Territorialer Hund - Problem auf dem Campingplatz

  • hallo, ich hoffe, dass ich hier ein paar gute ratschläge bekommen kann für folgendes problem.

    wir haben eine große schweizer sennenhündin, 3 jahre alt. sie steht überwiegend gut im gehorsam, gut sozialisiert und sehr freundlich, aber eben auch ein hofhund. zuhause bewacht sie haus und hof zuverlässig, sie meldet besucher an der tür und am gartenzaun laut bellend. m.e. soll sie das ruhig tun, sie braucht eine aufgabe. nach einmaligem melden bekommt sie von mir ein „schluss“ und dann ist auch ruhe.

    wir gehen aber auch sehr viel campen und dann „bewacht“ sie unseren stellplatz, sie sieht es als ihr territorium an. sie ist angeleint auf dem stellpatz mit einer 3-5-meter-leine. es werden nur hunde, keine menschen, angebellt. aber bei hunden geht sie mit ihren 40 kg voll in die leine und da erschrickt sich nachvollziehbar so mancher hundehalter. wenn ich fremde hunde vor ihr bemerke, spreche ich sie an und dann verhält sie sich meistens ruhig, aber immer gelingt mir das ja nicht. es ist noch nie was passiert mit anderen hunden oder menschen, selbst als mal die leine riss, blieb sie dann stehen und rannte nicht zu dem verbellten hund hin, aber es nervt mich und die leute auf dem platz auch. das ist mir unangenehm.


    ich möchte, dass sie andere hunde einfach ignoriert. das macht sie z.b. zuverlässig, wenn wir im lokal sind, sie kriegt dort ihre platzzuweisung, ein „pause“ und die hält sie ein, sogar wenn hunde an ihr vorbeigehen. und beim spazierengehen klappt es auch recht gut, allerdings treffen wir wenige hunde.

    aber wie kriege ich jetzt das campingproblem in den griff? hat jemand erfahrungen von denen ich profitieren kann? lieben dank!

  • ich würde eine Sichtschutz aufstellen und dann musst du eben mit ihr trainieren dass es beim campen nicht mehr ihr Job ist zu wachen

  • Den Konflikt mit einem Hofhund zu campen wirst du nie komplett auflösen können.


    In die Leine springen ist allerdings Erziehungssache... Bellen bedingt - Wachen als solches ist wahrscheinlich zu sehr drin, als dass du das abstellen könntest. Das wirst du managen müssen.


    es ist noch nie was passiert mit anderen hunden oder menschen, selbst als mal die leine riss, blieb sie dann stehen und rannte nicht zu dem verbellten hund hin,

    Ich weiß nicht, wie das bei Hündinnen ist (hatte immer selbst Rüden) - aber das kann bei einem fünfjährigen Hund anders aussehen als bei einem dreijährigen.

    Auch bei Restaurants - Nastro kann das super, mitten im Trubel. Es gibt aber Szenarien (sehr wenig los, wir sitzen in einer Ecke, wir sitzen schon lange dort, er hat eine Decke auf der, er liegen kann...) da muss ich aufpassen, weil ich merke, dass er anfängt zu wachen. Deswegen würde ich (wenn euch wichtig ist, dass der Hund mit zum Essen kommt) regelmäßig üben und hier alle Anfänge, die Richtung Territorialität gehen, unterbinden.


    Zum Platz als solchen: Nastro könnte das in meiner direkten Nähe, an kürzerer Leine, wenn regelmäßig Publikumsverkehr ist. An längerer Leine, auf einem strategischen Platz (er kann möglichst viel sehen) würde er zumindest dann bellen, wenn selten Leute vorbeikommen.


    Sichtschutz wäre für mich auch die erste Maßnahme. Dazu Leinenlänge verkürzen, den Hund so anbinden, dass ihr zwischen ihm und den Passanten sitzt - und Bellen deutlichst abbrechen.

  • Nastro weiß, dass er bei einem scharfen "ey!" zu lassen hat, was er gerade tut.

    Er bricht seine Handlung ab, in dem Moment nehme ich Druck raus und/oder lobe ihn.


    Würde er seine Handlung nicht abbrechen, würde ich ihn bestrafen. Einen drohenden Schritt auf ihn zu beispielsweise - er ist ein grundsätzlich sehr weicher Hund - das reicht völlig.


    Das hat er so verinnerlicht, dass er jetzt beim Abbruch stoppt, teils ins Meiden geht - aber vor allem aufhört, mit dem was er tut.

  • Bei uns ist die Platzwahl ganz entscheidend.

    Wir suchen uns immer möglichst ruhige Plätze. Platzieren den Bus wie ein Schutzschild. Sie bekommt ein ruhiges Plätzchen, an dem sie angebunden wird. Trotzdem behalte ich sowohl sie, als auch das Umfeld im Auge. Sobald ich eine Anspannung beim Hund sehen kann, gibts ein „Alles gut!“. Das klappt gut so, sie weiß dann, ich hab’s gesehen und als unbedenklich eingestuft. Sie springt allerdings auch nicht auf und schmeißt sich in die Leine, sie droht zuerst, dann kann man noch schön eingreifen, ich muss es halt sehen.

    Wir sitzen möglichst weit weg von den Wegen, so dass möglichst viel Raum dazwischen ist.


    Aber auf sehr großen CP funktioniert hier auch ganz gut, sich einen sehr zentralen Platz zu suchen, an dem viel los ist, aber trotzdem genug Platz. Das akzeptiert sie dann. Da ist schon ein Kommen und Gehen, wenn wir uns stellen und dann ist das für sie ok.


    Das machen wir so ein bisschen aus dem Bauch raus. Muss man sehen, was man bei den Gegebenheiten als sinnvoller erachtet.

    Allerdings zieht unsere immer eine unsichtbare Grenze. Alles Drumherum ist in Ordnung, alles was sich über diese Grenze bewegt, eben nicht.


    Campen mit territorialem Hund ist vielleicht nicht sooo entspannend wie mit anderen Hunden, aber wenn man das schon beim Stellen oder im Vorfeld bei der Campingplatzwahl mit einbezieht, nimmt man schon viel Spannung raus.

  • Also mit Coco brauche ich auch entweder einen Platz, wo extrem viel los ist, dann ist ihr alles egal oder wo wir komplett unsere Ruhe haben.

    Kommt nur ganz selten jemand vorbei, wird gebrummt und ggf auch mal lauter geschimpft.

    Sie reagiert da aber eher auf Menschen als auf Hunde. Und droht erst leise. Da kann ich dann schon eingreifen und ihr klar machen, dass ich den bösen Eindringling auch gesehen habe, aber alles gut ist.

    Ich sage meistens, "ja, der darf da laufen" oder so.

    Komplettes verbieten des Meldens finde ich bei einem territorialen Hund schwierig.

    Ich würde also eher üben, dass der Hund zwar anzeigt, du dir das übel anschaust und dann ist wieder gut.

    Der Hund soll hald nicht komplett ausrasten.

    Coco ist je nach Gegebenheiten an einer 3 bis 10 m Leine sicher festgebunden. Und normalerweise liegt sie entspannt herum. Gerade im Dunkeln brummt sie aber schon mal, wenn sich jemand nähert, das finde ich aber auch in Ordnung, da ich alleine unterwegs bin. Ich nehme sie dann ernst, aber gebe ihr auch zu verstehen, dass alles in Ordnung ist.

  • Ich stelle mich auch so, dass der Ausblick für den Dicken begrenzt ist. Im Grunde darf er im Auto wachen, alles was 1-1,5m zum Fahrzeug unterschreitet ist okay. Er lässt sich aber auch gut abbrechen, sobald ich übernehme. Da ich alleine mit ihm unterwegs bin passt es mir schon ganz gut, dass er grundsätzlich wacht, muss ich ehrlich sagen.

    Außerhalb darf er das nicht, auf Hunde reagiert er aber auch schneller/früher bzw bei mehr Distanz als bei Menschen.

    Lässt sich auch abbrechen oder vorher abfangen, wenn ich es denn zeitig mitbekommen.

    Es ist allerdings gescheiter mich gut zu stellen und Plätze mit vielen Hunden zu vermeiden. Das Eine ist, dass bei vielen Hunden immer welche dabei sind die so rum laufen gelassen werden oder mehrmals am Tag "Huch, schon wieder abgehauen", keifen etc., da habe ich keinen Bock drauf, meiner ist dann der Depp.

    Das Andere ist, dass es einfach viele Körner kostet wenn im Halbstundentakt was ist, da wird die Zündschnur immer kürzer, bis der Hund nur noch drauf wartet.

    Wenn nur alle paar Stunden mal einer vorbeilatscht ist das einfacher und auch besser trainierbar.

  • ein sichtschutz ist evtl eine möglichkeit, aber sie liegt auch mal hier und mal dort, wandert zwischen sonne und schatten. außerdem riecht / hört sie die hunde schon bevor sie sieht und spurtet dann los. ich habe jetzt kleine hütchen gekauft und werde mit ihr üben, in einem abgesteckten areal zu bleiben. ich hoffe, dass damit ihr territorium gekennzeichnet wird und sie ihren wachtrieb darauf beschränkt. ist so ne idee, ich muss gucken, pb es klappt. wenn ja, kommen die hütchen mit in denurlaub.

    ich merke, dass selma ruhiger wird, je mehr hunde vorbeigehen, das ist wohl so ein gewohnheitseffekt. wenn nur selten einer kommt, geht sie eher ab!

    platzwahl spielt sicher auch ne rolle, wir suchen gerne ruhige plätze, aber immer sind die nicht verfügbar.

    danke auf jeden fall für euren input!

  • ich habe die Erfahrung gemacht dass Sichtschutz do wirklich was bringt. Meine Hunde haben alle gelernt was man nicht sieht wird nicht gemeldet. Zusätzlich gibst du damit deiner Umwelt auch ein klein wenig mehr Sicherheit. Wenn ich überlege dass da ein Hund ist der so ausrastet dass der in die Leine springt würde ich mich erstmal sehr unsicher fühlen und sicherlich aucch das OA einschalten wenn ich mitbekomme dass der Hund sich da losreißt

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