Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 20

  • Warum apportiert ein Hund auf dem Hundeplatz mit Begeisterung und Zuhause rührt er den Gegenstand nicht Mal ansatzweise an, obwohl wohl alle anderen Umstände gleich sind? :???:

    Weil Hunde orts- und situationsbedingt lernen? Bist du dir sicher, dass der Hund mit Begeisterung apportiert? Dass er brennt dafür und dass er nichts lieber macht? Oder ist es antrainiertes Verhalten, das er einfach gut und sauber ausführt und so wirkt, als würde es mit Begeisterung erledigt werden?

  • Es ist der Hund einer Bekannten und ich war heute zum ersten Mal mit ihr und den Hunden auf dem Hundeplatz. Ich hab mit einem geübt, sie mit dem anderen und da habe ich nur aus den Augenwinkeln gesehen, dass apportiert wird, was ich Zuhause halt noch nie erlebt habe.

    Deswegen kann ich nicht sagen, wie gerne nun wirklich apportiert wurde. Dafür kenne ich die Hunde dann doch auch nicht gut genug.

    Orts- und situationsabhängiges Verhalten ist mir zwar klar, aber dass es dann doch SO anders ist, hätte ich nicht erwartet.

  • Es ist der Hund einer Bekannten und ich war heute zum ersten Mal mit ihr und den Hunden auf dem Hundeplatz. Ich hab mit einem geübt, sie mit dem anderen und da habe ich nur aus den Augenwinkeln gesehen, dass apportiert wird, was ich Zuhause halt noch nie erlebt habe.

    Deswegen kann ich nicht sagen, wie gerne nun wirklich apportiert wurde. Dafür kenne ich die Hunde dann doch auch nicht gut genug.

    Orts- und situationsabhängiges Verhalten ist mir zwar klar, aber dass es dann doch SO anders ist, hätte ich nicht erwartet.

    Schau dir mal Hunde an, die UO machen, im Alltag aber nicht gefestigt sind. Die Laufen 1A am Platz, perfekte Fußarbeit, da können daneben zehn andere Hunde vorbeispazieren. Kaum auf dem Parkplatz hängt der Hund dann in der Leine und tickt völlig aus, weil er einen anderen Hund im Kofferraum auf der anderen Seite des Parkplatzes sieht. Andere Situation, völlig anderes Verhalten, so extrem kanns sein.

  • Es ist etwas komplex, weil es AI ist, aber auch AI hat das Recht durch anschauen bzw lesen zu lernen

    AI ist kein Mensch und hat keine Rechte.


    Hier wird geld mit einem Produkt gemacht, das komplett aus der Arbeit anderer besteht.


    Hier gehts nicht darum, dass Illustratoren "ersetzt" werden, sondern wie das geschieht, und vor allem, dass es das Produkt nicht gäbe, wäre nicht tonnenweise geistiges Eigentum ohne jegliche Berechtigung elektronisch verarbeitet worden.


    Klar ist es "nett" und "witzig", aber auch nur so lange, wie man selber nicht betroffen ist.


    Oder was passiert, wenn man plötzlich das eigene Gesicht auf einem schlimmen AI-generierten Bild finden würde, ohne seine Zustimmung gegeben zu haben? So als beispielhafter Vergleich?


    Nein, so wichtig ist mein kleines Freizeitvergnügen mir nicht, dass ich dafür die Inhaber geistigen Eigentums enteigne. Kann ja auch nicht ins Museum gehen, zwei bilder zerreißen, neu zusammenkleben und sagen "meins". So funktioniert das nicht.


    Geistiges Eigentum ist kein Witz.


    Aber damit werden sich ja nun bald die Gerichte befassen.

  • Du kannst aber wie Picasso einfach Stile klauen. Und das tut die KI. Sie lernt Stile und Inhalte unabhängig von einander.

    Also wäre der Vergleich nicht: im museum zwei Bilder zerstören, sondern gennau das, was viele Hobbykünstler*innen tun: die Mona Lisa im Stil von Roy Liechtenstein malen. Oder eine Coverversion von TNT im Folkgewand vermarkten.

    Es ist tatsächlich kaum möglich, das von rechtlicher Seite aus zu betrachten.

    Aus künstlerischer müsste man sagen, dass es die logische Weiterentwicklung der Kunst an sich ist. Nach readymades, Malmaschinen, Antibildern, Lieber Maler male mir, Konzepten - wenn man eine KI (und damit mein ich nicht so possierlich-lustige Comicbildchen) als logische Konsequenz, als Kunst an sich betrachtet, ist es folgerichtig.


    Wenn man das ganze rezeptionspsychologisch, soziologisch, philosophisch betrachten möchte, muss man auf jeden Fall erst mal ‚das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Teproduzierbarkeit‘ lesen, dann darüber sprechen, was Stile mit kunst zu tun haben und dann darüber, was das Original und die Aura des Werks heute überhaupt - und in Bezug auf zeitgenössische Kunst insbesondere- zu bedeuten haben.


    Ist eine lange Diskussion, damit könnte ich ein Semester füllen. Kommt rum und holt euch die 2LP. 😄

  • Du kannst aber wie Picasso einfach Stile klauen. Und das tut die KI. Sie lernt Stile und Inhalte unabhängig von einander.

    Es geht aber nicht um das, was die KI tut. Sondern wie sie es lernt.


    Und das ist nunmal die unerlaubte Verarbeitung von Daten, die geistiges Eigentum enthalten.

  • Es geht nicht darum was irgendwer von uns beiden nett und witzig findet, oder um unseren Bezug zu geistigem Eigentum, sondern darum was AI eigentlich ist.

    AI ist künstliche Intelligenz. Die Betonung liegt dabei auf Intelligenz. AI lernt, so unvorstellbar das für uns auch sein mag. Deshalb passt auch dein Verleich nicht. AI lernt vom anschauen und lesen und kreiert dadurch. Ein passender Vergleich wäre, ins Museum zu gehen, sich Mona Lisa anzuschauen, und dann meine Nachbarin im gleichen Stil zu malen.

    Im journalistischen Bereich gibt es AI schon lange. AI liest dafür zb alle jemals geschriebenen deutschsprachigen Artikel, weiß dadurch wie Artikel geschrieben werden, und kann dann einen eigenen Artikel über ein Thema schreiben. Wenn ich nur einen Journalisten an AI füttere, kommt dadurch ein sehr bestimmter Stil heraus, aber nur weil AI dann in dem Stil über die nächste Wahl schreibt, wird das kein Plagiat. Es wäre auch ein zu "dummes" AI, weil das in der Regel nicht ausreicht, damit da etwas Gutes herauskommt. Ich fütter also alle jemals geschreibenen Artikel an AI; nur dann kann AI auf genug Datenmenge zurückgreifen.
    In der Literatur kann ich zB den Schreibstil einer Epoche an AI füttern, und AI kann dann in dem Stil Gedichte schreiben. Da kommt schon ziemlich faszinierendes bei raus. Ich kann auch Goethe an AI füttern, sagen schreib mir ein Gedicht über Wasser, und da kommt ein Goethe-Stil Gedicht über Wasser heraus, das noch nicht besonders gut ist. In ein paar Jahren wird es wahrscheinlich besser als jeglicher Schriftsteller sein, eben weil ich nicht nur Goethe füttere, sondern alles jemals geschriebene. Dann lesen wir Bücher von AI, und die von Menschen geschriebenen Bücher haben irgendwann dazu beigetragen.

  • Voll schade, dass du dir nur einen Ausschnitt rauspackst.

    Sie greift auf alle öffentlichen Daten zu, ja.


    Natürlich könnte ich sie füttern mit Bildern, die nicht im Netz zu finden sind und die ich fotografiert habe und die mir nicht gehören.

    Bei Dall-E geht das z.B. - da steht dann, dass man nur Sachen hochladen darf, die einem gehören. Das wird aber natürlich nicht kontrolliert. Und das ist ein Problem, allerdings eins, das die komplette digitale Welt bzw deren Gefahren ausmacht. Da sehe ich das Problem dann ähnlich gelagert wie bei Identitätsraub auf Pornoseiten usw.

    Das grundsätzliche Klauen und Kopieren von Stilmitteln ist, erst mal unabhängig davon, wie Mensch oder Maschine an die Daten gelangen, rechtlich kein Problem und in den bildenden wie angewandten Künsten schon immer Kernmoment gewesen. Kunst ist immer selbstreferenziell. Selbst die Abkehr von einem Stil gelingt ja nicht ohne implizite Zitation.


    Ach, ich lieb das Thema. Aber leider alle Akkus alle. 😞

  • Ich finde es zumindest sehr faszinierend.

    Ein Bekannter hat mal ein paar Bilder erstellt (er hat eingegeben so etwas wie Mann auf Pferd im Sonnenuntergang, Expressionismus) und die KI hat da schon überraschend interessante Bilder erstellt. Es nutzt sich nur einfach schnell ab, weil es so beliebig ist. Also mit einem Klick und 4 Worten erstelle ich innerhalb von Sekunden 10 Bilder zum Thema. Das macht man 5 mal und dann ist es langweilig. Also so hab ich es erlebt.

    Aber ich finde es unheimlich interessant.

  • Voll schade, dass du dir nur einen Ausschnitt rauspackst.

    Ja, weil es der entscheidende Aspekt ist. Datenverarbeitung ist gerade ein unfassbar wichtiges Thema. Das steht hier für sich. Die Engines werden genutzt, um Geld damit zu verdienen, und basieren dabei auf illegal verarbeiteten Daten.


    Ich fange hier nicht an mit "Kunst", da geht es doch gerade nicht mehr um die Kunst. Da geht es um's Geld. Daten sind bares Geld, (hochwertige) Inhalte sind bares Geld, das weiß man heute, und ohne die Einspeisung von Daten ist die KI nichts. Blöd nur, wenn man sich einfach fremdes geistiges Eigentum krallt, und das verarbeitet.


    Ihr braucht mit mir nicht zu diskutieren, meine Meinung dazu ist fest. Das ist eine Büchse der Pandora und ich bedauere die Richter, die sich damit befassen müssen.

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