"Der Hundeprofi" und "Rütters Team"
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Diese Kind-Hund Vergleiche sind echt nicht zielführend und sinnvoll.
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Immer dieser Irrglaube, daß man keine Grenzen setzen kann, bloß weil man möglichst nett mit seinem Hund umgeht. Warum hält der sich bloß so hartnäckig?
https://www.hey-fiffi.com/blog…nzen-setzen-wie-geht-das/
Man muß eben umdenken. Ein Hund kann ganz nett erlernen, was er tun soll.
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Man muß eben umdenken. Ein Hund kann ganz nett erlernen, was er tun soll.
Joa, ein Hund kann aber so auch ganz nett lernen, dass er in den Wald starren soll und sich so immer weiter hoch spult... Denn für die Anzeige gibt's ja Kekse (nur verbales Lob ist nicht ausreichend). Also fängt Hund an nach Anzeigewürdigem Ausschau zu halten und zeigt letztlich alles mögliche (runterfallende Blätter o.ä.) an - da Mensch mit seinen beschränkten Sinnen nie weiß, ob der Hund nun grad wirklich Wild anzeigt oder nichts wichtiges, ist's schwierig hier differenziert zu arbeiten.
Geschirrgriff? Total super! 2x beim Junghund (Whippet) angewendet, der gerne mal aus dem Nichts auf den Althund (Chinese Crested) hüpfte - Junghund hat gelernt: Mobben von Kleinhunden führt zu Geschirrgriff, dann erhalte ich super-duper Belohnung (Frisbee). Hat 3 Jahre und schließlich einen kompletten Ausraster meinerseits gebraucht, bis der Hund nicht mehr auf dieses Verhaltensmuster zurückgegriffen hat. Natürlich hätte ich Gassi mit Kleinhunden komplett vermeiden können oder den Whippet derweil nur an der Leine führen können. Nachdem die Kleinhunde zur Familie gehören, war das erste keine Option. Das zweite führt zu mehr Einschränkungen für den Whippet als ein angemessener, aversiver Abbruch - 3 Jahre dauerte es nur, weil ich nie so heftig mit meinem Hund umgehen wollte, wie ich es Dank Geschirrgriff musste (der mir übrigens von einer Trainerin für diese Situation empfohlen wurde!). Hätte ich beim Junghund statt des Geschirrgriffs einen aversiven Abbruch gesetzt, wäre das Thema nie bis ins Erwachsenenalter geblieben und ich hätte bei Weitem nicht so massiv werden müssen. Jin ist mein erster eigener Hund, sie hat hin und wieder meine Fehler ausbaden müssen (oder für sich genutzt
)
Oder ganz aktuelles Beispiel: Zonentraining: Hund läuft über eine Planke und soll am Ende auf ein Target treten, belohnt wird mittels dahinter stehendem Futterautomat. Auf dem Rückweg soll Hund direkt zu mir kommen ohne Umweg über die Planke (bei uns "Hand"). Hund ignoriert "Hand" total und hüpft auf dem Rückweg immer wieder auf's Target - das will ich nicht, das kann zu doofen Verhaltensketten führen -, ich versuch es nett, deutlichere Körpersprache, ich geh näher ran, etc. Nix, Hundchen ignoriert "Hand" weiter. Ich geb einen Anschiss. Hoppla, plötzlich kann der Hund "Hand" problemlos und zügig ausführen - auch, wenn ich ein Stück entfernt stehe. Ja, Sookie kann "Hand" und weiß, was es bedeutet. Das Betreten des Targets wird aber derart hochwertig belohnt, dass es für sie halt schon allein ein tolles Gefühl ist, dieses zu betreten (da ich "Hand" nicht mittels Futterautomat belohnen kann und der Hund nur mäßig begeistert von Spielzeug ist, kann dieses Signal auch nicht annähernd so hochwertig belohnt werden, wie das Target).
Beide meine Mädels haben es schon versucht (Jin auch erfolgreich, bei Sookie war ich vorgewarnt) einfach loszurennen und dadurch den Rückpfiff zu provozieren. Dieses Verhalten kann ich nicht durch einen über Belohnung aufgebauten Abbruch unterbinden, auch dieser würde es verstärken. Ok, ich könnte die Hunde an die Schleppleine packen, dann könnten sie ein solches Verhalten gar nicht zeigen. Aber dann könnten sie auch ganz viele andre - erlaubte - Verhaltensweisen gar nicht zeigen.
Ja, ich trainiere und erziehe so viel wie möglich nett, hab immer Kekse dabei und Käse, Leberwurst o.ä. als extra gute Belohnung, auch Spielzeug hab ich oft dabei; es gibt viel verbales Lob. Aber diese Art des Trainings hat auch seine Grenzen - jedenfalls bei Hunden, die auf ihren maximalen Vorteil bedacht sind. Die bilden bei einem ausschließlich auf Belohnung basierendem Training (dazu gehören auch die positiven Grenzen) ganz fix unerwünschte Verhaltensketten und nutzen es zu ihrem Vorteil aus.
Meine Mädels haben durch die Verwendung eines aversiven Abbruchs oder auch mal eines Anschisses mehr Freiheiten als sie es ohne solche "bösen" Maßnahmen hätten.
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Ich hatte noch mit keinem Lebewesen zu tun, bei dem "immer nett" funktioniert hat, egal, ob Hund, Pferd oder Wellensittich. Bei allen muss man auch mal deutlicher werden.
Wellensittiche knabbern z.B. Schränke an, falls Ihr Euch fragt, was es da zu erziehen gibt. Und ja, die wussten, dass ich das nicht gut finde und hatten Alternativen zum Knabbern. Sie haben damit üblicherweise gewartet bis ich außer Sicht-, aber nicht außer Hörweite war.
Bei Kindern gibt es übrigens die gleiche Diskussion von wegen immer nur positiv und da funktioniert es genauso wenig. Was das angeht, finde ich das schon vergleichbar.
Ich frage mich langsam, auf welchem Planeten die Menschen leben, die meinen, dass es keine deutlichen Grenzen braucht und sogar entsprechende Vorschriften erlassen, wie offenbar die Veterinärämter.
Natürlich sollte man es erstmal immer nett versuchen oder Probleme vorher entschärfen, nur klappt das halt nicht immer. Soll sich der Hund dann ausleben dürfen, oder wie stellen die Herrschaften sich das vor? Der darf dann jagen und andere Hunde oder Menschen beißen?
Ne, das will man auch nicht. Also, wie dann? Mit Magie?
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Spätestens wenn andere Tiere oder Menschen in Gefahr wären, hört bei mir das Keksen auf. Ich nutze Belohnung eh meist nur zum Aufbau und habe draußen eher selten was dabei.
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Spätestens wenn andere Tiere oder Menschen in Gefahr wären, hört bei mir das Keksen auf. Ich nutze Belohnung eh meist nur zum Aufbau und habe draußen eher selten was dabei.
na das Argument ist ja meist: Dass wirkliche Gefahr droht, kommt ja höchst selten vor. Und wenn, liegts auch an dir, denn man soll ja sichern-sichern-sichern. Und möglichst alles voraussehen.
Ich sehe und handhabe es wie l'eau : was geht wird positiv verstärkend gearbeitet, aber nicht als Dogma.
Und ehrlicherweise muss ich hinzufügen, dass mir immer auch mal die Kapazitäten fehlen, rein über positive Verstärkung zu arbeiten. Ich hab sie alle lieb, aber sowohl der Hund als auch die menschlichen Familienmitglieder haben schon mal nen Anschiss kassiert, der sicher gewirkt hat, wie eine positive Strafe.
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Geschirrgriff? Total super! 2x beim Junghund (Whippet) angewendet, der gerne mal aus dem Nichts auf den Althund (Chinese Crested) hüpfte - Junghund hat gelernt: Mobben von Kleinhunden führt zu Geschirrgriff, dann erhalte ich super-duper Belohnung (Frisbee). Hat 3 Jahre und schließlich einen kompletten Ausraster meinerseits gebraucht, bis der Hund nicht mehr auf dieses Verhaltensmuster zurückgegriffen hat. Natürlich hätte ich Gassi mit Kleinhunden komplett vermeiden können oder den Whippet derweil nur an der Leine führen können. Nachdem die Kleinhunde zur Familie gehören, war das erste keine Option. Das zweite führt zu mehr Einschränkungen für den Whippet als ein angemessener, aversiver Abbruch - 3 Jahre dauerte es nur, weil ich nie so heftig mit meinem Hund umgehen wollte, wie ich es Dank Geschirrgriff musste (der mir übrigens von einer Trainerin für diese Situation empfohlen wurde!). Hätte ich beim Junghund statt des Geschirrgriffs einen aversiven Abbruch gesetzt, wäre das Thema nie bis ins Erwachsenenalter geblieben und ich hätte bei Weitem nicht so massiv werden müssen. Jin ist mein erster eigener Hund, sie hat hin und wieder meine Fehler ausbaden müssen (oder für sich genutzt
)
Jetzt muss ich mal kurz eine OT-Zwischenfrage stellen. Thema Geschirrgriff. Ich nutze den, wenn Hund bei anderen Rüden mal eskaliert. Einfach draus geboren, dass ich ihn so besser halten kann. Hab das gar nicht aufgebaut oder so, sondern einfach irgendwann mal gemacht, wusste gar nicht, dass es das als Trainingsdings gibt. Gibt es da eine Trainingskette, die ich hätte aufbauen sollen/müssen?
Belohnt hab ich den Hund dafür noch nie, außer verbal gelobt, wenn er sich schnell wieder beruhigt hat oder gar nicht erst komplett ausgerastet ist. Dann gibt es auch mal einen Keks, aber das hat für mich nichts mit dem Geschirrgriff zu tun, sondern bezieht sich auf den nicht stattgefundenen Ausraster. Also dachte ich.
Der Griff ins Geschirr ist für mich echt nur eine Sache der besseren Kräfteverteilung
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Gibt es da eine Trainingskette, die ich hätte aufbauen sollen/müssen?
Es gibt die Möglichkeit, den Geschirrgriff aufzubauen, so dass der Hund sich dann zurücknimmt und umorientiert.
Kurz und einfach: Ankündigung und Griff ins Geschirr, Marker. Danach das gleiche mit leichten Zug auf Geschirr (seitlich). Marker, wenn der Hund sich umorientiert und damit den Zug auflöst. Das ganze mit einem Kommando verknüpfen.
Ziel ist bestelfalls, dass der Hund sich schon auf Kommando zurück nimmt und umorientiert. Andernfalls ist es nur eine Ankündigung...
Hier etwas ausführlicher beschrieben:
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Immer dieser Irrglaube, daß man keine Grenzen setzen kann, bloß weil man möglichst nett mit seinem Hund umgeht. Warum hält der sich bloß so hartnäckig?
https://www.hey-fiffi.com/blog…nzen-setzen-wie-geht-das/
Man muß eben umdenken. Ein Hund kann ganz nett erlernen, was er tun soll.
Und ich frage ganz ohne Ironie, wie ich folgende Situation ohne positive Strafe auflösen hätte sollen:
Herder springt mit vier Monaten auf das Sofa, dreht sich um und erklärt mir sehr deutlich, dass das Sofa jetzt seins ist und ich mir einen anderen Sitzplatz suchen möge.
So wie ich den Blog verstanden habe, war ich dann zu spät?
Ich hätte dem Hund quasi vorher adäquat vermitteln müssen, dass es schöner ist, wenn alle gemeinsam am Sofa sitzen? Er also die Grenze - das Sofa für sich beanspruchen zu wollen, aus eigenem Wunsch nicht überschreiten will, weil es gemeinsam viel schöner ist?
Ich möchte definitiv nicht mit einem erwachsenen Herder diskutieren, ob ich noch aufs Sofa darf.
Ich möchte auch nicht nur noch mit einer Schüssel Hühnerherzen aufs Sofa dürfen, weil das eine angemessene Bezahlung für den Hund ist.
Mich würde wirklich interessieren, wie man solche Situationen ohne Strafe auflöst, ohne das Sofa aufgeben zu müssen.
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Natürlich sollte man es erstmal immer nett versuchen oder Probleme vorher entschärfen, nur klappt das halt nicht immer. Soll sich der Hund dann ausleben dürfen, oder wie stellen die Herrschaften sich das vor? Der darf dann jagen und andere Hunde oder Menschen beißen?
Ne, das will man auch nicht. Also, wie dann? Mit Magie?
Über Doppelmoral. Da wird der Hund dann als erlaubte Management Maßnahme, in Boxen und hinter Absperrgittern Isoliert.
Dem Hund "Nein" sagen ist jedoch verpönt. Dem Hund ein Abbruch Signal beibringen, über Positive oder auch negative Strafe ist ebenso verpönt, egal wie Kleinschrittig man es aufbaut. Raumbegrenzung ist verpönt, Gitter aufstellen und den Hund in abgeschlossene Boxen sperren, ist jedoch wieder erlaubt.
Der Geschirr Griff, wo sich vermutlich der Großteil aller Hundehalter leicht über seinen Hund vor beugen muss und den Hund Körperlich Fixiert, ist erlaubt.
Sich dem Hund mal in den Weg stellen und ihn abblocken, sei es nur von einer Schnüffelstelle, ist jedoch verpönt: "Da nimmst dem Hund ja was angenehmes weg, er will ja da schnüffeln, also Strafe und alte Schule!!!111einseinself."
Mit Doppelmoral funktioniert dieses Erziehungsdogma nach TsD wohl ganz gut.
Ps. Mich triggert das schon etwas, weil ich da auch nen Fall mit Kindern im Kopf hab und die Kritiken zu diesem Dogma leider auch wahr sind... Darum kann ich mit diesem "Alles Positiv" nichts mehr abgewinnen. -
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