Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 4
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Ich nehme mich auch ein Stück weit raus "aus der Verantwortung" indem ich mir immer wieder bewusst mache dass ich immer tue was ich kann für meine Tiere, alles darüber hinaus müssen sie/muss ihr Körper und ihr Lebenswille selbst schaffen. Ich kann nichts und niemanden zwingen zu leben, das liegt nicht in meinem Bereich, das kann ich einfach nicht möglich machen.
Ich versuche so Druck rauszunehmen und versuche alles zu akzeptieren was kommt. Ich weiß nicht ob es so rüberkommt wie ich es meine, ich kann es so schwer in Worte fassen
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Diese Gedanken helfen mir wirklich sehr, denn es trifft den tiefsten Kern des Themas Leben und Sterben und unsere Verantwortung bzw. unsere Akzeptanz für das Tier in seinem Lebenszyklus.
Du hast das so super in Worte gefasst, habe ganz herzlichen Dank dafür!
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Hi
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Ob dir das jetzt weiterhilft, weiß ich nicht. Der Umgang mit Kummer und Sorgen ist persönlichkeitsabhängig. Du kannst ihn nicht von einem anderen Menschen "lernen", wenn er deiner Persönlichkeit widerspricht. Du kannst dir aber die verschiedenen Ansätze anschauen und dich dann fragen, ob etwas dabei ist, was zu dir passt.
Ja, liebe Zucchini, das hilft mir sehr! Die unterschiedlichen Ansätze aufzunehmen und die passenden möglicherweise eines Tages in der jeweiligen Situation ausprobieren zu können, gibt ein Stück Selbstwirksamkeit zurück in solchen Krisensituationen.
Ich glaube ja, dass unsere Angst- und Funktionsmodi einerseits ein Stückweit anerzogen und vorgelebt sind und andererseits aber auch in unserer Persönlichkeit und in unseren gemachten Erfahrungen liegen.
Leider ist mein Funktionsmodus ein sehr zartes Pflänzchen, wenn die Sorge an die Tür klopft und es kostet mich dann gaaaanz viel Kraft, die Dinge zu schaffen, die ja trotzdem zu tun sind, wenn das Tier kränkelt.
Und deshalb bin ich so froh, darüber zu lesen, wie es auch anders gehen kann,
und genauso froh darüber zu lesen, dass ich mit meiner Sorge hier verstanden werde und anscheinend in guter Gesellschaft bin. -
Das Bewusstsein, dass unsere gemeinsame Zeit langsam immer weniger wird macht es natürlich auch nicht besser.
Wie damit umgehen???
Bei mir ist das gerade umgekehrt. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass mir mal wieder klar ist, dass die Zeit endlich sein könnte.
Bei Betti steht ja wieder eine OP an. Nun, da ich alles getan habe, was in meiner Macht steht, kann ich die Momente mit Betti mehr genießen und weiß, wir geben unser bestes. Mehr ist nicht. Ich lasse uns extra mehr Zeit auf der Wiese zum beobachten, lasse sie alle Leute begrüßen und nehme da den "Druck" raus.
Unser Problem ist allerdings auch "konkret", das ist ein Unterschied.
Ich musste heute meiner Chefin sagen, dass ich wegen Bettis OP nicht zum Team Event kann. Ihre Reaktion, dann verschieben wir den Termin um einen Monat. Bin sehr froh in einem Job zu arbeiten, wo auch alltägliche Probleme ausgesprochen werden dürfen und sollen, damit man einschätzen kann, wen man wie belasten kann.
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Franzi ist jetzt gute 12 Jahre alt und bei jeder Veränderung läuten bei mir die Alarmglocken und es kommt auch die Angst irgendwas zu übersehen, zu spät zu reagieren und und und...
Wie damit umgehen???
Genau, liebe Eulili,
wie damit umgehen?
Das ist die Frage, die ich mir jeden Tag stelle und jeden Tag aufs Neue versuche, einen Umgang damit zu finden.
Im Trockenzustand funktioniert das dann mitunter recht gut - doch wehe, ein unbekanntes Ereignis tritt ein: dann ist meistens alles dahin mit den guten Vorsätzen und Vorbereitungen.
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Unser Problem ist allerdings auch "konkret", das ist ein Unterschied.
Ich musste heute meiner Chefin sagen, dass ich wegen Bettis OP nicht zum Team Event kann. Ihre Reaktion, dann verschieben wir den Termin um einen Monat. Bin sehr froh in einem Job zu arbeiten, wo auch alltägliche Probleme ausgesprochen werden dürfen und sollen, damit man einschätzen kann, wen man wie belasten kann.
Da sagst Du etwas sehr Wahres, liebe BettiFromDaBlock. Bei einem konkreten Problem funktioniere auch ich einwandfrei und besonnen. Klar bin ich auch besorgt, aber ich weiß, womit ich es zu tun habe und kann mich darauf einstellen.
Es sind diese Nicht-Diagnosen, mit denen ich nur sehr schwer umgehen kann.
Wie schön, dass Du in einem Job arbeitest, der Dich unterstützt bei alltäglichen Problemen und damit bei der Pflege von Betti. Das ist ein großes Geschenk.
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Bei uns war es so, dass die Zeit mit 13 bis Anfang 15 eigentlich emotional am heftigsten war. Da hatte man so richtig das Gefühl, unser Hund wird alt und unser Begleiter wird nicht für immer bei uns sein.
Dann hatte er Ende Dezember ja den epileptischen Anfall und wir haben viel geweint und es war emotional ein annehmen und auch gewisserweise ein "Abschied". Seitdem baut er natürlich noch mehr ab, morgen wird er 16, aber für uns ist es einfach Kür. Wir nehmen jeden Tag und schauen, dass er keine Schmerzen hat und es ihm so gut wie möglich geht. Da sehe ich es ähnlich wie Jali wenn mir etwas auffällt, das ich für Tierarztrelevant halte, gehe ich hin und ich schätze unsere TÄ sehr für ihre kompetente aber auch bodenständige Art. Wenn sie sagt es ist ok, dann ist es ok. Klar, beobachte ich weiter, ich sehe ihn 24h und bin für ihn verantwortlich, aber ich steigere mich nicht mehr rein. Loslassen und da sein.
Wenn es so weit ist, wird und darf er gehen. Mir hilft das Bild, das ich aus einem Walter Moers Roman kenne, nämlich das des Lebensfässchens.
Wenn das Lebensfässchen voll ist, ist es ok, wenn ein Hund oder Mensch geht. Natürlich ist es traurig, aber es ist ok.
R hatte ein tolles Hundeleben, war immer an unserer Seite, wurde immer gut versorgt, hatte unendlich viele Abenteuer, die er genießen und auskosten konnte. Was will man dann noch mehr, als in einem guten Alter die Welt zu verlassen? Es gehört dazu. Mir gibt das Frieden.
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