"Der Hundeprofi" und "Rütters Team"

  • Ach, das ist schön zu lesen!

    RS im Hundesport macht ja richtig Sinn - die Darstellung im TV erweckte bei mir den Eindruck, dass das aufgrund des Gesundheitszustandes des Halters nicht möglich ist. Kann mir gut vorstellen, dass sich einiges am Verhalten schon allein aufgrund ausreichender Arbeit auf'm Hundeplatz deutlich bessert.

    Aber ich finde, beide Fälle zeigen gut, wo MR und seine Trainer ihre Berechtigung haben und wo nicht. Beim Goldie bestand ja eine recht ähnliche Problematik und die Halter waren auch eher semi-konsequent in der Umsetzung - trotzdem hat beim Goldie das Training das Training für eine Verhaltensänderung gereicht.

  • Hallo?

    Ein Anwaltsschreiben? (Was ist das überhaupt?).

    Nur weil Rütter gefunden hat, der Besitzer passe nicht zum Hund?

    Recht hat er!

    Wude der Besitzer gezwungen sich im TV zu präsentieren? Wurde ihm versprochen, dass er nur gepampert wird?

  • Ein Anwaltsschreiben? (Was ist das überhaupt?).

    Ein Schreiben, welches von einem Rechtsanwalt verfasst und in seinem Namen/dem Namen seiner Kanzlei, versandt wurde - über den Inhalt können wir natürlich nur spekulieren, aber ich schätze, dass sich der Halter gegen die Darstellung von ihm wehrt. Man kann durch den Schnitt der Szenen durchaus sehr stark beeinflussen, wie jmd im TV wirkt. Im Fall des RS-Halters war der Schnitt schon äußerst unvorteilhaft.


    Nur weil Rütter gefunden hat, der Besitzer passe nicht zum Hund?

    Recht hat er!

    Nö. Offenbar haben Hund und Halter nach fachlicher Unterstützung durch Züchter und Hundeverein zueinander gefunden.

    Ja, der Mann hatte Probleme mit seinem Hund und ja, gem. Schnitt sah es so aus, als bekäme der Hund viel zu wenig Bewegung und Auslastung. Ja, der Halter hat die Trainingsvorschläge nur unzureichend umgesetzt. Aber andrerseits waren die meisten Trainingsvorschläge für einen Riesenschnauzer ohnehin nicht geeignet bzw. nicht ausreichend. Grad die Auslastung... ne, das war doch keine echte Auslastung - das fällt selbst für meine sehr genügsamen Mädels eher unter Spielerei denn Arbeit.

  • Ich hab jetzt mal nach geschaut, konnte man das Gespräch am Ende eigentlich sehen ? Also haben die die Unterhaltung selbst nochmal gezeigt ? Ich hab da nur gesehen dass sie sich unterhalten haben, aber von dem Gespräch selbst hat man nichts gehört. Soll das so oder wurde da was nachträglich geschnitten?


    Joa, jedenfalls geht das Thema grad bei social Media in der Schnauzer-Bubble ziemlich rund. Rütter soll ihn wohl sehr dazu gedrängt haben den Hund abzugeben.

    Als ich mir jetzt die Folge nochmal vollständig angesehen hab dachte ich mir nur das was ein sehr großer Teil anderer Schnauzer-Halter auch dachte : Schuster, bleib bei deinen Leisten.

    Das is einfach n Typ Hund zu dem das Rütter Konzept nicht passt. Das wird jedes Mal deutlich wenn man Schnauzer in der Sendung sieht, weder Rütter noch seine Trainer können die Rasse. Ist daher nicht verwunderlich dass das Training mäßig angeschlagen hat. Ich finde auch dass Fred da sehr so hingestellt wird als ob er einfach nur zu doof fürs Training wäre, dabei würde das selbst dann allenfalls nur kurzfristig anschlagen wenn er sich da strikt dran gehalten hätte. Auf mich wirkt es auch so dass ihm sein Bauchgefühl schon mitgeteilt hat dass das nicht so recht stimmig ist. Und man muss auch sagen - man sieht da einfach nen stink normalen jungen RS, der da soweit auch, zwar sehr distanzlos und rassetypisch grob ist, aber auch noch sehr nett.

    Rütter war ja auch der Ansicht dass der garantiert mal schwere Beißvorfälle verursachen wird, aber ja, crazy shit, nicht alle Schnauzer sind irgendwann Menschen- und Hundehassende Monster die in alles ihre Zähne rein jagen. Außerhalb eigenen Grundstücks kenne ich grad viele Riesen durchaus auch als sehr nett. Potential ist natürlich da, weil eben Wach-/Schutztriebige Rasse die nicht immer everybodys Darling ist, aber letztlich- wenn man sich auf den Zustand in dieser Folge bezieht- war ja noch alles offen. Aber der Trainingsweg war eben schlicht und ergreifend gänzlich ungeeignet.

    So als Beispiel: "Auslastung" durch Kekse suchen, damit konnte ich unseren Westie damals durchaus happy machen. Meine Schnauzer finden sowas ganz nett ( vor allem der Zwerg, weil der einfach lebt um zu fressen ^^ ), aber vor allem für Lilo ist das einfach n Witz. Die brauchen da einfach was Richtiges zu tun, Lilo bspw langweilt sich schnell am Kekse suchen. Legt man ihr bspw Gegenstände aus, draußen, so dass sie ihre Nase wirklich anstrengen muss, das liebt sie. Oder wenn man bspw statt einfach n Spielzeug zu suchen bestimmte Dinge benennt und sie erstmal überlegen muss was genau sie suchen und bringen soll, findet sie das auch viel cooler, weil sie eben ihre Birne anstrengen muss : ,,Warte, was war das nochmal? Welchen Geruch hatte das nochmal? Wo finde ich das ? Wie das war jetzt falsch ? Ha, geil ich hab das Richtige gefunden!"

    Sprich es muss eben immer Potential da sein, dass es die Synapsen anstrengt, Abwechslung bietet und sich steigern lässt, sonst isses ihr zu doof.

    Und da sind wir jetzt noch nicht beim Riesenschnauzer, die im Gegensatz zu den Schlägen die ich hab Gebrauchshunde sind, vor allem auch noch nicht bei ner AL. Der Rüde aus der Sendung dürfte Showlinie sein, macht also Auslastungstechnisch im Schnitt ähnliches Pensum wie bspw beim Mittel. Bekäme man wahrscheinlich auch ohne Hundesportverein happy, aber n gewisses Maß an Auslastung brauchen die eben. Ich kann mir gut vorstellen dass der mit BH-Training ( die sind Übrigens wohl momentan irgendwo noch an der IBGH 1 dran ) und THS gut happy zu bekommen ist, und die sind auch oft weniger "knackig" als die Arbeitslinien. Man muss auch bedenken dass Fred ja schonmal Riesenschnauzer hatte, es is also nicht so dass er da unüberlegt an die Sache ran gegangen wäre und die Rasse nicht bereits kannte. Ich denke auch anders gäbe es von vielen Züchtern in dem Alter auch keinen Riesen ( übrigens hat die Züchterin auch geschrieben dass sie ihre Nachzucht definitiv auch abholt wenn irgendwas sein sollte, dürfte wahrscheinlich auch ein Grund sein, vielleicht ist da ja was abgesichert für den Fall des Falles), auch wenn es natürlich auch schwarze Schafe gibt ( solche Fälle gingen ja die letzten Jahre auch viral ).

    Anderer Punkt warum das Training so nicht passt ist einfach der dass die Rasse einfach nicht funktioniert wie bspw ein Golden Retriever. Die testen aus, die haben ihren Eigensinn, allein das sind ja schon Dinge mit denen Rütter nicht zurecht kommt ( vor einigen Jahren empfand er ja bspw schon Terrier im Allgemeinen als super schwierig ), weil sich solche Hunde eben nicht in bestimmte Schemata rein pressen lassen. Da braucht es vielleicht auch mal Trainingsweg b, c oder d wenn Weg a nicht funktioniert, und man muss dabei sehr klar bleiben. Ist man das nicht, finden die ne Lücke und nutzen es. Macht etwas für sie keinen Sinn, machen sie es nicht. Und dabei neigen die durchaus auch gern dazu ihre Menschen sehr genau zu analysieren und wissen ganz genau wann was geht und was nicht. In Kombination natürlich mit ner gewissen Durchsetzungsfähigkeit, weil war bei dem Typ Hund eben so gewollt. Das beißt sich einfach mit dem Rütter-Konzept. Die Auslastungsmethoden sind allenfalls ne nette Spielerei, ansonsten ist das denen zu doof. Über Futterentzug erfolgt nicht mehr Motivation, denn die ist bereits da. Das wofür die gemacht sind, ist nicht das was Rütters Bild von einem Hund entspricht. Das was da so gemacht wird, da lassen sich andere Typen Hund mit erziehen, für nen Schnauzer ist das zu unpassend, zu unklar, zu sinnfrei oder schlicht zu blöd. Allenfalls stückhaft Dinge lassen sich raus ziehen, bspw das Deckentraining oder Leinenführigkeit. Das alleine bildet für solche Hunde aber noch lange keine Führung. Lässt sich sicherlich endlos fortführen.

    Was bspw auch war : Fred führt den Hund am Halsband bspw an seinen Platz, Rütter fand das zu grob und bezeichnete es als "Ringkampf". Ich sehe darin nix falsches, er hat ihn ja nur am Halsband dort hin geführt, und ihn nicht quer durch den Raum geschoben oder so. Er hätte auch ne Leine dran machen und ihn an der Leine hin führen können, wär das gleiche in grün.:ka:


    Ansonsten hat Rütter Fred ja auch unterstellt dass es bspw nicht stimmen kann dass das Training laut ihm am Morgen noch gut lief. Kann ja durchaus sein dass der Hund da einfach mehr bei der Sache war, weil noch nicht den halben Tag geübt und keine Kameraleute da. Aber nee, man behauptet er erzählt Müll. Vom Prinzip, wenn man die Folge so sieht, hat man definitiv gewisse Dinge im Kopf. Aber es muss ja nicht alles laufen wie man sich das vorstellt, nur weil man es in die entsprechende Schublade packt. Und wenn das Training nunmal nicht zum Hund passt, kann man auch keine Erfolge erwarten.

  • Ich schau diese Sendung ja normalerweise nie. Aber der Schnauzer hat mich ja jetzt doch neugierig gemacht.

    Ich finde es lustig, wie sowohl bei Rütter , als auch hier im Thread der Schnauzer hingestellt wird, als sei da irgendwas besonderes dabei. Das ist am Ende auch einfach ein Hund und scheinbar von dem, was wir sehen, kein schwieriger.

    Ja, der braucht sicher Auslastung. Aber diese ersetzt niemals Erziehung.

    In meinem Alltag haben 80% der Hundebesitzer den falschen Hund. Ich finde den Umgang mit Fred sehr schwierig, weil der hingestellt wird, als könne der garnix. Und die Trainerin kommt scheinbar nicht an Fred heran, damit er versteht, worum es geht.

    Und ich finde es generell befremdlich, dass mit diesem Halti Geschirr gearbeitet wird und über existenzielles Futter. Das ist für mich tierschutzrelevant.

    Es wird außer der klägliche Versuch der Auslastung nix gezeigt. Kein Training am Rückruf, oder an der Leinenführigkeit. Ganz schwach ...

  • Der Eindruck dass das Training nicht passt und die die Rasse nicht können kommt halt auch daher dass das nicht der erste Schnauzer in den Rütter-Serien ist, und es quasi immer nur so semi läuft.

    Was Besonderes ist die Rasse mAn nicht, nee. Ich find die bspw auch von der Erziehung an sich relativ einfach weil die ja viel mit bringen das viele Dinge spielend leicht macht, aber trotzdem gibt's viele Trainer/Halter denen das einfach nicht liegt. Muss man halt auch bedenken- weil wir mit denen bspw gut klar kommen muss es jemand der bspw gängige Familienhunde gewohnt ist nicht auch.

    In erster Linie sieht man da halt nen stink normalen Junghund, und nen RS. Aber bis auf den einen Unfall mit der Nachbarin ( der mit jedem anderen Junghund in der Größe genauso hätte passieren können) war da ja nix besonders kritisch erstmal. Aber das war halt sehr ungünstig was dort gezeigt wurde und Rütter hat sich gleich den worst case ausgemalt und ihn in ne Schublade gesteckt, weil sie halt nicht weiter gekommen sind.

  • Naja, ich find einen Riesenschnauzer schon in der Hinsicht besonders, dass er eher eine ernsthaftere Arbeit braucht, als so der durchschnittliche Familienhund, wie z.B. der in der Sendung gezeigte Goldie. So wie der Whippet halt in der Hinsicht besonders ist, dass er regelmäßig Rennen können muss, ein passionierter Hetzjäger ist. Das macht weder den Whippet noch den Riesenschnauzer zu wirklich schwierig zu haltenden Rassen. Halt nur ein bisschen anders, als man sich naiv so den netten Familienhund vorstellt.

    Ja, der braucht sicher Auslastung. Aber diese ersetzt niemals Erziehung.

    Wobei Erziehung halt deutlich erschwert wird, wenn der Hund nicht weiß, wohin mit seiner Energie.

    Ich hab mich auch später gefragt: stand der Mann überhaupt dahinter, dass sein Hund nicht aufs Sofa soll, sich nicht zum Besuch legen soll? Wenn es ihn (und seinen üblichen Besuch) nicht stört, ist er da beim Training natürlich eh nicht so dahinter. Er hatte doch bei den Problemen mit dem Hund, das gar nicht genannt, oder?

    Kein Training am Rückruf, oder an der Leinenführigkeit.

    Da hast du recht! Da der Halter am Ende sagt, dass das beides jetzt funktioniert, ist ja ansich anzunehmen, dass daran mit Hilfe der Trainerin trainiert wurde.

  • Man darf bei den Rütter-Sendungen nicht vergessen, dass die am frühen Abend im linearen Fernsehen laufen. Sie dienen also erst einmal der Unterhaltung. Wenn dort genaue Trainingsanleitungen gezeigt würden, wären sie vermutlich schon vor 15 Jahren abgesetzt worden.

    Ich finde auch, dass das Thema Auslastung oft sehr einseitig dargestellt wird, als ob es der Schlüssel zu allen Verhaltensproblemen wäre, während auch die Auslastung sehr einfach ist. Zwei Personen gehen durch eine hohe Wiese, "verstecken" einen Dummy und dann rennt der Hund über den plattgetrampelten Pfad: "Die Hundenase ist sooo faszinierend!". :rolling_on_the_floor_laughing:

    Andererseits kommt die Message auch an. Ich habe eine Kollegin, die rein gar nichts mit Hunden zu tun hat, die aber dann mal so Aussagen wie "Pudel sollte man nicht unterschätzen, die brauchen auch hochwertige Auslastung wie Nasenarbeit" und ähnliches am Mittagstisch raushaut. Das hat sie alles aus Rütter Sendungen und seinem Podcast.

  • Der Riesenschnauzer war wirklich ein sehr nettes Exemplar. Ich glaube nicht, dass aus dem das Monster wird, das man versucht hat vorherzusagen.

    Klar, der hatte so gut wie keine Erziehung. Das ist natürlich Käse.

    Auffällig war, dass der Besitzer eine sehr starke Differenz zwischen Realität und Wahrnehmung hatte. Aber nicht aus böser Absicht. Ich denke, es gab viele Kommunikationsprobleme, weil der Besitzer im Grunde die richtigen Schlagworte sagte, aber offensichtlich inhaltlich ganz andere Dinge meinte. Und die Trainerin war irgendwie von der Kommunikation her nicht in der Lage ihm zu sagen, was er eigentlich tun sollte. Sie hatte da gefühlt auch aufgegeben. Das fand ich schade. Aber auch nachvollziehbar. Manchmal ist man einfach zu weit auseinander bei diesem Thema.

    Mich freut es zu hören, dass es im Nachhinein doch noch gut geklappt hat und die beiden stressfrei zusammenleben können.

  • Man kann von Rütter halten, was man will. Was ich ihm aber lasse ist, er hat der breiten Masse gezeigt, dass Hundehaltung mehr ist, als dreimal am Tag um den Block zu gehen.

    Dass das Konzept nicht auf alle Hunde passt, ist eine andere Geschichte. An meinen Bert würde ich ihn auch nicht lassen |). Wobei ich mir vorstellen könnte, dass es fürs Fernsehen einen gewissen Unterhaltungswert hätte :ugly:.

    Was mich an so Sendungen immer stört ist die Art, wie die hilfesuchenden Hundehalter dargestellt werden. Ich für mich kann auch nicht verstehen, dass die immer noch Leute finden, die da mit machen:ops:.

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