Hündin meiner Tochter hat beim Agility gebissen. Liegt es an der Trieblage?

  • Möglich, aber nicht mit dieser Trainerin.

    Da würde ich ansetzen und der Tochter ein paar Trainingsstunden bei einer sehr versierten Agi-Trainer*in schenken. Die soll sich das Ganze doch einmal anschauen. Deine Tochter wird sich über hochkarätiges Training freuen und du hast eine Zweitmeinung. :-)

  • Auf die leichte Schulter nehmen darf man dieses Verhalten der Hündin nicht, ich denke da ist dein Bauchgefühl schon richtig.

    Man darf halt nicht vergessen, dass ein Aussie mit 20 Monaten langsam anfängt, die rassebedingten Eigenschaften auszupacken. Lizzie wird von nun an erwachsener und vermutlich jetzt eine Schippe drauflegen, was Ernsthaftigkeit und Triebigkeig angeht.

    Ich persönlich fände es nicht verkeht, auch mal einen fähigen Trainer in ein paar Einzelstunden bei euch im Alltag drüberschauen zu lassen.

    Für mich klingt das Verhalten u. U. auch nach Massregeln. Ist aber natürlich schwierig das aus der Ferne zu beurteilen.

  • Wenn ihr den Grund nicht rausfindet, wieso der Hund zuhackt, dann bleibt das ne drastische Gefahr und zeigt eben auch, dass da was nicht stimmt. ISt die Tochter mal über den Hund gefallen? Hat sie Probleme mit Artgenossen, (die zukucken und sie nicht erreichen kann) gabs ne Verletzung, irgendwas anderes. Rennt die Tochter sehr dicht, macht sie viel Druck? Wird mit Maßregelung gearbeitet, trägt sie das Belohungzergel bei sich und hat der Hund daneben gehackt? In jedem Fall ist eine Bisswunde, die behandelt werden muss (es sei denn nacktes Bein und hohes Tempo ... ) kein Versehen und der Hund wird heftiger. Und das muss einen Grund haben, der in der Situation liegt, dass der Hund in der Situation gegen deine Tochter geht und was auch immer du an Videomaterial hast, kucks dir mit der Brille, wo ist da der Konflikt gegen den der Hund sich wehrt an. Ist es eim selben Hindernis passiert, hat sie sich beim ersten mal vielleicht versprungen und den Schmerz mit der Tochter assoziiert? Hat sie Schmerzen, zum beispiel bei Wendungen nach links o. ä. Immer auch an Verletzungen denken, die der Hund nicht so zeigt, eben nur über schlechte Laune und Überreaktion. Ist sie sonst im Alltag wirklich noch die selbe?

    Wie ist der Ehrgeiz der Tochter, wie werden die Kommandos geschrieen, wie wird Tempo gemacht, das kann ein Aussie durchaus als Angriff sehen und sich gegen Bedrohung auch wenn sie so nicht gemeint ist verwehren. Weil sie erwachsen wird, weil mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad und länge der Läufe der Druck in letzter Zeit höher und höher wurde, weil irgendein Ziel vor Augen ist.

    Trieblage, wäre mir als Erklärung definitiv nicht gut genug. Aber es ist nunmal so, dass viele Agility Trainings über Belohnung über ein Zergel laufen, wo der Hund mit voller Wicht dann reinläuft und zupackt. Man übt also genau das. Diese Enthemmung kann auch unspezifisch gegen die Tochter gelenkt worden sein durch eine blöde Verknüpfung, einmal Schenkel vor Hund ballert rein, Lob folgt trotzdem ... irgendetwas muss schief laufen. Und wenn die Trainerin es so abtut, ist es nicht unwahrscheinlich, dass ihre Methode da schon mehr Unfälle produziert hat.

    Also ohne wie genau, wann und warum, kann man nicht sagen, was da los ist.

    Viel Erfolg bei der Ursachensuche und sich auch den Alltag, die Beziehung insgesamt und eben den Hund genau ankucken.

  • Ich gebe jaschon einige Jahre Agitraining und meiner Erfahrung nach drehen die Hunde sich aus drei Gründen um und hacken zu


    1. Der HF hat zu viel zu dicht bei sich bestätigt.


    Aber in aller Regel ist es


    2. Fehlende Impulskontrolle oder


    3. Der Hund ist ja in aller Regel schneller wie der Mensch (logisch irgendwie ). Aber viele Trainer und HF arbeiten nicht daran den Fokus vom HF weg zu bringen. Der Hund muss Gerätefokus lernen, die Geräte selbstständig anziehen und sich lösen können. Wenn der HF es dann noch auf die Teihe bringt rechtzeitig die Kommandos zu geben passt das eigentlich.


    Wovon ich persönlich nicht viel halte ist dieses Hüter = pusht sich nur hoch = kein Agi. Nur weil ein Hüter ist kann der noch mit was anderem als Zwangsruhe und Nasenarbeit existieren. Ja es gibt die Fälle wo man sagen muss geht nicht (hatte ich erst bei mir) aber die sind relativ selten.

    Im Gegenteil. Selbst Leni die wirklich vor lauter hirnlosem Trieb selbstmordgefährdet ist (ich meine welcher 34cm Hund kommt schon auf die Idee ÜBER die A-Wand zu springen oder als Ball aus dem Tunnel zu rollen?) darf dosiert trainieren wenn auch mehr Hoopers


    Nurmal als Gedankengang. Ich führe meine Hunde ja auf...hust.."Distanz "

    Jetzt zieht bald mein Welpe ein.


    Er soll:

    -Mindestens bis er 12 bis 18 Monate ist keine klassischen Parcoure sehen

    -Die ersten Monate werde ich mit ihm viel Vorwärtsfokus üben.

    -Verschiedene Wortsignale bis zum echten Verständnis können.

    -Dann jedes Gerät und jede Situation bis die wirklich gut auf Entfernung klappt

    -Und dann irgendwann mal Sequenz und Parcours



    Ach und eins noch. Ist etwas unbeliebt , aber ich persönlich arbeite meine Hunde ruhig, ohne Trieb . Einfach weil ich persönlich die Erfahrung gemacht habe wenn sie wissen was sie tun müssen werden sie von selber schnell

  • Das als Kleinigkeit abzutun finde ich absolut nicht ok und da würde ich als erstes mal die Trainerin wechseln. By the way sollte deine Tochter Tuniere laufen und das ganze passiert auf einem Turnier kann es je nach Richter passieren, dass sie erstmal für eine Weile von Turnieren gesperrt wird 😉

    Unabhängig davon wie Trainerin, deine Tochter oder auch du das sehr für den Hund ist das auch keine schöne Nummer. Die Ursachen sind vielseitig ein Video könnte schon etwas helfen, es mehr einzuordnen.

    Ob jetzt Frust oder Jagtverhalten etc. Es geht alles nicht weder für Hund noch für den Menschen.


    Ich habe mir mit 18 meine erste Aussie Hündin gekauft (bin vorher mit einem Mischling im Fun Agility unterwegs gewesen). Meine Hündin war absolut ungeeignet für alles, was ich gerne getan hätte 😄 Fürs hüten zu wenig Interesse und Fähigkeiten und im Agility haben wir es lange versucht mit viel Zeit & Ruhe und ja wir sind auch einige Male auf dem Treppchen gelandet aber unsere Agi Zeit war kurz denn schön und entspannt für beide Seiten sah anders aus.

  • Ich kenne ein Verhalten wie im Eingangspost beschrieben, im AGi von DSH, Aussies, Terrier und auch von BorderCollies.

    Nach meiner Erfahrung ist es in den wenigsten Fällen eine Übersprungshandlung, meist ist es Massregelung des HF (weil zu langsam, Kommandos zu spät, Hund fühlt sich zu Unrecht getadelt und und und...)

    Das ist mMn nichts, was man verharmlosen sollte und es sollte ein Trainer, der sich mit solchem Verhalten auskennt, da drauf gucken. Die aktuelle Trainerin ist nach meinem Verständnis nicht die Richtige, um an diesem Problem zu arbeiten.

  • Guten Morgen und erstmal danke für die vielen, ausführlichen Antworten.


    Ich bin froh, dass mein Bauchgefühl, was die Trainerin angeht korrekt zu sein scheint. Ich möchte nicht mehr, dass meine Tochter dort weiter trainiert, aber natürlich ist das aktuell ein riesen Drama zuhause.

    Nachtrag: Der Hund ist eingezogen, als deine Tochter 14 war?

    Hat sie von Anfang an die Erziehung übernommen?

    Ja, genau, meine Tochter war 14 als Lizzie einzog.

    Nein, ich habe den Großteil der Erziehung übernommen. Ich habe selbst zwei DSH, die noch bei uns leben und habe einiges an Hundeerfahrung. Ich habe meine Tochter von Anfang an unterstützt. Das einzige was sie alleine aufgebaut hat war eben das Agi, das bis vor kurzem sehr gut lief.

    Lernt der Hund selbstständig zu arbeiten?

    Durchaus ja, wobei natürlich auch viel von meiner Tochter gesteuert wird, aber sie soll schon auch selbstständig arbeiten.


    Lizzie ist sehr auf die Geräte fokusiert, daran wird laut meiner Tochter aber aktuell gearbeitet, weil sie oft sehr hektisch ist und manchmal zu sehr in den Tunnel rutscht und dann kleinere Fehler einbaut und sich manchmal nicht korrigieren lässt, weil sie das gar nicht mehr mitbekommt.


    ISt die Tochter mal über den Hund gefallen? Hat sie Probleme mit Artgenossen, (die zukucken und sie nicht erreichen kann) gabs ne Verletzung, irgendwas anderes. Rennt die Tochter sehr dicht, macht sie viel Druck? Wird mit Maßregelung gearbeitet, trägt sie das Belohungzergel bei sich und hat der Hund daneben gehackt?

    Über den Hund gefallen ist sie nicht. Probleme mit Artgenossen gibt es überhaupt nicht, die werden komplett ausgeblendet. Ja, meine Tochter rennt schon recht dicht, weshalb sie wohl das Erstbeste zum reinhacken war. Sie macht nicht übermäßig viel Druck, es soll ja in erster Linie schon auch um den Spaß für Mensch und Hund gehen, da ist sie durchaus geduldig. Sie trägt manchmal ein Zergel bei sich, aber ein daneben hacken würde ich ausschließen.

    Ist sie sonst im Alltag wirklich noch die selbe?

    Ja, absolut. Im Alltag ist sie super unkompliziert. Sie ist gut erzogen, ruht den Großteil des Tages und benimmt sich auch draußen sehr gut.


    Eine weitere Trainerin draufschauen zu lassen ist eine gute Idee.

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