Handy/Smartphone - Immer mit dabei?

  • Muss nicht mal so eine Gegend wie bei dir sein. Wir haben hier ein großes Waldgebiet, nicht weit von der Landstraße, aber viele Leute gehen da nicht. Nehmen wir mal an, ich geh abends mit Candie, Freund bleibt beim Baby, und ich geh eine unserer Standardrunden (1-1,5km lang). Mir passiert auf halber Strecke was (also ca nach 45 Minuten),ich sag mal, Fuß verstaucht/gebrochen. Um die Uhrzeit kommt da bestimmt keiner vorbei. Er würde nach frühestens zwei Stunden nach mir suchen, man guckt ja nicht dauernd auf die Uhr und läuft direkt bei zehn Minuten Verspätung los. Liege also schon 1:15 h dort. Dann muss er mit Baby (um die Zeit schon definitiv quengelig) los, braucht mindestens die selbe Zeit, also 45 Minuten. Ich liege seit zwei Stunden. Er kommt bei mir an, kann mir aber wegen Hund und Baby ja nicht helfen mich fortzubewegen. Heißt, er muss erstmal zurück nach Hause - nochmal 45 Minuten mindestens -, und einen Krankenwagen rufen. Ich würde also Minimum drei Stunden warten und alle Beteiligten hätten viel mehr Stress, im Gegensatz zu, ich habe Handy mit, ruf selbst nen Krankenwagen, während ich auf den warte, sag ich meinem Freund Bescheid, dass er den Hund holt.


    Wie gesagt, keine super abgeschiedene Gegend, aber in manchen Gebieten oder ab bestimmten Uhrzeiten ist halt nicht mehr so viel Verkehr auf dem Dorf.

  • Ich lasse mein Handy bewusst Zuhause weil ich die Ruhe genieße und - wenn ich ehrlich mit mir selbst bin - nicht 100% abschalte wenn es dabei ist. Ich halte die Gefahr in deutschen Wäldern für relativ gering, genauso wie um mein Dorf herum. Im schlimmsten Fall kann man immer noch jemanden ansprechen, sich zu einer Straße retten o.ä. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass es auch noch andere Lösungen als das Handy gibt.

    Und, sind wir mal realistisch: es passiert doch wesentlich seltener etwas wenn man den Fuß vor die Tür setzt als dass ein Horrorszenario losgeht.

  • Du bringst es wunderbar auf den Punkt.

    Die Menschen wähnen sich in trügerischer Vollkasko Sicherheit und merken dabei gar nicht, daß sie immer abhängiger werden und immer mehr Überlebensfähigkeiten abgeben.


    Man sollte immer in der Lage sein, sich auch ohne Smartphone helfen zu können.


    Ich sage ja nicht, daß niemand eins mitnehmen soll, aber man sollte eben tatsächlich wissen, wie man ohne Handy navigiert, wo die nächste Siedlung ist, wie man sich selbst und anderen helfen kann etc.


    Wird ja gerade aktuell.

    Im Falle eines Blackouts krachen übrigens auch die Netze zusammen. ;) Keine mobilen Daten, kein WLAN. Und das über Tage/Wochen.

    Wohl dem, der dann noch Sachen weiß, die man plötzlich nicht mehr googlen kann.

  • Handy ist immer dabei, schlicht als weiterer Sicherheitsaspekt.

    Ja, natürlich kann es passieren, dass man in dem einen Funkloch gerade den Unfall hat oder das Handy beschädigt wird oder oder oder... aber in den anderen 90% der Unfälle und Co ist es einfach Gold wert. Ich gehör auch noch zu der Generation, die nach dem Unfall erstmal 5km durch den Regen gelaufen sind, in der Hoffnun blad jemanden zu finden, der Hilfe holen kann, brauch ich nicht wieder, nur weil ich das Handy daheim gelassen hab.


    Türlich ging es früher ohne, deutlich besser, einfacher und sicherer ist es schlicht jetzt mit, auch wenn es immer noch keine 100% rundum sorglos Versicherung ist.

  • Ich lasse das Handy manchmal gern daheim. Grad wenn ich eine Waldrunde bei uns gehe, wo ich mich halbwegs auskenne. Manchmal ist mir einfach nach handylos, ganz handylos, nicht nur lautlos. So kann ich mich am besten entspannen. Keine Uhrzeit, keine Versuchung, mal reinzuschauen.

    Des Restrisikos, irgendwo verletzt / bewusstlos im Wald zu liegen, bin ich mir bewusst. Ich halte es für ziemlich gering und umgekehrt den Mehrwert, mal "ohne" unterwegs zu sein, für sehr hoch.

    Smartwatches, die jede Körperregung notieren, oder Trackingfunktionen, dass ich punktgenau geortet werden kann, gruseln mich heftig an, trotz einiger positiver Geschichten.

    Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass ich es, hätte ich Kinder, denen zu Liebe anders machen würde, also für sie erreichbar sein will. Aber das kanm ich jetzt so nicht sicher sagen.

  • Ich stelle mir jetzt gerade bildlich vor, wie ich damals für meine 60kg Dogge, die ihren Kreuzbandriss mitten auf dem Feld hatte, eine Trage zusammengebastelt hätte. So mit Baumstämmen und meiner Jacke dazwischen. Hihihi ….

    Nein, ich weiß, was ihr meint. Zum Glück ist meine Orientierung super und ich gehe meist auch nur da, wo ab und an mal jemand vorbei kommt. Trotz allem nutze ich diese Erleichterung, solange sie verfügbar ist. Wenn es wirklich mal zu solchen Zusammenbrüchen kommt, ist wohl das Gassigehen ohne Handy mein kleineres Problem.

  • Ich versteh das Problem ehrlich gesagt nicht. Klar kann man in Ruhe gehen, auch wenn das Handy dabei ist.
    Es gibt ja den lautlos Modus oder den Flugmodus für die, die sonst gar nicht zur Ruhe kommen. Somit hat man es dabei und wird nicht genervt bzw. ist auch nicht erreichbar.
    Und die, die mit Handy in der Nähe hibbelig sind und immer wieder draufschauen müssen, sollten so oder so mal ihre Beziehung zum Handy nochmal unter die Lupe nehmen....



    Also ich verstehe nicht, wieso man darüber diskutieren muss es mitzunehmen oder nicht. Mach es oder lass es :ka:

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