Wieviel Trab MUSS sein? Daumenregel?

  • Muss man sich aber fragen ob so jemand wirklich in einem Forum nachliest, und kontrolliert ob er es auch richtig macht.

    Ich möchte nur mal auf so einige "meinWelpe/Junghund macht..." Tagesabläufe verweisen, in denen so oft explizit erwähnt wird, dass man sich auch sehr konsequent an die 5 minuten pro Regel hält. Aber gut, das sind vermutlich nur Ausnahmen.

    oder/und nur an der kurzen Leine seine kurzen Gassirunden dreht, dann ist das in der Regel der Muskulatur nicht zuträglich

    Genau das widerfährt aber doch sehr sehr vielen Familienhunden. Wenn ich so in mein Umfeld schaue, von meinen Gassibekannten abgesehen, werden genau so die meisten Hunde ausgeführt. Und zuhause Übungen für die Muskulatur machen sicherlich auch eher die wenigsten (ich schreibe mal dazu: nicht-dfler) Ich denke eben, da liegt die Ursache der vielen schlecht bemuskelten Familienhunde und nicht in der Tatsache, dass diese nicht minimum 30 Minuten/Tag traben bzw, dass den Haktern keine konkreten Vorgaben gemacht wurden, wie und in welchem Tempo/Gangart sie ihre Hunde zu bewegen haben.

    Das kann ich eben nicht, weil es eben stark auf den individuellen Hund und die Alltagsgestaltung ankommt.

    Danke, genau das meinte ich.

    Mein Bully trabt problemlos unaufgefordert 30 Minuten, auch mehrmals täglich. Deswegen würde den aber doch niemand als besonders fit und gesund erklären. Aber verbessert hat sich die Muskulatur auf jeden Fall.

  • Mir hat eine Hundephysiologin erklärt, Hunde bauen Grundmuskulatur und innere Muskalatur im Schritt auf, am besten auf verschiedenen Bodenbeschaffenheiten.

    Nur bestimmte Muskelpartien hingegen im Trab oder Galopp. Für eine gute Grundbemuskelung bzw. Aufbau dieser (wichtig insbesondere in Rekonvaleszenz) ist der Schritt wichtig. Das vollständige aufsetzen und abrollen der Ballen.

    so kenne ich das auch. Und gerade bei meinem Senior merke ich dass Schritt und auch Schwimmen wirklich das wichtigste ist neben täglichen Balanceübungen.

    Ich kann dir auch nicht sagen was meine immer gut bemuskelten Hunde täglich in welcher Gangart gelaufen sind. Halte ich auch nicht für sinnlos denn die bloße Muskulatur hilft den Hunden nichts. Die brauchen auch Kondition und vor allem aber Übung in sehr vielen unterschiedlichen Bewegungsabläufen um gesund und ohne Verletzungen in ein hohes Alter zu kommen

  • Deutschland hat jedes Jahr mindestens 4 Monate, in denen der Boden für Ausreiten/ Freilauf nicht taugt.

    Muss mein Pferd da aufs Rennen verzichten?

    Ups, ich hab jetzt seit über 23 Jahren das Pony und in dieser Zeit stand er noch nie vier Monate am Stück im Stall..

    Welche Monate sollen das denn sein?

    Hier sind die Pferde von Frühjahr bis Herbst durchgehend (24 h) draußen und im Winter tagsüber auf der Koppel und nachts im Stall..

  • Deutschland hat jedes Jahr mindestens 4 Monate, in denen der Boden für Ausreiten/ Freilauf nicht taugt.

    Muss mein Pferd da aufs Rennen verzichten?

    Ups, ich hab jetzt seit über 23 Jahren das Pony und in dieser Zeit stand er noch nie vier Monate am Stück im Stall..

    Welche Monate sollen das denn sein?

    Hier sind die Pferde von Frühjahr bis Herbst durchgehend (24 h) draußen und im Winter tagsüber auf der Koppel und nachts im Stall..

    Ich wollte da jetzt eigentlich nichts zu schreiben, weil es ja nicht das Thema ist. Aber vllt passt es jetzt doch. Bei meinen Pferden sehe ich enorm welche Grundkondition und auch Muskulatur die Pferde haben, "nur" weil sie sich 24Std. am Tag, 365 Tage im Jahr frei bewegen können und auch habe ich im Laufe der Jahre schon so häufig gesehen, wie eben genau diese Muskulatur, ja tatsächlich mehr die Muskulatur, weniger die Kondition, innerhalb weniger Wochen verschwand, wenn die Tiere aufgrund von Verletzungen in der Paddockbox stehen mussten.
    Die beste Muskulatur hatte ich damals, als ich die Pferde einmal eine Zeit lang 24h und 365 Tage im Jahr auf einer Hangweide stehen hatte.

  • Du kannst doch problemlos formulieren.

    "Meiner Meinung nach sollte 20 Prozent des Spaziergangs aus wechselndem Tempo bestehen (beipielsweise ein Spiel mit einem anderen Hund oder Schnüffeln und Rennen ohne Leine oder Spiel mit dem Zergel) weitere 15 Prozent sollten aus konstant schneller Bewegung bestehen (beispielsweise am Fahrrad oder bei der Unterordnung durch Bleib und Rufen) weitere 5 Prozent sollten durch anspruchsvolle Aufgaben wie klettern, Bergauflaufen, etc bestehen. In den Sommermonaten sollte der Hund die Möglichkeit haben zu schwimmen, jedoch nie länger als x Minuten oder aber mindestens x Minuten So erhält man meiner Meinung nach eine ausgewogene gesunde Bewegung "

    Bei einem Hund der 2h täglich unterwegs ist, kommt man auf circa x Minuten.

    Oder man überlegt sich gleich die Minuten. Warum nicht? Find ich nicht das etwas dagegen spricht. Geht um einen Richtwert, nicht um einen Gesetzestext, da kann man doch kreativ und logisch vorgehen. Ist doch völlig in Ordnung.

    Kann man nicht einfach sagen, möglichst viel freie und abwechslungsreiche Bewegung? :person_shrugging: Mein Hund geht nie "Gassi" :dog_face:

  • Ich habe das Ziel jetzt so verstanden, dass der Hund körperlich so gebaut ist, dass er sich möglichst nicht verletzt und sein Leben lange aktiv genießen kann.

    Da würde ich jetzt nicht nur an die Bemuskelung denken sondern eher funktional. In jungen Jahren mehr von dem, was dem Hund Spaß macht/gut tut, im Alter angepasst und angemessene Ernährung.

    Ich frage mich, ab welchem Punkt das Gesundheitsrisiko in verschiedenen Bereichen steigt, so das Thema mal von der Gegenseite aufgerollt.

  • Mir hat eine Hundephysiologin erklärt, Hunde bauen Grundmuskulatur und innere Muskalatur im Schritt auf, am besten auf verschiedenen Bodenbeschaffenheiten.

    So kenne ich es auch.

    Als meine Motte nach einer Sprunggelenksverletzung und 6 Monaten absoluter Ruhigstellung wieder anfangen durfte mit der Bewegung, sollte sie erstmal ausschließlich im Schritt gehen. Auf keinen Fall traben oder gar galoppieren. Und das nicht nur, weil ich im Schritt am besten kontrollieren konnte, ob sie das kaputte Bein wirklich nutzt, sondern weil der Schritt am besten geeignet ist, um die Muskulatur wieder in Form zu bringen. Zusätzlich gab es natürlich noch Übungen. Von da und aus anderen Quellen ist mir in Erinnerung geblieben, dass der Trab genau die Gangart beim Hund ist, die die Muskulatur am wenigsten fordert. Der Hund müsste also für Muskelaufbau sehr viel mehr traben als gehen.

  • Deutschland hat jedes Jahr mindestens 4 Monate, in denen der Boden für Ausreiten/ Freilauf nicht taugt.

    Muss mein Pferd da aufs Rennen verzichten?

    Ups, ich hab jetzt seit über 23 Jahren das Pony und in dieser Zeit stand er noch nie vier Monate am Stück im Stall..

    Welche Monate sollen das denn sein?

    Hier sind die Pferde von Frühjahr bis Herbst durchgehend (24 h) draußen und im Winter tagsüber auf der Koppel und nachts im Stall..

    Tja… das gilt halt für deinen Stall.

    Ich reite kein Pferd im flotten Trab oder Galopp

    durch knöcheltiefen Matsch,

    hart gefrorenen, unebenen Matsch,

    Eis,

    und steinige Waldwege nass oder eisig.

    Und drauf rum buckeln zum Austoben würd ich’s auch nicht lassen. Nicht mal ein Pony, falls mir etwas dran liegt.

    Und die kleinen Freuden vom rumstehen auf Matschkoppeln, wo sich Erde mit Exkrementen vermischt und wo dann im Frühling kein Hälmchen mehr wächst, sind da noch gar nicht inklusive: ausgebrochene Hufe, weil es sich das Eisen abgerissen hat, Strahlfäule und Mauke.

    Ab November. Also grob 4 Monate, manchmal eher 5.

  • Mal meine Meinung als Tierärztin, Chiropraktikerin und Hundesportlerin:

    Die Kombi macht es!

    Es geht nicht um Muskelumfang oder Menge an Muskeln. Das ist alleine schon rassebedingt total unterschiedlich, meine Shelties im Leistungssport werden im Vergleich zu einem untrainiertem Staff immer "weniger" Muskeln haben und sind trotzdem "besser" trainiert.

    Ich denke das Wort "unterbemuskelt" kann man in dem Kontext einfach mit "untrainiert" sehen.

    Für mich sind da folgen Punkte wichtig, die zu einem guten Fitnesszustand führen

    - Ernährungszustand (!!!!)

    - Ausdauer

    - Körpergefühl, Balance, PROPRIOZEPTION !!!!!

    Ernährung - der Hund sollte nicht zu fett sein. Das schränkt die Beweglichkeit ein, schadet den Gelenken und Organen und macht träge und wirkt sich negativ auf die Thermoregulation und Atmung aus

    Ausdauer - der Hund sollte einfach soweit fit sein, dass er mehrere km laufen kann, ohne sofort zu ermüden

    Körpergefühl/Balance/Propriozeption - ist wichtig für einen gesunden Bewegungsapparat und ein gesundes NERVENSYSTEM. Gelenkkapseln, Muskulatur etc. haben Mechano-Rezeptoren, diese benötigen Input! Kommt Input bzw. ein Reiz zu den Rezeptoren, wird alles weitergeleitet zum zentralen Nervensystem, dort integriert und wieder zu motorischem Output generiert (also Muskelarbeit). Fehlender Input, führt zur fehlender Arbeit im ZNS (transeurale Degeneration) und führt zu fehlender Muskelarbeit (also "untrainierte Muskeln").

    Aus diesem Grund - Hunde profitieren von Balanceübungen, wie unwegsames Gelände, Balancekissen, unterschiedliche Untergründe - einfach viel Reiz. Es fördert die Geschicklichkeit und zwar durch die neuronale und muskuläre Gesundheit.

    Es macht keinen Sinn, das Pensum daher auf "traben und Minuten" zu reduzieren.

    Es ist viel mehr eine Sache, die durch viele Faktoren beeinflusst wird.

    worst Case: adipöser Hund, der weder spazieren geht, noch anders gefördert wird - sprich, dieser Hund hat nun mal das größte Risiko für frühe Alterserscheinungen, wie Arthrose, Leistungsinsuffiziens und sehr frühe Alterung, da es einfach null Stimulation für Nerven und Muskeln gibt

    best case: schlanker Hund, der jeden Tag mindestens 1h draußen in unterschiedlichem Gelände unterwegs ist und evtl. zusätzlich noch sportlich gefördert wird und/oder entsprechende Tricks beherrscht und regelmäßig Balanceübungen macht

    Faktoren, die auch noch eine Rolle spielen sind natürlich die Anatomie des Hundes (also wie verbaut er ist und wie viel Stabilität er ohnehin schon hat oder nicht hat) und sein Wesen. Ein quirliger Hund, der von sich aus gerne Vollgas gibt, viel erkundet und eher exploratives Verhalten zeigt, trainiert sich logischerweise "von alleine" deutlich besser, als ein Hund, der evtl. nur brav in einer Gangart geradeaus läuft oder generell eher gemütlich unterwegs ist. Letzterer würde natürlich von gewissen Körperübungen deutlich mehr profitieren, als der Agilere.

  • OT

    Meine Pferde stehen auch fast ganzjährig draußen, aber weder im knöchelltiefen Matsch, noch auf unebenen gefrorenen Boden.

    Ich denke, da sollte man nicht zu sehr pauschalisieren- es ist gewiss nicht überall möglich, aber hier durch gutes Management schon.

    War lange Zeit im Turniersport aktiv (bis Klasse S) und das, was die freie Bewegung ausmacht, kann man meines Erachtens durch kein Training ersetzen.

    Vom Gemüt und der Zufriedenheit mal ganz abgesehen.

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