Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 20
- Helfstyna
- Geschlossen
-
-
Wie alt ist die Schülerin denn?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 20* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Frage an die Eltern, ehemaligen Schüler*innen und Lehrer*innen unter euch:
ich bewerte gerade Klausuren.
Aufgabe war, das gleiche Bild (Vorlage) zwei mal zu zeichnen, einmal "nah, dynamisch, dramatisch" und einmal "distanziert, klar, nüchtern, dokumentarisch".
Eine Schülerin hat das ziemlich gut gemacht.
nah, dynamisch -> wilde Malerei, hohe Kontraste
dokumentarisch -> brave Kreuzschraffur, niedrige Kontraste
war überwiegend gut gelöst.
Dann kam ich zum erläuternden Textteil. Und in dem stellt sich heraus, dass sie die Bildentscheidungen völlig falsch zugeordnet hat. Sie verstand das offensichtlich total gestisch gemalte Bild als distanziert, das nüchtern schraffierte als nah und dynamisch.
Sie hat das auch auf die Rückseiten der Bilder geschrieben, das hatte ich zuvor nicht gesehen.
Nun wäre es natürlich "richtiger" ihr ganz viele Punkte für die praktische Arbeit abzuziehen. Dann kriegt sie ne ziemlich schlechte Note.
Oder ich tu so, als hätte ich das nicht gesehen, dann fehlen ihr die 15 Punkte (von 100) für den Textteil vollständig. Die Note wird dadurch besser ausfallen. Aber ich weiß nicht, was sie dann daraus lernen soll.
Und ob das nicht inkorrekt wäre.
Sie ist halt eigentlich so eine 1+ Schülerin.
Puh.
Was würdet ihr machen/euch gewünscht haben?
Wir hatten letztens einen ähnlichen Fall bei unserem Zweitältesten. Bio-Test, Thema Wald, alles richtig soweit, bis auf die Zuteilung. Er hat schlichtweg zwei Kategorien verwechselt. Punkteabzug? Ja, 1 (in Worten ein) Punkt. Dazu zwei Pfeile und ein kurzes Kommentar: "J., du hast alles gewusst, aber leider in die falsche Zeile geschrieben. Pass das nächste Mal besser auf!" Glaub mir, DAS merkt er sich bin ans Lebensende!
Hast du die Möglichkeit, die Angelegenheit auf diese Art zu regeln? Dann würdest du deiner pädagogischen Pflicht nachkommen, der Schülerin würde weder die Note versaut werden noch würde sie die Freude und Motivation verlieren, es wäre eine wertschätzende und respektvolle Lösung bei der niemand das Gesicht verliert. Und sie merkt es sich, darauf kannst du vertrauen.
-
So.
Ihr lieben Autofahrer in DE. Ich hab eine Frage. Ich kann das nämlich nicht so recht glauben, daher wäre ich froh um seriöse Quellen.
Autobahn, Überholstreifen:
In der CH ist es verboten, sinnlos auf dem Überholstreifen (Links) zu fahren. Ist der Überholvorgang abgeschlossen, muss man wieder auf der rechte Spur einspuren und weiterfahren.
In Deutschland sagt man mir, darf man so lange auf der linken Spur fahren bis von hinten jemand kommt der einem aufleuchtet, das man aus dem Weg soll.
Ist das ernsthaft erlaubt?
-
Frage an die Eltern, ehemaligen Schüler*innen und Lehrer*innen unter euch:
ich bewerte gerade Klausuren.
Aufgabe war, das gleiche Bild (Vorlage) zwei mal zu zeichnen, einmal "nah, dynamisch, dramatisch" und einmal "distanziert, klar, nüchtern, dokumentarisch".
Eine Schülerin hat das ziemlich gut gemacht.
nah, dynamisch -> wilde Malerei, hohe Kontraste
dokumentarisch -> brave Kreuzschraffur, niedrige Kontraste
war überwiegend gut gelöst.
Dann kam ich zum erläuternden Textteil. Und in dem stellt sich heraus, dass sie die Bildentscheidungen völlig falsch zugeordnet hat. Sie verstand das offensichtlich total gestisch gemalte Bild als distanziert, das nüchtern schraffierte als nah und dynamisch.
Sie hat das auch auf die Rückseiten der Bilder geschrieben, das hatte ich zuvor nicht gesehen.
Nun wäre es natürlich "richtiger" ihr ganz viele Punkte für die praktische Arbeit abzuziehen. Dann kriegt sie ne ziemlich schlechte Note.
Oder ich tu so, als hätte ich das nicht gesehen, dann fehlen ihr die 15 Punkte (von 100) für den Textteil vollständig. Die Note wird dadurch besser ausfallen. Aber ich weiß nicht, was sie dann daraus lernen soll.
Und ob das nicht inkorrekt wäre.
Sie ist halt eigentlich so eine 1+ Schülerin.
Puh.
Was würdet ihr machen/euch gewünscht haben?
Ich hatte Kunst in der Schule bei vielen unterschiedlichen Lehrern. Die meisten Pädagogen haben ausschließlich das positiv bewertet, was ihrer Vorstellung von Kunst und von "richtig" entsprach. Dadurch war ich ein ziemlich mittelmäßiger Schüler in diesem Fach, Kunst fand ich vollkommen uninteressant und sehr technisch.
Am Schluss hatten wir dann Kunst bei jemandem, der Maler, Lehrer, Galerist und Bildhauer war und uns in ein Museum für moderne und zeitgenössische bildende Kunst geschleppt hat. Dort hat er eigentlich nichts erläutert, sondern wir sollten das Ganze auf uns wirken lassen. Anschließend hat er uns mit wenigen Vorgaben abstrakte Bilder malen lassen. Danach hat er sich mit jedem Einzelnen zu seinem Bild unterhalten und versucht zu verstehen, was im Schüler vorging.
Er hat uns nicht erklärt, wie Kunst richtig geht, sondern uns animiert, selbst für uns zu entdecken, was Kunst ist. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis und hat mir für mein späteres Leben sehr viel mehr gegeben, als die (zugegebenermaßen bei ihm sehr gute) Zeugnisnote.
-
Nein, das ist genau so wie bei euch, Rechtsfahrgebot.
-
-
So.
Ihr lieben Autofahrer in DE. Ich hab eine Frage. Ich kann das nämlich nicht so recht glauben, daher wäre ich froh um seriöse Quellen.
Autobahn, Überholstreifen:
In der CH ist es verboten, sinnlos auf dem Überholstreifen (Links) zu fahren. Ist der Überholvorgang abgeschlossen, muss man wieder auf der rechte Spur einspuren und weiterfahren.
In Deutschland sagt man mir, darf man so lange auf der linken Spur fahren bis von hinten jemand kommt der einem aufleuchtet, das man aus dem Weg soll.
Ist das ernsthaft erlaubt?
Außerorts Unsinn:
https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__2.html
"Fahrzeuge müssen die Fahrbahnen benutzen, von zwei Fahrbahnen die rechte. Seitenstreifen sind nicht Bestandteil der Fahrbahn."
-
So.
Ihr lieben Autofahrer in DE. Ich hab eine Frage. Ich kann das nämlich nicht so recht glauben, daher wäre ich froh um seriöse Quellen.
Autobahn, Überholstreifen:
In der CH ist es verboten, sinnlos auf dem Überholstreifen (Links) zu fahren. Ist der Überholvorgang abgeschlossen, muss man wieder auf der rechte Spur einspuren und weiterfahren.
In Deutschland sagt man mir, darf man so lange auf der linken Spur fahren bis von hinten jemand kommt der einem aufleuchtet, das man aus dem Weg soll.
Ist das ernsthaft erlaubt?
Außerorts Unsinn:
https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__2.html
"Fahrzeuge müssen die Fahrbahnen benutzen, von zwei Fahrbahnen die rechte. Seitenstreifen sind nicht Bestandteil der Fahrbahn."
Heisst also, wenn ich auf der DE - Autobahn sinnlos auf der Überholspur fahre, kann ich genau so abgebüsst werden wie in der Schweiz?
-
Wie alt ist die Schülerin denn?
17
Wir hatten letztens einen ähnlichen Fall bei unserem Zweitältesten. Bio-Test, Thema Wald, alles richtig soweit, bis auf die Zuteilung. Er hat schlichtweg zwei Kategorien verwechselt. Punkteabzug? Ja, 1 (in Worten ein) Punkt. Dazu zwei Pfeile und ein kurzes Kommentar: "J., du hast alles gewusst, aber leider in die falsche Zeile geschrieben. Pass das nächste Mal besser auf!" Glaub mir, DAS merkt er sich bin ans Lebensende!
Hast du die Möglichkeit, die Angelegenheit auf diese Art zu regeln? Dann würdest du deiner pädagogischen Pflicht nachkommen, der Schülerin würde weder die Note versaut werden noch würde sie die Freude und Motivation verlieren, es wäre eine wertschätzende und respektvolle Lösung bei der niemand das Gesicht verliert. Und sie merkt es sich, darauf kannst du vertrauen.schwierig... ist eben ein LK und es gibt sozusagen keine Punkte, die nicht genau darauf abzielen, dass die formalen Mittel passend gewählt werden. Also, das ist der Kern der ganzen Klausur.
Gleicher Inhalt, andere Ausarbeitung, evozierte Wirkung...
ich rechne beide Fälle mal durch und denke, ich geb die bessere Note, die trotzdem nicht in ihrem gewohnten Notenbereich liegt. Und ich werd's ihr vor der Rückgabe sagen und erklären, unter vier Augen.
Puh. Ich dank euch für die Einschätzungen.
-
Also wenn sie 17 ist würde ich die Punkte ziehen und ihr die schlechtere Note geben - Und ihr erklären warum und ihr eine Möglichkeit zum Ausbessern für die Jahresnote geben (Referat, Fachbereichsarbeit, was auch immer)
-
Frage an die Eltern, ehemaligen Schüler*innen und Lehrer*innen unter euch:
ich bewerte gerade Klausuren.
Aufgabe war, das gleiche Bild (Vorlage) zwei mal zu zeichnen, einmal "nah, dynamisch, dramatisch" und einmal "distanziert, klar, nüchtern, dokumentarisch".
Eine Schülerin hat das ziemlich gut gemacht.
nah, dynamisch -> wilde Malerei, hohe Kontraste
dokumentarisch -> brave Kreuzschraffur, niedrige Kontraste
war überwiegend gut gelöst.
Dann kam ich zum erläuternden Textteil. Und in dem stellt sich heraus, dass sie die Bildentscheidungen völlig falsch zugeordnet hat. Sie verstand das offensichtlich total gestisch gemalte Bild als distanziert, das nüchtern schraffierte als nah und dynamisch.
Sie hat das auch auf die Rückseiten der Bilder geschrieben, das hatte ich zuvor nicht gesehen.
Nun wäre es natürlich "richtiger" ihr ganz viele Punkte für die praktische Arbeit abzuziehen. Dann kriegt sie ne ziemlich schlechte Note.
Oder ich tu so, als hätte ich das nicht gesehen, dann fehlen ihr die 15 Punkte (von 100) für den Textteil vollständig. Die Note wird dadurch besser ausfallen. Aber ich weiß nicht, was sie dann daraus lernen soll.
Und ob das nicht inkorrekt wäre.
Sie ist halt eigentlich so eine 1+ Schülerin.
Puh.
Was würdet ihr machen/euch gewünscht haben?
Ich hatte Kunst in der Schule bei vielen unterschiedlichen Lehrern. Die meisten Pädagogen haben ausschließlich das positiv bewertet, was ihrer Vorstellung von Kunst und von "richtig" entsprach. Dadurch war ich ein ziemlich mittelmäßiger Schüler in diesem Fach, Kunst fand ich vollkommen uninteressant und sehr technisch.
Am Schluss hatten wir dann Kunst bei jemandem, der Maler, Lehrer, Galerist und Bildhauer war und uns in ein Museum für moderne und zeitgenössische bildende Kunst geschleppt hat. Dort hat er eigentlich nichts erläutert, sondern wir sollten das Ganze auf uns wirken lassen. Anschließend hat er uns mit wenigen Vorgaben abstrakte Bilder malen lassen. Danach hat er sich mit jedem Einzelnen zu seinem Bild unterhalten und versucht zu verstehen, was im Schüler vorging.
Er hat uns nicht erklärt, wie Kunst richtig geht, sondern uns animiert, selbst für uns zu entdecken, was Kunst ist. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis und hat mir für mein späteres Leben sehr viel mehr gegeben, als die (zugegebenermaßen bei ihm sehr gute) Zeugnisnote.
voll schön. Aber es gibt eben Dinge, die in Klausuren abfragbar sein müssen. Und es gibt ganz klare stilistische Mittel, die einfach eindeutig sind.
So wie in der Musik laut, leise, schnell, langsam, wie die rhetorischen Mittel in der Literatur. Es ist eben Bildsprache und damit nicht völlig subjektiv. Sprache will ja gegenseitiges Verstehen. Sonst ist es Kunsttherapie, was super ist, aber eben keine bildsprachliche Kommunikation.
Und da bin ich echt ziemlich streng, sowohl mit meinen Studierenden, wie mit meinen Schüler*innen. Sonst ist es nämlich beliebig.
Und Beliebigkeit ist lame.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!