Hündin meiner Tochter hat beim Agility gebissen. Liegt es an der Trieblage?

  • Heißt das sie nimmt Geräte die sie nicht soll?

    Ja, das kam schon öfter vor. Die Trainerin meint, dass sie zu hektisch, überfokusiert auf die Geräte ist, dass sie gar nicht mehr wahrnimmt was meine Tochter sagt. Das passiert nicht ständig, aber manchmal ist sie so drüber, dass sie auch einfach losstartet, ohne auf das Zeichen zu warten. Deshalb haben die beiden in letzter Zeit oft den Halterfokus trainiert, Lizzie wurde etwas gebremst und sie sind wieder ein paar Schritte zurückgegangen.


    Also vielleicht war es ihr wirklich zu langsam und der Biss war eine Aufforderung schneller zu machen?


    Deshalb kam mir eben auch der Gedanke, dass die Trieblage zu hoch ist und Lizzie einfach zu drüber ist. Wie gesagt, ich kenne mich mit Agi nicht so gut aus, deshalb will ich keine vorschnellen Urteile fällen.

  • Ich tendiere auch dazu, dass der Trieb zu hoch ist und ihr hier zwei, drei Schritte zurück gehen müsst.


    Als kleines Beispiel: Ich hab nen sechsjährigen Aussie-Border-Mix. Ich hab mit ihm Joggen angefangen, da war er etwa zwei Jahre alt. Das war ein Kampf, den das Loslaufen war ihm zu viel Bewegung, er wollte mich die ganze Zeit korrigieren, ausbremsen (und das auch mit den Zähnen) und zum Anhalten bringen. Ich hab das aus verschiedenen Gründen dann nicht weiter verfolgt, aber ca, als er 4,5 war, nochmal versucht. Das ging wesentlich (!) besser, das Alter hat ihm die Ruhe mitgegeben, das Laufen besser einzuordnen, und er ließ sich in seinem Verhalten von mir besser korrigieren. Inzwischen tritt diese Korrektur seinerseits beim Joggen nur noch selten auf (aber das wird vermutlich nie komplett weggehen).


    Für eure Situation heißt es: mehr Ruhe reinbringen, an der Beziehung Tochter-Hündin arbeiten (die Hündin ist grad mitten in der Pubertät, da ist Selbstbeherrschung noch etwas schwieriger) und einen Trainingslauf im Zweifel mal abbrechen, wenn die Hündin schneller an ihre mentalen Grenzen kommt. Und die Hündin älter werden lassen, vielleicht auch für eine Zeit komplett aussetzen und es in einem Jahr nochmal probieren, ob sie dann den Trainingsstress besser verarbeiten kann.

  • Wenn das jetzt schon "manchmal" ist wird das nicht einfach weg gehen. Frag deine Tochter mal ob sie ein bisschen erzählen kann wie sie aufgebaut haben. Seit wann Sequenzen trainiert werden etc.


    Nur schonmal zum Start. Bei mir in meiner Gruppe gibt es vom ersten Training an nie und ich meine NIE Frühstarts. Niemals. Zum einen weil ich das selber hasse wie die Pest und zum anderen weil der Start einfach sitzen muss. Es gibt nichts schlimmeres als die Leute der Sorte "Zitter bleib bleib bleib. Hund losrenn. Oh sch...auch losstürz" :dizzy_face:

    Will ich nicht, gibt's nicht,basta. Und komischerweise hatte ich so auch noch nie nen Hund der damit angefangen hat :winking_face_with_tongue:

    Der Start ist eine extra Übung. Und die wird auch regelmäßig extra gemacht. Dann geht man an den Start, zurück zum Hund und bestätigt. Auch mal ohne ihn dann loslaufen zu lassen!

  • Ich kenne ein Verhalten wie im Eingangspost beschrieben, im AGi von DSH, Aussies, Terrier und auch von BorderCollies.

    Nach meiner Erfahrung ist es in den wenigsten Fällen eine Übersprungshandlung, meist ist es Massregelung des HF (weil zu langsam, Kommandos zu spät, Hund fühlt sich zu Unrecht getadelt und und und...)

    Das ist mMn nichts, was man verharmlosen sollte und es sollte ein Trainer, der sich mit solchem Verhalten auskennt, da drauf gucken. Die aktuelle Trainerin ist nach meinem Verständnis nicht die Richtige, um an diesem Problem zu arbeiten.

    Tatsächlich ist es mir letzten Mittwoch beim Agility Training mit meinem Terrier auch passiert, dass er nach mir geschnappt hat.

    Er hat mich klar gemaßregelt, weil ich die Wechsel nicht hinbekommen habe und wir uns ständig in die Quere gekommen sind. Den Frust auf beiden Seiten konnte man förmlich spüren.
    Ich bin auch blutige Anfängerin im Agility, aber mein Trainer hat die Situation sehr ernst genommen. Die nächsten Wochen wird daran gearbeitet, dass es nicht mehr vorkommen wird.


    Ich glaube bei einem wirklich Biss würde ich wirklich schauen, ob der Sport dann noch das richtige für das Team ist. (Auch wenn Agi super viel Spaß macht!)

  • Ich würde das als eine Mischung aus fehlender Impulskontrolle mit Frustabbau und für den Hund in der aktuellen Situation zu hoher Trieblage ansehen.


    Kann tatsächlich mal bei einem jungen Hund vorkommen.

    ABER!


    Dann als Trainer zu sagen "shit happens, macht nichts, kann passieren" geht mE gar nicht.

    Schon gar nicht bei echten Verletzungen.

    Da als Trainer so lapidar drüberweggehen, da kann ich deinem Bauchgefühl nur zustimmen.


    Den Vorschlag mal zu einem anderen Trainer zu gehen, fände ich auch sinnvoll. So auf die Entfernung lässt sich das Ganze doch eher schwer einordnen.

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