Sozialverhalten untereinander

  • Das Thema ist auch sehr komplex und umfassend und nicht leicht zu beschreiben.

    Naja, eigentlich ist es ganz einfach.


    Um mal zu definieren welche zwei Situationen du beschrieben hast :


    Situation 1 ist, du gehst auf Toilette und möchtest in Ruhe pinkeln gehen.

    Während du auf dem Klo sitzt, reißt jemand die Tür auf um zu gucken was du da lustiges machst.

    Da würdest du vermutlich auch stinkig reagieren, oder?


    Situation 2 :

    Eine Frau geht spazieren, ein Mann kommt angerannt, zieht ihr den Rock hoch und guckt was die drunter trägt.

    Wäre verständlich wenn er dafür eine Backpfeife kassiert, oder?



    Das sind also ganz normale, verständliche Situationen und deine Hündin möchte einfach nicht dass man ihr so penetrant auf die Pelle rückt.


    Würdest du da irgendwas unterbinden, ist es so als ob du in Situation 1 es dir gefallen lassen musst dass jemand in deine Privatsphäre rein pfuscht, und die Frau in Situation 2 sich sexueller Belästigung gefallen lassen muss ohne sich wehren zu dürfen.


    Sinnvoller wäre es also, den anderen Hunden zu erklären dass da grad jemand in Ruhe pinkeln muss und das Mädel kein Bock auf Geier-Rüden hat.

    Bedeutet also konkret :

    Sag dem anderen Hundehalter dass er seinen Hund bei sich behalten soll, oder scheuch ihn weg.


    Deine Hündin hat ihr gutes Recht auf ungestörtes Pipi und Hunde die ihre Grenzen akzeptieren können.

    Und dazu reichen wie gesagt ne Hand voll Hunde die sie kennt und mag vollkommen aus.

  • Das andere Hunde immer wieder Interesse an ihrem Urin und auch ihr selber zeigen, kann auf etwas gesundheitliches hindeuten..

    Also mein spätkastrierter Rüde interessiert sich für den Urin jeder Hündin. 😀 Das ist aber auch das einzige, das ihn an denen interessiert… Er wartet allerdings höflich mit Abstand, bis sie fertig sind. Er hat ja selber keine Lust auf direkten Kontakt.

  • der Rüde meiner Schwester reagiert so bei den meisten Hundebegegnungen. Inzwischen darf/muss er gar nicht mehr zu anderen Hunden hin. Sie ruft ihn zu sich und er läuft dann neben ihr an den anderen Hunden vorbei.

    Bei ausgewählten Hunden, die er mag, darf er hin.

    Seit sie die Lage für ihn managt, ist er deutlich ruhiger und entspannter geworden beim Spazieren gehen.


    Ich würde die Hündin trotzdem beim Tierarzt untersuchen lassen. Dass ständig Rüden kommen wenn sie pinkelt, ist nicht normal.

  • Meine dreijährige kastrierte Hündin ist genauso so wie deine: sie reagiert sofort eindeutig abwehrend in Begegnungen mit fremden Hunden, vor allen Dingen bei stürmischen Junghunden und potenten Rüden. Sie hat quasi drei Eskalationsstufen: sich steif machen, dann wirklich pantomimisch übertrieben ihre Zähne zeigen, dann abschnappen.

    Verletzt wurde von ihr noch kein Hund, aber es kam schon zwei/- dreimal zu Situationen, wo sich der andere Hund das Abschnappen nicht bieten lassen wollte und es kurz ein lauteres Gemenge gab. Davor hab ich immer etwas Angst.


    Ich bekam die Hündin im Alter von ca 8 Monaten aus dem slowenischen TS, sie war zu dem Zeitpunkt frisch kastriert. Deshalb denke ich mir, dass sie dort gelernt hat, sich gegen Übergriffe wehren zu müssen.


    Allerdings interessiert sich bei uns hier kein Hund für ihren Urin, das scheint irgend etwas besonderes bei euch zu sein?


    Ich achte sehr darauf, das meine Hündin keinen Fremdhundekontakt hat. Also muss ich immer managen, ich laufe nie komplett entspannt durch die Gegend. Bei Begegnungen lenke ich sie mit Futter ab, oder ich lasse sie Bögen laufen, sie muss bei Fuss gehen etc pp - je nach Situation.

    Allerdings finde ich es nicht ganz so einfach die Fremdhunden zu blocken, wie es hier manche schreiben.


    Was bei mir hier hilft ist, dass wir quasi immer im selben Revier unterwegs sind, das gibt Sicherheit und man kennt fast alle Hunde. Und ein paarmal die Woche gehen wir mit bekannten Hunden zusammen, das gibt wiederum mir mehr Sicherheit.

  • Also mein spätkastrierter Rüde interessiert sich für den Urin jeder Hündin. 😀 Das ist aber auch das einzige, das ihn an denen interessiert… Er wartet allerdings höflich mit Abstand, bis sie fertig sind. Er hat ja selber keine Lust auf direkten Kontakt.

    Es geht aber nicht um einen Hund, der sich dafuer interessiert. Es geht um einen Hund an dessen Urin (und dem Hund selber) laut TE zig Hunde interessiert sind.

    Wenn die nicht intakt ist und es zeitlich dazu passt, dann kann das eben gesundheitliche Ursachen haben.

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ich muss darüber ein bisschen nachdenken.

    Man merkt hier deutlich, dass ihr euch mehr Gedanken um euren Hund und die Umwelt macht, als der Otto-normal-hunde-spaziergänger.


    Meine Maus ist schon immer interessant für Rüden, ich würde eine Erkrankung erst mal ausschließen wollen, aber behalte es im Hinterkopf.

    Ihr Urin wird häufig von Rüden aufgeschleckt.

    Sie ist auch kein Einzelkind, ist mit einem Labrador und Collie aufgewachsen.


    Selbstverständlich ist es auch für mich nachvollziehbar, dass sie ihre Ruhe beim Pinkeln und vor aufdringlichen Rüden möchte.


    Ich werde wohl dann jetzt mehr direkte Kontakte versuchen zu vermeiden und ihr Verhalten als Erwachsen zu deuten, dass sie einfach nicht mehr auf Fremdkontakt lust hat. (Wusste ich schon, aber jetzt ist mir noch mal bewusster geworden, dass sie schlecht auch einfach erwachsen geworden ist -schnell ging die junghundzeit vorbei-)

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