Hund aus Außenhaltung

  • Viele Hunde aus dem Tierschutz kennen das Leben im Haus nicht. Das ist am Anfang natürlich ein bisschen Arbeit und man muss Geduld haben, bis sie sich eingewöhnt haben und die Geräusche kennen (Staubsauger, Kaffeemaschine etc.). Aber die allermeisten liegen spätestens nach einer Woche auf der Couch und finden es ziemlich knorke. :D

    • Neu

    Hi


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    • Meine kleine Spanierin kommt aus Zwingerhaltung und hatte anfangs im Hausein Problem zur Ruhe zu finden, weil sie aufgrund der "weitläufigen" Möglichkeiten und Stress durch Ortswechsel permanent gelaufen, gelaufen, gelaufen ist. Leider dann auch ausgelaufen... :verzweifelt:


      Aber gut, das wird beidem von dir genannten Hund vermutlich nicht so arg sein, wenn er zumindest an die Außenreize schon gewöhnt ist.


      Ich würde mich nur drauf einstellen, dass du im Haus ggf. zu Anfang begrenzen musst aber auch da kommt es vermutlich auf das jeweilige Exemplar an.


      Stubenreinheit war hier ebenfalls kein großes Thema und nach 14 Tagen durch...

    • Ich kann nur von unserem früheren Terrier Mix reden.

      Der wusste, was er wollte und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, hat er es auch gemacht. Punkt.

      Training, Gehorsam, klar, mit den Menschen was zusammen zu machen, macht Spaß, da mache ich mit.
      Aber nur, so lange ich nichts anderes vor habe.

      Sprich: Der konnte alles, unter mittlerer Ablenkung har er meistens auch noch gehört, aber sichtlich widerwillig und wohl auch weil er genau wusste, es gibt einen verbalen Anschiß, wenn er jetzt aussteigt.

      Und bestimmte Ablenkungen gingen einfach vor. Da war nichts in den Griff zu bekommen und auch zwei Trainer haben aufgegeben. Also lebenslang Schlepp, aber war für beide Seiten letztlich OK.
      OK, das war ein erwachsener Straßenhund und ein Mix. Aber ähnliches höre ich durchaus auch von Jack Russel Besitzern in der Nachbarschaft.

      Obwohl er mit geschätzten 5 Jahren von der Straße zu uns kam, war er übrigens sofort stubenrein.

      Toto war sehr gut Freund mit uns, aber nicht abhängig und Will to please war ein Fremdwort. "Wenn Du meinst, mache ich es halt" trifft es besser.
      Wäre es nach ihm gegangen, hätte man ihm morgens die Tüer geöffnet und er wäre Mittags heimgekommen und hätte auf ein paar Spielrunden (raufen zergeln springen, bloß nichts ruhiges, alles von lautem Spelknurren begleitet) bestanden und wäre dann wieder bis Abends raus.

      Bis ins hohe Alter (er wurde ca 16) war er trotz diverser chronischer Krankheiten nicht erschöpfbar. jagen, raufen, rennen ging immer. Stärkerer Jagdtrieb als bei diesem Hund ist kaum vorstellbar. Und auch hier höre ich ähnliches von Besitzern reinrassiger Terrier.


      Viele Grüße


      Ingo


      Aber auch das gabs natürlich...wenn auch nie lang:

    • Machen die eher ihr eigenes Ding, oder haben die auch Bock auf Zusammenarbeit? Mir gehts da nicht so sehr um Gehorsam an sich a la „mach mal 10mal hintereinander Sitz, das ist mir egal, sondern mehr um die Zusammenarbeit und das gemeinsam etwas machen, ggf auch mal gemeinsam was erarbeiten. Ich fand das immer super, diese Lust was zusammen zu machen.

      Wenn meine Hunde Spaß an einer Aufgabe haben, sind sie zu 100% dabei und enorm eifrig. Da muss man eher aufpassen, dass der Hund sich nicht zu sehr reinsteigert.

      Wenn sie keinen Spaß an einer Aufgabe haben, machen sie eben was anderes, blödeln rum oder stellen auf stur.

      Sie lernen sehr schnell und wachsen mindestens 10 cm, wenn sie etwas richtig toll gemacht haben und gelobt werden. Aber sie arbeiten nicht, um zu gefallen, sondern weil sie die Aufgabe gerade toll finden.

      Wird der Unterschied verständlich?


      ich hab nur keine Lust dass ALLES ausnahmslos hinterfragt wird (ich glaube so ein Nordischer würde hier aus diesem Grund nicht gut reinpassen). Aber ein „sinnvolle Sachen werden auch einfach mal gemacht“ würde mir reichen. zB bringe ich all meinen Gassihunden bei, an Straßen anzuhalten, das machen wir so nebenbei und das lernen sie immer sehr schnell, dass nicht einfach auf die Straße gelaufen wird.

      Meine Terrier haben ständig alles hinterfragt (und die aktuellen tun das auch noch nach Jahren). Das ist allerdings kein Kampf. Sie kennen die Regeln, wissen, wo die Grenzen sind und können sehr klar merken, ob ich gerade selbst im Blödel- Modus bin, oder es ernst meine.

      Meine Hündin weiß z.B., dass sie fremde Hunde nicht anpöbeln darf. An manchen Tagen hat sie bunte Knete im Kopf und fragt dann kurz per Blick nach, ob sie nicht doch draufhauen darf. Da reicht es dann völlig aus, dass ich sie ansehe und es ist Ruhe. An schlechten Tagen schicke ich ein "Wag Dich" nach, da wird dann auch nicht mehr verhandelt.


      Ebenso wissen meine Hunde, dass ein "Hier" keine freundliche Empfehlung ist. Sie haben aber ganz feine Antennen dafür, wann ich es nicht ganz so ernst meinen könnte, und nehmen ab und zu Anlauf zu einem kleinen "Na dann fang mich doch"- Spiel. Wenn ich darauf einsteige, freuen sie sich einen Ast. Es reicht aber auch ein einziges Wort, damit sie kapieren, dass jetzt gerade kein Raum für Blödsinn und Verhandlungen ist und dann hören sie auch.


      Was meine Hunde nie vertragen haben, ist Härte. Sobald sie sich ungerecht behandelt fühlen, machen sie dicht. Soll man kaum glauben, aber ich finde Terrier dem Menschen gegenüber unglaublich sanft und sensibel. Sind sie nach außen hin ja häufig nicht.


      Und meinen Mann würde interessieren, wie sehr so ein Rauhaar-Terrier haart eurer Erfahrung nach, er könnte ja ganzjährig getrimmt sein und dann halt im Winter draußen einen Mantel tragen wenn das hilft.

      Wenn er getrimmt wird: gar nicht.

      Wenn das Fell überreif ist, fängt es an zu flusen.

      Ich habe hier eine Fellbombe sitzen, die ich momentan wieder zweiwöchentlich abtrimmen könnte. Bei manchen reicht es, sie 2x im Jahr zu trimmen, andere (so wie meiner) brauchen sehr regelmäßige Fellpflege. Kommt auf den Hund an, kann man aber gut lernen und selbst machen.

      In frisch getrimmtem Fell bleibt übrigens auch kein Dreck hängen. Wenn das Fell gepflegt ist, sind Terrier selbstreinigend. :D


      Und zweiter Punkt aus der Richtung wäre, wie sehr sie nach Hund riechen (auch ein Punkt der mich persönlich weniger stört, aber die menschlichen Mitbewohner müssen sich ja auch wohl fühlen mit den Vierbeinern :pfeif: )

      S.o.: Wenn das Fell regelmäßig getrimmt wird, so gut wie gar nicht (Popcornpfötchengeruch beim verschlafenen Terrier ausgenommen). :herzen1:

    • Ein Freund von mir hat einen einjährigen Mali aus reiner Zwingerhaltung übernommen.


      Da war das gewöhnen garnicht schwer.

      Stubenreinheit mussten die beiden üben und ruhig sein im Haus.

      Für Fibi war alles außerhalb von ihrem Zwinger draußen.

      Im Zwinger ist sie sauber und kommt auch zur Ruhe. Aber hat man sie raus gelassen und ins Haus genommen, war sie übel aufgeregt und konnte schlecht zur Ruhe kommen.

      Sie hatte halt verinnerlicht, dass außerhalb vom Zwinger Action angesagt ist.

      Aber das ist kein Thema mehr.

      Stubenreinheit scheint ein längeres Thema zu werden.

      Sie macht zwar nicht mehr in die direkten Wohnräume und auch nicht in ihren Innenzwinger, aber in das Untergeschoss da ist quasi alles wie Flur und Lagerräume und eben ihr Innenzwinger, da macht sie gern rein.

    • Mein rumänischer Straßenfeger zog mit ca. 9 Jahren erstmals ins Haus und fand das super. Stubenrein war sie auch direkt, nur ihr Fell war ihr für geheizte Räume anfangs zu dicht. Das hat sie aber beim nächsten Fellwechsel sehr nachdrücklich erledigt.

    • Huhu!


      Hat jemand Erfahrungen mit Hunden, die aus Außenhaltung kommen? Geht um einen Foxterrier (11 Jahre), der immer auf Spaziergänge mitgenommen wurde und die Außenwelt kennt, aber eben bisher nicht mit im Haus lebte sondern draußen im Garten.

      Abgabe, weil der Besitzer durch Krankheit verhindert ist. Hund ist wohl fit.

      Nur, ich kenne keine Hunde aus Außenhaltung persönlich. Was kann da auf einen zukommen (außer die Sache mit der Stubenreinheit, das wäre aber nicht schlimm da wir überall Laminat haben) :)


      Meine Dina (laut DNA-Profil ein Foxterrier-irgendwas-Mischling) war im ersten Leben Hofhund. Sie kam aber auf großen Umwegen zu mir.

      Als ihre erste Besitzerin ins Altersheim musste, kam sie ins Tierheim. Von da wurde sie wieder als Hofhund vermittelt. Nach einigen Monaten war sie wieder da. Es war klar: als Hofhund will sie nicht mehr leben. Im Haus kam es zu Konflikten.


      Sie war dann einige Jahre im Tierheim, bevor sie zu mir kam. Keine Ahnung, welcher Teufel mich da geritten hat. :ugly: Die ersten Wochen waren - äh - interessant. Die ersten Monate waren anstrengend. Für Dina noch mehr als für mich. Es gab Zeiten, da habe ich gezweifelt, ob ich diesem Hund einen Gefallen tat, als ich sie aus dem Tierheim "entführte". Dort ging es ihr nämlich gar nicht schlecht. Aber inzwischen bin ich ganz sicher: hier geht es ihr besser.

      Bei Dina kommt erschwerend hinzu, dass sie einfach ein hibbeliger Chaos-Köter ist. Wenn sie überfordert ist, dann dreht sie auf. Wenn sie Stress hat, dann hüpf-hibbelt sie durch die Gegend, dreht sich dabei selbst unendlich hoch und strapaziert neben ihren eigenen auch die Nerven aller sie umgebenden Lebewesen.


      Das Thema Stubenreinheit war relativ schnell erledigt. Wobei ... Stubenreinheit ist zu allgemein fomuliert. So richtig gilt das nur für meine Wohnung, woanders bleibt es für sie durchaus eine Option... :fear: Weniger schnell lernte sie, die Treppe zu bewältigen. Die ist aber auch fies: enge, offene Wendeltreppe in der Wohnung, glatte, steile Treppe im Haus. Anfangs brauchte sie auf jedem Treppenabsatz optische Hilfen, sie konnte wohl nicht einschätzen, wo die Treppe zuende ist, inzwischen klappt es ohne Hilfe. Außerdem hatte Dina richtig Stress mit den Geräuschen im Haus, sowohl mit den von (anderen) Bewohnern verursachten Geräuschen als auch mit den Geräuschen, die das Wetter macht oder das Haus selbst (Windgeräusche, Regentropfen auf den Fenstern, Knacken des Fensterrahmens in der Sonne ... alles ganz blöd).


      Es gibt bei Dina ein paar Sachen, die bleiben werden. Sie hat Stress, wenn Menschen hier zu Besuch kommen. Noch viel mehr Stress hat sie aber, wenn ich sie in andere Wohnungen (zu Freunden usw.) mitnehme. Dieser Stress ist dann auch der Grund, warum ich mich da nicht (nicht mehr) auf Stubenreinheit verlasse. Meine Wohnung ist für sie inzwischen sicherer Entspannungsort. Fremde Wohnungen sind aufregend. Die Wohnung meiner Eltern und die meines Bruders (die sind im selben Haus wie meine) sind erträglich. Ob das an ihrem Hofhund-Leben oder an ihrem Hibbel-Wesen liegt, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist es eine Kombination aus beidem.


      Was ich sagen kann: ja, es ist möglich, einen älteren Hund an ein ganz neues Leben zu gewöhnen. Ich weiß auch (von anderen) dass das ganz einfach sein kann. Es kann aber auch anstrengend werden. Bei Dina und mir war es anstrengend aber es hat sich gelohnt. :herzen1:


      zu den Terriern: die Frage ist vor allem wie die Unterschiede zu Hunden mit viel WTP sind.

      Ich kenne ein paar Russells, die sehr kooperativ sind. Ich kenne zwei Foxl, die bei alten Leuten wunderbar unkompliziert leben. Ich glaube, dass das eine der wenigen Eigenschaften ist, die Dina vom Terrier hat: wenn man sie überzeugt hat, dass man ein verlässlicher Sozialpartner ist, dann zeigt sie unendlich Kooperationswillen. Man muss in der Lage sein, ihr zu erklären, was man will, dann tut sie alles ihr mögliche, um es richtig zu machen. Sie gibt sich sooooo viel Mühe, das zu tun, was ich von ihr will. Immer häufiger schafft sie es auch. Für Leckerlis würde Dina Handstand lernen. Naja, sie würde es versuchen, der Körperklaus hätte keine Chance.


      WTP würde ich es nicht nennen. Aber beim Fox würde ich sagen: der sollte sehr gern mit dir zusammenarbeiten, sofern du ihm was anbietest. Es so anbietest, dass er es versteht.


      Ich würde sagen: wenn der Terrier (dieser Terrier) dir sympatisch ist, dann gib ihm eine Chance. Das wird schon!

    • Wir haben einen damals 5 jährigen Terrier aus Spanien aufgenommen, ca. 1,5 Jahre der Vorgeschichte sind bekannt, bestehend aus Straße und Tierheimzwinger ohne Auslauf. Er kam als Direktimport und lag ab der ersten Stunde auf dem Sofa, als hätte er nie was anderes gemacht.

      Stubenreinheit hat grundsätzlich gut geklappt und ging schnell, er hat allerdings bis heute auch kein großes Problem damit, gegen die Tür zu pinkeln, wenn keiner da ist, um sie aufzumachen und er raus will. Kommt nun nicht dauernd vor, weil man ja sowieso regelmäßig raus geht, aber dieses "auf keinen Fall drinnen pinkeln" ist bei ihm nicht so installiert. Gerade nachts meldet er sich einfach nicht. Ansonsten markiert er aber nicht drinnen, auch nicht an fremden Orten. Sollte einem nur bewusst sein, dass dieses Problem kommen könnte.

    • Danke ihr Lieben!


      Klingt eigentlich sehr passend und machbar :pfeif:

      Mal schauen, ich schlaf noch etwas drüber. Unwägbarkeiten sind vor allem Bellen und dass unser Garten klein ist und richtig gesichert werden müsste, aber der Rest passt. Man hätt ich ja schon Lust drauf auf den Kerl 🙈

      Mein Mann ist allerdings nicht begeistert von der Idee, zu viele unplanbare Aspekte :tropf: na mal schaun

    • Ralle kam vom Hof und Jean aus dem Zwinger .... beide qaren quasi ab Werk stubenrein und erkannten sofort die Annehmlichkeiten von Sofa und Bett

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