frühling.

    Natürlich hat er das Erlebnis nicht vergessen (alles andere hätte mich bei ihm sehr gewundert) und ich weiss nicht, ob meine Strategie die richtige ist. Hat jemand damit Erfahrung oder Ideen was ich machen könnte, damit er die Nähe von den Biestern wieder besser ertragen kann?

    Aktuell ist es so, wenn ich dabei bei und bemerkte er bekommt Angst vor einer Wespe und will mit eingeklemmtem wegrennen rufe ich ihn zu mir (ruhig und nicht panisch, ich selbst habe tatsächlich keine Angst vor Wespen und Bienen), bzw er kommt auch manchmal von sich aus zu mir (je nachdem wie ich mich räumlich aufhalte und wo die Wespe ist), dann biete ich ihm Schutz und Körperkontakt, er drückt sich sehr an mich, will mir auf den Schoss klettern, wird dabei schon etwas ruhiger, schaut sich aber weiter panisch um und sobald die Wespe entsprechend weit weg ist, ist er auch sofort wieder beruhigt und macht das, was er vorher auch schon getan hat.


    Ist das ein vielversprechender Ansatz? Mache ich es damit evtl nur schlimmer?

  • @Vakuole Ja, das dachte ich mir, dass Du das im Hinterkopf hast. Und ich finde es toll, dass Du nach einer Lösung suchst, die langfristig zum besseren Zusammenleben führt. Ich weiß nicht, wieviele Möglichkeiten seine Besitzerin hat. Ich z.B. habe nicht eine Möglichkeit, meine Hunde so unterzubringen, wie ich es mir für sie wünschen würde. (eine Hundepension für Notfälle hab ich) Daher sind meine Hunde halt, wenn ich Bürotage habe, eben allein zuhause (geht nur, weil sie auch freien Gartenzugang haben) - schöner fände ich es, wenn sie an den Tagen auch jemanden hätten, der sie auch mal bekuscheln könnte.

    Wandelroeschen s Beitrag hatte ich mehr als Auflistung möglicher Handelsoptionen und Denkanstöße verstanden. Da muss man halt schauen, was davon für einen selbst passt und ob es einem weiterhilft.


    Dass Ihr dieselbe Trainerin habt, finde ich extrem gut. Sie kennt Euch beide und den Hund und kann Gemeinsamkeiten und Unterschiede als "Aussenstehende" bestimmt gut sehen. Ich drück Euch die Daumen für ein "erhellendes Training". :bussi:

  • Wandelroeschen also bitte, du schreibst gleich Dinge wie "kennen sich mit Gewalt und Grenzüberschreitungen aus" usw. Eine typische Klischee positiv Extrem Antwort, gespickt mit unterschwelligen Vorwürfen, wahrscheinlich gar nicht absichtlich, aber so ist es nunmal. Ich nehme auch Extremkandidaten auf und das Spektrum reicht von "mit Samthandschuhen Vertrauensbasis erarbeiten" bis zu "schnell und hart einnorden". Je nachdem was sich als sinnvoll herausstellt oder auch nicht.

  • Wandelroeschen also bitte, du schreibst gleich Dinge wie "kennen sich mit Gewalt und Grenzüberschreitungen aus" usw. Eine typische Klischee positiv Extrem Antwort, gespickt mit unterschwelligen Vorwürfen, wahrscheinlich gar nicht absichtlich, aber so ist es nunmal. Ich nehme auch Extremkandidaten auf und das Spektrum reicht von "mit Samthandschuhen Vertrauensbasis erarbeiten" bis zu "schnell und hart einnorden". Je nachdem was sich als sinnvoll herausstellt oder auch nicht.

    Nun, das ist meine Erfahrung und Vorgehensweise. :thinking_face:Hunde (und Menschen) 'schnell und hart einnorden' ist nun mal nicht mein Ding.

    Dass mein Beitrag als unterschwelligen Vorwurf verstanden werden könnte, war mir nicht bewusst und war auch absolut nicht so gemeint. Weder die Besitzerin, noch @Vakuole haben ja irgend etwas falsch gemacht, dass der Hund sich so verhält. Das wollte ich keinesfalls unterstellen. Danke für Deine Einordnung. Ich bin überrascht, aber ehrlich froh um Deine Rückmeldung.

  • Agamo

    So ein Erlebnis hatten wir vor ein paar Jahren auch.

    Ich habe es bei meiner Hündin nicht trainiert bekommen. Sie ist immernoch sehr durch den Wind und will flüchten, wenn es irgendwo stark summt.


    Das war wirklich eine fiese Attacke. Wie im Comic ein Schwarm hinter uns her. Wir sind gerannt so schnell wir konnten. Die Viecher sind im Fell der Hunde hängen geblieben und haben sie „quasi verfolgt mit dem Gesumme“. Sie hat dann auf die Stiche allergisch reagiert und ich musste sie unter den Arm klemmen und nach Hause rennen, dann in die Praxis und cortison spritzen.

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