Handfütterung im Training

  • Hallo miteinander,


    ich muss aktuell mit meiner Hündin Ellie an der Leinenaggression arbeiten, die als territorial von der Hundetrainerin eingestuft wurde.

    Dafür hab ich unter anderem die Aufgabe bekommen, Ellie nur noch aus der Hand zu füttern.


    Das hört sich nicht dramatisch an, aber die feine Dame frisst mir kein Trockenfutter. Ich hab schon einige Sorten probiert, auch die soften - draußen nimmt sie es gar nicht und zu Hause auch nur drei Stück und dann wird die Nase gerümpft.


    Ich gebe jetzt auf und suche nach einer Möglichkeit, dass ihr herkömmliches Futter unterwegs mitnehmen kann. Ellie ist ein sehr schreckhaftes Wesen.

    Ich habs mit einer wiederbefüllbaren Silikontube probiert (die GoToob), aber bei der hab ich das Problem, dass da Luft in die Tube kommt und dann spritzt der Inhalt plötzlich raus, wenn ich Ellie was geben möchte (die hat so eine Silikonbeschichtung über der Öffnung, damit keine Luft rankommt) und sie erschreckt sich zu Tode. Die Tube ist jetzt nur noch angsteinflößend für sie.


    Dann hab ich einfach einen Gefrierbeutel genommen. Auch das wurde vom Hund als zu gruslig eingestuft, weil das so knistert und da will man den Kopf nicht reinstecken. Außerdem will ich nicht jeden Tag Beutel wegwerfen, aber auswaschen ist mir dann auch zu mühsam...


    Kennt ihr eine befüllbare Tube, die nicht luftdicht ist, wenn man den Deckel abschraubt, die man leicht reinigen kann? Ich hatte auch mal die, die hinten offen war, aber da ging der Clip immer ab unterwegs, wenn sie in der Tasche war :weary_face:


    Oder fällt euch was besseres ein? Einfach eine Tupperdose mitnehmen? Aber wenn ich sie da einmal den Kopf reinhalten lasse, schlabbert die mir alles auf einen Schlag weg.


    Ich nehme gerne auch noch Tipps zu großartigem Trockenfutter, das jeder mit Genuss verspeist. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass meine Tage als rennende Lamm-BARF-Bar vielleicht doch gezählt sein könnten.

    Oder gerne auch Tipps für Leckerlies, die ich in rauen Mengen in sie reinstopfen könnte ohne dass sie kiloweise zunimmt (sie hat nur 7 kg). Leider sind wir aktuell noch in der Phase, wo selbst mit Leberwursttube im Maul, der Hund auf der anderen Straßenseite eine Ansage bekommen muss.

  • Womit wird die Handfütterung denn begründet?

    Territorialaggression und Fütterungsart hängen nicht so wirklich zusammen. Klingt eher mal wieder danach, als wolle man den Hund über die Fütterung unter Druck setzen, damit er schneller "kooperiert".

  • Reine Handfütterung verstärkt oft nur Probleme.

    Lieber Mega Leckerlie mit nehmen fürs Training und Zuhaus ganz normal füttern.



    Auch Hunde können unterzuckern oder werden unleidlichen sie Hunger haben.

    Macht trainierbarkeit nicht unbedingt besser.


    Außerdem setzt man den Hund damit unter Druck .

    Kein schöner Weg miteinander umzugehen.

  • Ich bin offen für andere Methoden, weil ich auch ein Problem damit habe, dass ich ihr ein Grundbedürfnis nur bei "Gehorsam" erfüllen soll.


    Das Problem ist, dass sich Ellie wirklich nicht an mir orientieren möchte in heiklen Situationen und natürlich kann das nur an mir liegen. Die Frage ist, wie kann ich für sie jene Person werden, die ihre vermeintlichen Jobs (wie das aufpassen) glasklar übernimmt?

    Dafür hat mir die Hundeschule eine Liste von Aufgaben gegeben, bei denen die Handfütterung nur ein Punkt ist.


    • Handfütterung (am besten mit Futterbeutel)
    • Wenn Ellie wufft bzw. einen Eindringling meldet in der Wohnung, dann soll ich für sie abchecken gehen und sie dann aber auch klar auf die Decke schicken (Liegeplatz gut aufbauen).
    • Ellie darf nicht mehr in den Garten, weil sie zu viele Erfolgserlebnisse hat, wenn sie Passanten verbellt.
    • Ellie darf nicht mehr markieren (sehr schwierig für mich, weil ich das nicht immer unterscheiden kann).
    • Hundebegegnungen sollen umgangen werden, so gut es geht. Wenn sie mich anschaut dabei, soll das belohnt werden.
    • Ich soll sie generell vor anderen Hunden beschützen - mich dazwischen stellen oder andere Hunde aktiv abweisen. Das ist auch schwierig, weil sie an der Leine nach vorne preschen will und man meistens nicht den fremden Hund anschauen kann und gleichzeitig den eigenen hinter sich behalten soll.

    Kenner sehen es vermutlich schon: Ja, das ist eine Martin Rütter Hundeschule.


    Ich hatte ja die Hoffnung, dass wir auch ohne Handfütterung durchkommen, aber nach zwei Monaten gibt es nicht sonderlich viel Fortschritt. Dazu kommt jetzt natürlich noch die Pubertät, aber die kann natürlich nicht die Ausrede sein.


    Wenn ihr noch Tipps habt zu der Problematik, nehme ich sie gerne an.

  • Oder Frolic - wird bisher immer und von jedem Hund mit Genuss gefressen.

    Mal davon ab, daß ich die Methode auch nicht wirklich nachvollziehen kann...

    Ich dachte auch mal, daß alle Hunde auf das eklige Frolic abfahren.

    Aber ich habe hier auch eine Kandidatin, die Trockenfutter grundsätzlich nicht mag. Ich habe es spaßeshalber mit Frolic probiert - keine Chance.

  • Kenner sehen es vermutlich schon: Ja, das ist eine Martin Rütter Hundeschule.

    Ich lauf da ja immer schnell weiter, wenn ich die hier im Wald treffe. :ugly:


    Ich seh es wie die anderen und würde hier nicht mit Handfütterung arbeiten. Such dir jemanden, der dir zeigt, wie du deinen Hund in der Situation händeln kannst. Und der sich die Ursache für ihr Verhalten ansieht und das analysiert. Warum lässt sie sich nicht auf deine Führung ein? Meist reagiert man als Mensch einfach zu spät. Daher sollte meiner Meinung nach ein Training immer beim Halter ansetzen und nicht bei einem Grundbedürfnis wie Essen.

  • Proaktiv handeln in kritischen Situationen.


    Vernünftiges Training für Hundebegegnungen.


    Management Methoden zeigen lassen.


    Ich persönlich würde Trainer wechseln.

    • Handfütterung (am besten mit Futterbeutel) -> Bitte nicht, du baust zusätzlich Druck auf
    • Wenn Ellie wufft bzw. einen Eindringling meldet in der Wohnung, dann soll ich für sie abchecken gehen und sie dann aber auch klar auf die Decke schicken (Liegeplatz gut aufbauen). -> Ich bezweifele, dass euch das signifikant bei Hundebegegnungen hilft, aber klingt sonst ok
    • Ellie darf nicht mehr in den Garten, weil sie zu viele Erfolgserlebnisse hat, wenn sie Passanten verbellt. -> Finde ich sehr wichtig!
    • Ellie darf nicht mehr markieren (sehr schwierig für mich, weil ich das nicht immer unterscheiden kann). -> finde ich extrem unfair, an der kurzen Leine ok, wenn der Hund ohne kurze Leine genug Gelegenheit hat Hund zu sein
    • Hundebegegnungen sollen umgangen werden, so gut es geht. Wenn sie mich anschaut dabei, soll das belohnt werden. -> Ausraster vermeiden finde ich extrem wichtig, könnte aber sein, dass der 2. Satz schon zu schwierig ist. Das macht nur Sinn, wenn sie schon so weit ist, sonst muss kleinschrittiger gearbeitet werden.
    • Ich soll sie generell vor anderen Hunden beschützen - mich dazwischen stellen oder andere Hunde aktiv abweisen. Das ist auch schwierig, weil sie an der Leine nach vorne preschen will und man meistens nicht den fremden Hund anschauen kann und gleichzeitig den eigenen hinter sich behalten soll. -> Hund schützen ist generell wichtig

    Kenner sehen es vermutlich schon: Ja, das ist eine Martin Rütter Hundeschule.

    2 Monate keinen Fortschritt bei Leinenreaktivität finde ich ... krass? Also ja, kenne ich auch, dann aber bei Hunden, die draußen wirklich dauergestresst sind und somit nicht aufnahmefähig für Training (also nicht nur bei Hundebegegnungen dauergestresst sondern wirklich alleine durchs Gassigehen massiv gestresst).


    Ich meine, ich bin nicht mal fertige Hundetrainerin, aber habe riesigen Spaß an Reaktivitätstraining und wann immer jemand in den Verein kommt mache ich gerne mal ein paar gratis Einzelstunden mit denen zu diesem Thema, weil man eben so herrlich schnell riesige Erfolge sieht. Und normalerweise erledigt sich das Thema mit gutem Timing und strikter Vermeidung von Ausrastern wirklich schnell, sofern bei Hund & Halter nicht andere massive Baustellen vorliegen. Das scheitert maximal an der Compliance der Halter in Sachen Ausraster vermeiden, weil man je nach Wohnort natürlich rausfahren muss.


    Bei dauergestressten Hunden, für die draußen sein per se ein massives Problem ist, muss ich die Leute aber auch an eine Verhaltensberatung o.Ä. weiterschicken, da bekomme ich so keinen Fuß in die Tür.


    Meine (eigenen) leinenreaktiven Hunde waren nebenbei auch immer territorial motiviert. Auch da ist es dann gegebenenfalls sinnvoll erstmal strikt rauszufahren, bis es da sauber läuft und dann Zuhause anzufangen. Aber sonst unterscheidet sich das Training für mich nicht groß. Mich stört es aber auch nicht prinzipiell, dass meine Hunde territorial sind.

  • Ehrlich gesagt finde ich Training über Zwang und Druck auch nicht sehr konstruktiv.


    Ich habe jetzt keine weiteren Informationen über deine Hündin als den Eingangstext, mir widersprechen sich da etwas die Einstufung 'territorial im Außenbereich ' und 'ängstlich' (deine Einschätzung)


    Mein Weg wäre ein anderer: positives Training von der Pike auf ohne Ablenkung des von dir gewünschten Verhaltens (z. B. von mir zu dirigierendes Laufen an der von mir gewünschten Seite, ggfs auch ohne Leine) mit seeehr langsamer Steigerung der Anforderungen bzgl. Ablenkung bis dass es in immer schwierigeren Situationen abgerufen werden kann.


    Leckerlies: gekochtes Hühnerfleisch, Leberkäswürfel, Wienerle-Scheibchen, Stinkekäsewürfelchen ....


    Und bis das alles klappt: Management durch Vermeiden bzw. Augen zu und durch 😎


    Viel Erfolg!

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