Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen

  • Naja das klingt ja schon erheblich anders, als dein Satz dazu. Kein Vorwurf an dich, wirklich nicht aber er sagt ja, er hält es für unwahrscheinlich, dass die die Funktion noch erfüllen. Nicht, dass keine Funktion mehr vorhanden ist. Das sind für mich schon deutliche Unterschiede.

    Und das direkte reagieren eines einzelnen Hundes sagt da natürlich auch nicht wirklich was aus.

    Also wirklich nicht böse gemeint


    Edit: wie von Agamo schon mit der Schnauze schon angesprochen. Nur, weil die Funktionalität nicht erfüllt wird/werden kann, heißt das nicht, dass es keine gibt oder gäbe. Spannend ist hier auch der Text, der auf den zitierten Teil folgt: "Diese berechtigte Vermutung darf nach Ansicht der Autoren dieses Gutachtens jedoch nicht dazu führen, das Abschneiden/Scheren der Sinushaare zu legitimieren. Wenn die Funktion eines Sinnesorgans aufgrund der Rassezucht von Haaren behindert oder beeinträchtigt wird, dann sollten Bemühungen unternommen werden, die Funktion des Sinnesorgans möglichst wiederherzustellen. Analog ist dies notwendig bei Hunderassen, bei denen die Augen von Haaren verdeckt werden. Hier müssen die Haare entfernt (abgeschnitten oder hochgebunden) werden, so dass die Hunde wieder eine freie Sicht haben."

    Wobei das Video vom Pudel für mich genauso Quatsch ist, um was zu belegen. Die Art der Berührung ist dort komplett unterschiedlich. Daisy würde auf so ein leichtes drüber streichen an jeder Stelle so reagieren, wie der Pudel im Video.

  • Wie z. B. die kurze Schnauze einer Bulldogge der biologischen Kühlfunktion einer normalen Hundeschnauze nicht mehr nachkommen kann. Also falls Vibrisssen eigentlich beim Hund eine Funktion haben, wäre das ein starkes Argument dafür, dass Hunde mit Lockenfell Qualzuchten sind.

    Wenn sich der Körper nicht mehr runterkühlen kann, ist das eine Qual, man leidet. Es kann bis zum Tod führen.

    Aber wenn man etwas schlechter tasten kann, quält man sich doch nicht. Man ist eingeschränkt, aber nicht gequält. Finde ich kein gutes Argument, dass Scherrassen Qualzuchten sind.

    Gequält wären Scherrassen, wenn man sie nicht ordentlich pflegt, sie dadurch nur aus Filz bestehen, Schmerzen haben und sich nicht ordentlich bewegen können.

  • Wäre interessant ob Hunde Vibrisssen tatsächlich nur noch zur Deko besitzen.

    Ich sehe die höchste Relevanz bei der Sucharbeit. Ich denke schon dass die Vibrissen ein gutes Hilfsmittel sind um Umweltreize wie Wind und Gelände besser wahrzunehmen und einzuordnen. Die Betonung liegt auf Hilfsmittel.

  • Aber wenn man etwas schlechter tasten kann, quält man sich doch nicht. Man ist eingeschränkt, aber nicht gequält. Finde ich kein gutes Argument, dass Scherrassen Qualzuchten sind.

    Ich habe noch nie beobachtet, dass meine normalen, stockhaarigen Hunde mit ihren Vibrissen tasten. Ja, der Bereich ist empfindlicher, aber viel zu sagen haben sie nicht.

    Wenn sie meinen, dass sie irgendwo reinpassen, dann wird probiert das passend zu machen. Niemals würden die aufgeben, nur weil eine Vibrisse sagt „du passt nicht in das Mauseloch“ :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Und das direkte reagieren eines einzelnen Hundes sagt da natürlich auch nicht wirklich was aus.

    Das soll auch in keiner Weise ein Beleg für irgendwas sein. Es war nur unsere Entscheidungsgrundlage dafür, dass wir beim kürzen des Fells nicht penibel jede einzelne Vibrisse frei kämmen, sondern im Sinne des Tieres (das Freikämmen ist aus unserer Sicht deutlich mehr Qual) damit leben, dass auch mal eine gekürzt wird.

    Gerade als unerfahrener Hundebesitzer ist man bei dem Thema oft einer großen Hysterie ausgesetzt. Ich habe damals Beiträge von durchaus namhaften Hundetrainern gelesen, dass das Kürzen der Vibrissen sehr schmerzhaft für Hunde ist. Das Argument sehe ich auch regelmäßig unter Beiträgen mit Pudeln. Dass das einfach Unsinn ist, muss man definitiv nicht diskutieren.

  • Gerade als unerfahrener Hundebesitzer ist man bei dem Thema oft einer großen Hysterie ausgesetzt. Ich habe damals Beiträge von durchaus namhaften Hundetrainern gelesen, dass das Kürzen der Vibrissen sehr schmerzhaft für Hunde ist. Das Argument sehe ich auch regelmäßig unter Beiträgen mit Pudeln.

    Ich denke nicht, dass sich das verallgemeinern lässt, aber es da durchaus Unterschiede gibt.

    Ich lasse mich beispielsweise nicht gerne osteopathisch am Bauchnabel behandeln, ich finde das extrem unangenehm. Wieder andere Menschen finden Berührungen in dem Bereich total entspannend.

    Den Schnauzenbereich würde ich allgemein als einen Bereich bezeichnen mit vielen Nervenrezeptoren und Wahrnehmungen sind individuell.

    Auf der anderen Seite würden 2 meiner 4 Hunde auch das Kürzen der Krallen als extrem Schmerzhaft beschreiben :D

    Ein schlechter Aufbau kann auch dazu führen dass ein Hund eine Meidereaktion zeigt, obwohl er gar keine Schmerzen hat. Einfach weil der Kontext blöd ist.

  • Interessanterweise ist das bei Pferden ja auch so: Vibrissen dürfen nicht gekürzt werden (beim Pferd auch definitiv zu Recht), aber das bearbeiten der Hufe darf in D (wenn sich da die letzten Jahre nichts geändert hat) jeder…

    wer das darf, ist gesetzlich geregelt:

    https://www.gesetze-im-internet.de/hufbeschlg_2006/HufBeschlG.pdf

    Zitit Wiki: ... wird mit dem Gesetz keinesfalls verboten, dass Pferdehalter am eigenen Pferd Hufpflege und Hufbeschlag vornehmen dürfen. Die Grenze hierfür ergibt sich allein aus dem Tierschutzgesetz: Dem Pferd dürfen anlässlich der Hufpflege bzw. des Hufbeschlags keine Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden (§ 1 TierSchG) und der Halter muss über die, für eine angemessene Pflege erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, verfügen (§ 2 Nr. 3 TierSchG).

    Das war damals eine Riesenwelle bis zum Bundeverfassungsgericht...

  • Den Schnauzenbereich würde ich allgemein als einen Bereich bezeichnen mit vielen Nervenrezeptoren und Wahrnehmungen sind individuell.

    Auf der anderen Seite würden 2 meiner 4 Hunde auch das Kürzen der Krallen als extrem Schmerzhaft beschreiben :D

    Ein schlechter Aufbau kann auch dazu führen dass ein Hund eine Meidereaktion zeigt, obwohl er gar keine Schmerzen hat. Einfach weil der Kontext blöd ist.

    Ja, definitiv, das ist alles sehr individuell und irgendwann lernt man seinen Hund gut genug kennen, um Verhalten einschätzen zu können.

    Es gibt halt Hunde, die bei solchen Themen eher der Typ italiensicher Fußballer sind und andere, denen alles egal ist.

    Wir haben lange Zeit viel "Medical Training" gemacht. Als es dann aber darauf ankam, haben wir unseren Kleinpudel mit zwei Personen fixieren müssen, um seine Pfote anzuschauen. Er war in eine Wespe getreten. 5 Minuten und 5 Stücke Käse später war alles wieder OK, obwohl eine deutliche Schwellung sichtbar war. :woman_shrugging:

  • Für mich macht es einen Unterschied, ob der Hund unter einer Einschränkung leidet.

    Hat der Hund kaum Schnauze und kann kaum atmen, dann wird der leiden und auch unter der fehlenden Wärmeregulierung leidet der Hund

    Ein Pudel, der siene Vibrissen evtl. ncht benutzen kann , macht auf mich nicht den Eindruck, das der darunter leidet. Vermutlich kennt der es auch nicht anders, aber er hat dadurch ja keine Schmerzen, kann sich normal frei bewegen , ist nicht überhitzt oder irgendwas.

    Man könnte natürlich drüber diskutieren, was mit tauben Hunden ist, ist den Hunden überhaupt bewusst, das was fehlt ? Oder ist das auch wieder ne Art Vermenschlichung, weil tauben Menschen ist bewusst, das es Gerräusche gibt, behaupte ich mal. aber natürlich könnte das Leben für nen tauben Hund signifikant gefährlcher sein, als für eiknen der nciht taub ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!